InO | Kronprinzenviertel [Planung & Bau]

  • Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin der Meinung, dass Dortmund tatsächlich deutlich besser ist als sein Ruf. Insbesondere in Zeiten einer merkbaren Überhitzung der sog. A-Standorte hat eine Stadt wie Dortmund eine große Chance wieder richtig auf die Beine zu kommen und das wünsche ich der Stadt sehr. Gerade deshalb halte ich es für eine gute Idee, dass Dortmund alles daran setzt neue Entwicklungsgebiete besser zu machen als zurzeit in Deutschland üblich. Am Phönix See ist das auch abseits des Sees gelungen und zu Recht wurde das Projekt mit dem Städtebaupreis ausgezeichnet.


    Zurück zum KPV: Meines Wissens nach wirkt der BDA Dormtund-Unna auf eine Anpsassung des städtebaulichen Entwurfs für das Quartier. Hoffentlich findet das Gehör. Vl weißt Du dazu mehr?


    Grüße aus Berlin!

  • Auch mich bitte nicht falsch verstehen. Grundsätzlich bin ich ja komplett bei dir. Der Ostbahnhof ist ein Griff ins Klo. Mit dem Hanseviertel und den im Bau sowie in Planung befindlichen Projekten entlang der Klönne- und Hamburger Straße wird nun gegensteuert. Das (im Stadtbild wenig präsente) Kronprinzenviertel/Südbahnhof ist ein Schritt in die richtige Richtung - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wie hoffentlich die städtebauliche Zukunft Dortmunds aussieht, zeichnet sich zurzeit in der westlichen Innenstadt ab. Auf dem ehemaligen Areal der HSP sollen im Bereich der Rheinische Straße Blockrandstrukturen entwickelt und rund 1.000 Wohnungen, Büros und sogar ein kleiner See entstehen.


    In der Tat ist es erfreulich, dass die Entwicklung Hördes mit dem Deutschen Städtebaupreis 2018 gewürdigt wurde. Meiner Meinung nach gelungen(er) und ebenfalls preisverdächtig ist das U-Viertel. Hier wird großstädtisch geplant, großstädtisch gebaut, großstädtisch gearbeitet und bald großstädtisch gewohnt. Neben der (Neu-)Entwicklung ganzer Quartiere sollten die Planer jedoch nicht den Bestand aus den Augen verlieren. Es gilt Baulücken qualitätsvoll zu schließen, Gründerzeitviertel - auch und gerade in der Nordstadt - zu sanieren und die damals schnell hochgezogenen 1950er-Jahren-Bauten peu à peu durch energie- und platzeffizientere Neubauten zu ersetzen. Die Ausweisung neuen Baulands muss in Dortmund deshalb stark reglementiert werden und sich im Großen und Ganzen auf die innenstadtnahen Viertel und entlang der Hellwegschiene konzentrieren. Viel wurde erreicht, es liegt aber mindestens noch genauso viel Arbeit vor uns...

  • Bebauungsplan rechtskräftig

    Der Bebauungsplan des Kronprinzenviertels ist rechtskräftig. Als nächstes steht nun die Sanierung und die Erschließung des Geländes an. Für die Neubauten zeichnet das renommierte Architekturbüro Schulte-Ladbeck verantwortlich. Es entstehen etwa 630 neue Wohnungen, Büro- oder Praxisflächen, eine Kita und der denkmalgeschützte Wasserturm erhält einen Anbau.



    Urheber: Smial | Wikimedia Commons - the free media repository



    Urheber: Mbdortmund | Wikimedia Commons - the free media repository

  • Nachdem der B-Plan nun rechtskräftig ist, beginnen die Arbeiten am/im Kronprinzenviertel. Es startet zuerst die Bodensanierung, gefolgt von Erschließungsarbeiten und Bau der Lärmschutzwand und soll bis 2021 abgeschlossen sein. Die nachfolgende Wohnbebauung soll wiederum bis Ende 2024 abgeschlossen ein. Originalmeldung


    Da der Südbahnhof ein großer Güterbahnhof war, dürften die Belastungen nicht unerheblich sein.


    edit: Noch ein paar Bilder dazu vom 01.12.


    Bild: tino27


    Bild: tino27


    Bild: tino27

    Einmal editiert, zuletzt von tino27 ()

  • April 2020


    Die Bodensanierung im Kronprinzenviertel läuft weiter auf Hochtouren. Die Sanierungsarbeiten und Erschließung dauern voraussichtlich bis Mitte 2021 an. Bevor auf dem Gelände der Bau der rund 16 Meter hohen Lärmschutzwand beginnt, sind noch Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes notwendig. Im dritten Quartal 2020 sollen dann die ersten Baugruben ausgehoben und die Bodenplatten erstellt werden. Der Zeitplan sieht vor, dass von da an, alle sechs Wochen mit dem Bau eines weiteren Mehrfamilienhauses begonnen wird. (→ Quelle)


    Und hier dann noch eine kurze Fotostrecke:

  • Der Investor hat Anfang der Woche ein gut fünfminütiges Video über die Arbeiten im künftigen Kronprinzenviertel veröffentlicht. Die Aufnahmen selbst stammen wohl aus dem Februar und März.


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  • Die Erschließungsarbeiten dauern bekanntermaßen noch einige Zeit. Im Hintergrund wird aber ordentlich geplant.


    Laut Info vom Architekturbüro Schulte-Ladbeck plant das Büro 100 Wohneinheiten, 20 Gewerbeeinheiten, eine Kita und die denkmalgerechte Aufstockung und Erweiterung des Wasserturm in Anlehnung an den historischen Zustand von 1920. Die Pläne waren auch schon im Gestaltungsbeirat. Man darf auf erste Entwürfe gespannt sein.

  • Interessante Meldung auf der HP des Kronprinzenviertel. Innerhalb der Meldung, dass der Bau der 16m hohen Lärmschutzwand bald beginnt, versteckt sich mMn eine viel wichtigere Info. Die Mehrfamilienhäuser werden nicht mehr in die Lärmschutzwand integriert. Quelle

  • Erschließungs- und Rohbauarbeiten


    In der letzten Woche wurde ein weiteres Video über das im Bau befindliche Kronprinzenviertel veröffentlicht. Dort erfahren und sehen wir, dass der Kanalbau auf Hochtouren läuft und die Arbeiten an den ersten Neubauten nun Anfang des kommenden Jahres beginnen sollen.


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  • Wohnbauvorhaben Heiliger Weg/Ernst-Mehlich-Straße

    Unter #35 wurde vor über drei Jahren mal eine Wohnbebauung nördlich der Ernst-Mehlich-Str. zwischen Märkische Str. und Heiliger-Weg erwähnt.


    Aktuell bin ich zufällig auf diese Entwürfe von Patrias Architekten gestoßen und frage mich, wie aktuell bzw. realistisch das gezeigten Projekt hinsichtlich Realisierung ist. Eventuell weiß da jemand mehr.


    Laut Entwurf ist eine Bebauung der Brachfläche mit insgesamt 12 Gebäuden angedacht, die überwiegend 5-6 Geschosse haben sollen und davon ein Hochpunkt als Backsteingebäude mit 10 Geschossen. Alle verbunden durch eine Tiefgarage.


    Ich wäre durchaus begeistert, wenn es etwas konkretes ist.

  • Wohnbauvorhaben Heiliger Weg/Ernst-Mehlich-Straße


    Keine Ahnung, ob es sich lediglich um eine Machbarkeitsstudie, einen Wettbewerbsbeitrag oder gar um einen zu realisierenden Entwurf handelt. Was aber in jedem Fall feststeht, der Entwurf ist überragend, und es handelt sich exakt um die Fläche, die ich vor rund drei Jahren meinte. Hoffentlich ist da irgendwas im Busch…


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    Quelle: https://www.patrias.pro/projek…ich-ernst-mehlich-strasse

  • Sehr geil! Das wäre ein tolles Projekt auf einer bislang vernachlässigten Fläche. Würde das ganze "Quartier" etwas mehr verdichten und rund ums Stadthaus für noch mehr Urbanität sorgen.


    Dazu weiß der ganze Komplex architektonisch zu gefallen, hochwertige Designsprache, gute Materialität und ein Beweis, das man auch Räume rund um Bahnstrecken ansprechend gestalten kann!

  • Neubauvorhaben Heiliger Weg / Ernst-Mehlich-Straße


    Ein äußerst Gelungener Entwurf, der das gesamte Quartier enorm aufwerten würde.


    Allerdings halte ich eine realisierung der Entwürfe für unwahrscheinlich, da man den nördlichen Teil der Fläche für den Radschnellweg Ruhr braucht. Mit diesem Projekt dürfte die Brachfläche des Südbahnhofs ohnehin deutlich aufgewertet werden.

  • Wirklich ein toller Entwurf. Aber ist das "nur" eine Finerübung oder steht ein Investor dahinter?


    Der RS1 ist meiner Ansicht nach berücksichtigt. Man erkennt ansatzweise, dass die Strecke nach rechts fortgeführt wird.

  • Mittlerweile möchte alleine Investor Beta 680 Wohneinheiten auf dem Kronprinzen-Areal realisieren. Im Februar beginnen/begannen nun auch die Tiefbauarbeiten an den ersten Mehrfamilienhäusern ("Lindenhof I"). Laut Beta könnten hier bereits in der zweiten März-Hälfte die Hochbauarbeiten beginnen. Alle sechs Wochen sollen dann die Hochbauarbeiten an einem neuen Mehrfamilienhaus aufgenommen werden.


    Quelle: https://www.kronprinzenviertel…oraussichtlich-ende-maerz


    (Zudem realisiert Ralf Schulte-Ladbeck bekanntlich weitere 100 Wohneinheiten, 20 Gewerbeeinheiten und eine Kita. Besonders gespannt bin ich aber auf die denkmalgerechte Aufstockung und Erweiterung des historischen Wasserturms.)

  • 24. April 2021


    Das Kronprinzenviertel ist zumindest vom Heiligen Weg kommend komplett abgeriegelt, und um über Zäune zu klettern, bin ich mittlerweile leider zu alt. Aber um ehrlich zu sein, dachte ich, dass die Arbeiten auch schon etwas weiter fortgeschritten sind. Nun ja, spätestens wenn die Straßen fertiggestellt und die ersten Häuser bezogen sind, wird sich das Areal öffnen müssen. Bis dahin werden aber wohl noch schätzungsweise 12 bis 18 Monate vergehen.


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    Fotos: eigene Aufnahmen

  • Kronprinzenviertel - 26.05.2021


    Ein wirklicher Fortschritt ist noch immer nicht zu erkennen. Immerhin wurde inzwischen ein Obendreher aufgestellt. Vielleicht kann man in einigen Wochen etwas mehr sehen.


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    Bilder: Eigene Aufnahmen

  • Wohnbauvorhaben Heiliger Weg/Ernst-Mehlich-Straße

    Da war tatsächlich was im Busch. Auf der freien Fläche an der Ernst-Mehlich-Straße wir gebaut. Das Konzept und die entsprechende Ratsvorlage wurden nun durch die Stadt veröffentlich. Es fand ein Qualifizierungswettbewerb mit 4 Büros statt. Ausgewählt wurde der Entwurf von Axthelm Rolvien. Ohne alle Beiträge zu kennen, wäre ich auch da eher bei dem anderen Entwurf von Patrias Architekten. Aber positiv natürlich, dass an der Stelle verdichtet wird.


    Es entstehen 6 Gebäude. Die zusätzliche Fläche ist wahrschlich eher optional gedacht. Die Ernst-Mehlich-Straße 4 wurde auch kürzlich erst umfassend saniert, inklusive Fassade.

    Mit diesem optionalen erweiterten Planbereich sollen dort 260-300 Wohnungen in 4-6 stöckigen Gebäuden entstehen. Das Quartier wird autofrei da über eine Tiefgarage erschlossen und parkähnlichen Charakter haben.


    Negativ: Der 10-geschossige Hochpunkt wird nachträglich gestrichen bzw. gekürzt auf "Normalmaß", da er nicht der entsprechenden städtischen Leitlinie für Standorte von Hochpunkten entspricht. Vollkommen unverständlich übrigens meiner Meinung nach.


    Edit: Auch hier würde sich möglicherweise ein eigener Strang anbieten.

  • Ein gelungenes Projekt zur Nachverdichtung direkt vor den Toren der Stadt.


    Dennoch finde ich es ein wenig Schade, dass hier wohl eine geschichtsträchtige Fläche überbaut werden wird. Denn ein Teil der Fläche gehörte zum Bahnhof Dortmund Süd. Er war bis zum zweiten Weltkrieg der zweitwichtigste Fernbahnhof der Stadt und bediente vor allem die Strecken nach Berlin, Leipzig oder Dresden. Bis 1963 war der Bahnhof in Betrieb. Dann wurde er vom neu errichteten Bahnhof Dortmund Stadthaus ersetzt. Meine Hoffnung war, dass zumindest die ehemalige Gleisfläche als Grünfläche erhalten und in die Planungen zum Radschnellweg integriert wird. Nun kommt es leider anders. Schade.

    Dennoch ist es ein gutes Projekt, dass man nicht schlechtreden kann und auch nicht will.


    Bahnhof Dortmund Süd – Wikipedia