S21-A1.15, Twotel (fertig)

  • Wir leben in Zeiten, in denen Wortschöpfungen wie "myZeil" oder "mySAP" Karriere machen.


    Laut Wikipedia wurde die Marke "mySAP" von 2003 bis 2007 genutzt. Heute ist ja mehr das kleine "i" in - also passender wäre eher iHotel :D.


    In diesem Sinne: don't forgett to bring your Twotel :lach:

  • Letzter Stand laut www ist immer noch Baubeginn = Herbst 2016
    Vor Weihnachten müsste es also noch losgehen (meteorologischer Winterbeginn 01.12. / astronomischer=kalendarischer Winterbeginn 21.12.)


    STZ und STN haben von "Twotel" noch nie gehört - zumindest lt. ihren Onlineausgaben. :zzz:


    Hier nochmal drei schon bekannte Visualisierungen im Großformat (gegen das Vergessen)
    http://www.eikebeckerarchitekt…ttgart-europaviertel.html

  • Danke, warum man für dieses eher kleine Projekt trotz "umfangreicher Abstimmungen" vor Einreichung des Bauantrags dann von Bauantrag bis Baugenehmigung nochmal mehr als 1 1/2 Jahre braucht, kann ich nicht nachvollziehen. Jetzt muss es aber wirklich losgehen.

  • Gestern im Vorbeifahren gesehen: Areal ist nun eingezäunt, erste Erdarbeiten haben begonnen. Bild folgt.

  • Anbei wie angedroht Bilder vom mittlerweile eingezäunten und freigeräumten Areal. Ein Bauschild oder weiterer Baubetrieb war nicht zu entdecken.



    Bilder: Chris73

  • Immer wieder beeindruckend, wenn man bedenkt, dass auf dieses Fleckchen Erde zwei Hotels gebaut werden...

  • Noch beeindruckender wäre hier ein Türmle gewesen (siehe dazu #37), selbst wenn es nur 50m gewesen wären. Kleine Grundfläche, Dreieck, schön schlank, direkt an der Brücke - wo wenn nicht hier?! Hätte auch nicht weh getan, hier im Loch! Wolke7 & Co würden trotzdem doppelt so hoch wirken und gegenüber stehen ja die Conradi-Hochhäuser...

  • Zumal der BBPl. Höheres zulässt (s.o.).


    Wird daher m.E. jedenfalls ziemlich eng in den Hotels, sollte Richtung Low Budget gehen.

  • Heute beim vorbeifahren gesehen, dass wohl jetzt endlich mit dem Bau des Hotels angefangen wird. Es wurden die ersten Pfähle in die Erde gedreht.

  • Die städtebauliche Dominante im Europaviertel ist die Bibliothek

    Noch beeindruckender wäre hier ein Türmle gewesen, selbst wenn es nur 50m gewesen wären.


    Das sehe ich anders. Ich bin froh, daß hier kein Hochhaus gebaut wird. Die städtebauliche Dominante im Europaviertel ist die Stadtbibliothek! Deswegen sollte diese auch höhenmäßig heraus stechen.


    Jetzt werden manche vielleicht einwenden, daß die drei Hochhäuser an der Heilbronner Strasse viel höher sind als die Stadtbibliothek. Richtig! Aber die drei Hochhäuser (LBBW-Hochhaus, Cloud Nr. 7 und der noch fehlende Turm am Mailänder Platz) sind Ausnahmen, die zur Heilbronner Straße hin dem Viertel etwas Großstädtisches verleihen sollen. Der Bibliothek schadet es nicht, solange der Bau von Hochhäusern auf eine (Rand-)Seite des Europaviertels beschränkt ist. Aber wenn auf A1.A5 wieder ein Hochhaus gebaut werden würde, dann wäre dies eine weitere Ausnahme. Und irgendwann gibt es so viele Ausnahmen, daß die ursprüngliche Konzeption nicht mehr funktionieren kann.


    Die ursprüngliche Konzeption war, daß die Stadtbibliothek als Herzstück des Europaviertels wie ein Monolith aus dem umgebenden Häusermeer heraus sticht. Das funktioniert aber nur, wenn die umgebenden Gebäude niedriger sind. Wenn man zur Heilbronner Strasse hin "ausnahmsweise" höher baut und Landmarken setzt, dann kann ich das gut verstehen. Aber irgendwann muss auch die Bibliothek zu ihrem Recht kommen. Deswegen sollte man verhindern, daß die Bibliothek auf jeder Seite von Hochhäusern umschlossen wird.


    Wolke7 & Co würden trotzdem doppelt so hoch wirken und gegenüber stehen ja die Conradi-Hochhäuser...


    Es kommt aber nicht auf Wolke7 und die Conradi-Hochhäuser an. Entscheidend ist vielmehr die Bibliothek.


    Was soll ein 50-Meter-Hochhäusle bringen? Um eine richtige Wirkung zu erzielen, sind 50 Meter ohnehin zu niedrig. Mit einem solchen Mini-Hochhäusle würde man gar nichts erreichen, stattdessen aber die erhabene Wirkung der Bibliothek zerstören. Es ist die richtige Entscheidung, an dieser Stelle kein weiteres Hochhaus zu bauen. Manchmal ist weniger mehr!

  • ... Aber die drei Hochhäuser (LBBW-Hochhaus, Cloud Nr. 7 und der noch fehlende Turm am Mailänder Platz) sind Ausnahmen, die zur Heilbronner Straße hin dem Viertel etwas Großstädtisches verleihen sollen. ...


    Sollen, aber nicht tun. (imho)
    Je mehr ich in der Welt rumkomme, desto mehr wird mir klar, wie wenig Stuttgart mit einer Großstadt zu tun hat.
    Großstadt in Deutschland vielleicht und das ist ok aber in der heutigen Zeit, wo Städte häufiger international "konkurrieren", wirkt diese Bezeichnung einfach nicht mehr zeitgemäß ehrlich bzw. realistisch.


    Ich persönlich denke, dass die Stadtbibliothek teilweise umgeben von Hochhäusern (und ja, bitte deutlich über 50m) ein guter Kontrast sein kann. (Beispiele: Public Library, Central Station, St Patrick's Cathedral in New York , wobei es im Europaviertel wohl nicht ganz so gequetscht wäre. Die Tempel / Schreine in Tokyo haben für mich ein ähnliches Zusammenspiel mit den Wokenkratzern)


    Allerdings die Hochhäuser nur auf zwei Seiten, sodass diese Wirkung von den anderen zwei Seiten gut zur Geltung kommen kann.
    Wenn die Bib höhenmäßig rausstechen soll, dann hätte man sie eben auch ... höher bauen sollen.

  • Sollen, aber nicht tun.


    Und warum tun sie dies nicht?


    Wenn ich dich richtig verstehe, sind die drei Hochhäuser an der Heilbronner Strasse nicht großstädtisch, weil die Verhältnisse in Stuttgart eben kleiner sind als in New York. Tatsächlich ist der Vergleich mit New York und Tokio so sinnvoll, als wenn man eine Binsenwahrheit formuliert nach dem Motto: "Nachts ist es kälter als draußen".


    Um die tatsächlichen Verhältnisse deutlich zu machen, hilft ein Blick in die Statistik. Als Großstadt gelten Städte ab 100.000 Einwohner. Heilbronn oder Pforzheim, sogar Erlangen oder Bergisch Gladbach gelten als Großstädte. Und Stuttgart mit seinen 630.000 Einwohner ist sechs mal größer als Erlangen. Und Stuttgart soll keine Großstadt sein?


    Das Stuttgarter Europaviertel hat ja schon viel Kritik einstecken müssen in der Vergangenheit. Zu kapitalistisch, zu häßlich, zu wenig Parkplätze usw. In deinem Beitrag bringst du einen Kritikpunkt, der bisher tatsächlich noch nicht geäußert wurde: Zu wenig großstädtisch!


    Die Erschließung des Europaviertels trägt ja gerade dazu bei, daß das im Talkessel liegende, geschlossene Häusermeer vergrößert wird. Vergleiche mit Tokio und New York halte ich für wenig zielführend. Und auf ein ausgedehntes Häusermeer wie in Sao Paulo verzichte ich gerne, wenn man sich diese schiere Größe erkaufen muss mit Stau, Smog und Chaos. Aber Stuttgart sollte sich eher vergleichen mit Städten wie Lyon in Frankreich oder Manchester in Großbritannien. In dieser Liga ist Stuttgart ganz gut aufgehoben.


    Wenn die Bib höhenmäßig rausstechen soll, dann hätte man sie eben auch ... höher bauen sollen.


    Die Bib ist höher als die umliegenden Gebäude. Sparkassen Akademie, Pariser Höfe und Europe Plaza haben eine einheitliche Traufhöhe und sind niedriger als die Bib. Auch das Milaneo ist niedriger als die Bib.

  • Und warum tun sie dies nicht?
    ..


    weil zwei oder drei Hochhäuser einfach zu wenig sind und diese dann auch nur teilweise höher sind als beispielsweise der Kirchturm in Schorndorf.


    Ich möchte die Diskussion nicht zu sehr offtopic führen, aber beantworte gerne noch die anderen Punkte:


    Meine Absicht war es nicht, Stuttgart mit Tokyo oder New York zu vergleichen. Dass das Unsinn ist, ist mir klar.


    Mir ging es um konkrete Beispiele, wie eine Kombination aus niedrigen und hohen Bauten zumindest meiner Meinung nach interessant sein kann.
    Da fielen mir eben spontan die Beispiele aus NY und Tokyo ein.


    Dass ich eine Definition einer Großstadt um die Ohren gehauen bekomme, war mir klar, daher hatte ich extra geschrieben "Großstadt in Deutschland vielleicht und das ist ok.."
    Aber in der heutigen Zeit spielen Landesgrenzen nicht immer eine Rolle. Wenn Städte um z.B. Fachkräfte oder Tourismus konkurrieren. (Wenn ich im Ausland gefragt werde, ob Stuttgart groß ist und dann die Einwohnerzahl nenne, ist die Reaktion immer ein Lächeln oder Schmunzeln. Man ist dann fast immer sehr überrascht zu hören, dass hier Konzerne wie Daimler oder Bosch ihre Zentrale haben.)


    Manchester ist also ok für einen Vergleich?
    Weniger Einwohner, deutlich niedrigeres BIP. Haben bereits ganz hübsche Anzahl an Hochhäusern (u.a. Beetham Tower) und dieses Jahr soll ja mit Trinity Islands begonnen werden.
    Das Ganze hat jetzt den Eindruck, dass für mich nur Hochhäuser eine Großstadt ausmachen. Dabei sehe ich das nur als eines von mehreren Kriterien, (Verfügbarkeit von Dienstleistungen / Einzelhandel wäre ein z.B. ein weiterer) aber das ist hier nun mal das Architektur-Forum.


    Wir können bei den Vergleichen auch in Deutschland bleiben, z.B. Köln. Da braucht man im Ausland nur den Namen zu sagen und es bedarf keiner weiteren Erklärung mehr. Das ist für mich ein weiteres Merkmal einer wahren Großstadt. (Und jedes Mal wenn ich dort bin, weiß ich auch sofort warum das so ist.)
    Im Grunde gilt das für Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt , evtl. noch Düsseldorf.


    Aber wenn wir nach der von dir erwähnten Definition gehen, darf ich Stuttgart ja mit allem vergleichen, solange es noch keine Megastadt ist. Das funktioniert natürlich auch nicht. Eine alternative Bezeichnung wäre da vielleicht hilfreich.


    Ich sage nicht, dass Stuttgart ein Kaff ist, aber "Häusle baue" trifft den Nagel für mich bei vielen Bauprojekten und öffentlichen Diskussionen auf den Kopf. Als ehemaliger und vielleicht wieder zukünftiger Stuttgarter weiß ich einfach wie wertvoll die Fläche im Kessel ist und jedes Mal wenn dann so ein Stumpen gebaut wird hat man wieder eine Chance vertan.

  • weil zwei oder drei Hochhäuser einfach zu wenig sind und diese dann auch nur teilweise höher sind als beispielsweise der Kirchturm in Schorndorf.


    Wenn man sich direkt in der Heilbronner Strasse befindet, dann wirken Cloud Nr. 7 und das LBBW-Hochhaus ziemlich eindrucksvoll.


    ...weiß ich einfach wie wertvoll die Fläche im Kessel ist und jedes Mal wenn dann so ein Stumpen gebaut wird hat man wieder eine Chance vertan.


    Das Argument kann ich gut verstehen. Grundsätzlich bin ich ja auch dafür, daß in Stuttgart richtige Hochhäuser gebaut werden. Und genau deswegen fände ich es gut, wenn am Pragsattel endlich Hochhäuser gebaut werden.