Leipzig 416 - Neues Stadtquartier (bis zu 3.000 WE in Pl.)

  • Weil ich heute mit der S-Bahn zwischen Gohlis und Hbf unterwegs war, nochmal die Frage an die Experten unter uns: Warum sollte ein Haltepunkt am neuen Stadtquartier nicht möglich sein? Da liegen doch schon zwei neue Gleise an und Platz wäre ohne Ende, um da mal einen Bahnsteig zu errichten.

  • 1. Zu nah an der Einfahrt zum Citytunnel (somit ist jede weitere Diskussion umsonst).
    2. Das "Überführungsbauwerk" der Gleise, somit müssten umständliche Haltepunkte, Zugänge etc. eingerichtet werden (ähnlich S-Bf. Gohlis).
    3. Hohe Kosten v.a. wegen Punkt 2.


    Es gab noch andere Gründe, aber die sind mir gerade entfallen (findet man sicher auch irgendwo hier im Beitrag).


    Es wird aber wohl geprüft, ob es doch eine Möglichkeit gibt. Vorstellen könnte ich mir an der Brücke über die Delitzscher Str., allerdings ist das schon wieder sehr weit am nördlichen Rand des Gebietes bzw. sogar schon außerhalb und daher nicht wirklich gewollt...

  • zum Haltepunkt


    Blöd an der naheliegenden Lösung "Kletterhalle" ist, dass es dort bereits zwei Strecken sind, die S-Bahn Richtung Grünau via Coppiplatz und die S3 Richtung Halle via Schkeuditz. Das dem Quartier416 abgewandte Gleispaar hat noch Regionalverkehr gen Zeitz und Großkorbetha. Schon die 140m langen Bahnsteige bekäme man nur mit aufwendigen Brückenkonstruktionen unter und das Kreuzungsbauwerk an der Kletterhalle hat Fundamente in große Tiefen (25m) so dass sämtliche Fußwege auf die andere Seite in große Höhe müssten, barrierefrei via Aufzüge. Über die Fahrleitung der dort oben fahrenden S3 heißt gut und gern in 20 m Höhe zu müssen. Nicht nur Kosten , sondern auch Brauchbarkeiten sacken dann ab und würden eine angemessene Nutzung nicht eintreten lassen weil die Zeiten zum Erreichen des Bahnsteigs grottig sind.


    An der Delitzscher Str. ist man zu nahe am S Gohlis dran und auch hier lägen die Gleispaare auseinander, was komplette Neukonstruktionen der Brücken bedeutet.


    Das ideal, eine Verflechtung von S1 und S3 bereits nahe Gohlis und dann als Gleispaar bis zum Tunnelbauwerk hätte einen Inselbahnsteig richtig richtig sinnvoll gemacht! Leider bereits 1997 verbaut, als die Planungen so starteten, wie sie heute liegen.


    Hilfreich ist nun aus meiner Sicht eine Buslinie, die nicht als Quartiersbus sondern als richtige 10 Minuten Takt Linie das Quartier DURCHquert (Theresienstr. bis Roscherstr.) um dann via Alter Zoll zum Hbf bzw. zum S Gohlis zu gelangen. Das spart Fußwegzeit zu den Tramstationen und bindet die Punkte gut an, die schnelles Weiterkommen in zig Richtungen ermöglichen.

  • Die Bauausführung auf der CG-Website ist jetzt von Juni 2019 bis Dezember 2026 angegeben. Bis es soweit ist, werden dort, wo später mehrgeschossige Wohnbauten errichtet werden sollen, noch schnell ein paar olle Baracken aufgehübscht. Wozu auch immer das gut sein soll.




    Bilder: Cowboy

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    Ich muss dich enttäuschen, das ist keine Baracke, sondern ein Verteilerhaus / Büro / ... der LVB. Zu erkennen an den Türen mit Belüftungsschlitzen links und auch am Schild, was nach Sanierung wieder am Zaun kleben wird.
    Dieses Gebäude wird nicht abgerissen, da die LVB es weiterhin benötigen. Warum das gerade dort steht, weiß ich nicht. Aber es hat Bestandschutz und markiert quasi die Südgrenze des Grundstücks. Das Autohaus direkt im Anschluss gehört z.B. nicht zum Projekt, ähnlich wie die Moschee etc. im fernen Hintergrund.
    Alles andere wird z.Z. abgerissen, sobald die Mieter raus sind.

  • Bei dem abgebildeten Gebäude handelt es sich um das "Umspannwerk Nord" der Leipziger Verkehrsbetriebe. Dies zu verlegen, würde mehrere Millionen Euro kosten.

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    Man erkennt auch, dass mind. an der nördlichen Höhendominante im Zentrum geschraubt wurde - diese wirkt nun schmaler und höher.

  • Derweil wird am Chausseehaus dieses Gebäude für den Abbruch vorbereitet - die Fenster sind schon draußen:

    Eigenes Bild


  • Auf der CG-Seite ist das Projekt nun wieder zu finden:
    https://www.cg-gruppe.de/immob…reitung/leipzig-416/84980


    Auch hier ist die Erschließung mittels ÖPNV für einen innovativen, möglichst autofreien Stadtteil (lt. CG-Seite "nur" 1.000 Parkplätze für >3.000 EW) mehr als dürftig. Es wird keinerlei neue Linien, Gleise o.ä. geben, man nutzt nur die vorhandenen Strecken der 10,11,16 sowie 9 und will dort neue Haltestellen bauen oder Haltestellen verlegen. Das "Innere" des Gebietes, welches doch nicht unerheblich ist, muss also zu Fuß beschritten werden. Somit werden vor allem im hinteren Teil (Richtung Bahngleise) die 300 m bis zur nächsten ÖPNV-Haltestelle um 100 - 200 m überschritten.


    Ich frage mich gerade wo man da sein Auto abstellen soll wenn man keinen der wenigen Stellplätze ergattern konnte?
    Ich würde in dem Fall nicht dort wohnen wollen.

  • ^ Man macht es wie ich und hat erst gar keins. Im Bereich des MIV werden sich in den kommenden Jahren noch erhebliche Änderungen ergeben.


    Schön, dass es losgeht. Ich hoffe nur, es sind auch etwas günstigere Wohnungen dabei. Gespannt bin ich auf die detaillierten Visualisierungen.

  • @ 'D-Mark': Es wäre doch nun völlig absurd, neue innenstadtnahe Quartiere zu schaffen und diese wieder ohne wirkliche Konsequenzen dem Blech preiszugeben. Natürlich braucht eine wachsende und sich verändernde Stadt neue Konzepte der Mobilität - sharing, eMobility, alternative Antriebsformen, etc. pp. Aber das behandeln wir ja hier im Forum schon länger ausführlich.

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    Ja, das braucht eine Stadt wie Leipzig. Allerdings bringt es wenig, wenn der Investor hier weniger Parkplätze baut, die Stadt aber keine Kapazitäten schafft, die die Menschen zB in der TRAM aufnehmen kann. Die Linien 10 11 und 16 haben im Bereich Chausseehaus ihre Kapazitätsgrenze erreicht, lediglich in den nicht so stark frequentierten Zeiten gibt es noch Lücken. VOr allem die 10 ist oftmals übervoll.
    Nur durch eine Verlegung der Haltestelle(n) schafft man keine Kapazitätserweiterung und nur durch den Austausch von NGT8 (die auf der 10, 12, 9 fahren) durch XL schafft man ebenfalls keine aúsreichenden Angebote für mal bis über 3000 EW. Eine komplett neue Linie muss langfristig her. Zudem verkehrt keinerlei ÖPNV in das Gebiet, sondern tangiert es nur -egal wo- GANZ AM RANDE.
    Der Radschnellweg wurde auch aufgegeben.
    So wird das definitiv nix mit dem "Auto stehen lassen", einzig die Nähe zur City könnte vorteilhaft sein für die, die dort arbeiten oder zur S-Bahn wollen (ein Haltepunkt am Freiladebahnhof ist aus verschiedenen Gründen eher unwahrscheinlich).

  • ^ richtig! Das sind die Kritikpunkte. Und trotz mehrfacher Mahnung an verschiedenen Stellen wird - so meine Prophezeiung - im Jahr 2025 das große Erstaunen einsetzen, warum die Menschen partout nicht so mobil sein wollen wir gehofft. Weil die Einsicht, dass die Basics bereits nicht hinreichend greifen, nicht einsetzen will.


    Abhilfe lässt sich mit einer quartierdurchquerenden Buslinie schaffen. Die 72/73 bieten sich hier an und können z.B. S-Bf. Gohlis und Hbf via Q416 und Sachsenbreite verbinden. Zusätzlich zur (schnelleren) Bimmel. Mit ganz kurzen Fußwegen zu den Stationen mitten in den jeweiligen Wohngebieten.

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    Ich gehe davon aus, dass die guten Ansätze auch noch weiter der Gewinnmaximierung und "weiter wie bisher"-Planung zum Opfer fällt. Dass man nicht mal darüber nachdenkt, in das Quartier ÖPNV zu bringen (bis zu 3.300 EW sind eben nicht nur ein Neubaublockrand von 100-200 WE), ist fahrlässig, eben weil S-Bahn-Halt eher unwahrscheinlich ist durch die Nähe zur Tunneleinfahrt usw.


    Auf dem Areal herrscht aktuell weiterhin reges Treiben - Abriss, Abholzung und Co. sind in vollem Gange. Wenn CG so weiter macht und der B-Plan beschlossen wird, kann es 2019 losgehen. Da man aus der Stadt wenig dazu hört seit Juni (letztes Bürgerforum), bin ich noch am Zweifeln, ob 2019 wirklich die Bagger zum Bauen anrücken.

  • Die Firma Farben Schultze scheint einen neuen Standort gefunden zu haben. Dieser wird sich auf dem ehemaligen Gelände der Musikaliendruckerei F.M. Geidel an der Ecke Wittenberger/Zerbster Straße befinden. Die Reste der Druckerei wurden bereits vor einigen Monaten abgerissen und das Gelände eingeebnet.

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    Stimmungsbild der inzwischen abgerissenen Druckerei (Ansicht Wittenberger Straße). Viel stand dort jedenfalls nicht mehr:

    Eigenes Bild

  • Farben-Schulze schien mir immer das größte Hindernis zu sein, da sie in einem noch recht frisch wirkendem Neubau residier(t)en. Wenn es aber selbst für solche Gebäude schon Ausweichlösungen gibt, wird 416 wohl das Quartier mit der höchsten Dynamik in Leipzig. Erinnert sich noch jemand an das Areal Bayrischer Bahnhof? :D

  • ...und es sind Gebäude dabei, die mal deutlich die Leipziger Traufe überragen werden... :daumen::daumen::daumen:


    Wie hoch wird bzw wieviel Etagen erhält denn das höchste Gebäude auf dem Gelände? Weiß das zufälligerweise jemand?