Festspielhaus (nicht realisiert)

  • Es bliebe die vorgeschlagene Lösung am Alten Zoll (fragt mich nicht, wo da noch Platz sein soll)


    Stadtgarten?

  • Die verlorene Innenstadt, also das kriegszertörte Rheinviertel, hat unglaublich gute Eckdaten was zentrale Lage am Fluss und Errreichbarkeit angeht.


    im Gegensatz zu allen umgebenden Vierteln, nämlich Altstadt, die erhaltene Innenstadt und Südstadt, ja sogar im Vergleich zu Beuel ist die verlorene Innenstadt absolut tot, unattraktiv und völlig unterbewertet. Ein inakzeptabler Zustand


    Die einzige Hoffnung für das Rheinviertel ist die Festspielhalle und eine Uferaufwertung. nur so kann die Stadt das Rheinviertel zurückgewinnen und auch in die Erinnerung der Menschen zurückrufen. Nachfolgende Investitionen könnten das Viertel attraktiver und urbaner machen.


    Ohne Festspielhalle wäre das Rheinviertel verloren. Die Stadt würde das tun, was sie seit 2000 Jahren macht: sich nach Süden verlagern und Stadt im Norden aufgeben. In die "neue Mitte" investieren und die alte Mitte endgültig zur Vorstadt verkommen lassen. Nördlich des Suttnerplatzes wäre Wüste.
    Bezeichnenderweise liegen alle Standortvorschläge ausser einem (dem neben der Beethovenhalle) südlich des Suttnerplatzes!!


    Man darf nicht nur an das Feststielhaus selbst denken sondern auch an die Statdentwicklung. Wo sonst könnte ein Haus so positive Wirkung erzielen wie im Rheinviertel?
    Wie oben erwähnt, wurde auch in Dortmund ein runtergekommenes Innenstadtviertel erfolgreich belebt!


    Ein grosses Problem ist das wenig urbane Ufer, welches mangels inspirirender Bebauung nicht zum Flanieren einläd. Zudem fehlt ein Endpunkt der Promenade.
    völlig überflussig ist die nervige Strasse, die am Ufer entlanggeht. Sie sorgt für Ungemütlichkeit und trennt das Ufer von der Stadt. Besonders negativ wirkt sie sich aus an den Parkplätzen unterhalb der Beethovenhalle und an der Oper.


    Wer also die Strasse (zumindest teilweise) schliessen oder überbauen will bekommt nur Applaus von mir!


    Ein weiteres Problem ist, dass die relativ kleine Beethovenhalle alleine auf Ihrem Hügel weit vom Fluss entfernt sitz. Von der anderen Flussseite sieht das gut aus, wer einmal unter der Halle am Ufer gestanden hat weiss wie öde die Ecke ist
    Ein mutiger Bau (gern auch als deutlicher Kontrast zur Beethovenhalle) als prägnanter, urbaner und vielleicht auch grossstädtischer Endpunkt wäre mir sehr willkommen. Die Beethovenhalle würde ich von allen Adnexen befreien, nur den zentralen Kuppelbau stehenlassen. warum nicht auch als Multifunktionshaus für teilweise kulturfernere Veranstaltungen?


    dann die Promenade verschönern.


    eine Generalatacke von Stadtplanung, Architektur, neuen Inveritionen, Kreativität und Kultur könnte das Rheinviertel zurückholen-und das wäre 1000 mal wertvoller als ein Leuchtpunkt im Rheinaupark oder ein Lückenschluss an der Museumsmeile!!

  • mischakr,


    ich sehe dies genauso, und vielleicht weißt Du bereits durch das, was ich über Alt-Bonn geschrieben habe, daß auch ich ein großer Freund des alten Rheinviertels bin. Die Bebauung nördlich der Kennedybrücke ist sehr dicht, zählt mitunter sechs Vollgeschosse und wird nicht so leicht zu ersetzen sein. Dies ist es, was mich sehr pessimistisch stimmt. Vielleicht kann man das Rheinviertel aus seinem Dornröschenschlaf erwecken, indem in die Ergeschosse des Bestandes Ladenlokale integriert werden.

  • Die Wiedergewinnung des Rheinviertels muss emotionaler Natur sein.


    ein Festspielhaus könnte das Rheinviertel für das kulturelle Bonn zurückgewinnen. Eine gute Promenade ein Treffpunkt sein. Strassengastronomie und Szeneläden das Viertel für junge und kreative interessant machen.
    Das alte Rheinviertel zurückzugewinnen ist unmölich. Aber durch einen Aufbruch in die Zukunft könnte es viele andere Stadtteile Bonns überflügeln.
    Ich will das Rheinviertel nicht wieder schön haben. Aber bitte lebendig, kreativ und interessant. Warum kein kleiner Köln-Ehrnfeld-Klon? dort ist es weder schön noch geordnet, aber sehr lebendig und zeitgeistig. Das fehlt Bonn, und das Rheinviertel wäre ein optimaler zentraler, überschaubarere Or dafür!


    Bei den sehr beliebten umgebenden Vierteln ist es doch auffällig, dass ausschliesslich das Rheinviertel komplett ignoriert und gemieden wird. Bei Stadtplanung, Investoren, Einwohnern, Geschäftsläuten. Und die Tatsache, dass es kaum Altbauten gibt, kann nicht als einzige Ursache gelten.

  • Die Hauptursache für das heutige Schattendasein des Rheinviertels ist die Entscheidung, es nach dem Kriege zum reinen Wohnviertel umzugestalten. Als solches funktioniert es ja recht gut, insofern ist das damalige Ziel erreicht. Doch dies wurde damit erkauft, daß das Rheinviertel seine klassischen Altstadtfunktionen, wie sie sich die angrenzenden Viertel bewahrt haben, für immer verlieren würde, was nur sehr schwer rückgängig zu machen ist. Vielleicht schafft das nicht einmal ein Festspielhaus.

  • wie gesagt, es soll nicht die alte Funktion wiedergewinnen, kann es auch nicht.
    Aber irgendetwas außer provinzielles Wohnviertel kann man darraus sicher machen
    Nirgends würde eine Transforamtion und radikale Veränderungen auf weniger Widerstand treffen als hier

  • Die von Dir angesprochene Gastronomie würde ich schon als "altstadttypisch" ansehen. Widerstand gegen jede Veränderung ist nicht zuletzt von den Anwohnern selbst zu erwarten. :(

  • Die Enwürfe der Architekturstudenten der RWTH Aachen wurden heute in einem Artikel im Generalanzeiger besprochen. Der erste Preis "Rheinkiesel" von Sebastian Möller gefällt mir gut. Es scheint, dass die bestehende Beethovenhalle bei diesem Entwurf nicht stehen bleibt.

  • Der Bonner Kulturausschuss hat heute den Grundsatzbesschluss gefasst, dass das Festspielhaus Beethoven gebaut werden soll. Laut WDR Meldung soll es jetzt 70 Mio € kosten.

  • Fest im Rat: Rat für Festspielhaus

    Es ist vorerst vollbracht:
    Der Rat der Stadt Bonn hat sich gegen die Stimmen der Grünen für den Grundsatzbeschluss zum Festspielhaus "Ludwig van Beethoven" durchgerungen. Abweichend von der ursprünglichen Verwaltungsvorlage ist jedoch eine Erweiterung der Standortoptionen durchgesetzt worden - neben dem Grubdstück am Rhein sollen Flächen westlich der Beethovenhalle, in der Gronau, an der Museumsmeile sowie auf dem Gelände der Kinderklinik an der Adenauerallee geprüft werden.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10003&detailid=322429


    Kommentar:


    Glückwunsch zum Mut des Rates, der sich auch angesichts der hohen Steuerrückzahlung nicht mutlos verhält, sondern exakt diejenigen Stärken Bonns zu schärfen sucht, die den unverwechselbaren Charakter der Stadt ausmachen. Wenn auch von manchen Protagonisten ein wenig zu technokratisch auf die "Marke" verwiesen wird, die es zu "schärfen" gelte, so wird doch der universelle Reiz des beethoven`schen Opus`, über reine Marketingerwägungen erhaben, den Ruf der rheinischen Bundesstadt als würdigen Ort seines Angedenkens strahlen lassen.


    Wo schließlich gebaut wird, kann noch Gegenstand interessanter Diskussionen werden.
    Dass gebaut wird, dürfte mit dem gestrigen Abend feststehen; die Musikwelt (und nicht nur diese) wird es danken.

  • Dieser Passus wurde auf einstimmige Empfehlung der Bezirksvertretung Bonn mit in den Grundsatzbeschluß aufgenommen:


    "Verwaltung und Projektbeirat werden gebeten in das weitere Verfahren neben dem favorisierten Areal Alternativstandorte mit einzubeziehen (z.B. westlich oder südlich der Beethovenhalle,
    Kinderklinik, Museumsmeile und Gronau)."

  • Beethovenhalle soll Festspielhaus Platz machen

    Endlich! der BDA Bonn fordert, dass die heutige Beethovenhalle für das Festspielhaus Beethoven den Platz räumen soll. Guter Vorschlag! Alles ander wäre IMO nur Flickwerk und eine verpasste Chance für Bonn. Das Festspielhaus an der Museumsmeile oder in der Gronau anzusiedeln halte ich für keine gute Idee, weil auch die Innenstadt mit der Oper, Beethovenhaus usw. weitere Anziehungspunkte gut gebrauchen kann.


    Generalanzeiger, Bonn

  • Hallo,
    hoffentlich wird das Thema nicht so lang hin und diskutiert, bis die Investoren total genervt sind und aufgeben.
    Wenn ich nur an das Gezerre um das "Haus der Bildung" denke, wird mir noch ganz schwindelig.
    Gruss
    Rhinefire

  • Ein schönes Foto der Beethovenhalle aus der Luft (von der Rheinseite aus), welches gut die städtebauliche Umgebung zeigt. Auf dem aus dieser Perspektive hinter der Halle gelegenen Parkplatz wäre einiges an Platz, insgesamt fehlt dem Ganzen der innere Halt. Wenn das im Vordergrund befindliche Restaurant "Dacapo" fallen sollte (der gezackte Bau) und die Straße überbaut wird, könnte ein guter Architekt was draus machen. Ich bin sehr gespannt.

  • Eröffnung am 26. März 2011

    Es wird konkret: Nach der Finanzierungszusage der drei Post-Nachfolgeunternehmen ist nach einem Bericht des GA nun auch der Bund mit im Boot. Intensive Verhandlungen haben demnach zu der Einsicht geführt, auch die Bundesrepublik Deutschland müsse sich an einem der wichtigsten kulturellen Vorhaben dieses Landes beteiligen. Dazu soll ein signifikanter Betrag in die zu gründende Stiftung einbezahlt werden; die Baukosten werden durch die Konzerne getragen.
    Einen Termin nennt die rührige Bonner Kulturratsvorsitzende auch schon:
    Am 26. März 2011 soll der neue Kulturtempel eingeweiht werden.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=366862

  • Dass die Finanzierung Formen annimmt ist sehr schön, aber nun sollte man mal aus dem Quark kommen und klären, wie und wo gebaut werden soll.


    Der Zeitplan der Kulturratsvorsitzenden ist zu ambitioniert. Für das gewünschte qualitativ hochwertige Ergebnis ist das nicht hilfreich.