Helgoland: Masterplan Helgoland [auf Eis]

  • Helgoland: Masterplan Helgoland [auf Eis]

    Der Spiegel berichtet ebenso wie das Abendblatt über die Idee, die Fläche der Insel praktisch zu Verdoppeln. Proejktierte Kosten 80 Mio (qm-Preis von 100,00€/m²)


    Der Investor will eine Spundwand zwischen Insel und Düne ziehen und binnen zwei Jahren die Fläche mit dem Sand aus der Nordsee aufspülen.

  • Finde ich gut. Obwohl das wahrscheinlich wieder kaputtgeredet wird. Außerdem wird man irgendwelche Sandwürmer finden, die durch so ein Projekt gestört werden.

  • ^Ironie? Ich finde die Idee sehr faszinierend, werden sich aber wieder genügend Bedenkenträger dagegen einfinden.

  • Ich bin da eher skeptisch, die Projekte in Dubai und die Tulpe in Holland finde ich recht dämlich. Es kommt halt drauf an, wie die Pläne wirklich aussehen, einfach nur den Naturhafen zuschütten wird man wohl kaum machen, weil man dann nur verhältnissmäßig wenig Strand gewinnt.

  • Mitte Februar wurde das "Gesamträumliche Entwicklungskonzept für die Insel Helgoland" vorgestellt. Die Studie sieht dringenden Handlungsbedarf, um den Gästeschwund zu stoppen und umzukehren. Helgoland brauche „eine zweite Phase des Wiederaufbaus“, andernfalls werde die Insel als eigenständige Gemeinde wirtschaftlich nicht überleben können.


    Im vergangenen Jahr hatte die Insel 300.000 Gäste, davon nur 50.000 Übernachtungsgäste. In den 70er Jahren waren noch rund 900.000 Gäste jährlich zu verzeichnen.


    Die Studie empfiehlt verschiedene Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro, die dazu beitragen sollen die Insel wieder attraktiver zu machen. Sie stützt das vom Hamburger Investor Arne Weber vorgelegte Konzept zur Inselvergößerung.


    So könnte Platz für 4700 zusätzliche Gästebetten (derzeit 2400) geschaffen werden. Neben neuen Pensionen und Hotels sollen attraktive Freizeitangebote entstehen. Die Insel soll einen Imagewandel vom „Fuselfelsen“ zu Wellness- und Naturtourismus vollziehen. Ziel ist, die Zahl der Übernachtungsgäste mehr als zu verdreifachen.


    Gleichzeitig sieht die Studie einen Bedarf für 860 Wohnungen für 1800 neue Einwohner (derzeit 1300).


    Die Autoren schlagen außerdem eine Verbesserung der Verkehrsanbindung zum Festland vor. Gedacht ist an den Einsatz von Schiffen, die mit der sogenannten SWATH-Technik arbeiten und von einer eigenen Helgoländer Reederei betrieben werden sollen. Außerdem wird ein Ausbau des Flughafens für 50-sitzige Maschinen angestrebt.


    Bürgermeister Frank Botter sieht ebenfalls Handlungsbedarf, das jetzt vorliegende Papier habe aber "keinen vorentscheidenden Charakter". Allerdings soll noch vor Beginn der Sommersaison eine Entscheidung getroffen werden. Laut der Inselverwaltung ist ein Bürgerentscheid geplant.



    http://www.welt.de/welt_print/…die-Duenen-Anbindung.html


    http://www.n-tv.de/1102574.html


    http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/14/1048554.html


    http://www.helgo-land.com/ (Arne Weber/ HC Hagemann)

  • Inwiefern hätte eine Inselvergößerung diese für potentielle Gäset attraktiver gemacht? Das zu wenige Gäste kommen liegt doch eher daran dass es viel interssante Urlaubsziele gibt. Selbst für einen Kurzurlaub kann man mittlerweile um die halbe Welt fliegen. Und so weit ich weiß, war/ist der Hauptanlass zum Besuchen der zollfreie Einkauf von Zigaretten und Schnaps. Ich weiß nicht, ob man in dieser Tradition verbleiben möchte.

  • Die taz greift das Thema wieder auf. Im Herbst soll ein Referendum zeigen, ob die Bürger den ausbau wollen. Dabei ist die Entscheidung wohl auch von eigenen wirtschaftlichen Interessen bestimmt, denn viele Helgoländer leben vom - seit Jahren rückläufigen - Tourismus und könnten Angst vor Kongurrenz haben.


    Ökologische Bedenken bestehen offenbar gegen die Verbindung von Hauptinsel mit der Düne nicht

  • Ist das Projekt mitlerweile tot? Es war doch ein Referendum für diesen Herbst angekündigt aber mitlerweile findet man keinerlei aktuelle Informationen.

  • Die Pläne sind im Juni durch die Lenkungsgruppe, die sich mit einem regionalen Entwicklungskonzept für Helgoland befasst, abgelehnt worden. Es soll ein Alternativkonzept erarbeitet werden, das eine weitaus kleinere Landgewinnungsmaßnahme vorsieht. Über dieses Alternativkonzept sollen die Helgoländer dann wohl abstimmen.


    Spiegel: Pläne für ein größeres Helgoland sind gestoppt
    ad-hoc-news: Hamburger Investor hält an Plänen für Helgoland-Aufspülung fest


    Hier noch eine Nachbereitung aus der Zeit: Kein Land in Sicht

  • Die Abstimmung fand nicht statt. Der zuständige Lenkungsausschuß des Landkreises Pinneberg hat das Projekt im Juni endgültig abgelehnt.


    Die Zeit hat dazu Anfang September mal was geschrieben:
    http://www.zeit.de/2010/35/Helgoland


    Edit: What he says ;)


    Übrigens hat Helgoland mittlerweile auch einen neuen Bürgermeister gewählt, der ab Januar übernimmt.

  • Richtig so

    Ich finde es gut,dass diese Schnappsidee endgültig vom Tisch ist.Welchen Nutzen hätte das Ganze den gehabt ? 100 Millionen verbuddeln,wahrscheinlich wären es noch mehr geworden,wie bei fast allen öffentlichen Projekten.
    Es gibt dort keinen Bau oder Bevölkerungsdruck,der solch eine Massnahme rechtfertigen würde.
    In Thüringen wollte man den 983m hohen Grossen Beerberg um 20 m aufschütten,um mit einem 1000 m Berg werben zu können.Auch dort hat sich glücklierweise die Vernunft durchgesetzt.

  • In Thüringen wollte man den 983m hohen Grossen Beerberg um 20 m aufschütten,um mit einem 1000 m Berg werben zu können.Auch dort hat sich glücklierweise die Vernunft durchgesetzt.


    Die Idee hat was... wenn mans nötig hat. Kostet dafür auch nur ein paar 10.000 Euro.

  • Kleist


    die Antworten findest du alle hier im Thread. Das Projekt sollte privatwirtschaftlich finanziert werden und sich über den Verkauf der aufgespülten Landfläche an private Investoren selbst tragen. Es steht auch nicht der Bevölkerungsdruck, sondern im Gegenteil rückläufige Gästezahlen und damit verbunden die wirtschaftliche Existenzbedrohung für die Insel(bevölkerung) hinter dem Plan. Solche Landgewinnungsmaßnahmen sind übrigens nicht ungewöhnlich und in der Regel wirtschaftlich und planerisch gut durchdacht.

  • Nun ist doch wieder eine Landverbindung zwischen Helgoland und Düne im Gespräch.


    Bei einer Einwohnerversammlung am 20. Januar bekam das von der Lenkungsgruppe erabeitete Alternativkonzept zum Masterplan von Arne Weber (siehe #13), "Deät Welkoam Lun", nur wenig Zustimmung. Dieses sieht die Erhaltung der Düne in ihrer jetzigen Gestalt und eine kleinere Landgewinnungsmaßnahme (10 ha) an der Landungsbrücke vor.


    Viel Zustimmung gab es für ein von der IG "Hochseewelt Helgoland" vorgestelltes gleichnamiges Konzept, das wie der Weber-Plan eine Landverbindung vorsieht, allerdings in abgespeckter Form (30 ha). Die "Hochseewelt" soll einen großen Strand, Hotels, Wohnhäuser, einen neuen Yachthafen und Wassersportmöglichkeiten wie Segeln, Surfen oder Tauchen bieten. Arne Weber steht nach eigener Aussage auch für eine solche Lösung als Investor bereit.


    Die endgültige Entscheidung soll ein Bürgerentscheid bringen, der noch für dieses Jahr vorgesehen ist.



    Die Ergebnisse des Abends sind zusammengefasst in dieser Pressemeldung.

    Das Interesse an der ersten Einwohnerversammlung im neuen Jahr war riesengroß. Anlass dafür war die Antrittsrede des neuen Helgoländer Bürgermeisters Jörg Singer und die mit Spannung erwartete Vorstellung und Diskussion von zwei Land-Gewinnungs-Szenarien. Eine Variante kannten viele Helgoländer bereits. Das sogenannte Präferenzszenario war von der Lenkungsgruppe in 18 Monaten aus vier Varianten als bestmöglich-realisierbare Kompromisslösung entwickelt worden. Dieser Vorschlag führt Ende letzten Jahres auf der Insel zu heftigen Diskussionen. Eine zweite Initiative aus der Bürgerschaft startete und kündigte an, ihren Vorschlag „Hochsee-Welt“, der eine Verbindung von Hauptinsel und Düne vorsieht, öffentlich zur Diskussion zu stellen. [...]


    Den Höhepunkt des Abends bildete die Präsentation der beiden Helgoländer Jürgen Jagdhuber und Kay Martens, die intensiv mit den Bürgern das Pro und Kontra für das Präferenzszenario bzw. die Inselverbindung diskutierten. In einer Plenumsdiskussion – „hart aber herzlich“ – wurde deutlich, dass die Mehrheit eine wesentliche Veränderung auf Helgoland fordert. Diese wurde besonders deutlich durch eine abschließende Meinungsbildung, bei der die überwiegende Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Hochsee-Welt ein deutliches Zeichen setzte. Da viele Bürger ihre Stimme für keine der beiden Vorschläge geben wollten, wird eine weitere angeregte Zukunftsdiskussion in den nächsten Wochen erwartet. Im April wird Jörg Singer seinen Insulanern die nächsten Ergebnisse des Regionalen Entwicklungskonzeptes vorstellen und möchte dann allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, eine Entscheidung zur Zukunft Helgolands zu treffen.




    Die beiden vorgestellten Konzepte:



    "Deät Welkoam Lun"


    • ca. 94.500 m2 Gesamtfläche (ca. 10 Fußballfelder)


    • Erhalt des typischen Zwei-Insel-Charakters mit Hauptinsel, Düne und Reede (Durchfahrt)


    • Geringer Eingriff in die Natur mit Felswatt, Flora und Fauna


    • Nähe zum Ortskern und eine attraktive Anlande-, Shopping- und Übernachtungsinfrastruktur für Gäste und neue Inselbewohner



    Quelle: www.helgoland.de



    "Hochseewelt Helgoland"


    • ca. 295.000 m2 Gesamtfläche (ca. 30 Fußballfelder)


    • Helgoland und Düne werden verbunden zu einer neuen Hochseewelt mit großem Wassersportangebot


    • Eine jahreszeit- und wetterunabhängige Verbindung der Inseln


    • Neue Wohn- und Tourismusflächen eingebettet in großzügige Natur-, Frei- und Erlebnisflächen



    Quelle: www.helgoland.de



    Presseberichte:


    Neuland für Helgoland: Insulaner wollen nun doch Aufschüttung (Welt)
    Helgoländer für feste Landverbindung zwischen Hauptinsel und Düne (DAPD/ t-online)
    Helgoländer sehen Land (Hamburger Abendblatt)
    Helgoland baut an der eigenen Zukunft (Cuxhavener Nachrichten)


    Weitere Links:


    Regionales Entwicklungskonzept Helgoland (verschiedene Downloads)
    Blogbeitrag zur Einwohnerversammlung

  • Hin und her. Ich finde das Vorhaben nach wie vor nicht gut. :nono:


    Hinweis der Moderation: Bitte sei doch so nett und begründe deine Einstellung! Gruß, Dykie.