Fotoalbum

  • Schöne Bilder! Gibt bzw. gab es eigentlich schon Pläne, das Gebäude in #18 rechts vom Dom (Rathaus?) wieder vervollständigend zu rekonstruieren?

  • Neues Rathaus

    ^^
    Ja, das Gebäude rechts von der Marktkirche ist das Neue Rathaus (Architekt: Georg von Hauberrisser, übrigens derselbe, der auch das neue Münchner Rathaus entworfen hat). Das Gebäude hat eine dreieckige Grundform, die übrigen Seiten zur Marktkirche und zum Dernschen Gelände sind original erhalten bzw. wurden wieder rekonstruiert, nur diejenige zum Schlossplatz hin wurde vereinfacht wieder aufgebaut. Ursprünglich besaß das Gebäude hier einen pompösen Sandsteingiebel als beherrschendes Element über dem Portal (siehe z.B. hier).


    Meines Wissens gibt es keine Pläne, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Vielleicht auch deswegen, weil das Rathaus sich dann gegenüber dem (äußerlich) bescheiden gehaltenen Stadtschloss der nassauischen Herzöge (heute: Hess. Landtag) zu stark hervor tun würde.

  • Wobei die Schäden am Rathaus wie überall in Wiesbaden eher gering waren. Man hat diese nur einfach genutzt, um sich der damals als zu pompös empfundenen Fassade zu entledigen, weitgehend in der Folge der ja bereits in der Vorkriegszeit populären Entstuckung. Gerade als vermeintlich besonders „wilhelminisch“ empfundene Bauten mussten dabei daran glauben. Glücklicherweise hat sich sowas in Wiesbaden aber nicht auf den Wohnungsbau ausgewirkt, die wenigen Lücken mit unangepassten Bauten an und in der Peripherie der Ringstraße sind vielmehr das Ergebnis der üblichen dümmlichen Immobilienspekulation v. a. der 1960er Jahre, die in Frankfurt das völlig unversehrte Westend ruiniert hat.


    Ansonsten danke für die schönen Fotos, Wiesbaden ist und bleibt völlig unterschätzt. Außerhalb Sachsens und Teilen von München gibt es keine mir bekannte Stadt in Deutschland, die derart qualitätvolle historistische Stadtviertel besitzt. Den Reiz erhöht noch, ähnlich wie im kleineren Bad Homburg, die daneben erhaltene kleinteilige Altstadt. Darmstadt war vor dem Krieg ähnlich.

  • Ein Luftbild aus meiner Ansichtskartensammlung zeigt sehr schön, wie das Rathaus ursprünglich ausgesehen hat. Zum Glück sind weite Teile des prächtigen Gebäudes auch heute noch als Original erhalten.



    Quelle: alte Fotopostkarte, abgelaufene Regelschutzfrist

  • RMA


    Es ist schon richtig, dass Wiesbaden vergleichsweise glimpflich davon kam, aber natürlich war der Zerstörungsgrad in der Stadt sehr unterschiedlich. Während große Teile nahezu unzerstört blieben, gab es in einigen Ecken schon eine flächige Zerstörung, so z.B. im nördlich vom Schlossplatz gelegenen Quellenviertel (auf dem Luftbild von Beggi zu erkennen). Dort ist heute nicht mehr viel historische Bausubstanz erhalten. So wurde beispielsweise das historische (klassizistische) Hotel "Vier Jahreszeiten", dass sich an der Wilhelmstraße direkt gegenüber von Kurhaus und Staatstheater befand, nach dem Krieg durch einen hässlichen Klotz ersetzt. Besonders schade ist es auch um die vom Wiesbadener Stadtbaumeister Felix Genzmer entworfene Höhere Töchterschule, die den Schlossplatz nach Norden hin abschloss, wie man hier ganz gut erkennen kann. Wäre sie zusammen mit dem Hauptgiebel des Neuen Rathauses noch vorhanden, wäre der Platz sicher einer der schönsten in Deutschland.


    Und was die Immobilienspekulation der 1960er Jahre betrifft, gab es auch in Wiesbaden einige Opfer, wenn auch nicht so schwerwiegend wie in Frankfurt. Dies betraf vor allem das heute unter Flächendenkmalschutz stehende Villengebiet Ost, die der "große" Ernst May plante komplett niederzureißen und durch moderne Bebauung zu ersetzen (siehe hier). Dieser "großartigen" Planung wären auch solch "schäbigen" Gebäude wie die Villa Clementine, das Solms-Schlösschen und das Weiße Haus zum Opfer gefallen. Zum Glück konnte der Plan im letzten Moment abgewendet werden, aber trotzdem führte die dadurch ausgelöste Spekulation zum Abriss von einigen der ca. 150 historischen Villen.

  • Landeshaus (Ringstraße)

    Das 1907 fertiggestellte Gebäude beherbergt das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung.




  • Zwei Schulen vom selben Architekten

    Bei beiden Schulen war Stadtbaumeister Felix Genzmer der Architekt.


    Gutenberg Gymnasium (1905) in der Mosbacher Straße



    Blücherschule (1897) am Blücherplatz mit glasierten Dachziegeln



  • Gustav-Freytag-Straße

    Solmsschlösschen (1890)


    Bei dem Schlösschen mitten im Stadtgebiet von Wiesbaden handelt es sich um eine Villa mit eigener Kapelle. Heute sind in dem Gebäude 13 Eigentumswohnungen vorhanden.






    Auch das Nachbarhaus sieht sehr schön aus:


  • Hauptbahnhof Wiesbaden

    Die Hauptfassade des Kopfbahnhofs zeigt fast nach Norden und ganz selten gibt sie sich fotofreundlich und wird von direkten Sonnenstrahlen getroffen. Aber ab und zu kommt es in den Abendstunden doch vor, zwar im ziemlich spitzen Winkel, aber immerhin.