Projekte an der Elbe I - Elbbahnhof

  • Projekte an der Elbe I - Elbbahnhof

    Wenn in Magdeburg Stadtentwicklung spannend ist, dann vor allem an der Elbe, im alten Elbbahnhofsgelände und im Wissenschaftshafen. Deswegen mal ein Thread dazu.
    Das Areal des Elbbahnhofs beginnt südlich des Doms und liegt direkt an der Elbe, östlich wird es von einem Gründerzeitviertel begrenzt – insgesamt also beste Innenstadtlage, etwa 11ha. Deshalb auch die Planung als mehr oder weniger reines Wohngebiet. Angestrebt (naja) ist eine hochwertige Bebauung und Luxuswohnungen (das einzige, was sich momentan in MD wirklich gut verkauft), um mit dem Gründerzeitviertel nebenan mithalten zu können.
    Die Anlage des Elbbahnhofs stammt von 1838/39, 1840 wurde die Strecke Magdeburg-Leipzig eingeweiht und auch wenn es ab 1873 den Hauptbahnhof an anderer Stelle gab, lag das Areal erst nach 1990 brach.
    Nur etwa 1,5 Mio. öffentliche Investitionen soll es geben haben (Straßen, Stadtplatz), dazu mittlerweile über 40 Mio. an privaten, Aufschwung Ost kann also auch mal ohne Steuergelder funktionieren…


    Blick von Süden. Eine Hauptstraße parallel zur Elbe (rechts), aus dem Gründerzeitviertel (links) führen drei Straßen als Verlängerung der historischen Straßenführung auf die Hauptstraße.



    Blick nach Osten. Im Hintergrund (jenseits der Elbe) Stadthalle und Stadtturm.




    Von Norden. Die Nordbegrenzung sind das restaurierte Sozialgebäude und das Verwaltungsgebäude. Das freie Areal in der Mitte wird noch bebaut.


    Noch einmal der Nordteil, ein Maximum an historischer Bausubstanz sollte erhalten bleiben.


    Das ehemalige Verwaltungsgebäude (1880) wurde etwas aufgewertet.


    Blick von der Elbe (Stadtplatz) mit dem "Zeitzähler" (Gloria Friedmann), rechts das 2010 eingeweihte erste Wohnhaus (ARC architekturkonzept).



    Noch einmal Am Domfelsen 1


    Und noch einmal ...


    Fast fertig auch das Polygonalhaus.


    Mehrere Häuser vom WAF-Projekt, die Idee wiederholt sich ...


    Auch wenn kräftig gebaut wird, ein Problem bleibt der Abschluss der Bebauung nach Westen, zum Gründerzeitviertel. Hier müsste an die vierspurige Straße eine geschlossene und einigermaßen kleinteilige straßenbegleitende Häuserfront, um dem neuen Viertel Geschlossenheit zu geben. Da wird sich wohl so bald kein Investor trauen, würde mich interessieren, wenn jemand etwas anderes gehört hat.

  • Vielen Dank für den Bericht. Das sieht doch recht spannend aus.


    Mir hat bei einem Kurzbesuch die Stadt sehr gut gefallen.


    Bitte berichte hier weiter.

  • Das Areal hat sehr großes Potential. Vorallem im Sommer gibt es an der Uferpromenade zur Elbe einen richtigen "Wanderer-" und Touristenanstrom, weshalb ich mir dort vielleicht noch ein paar mehr Cafes und kleinere Läden wünschen würde.


    In wieweit das Areal schon verplant ist weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass in den folgenden Jahren noch einige von diesen "WAF"-Häusern entstehen sollen.


    Weiter südlich entstehen in Buckau auch sehr viele Hochwertige (Loft-)wohnnäuser. Dort erinnert auch mittlerweile gar nichts mehr an Gleisanlagen o.ä..
    Auch der Umbau des Messgerätewerkes (man hat von dort oben einen wahnsinnig guten Ausblick, auch wenn die Lofts nicht direkt an der Elbe sind) ist sehr beeindruckend. (http://www.messma-lofts.de) Inwieweit dies jedoch noch in diese Kategorie zählt weiß ich nicht ;)

  • Ich stimme mit Stahli überein: Das Areal hat sehr großes Potential. Ob dieses auch immer genutzt wird, ist fraglich:


    a) Zum einen wird die Bebauung, wie z.B. jene Stadthäuschen auf ICHMAGdeburgs letzten Foto der Lage und den vollmundigen Ankündigungen der Bauschilder von Magdeburgs "Elbchaussee" und "exklusiver" Bebauung nicht gerecht. Sie sehen doch sehr billig aus ... auch fehlt es an wertigen Materialen, die diese "Exklusivität" unterstreichen würden.


    b) Städtebaulich scheint auch so manches nicht so recht überzeugend:
    -Der Stadtplatz an der Elbe (6.Bild; mit "Zeitzähler") wirkt zu klein geraten, eher wie ein aufgeweitetes Straßenende.
    -Blickbeziehungen sind nicht ernsthaft beachtet wurden: Die markante Landmarke des historischen Bahnwärterturmes geht in der Neubebauung unter. (das spitze Tütrmchen ist im 2. Bild zu sehen)
    Die Süd-Nord-Haupterschließungungsstraße (1.Bild) hätte vielleicht nur um ein, zwei Grad nach Osten gedreht eine Blickbeziehung zur Johanniskirche aufnehmen können - nun tut sie es nicht.