Shqipëri (Albanien) Juli 2008: Tiranë (Tirana) und mehr...

  • Shqipëri (Albanien) Juli 2008: Tiranë (Tirana) und mehr...

    Eine gute Flugstunde von München und man landet auf dem erst 2007 neu eröffneten Airport in Rinas, nördlich der albanischen Hauptstadt Tirana - ideal für alle, die ohne viel Aufwand ein wenig Schwellenland-Atmosphäre schnuppern wollen....;) Albanien ist ein abwechslungsreiches, kaum entdecktes Land mit einer atemberaubend schönen, unberührten Landschaft. Ich habe in diesem Sommer in Albanien Urlaub gemacht und hab mich hauptsächlich an den Stränden herumgetrieben. Einige Fotos von der Hauptstadt Tirana hab ich aber gemacht – diese will ich euch nicht vorenthalten :)


    01. Blick aus dem Flugzeug: Hier kann man die noch weitgehend unberührte landwirtschaftliche Struktur Nord- und Mittelalbaniens erkennen. Unzählige Felder reihen sich in weiten Ebenen aneinander - bis an die Adriaküste mit ihren langen Sandstränden.


    02. Blick aus dem Auto auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt: Derzeit werden die letzten Teilstücke der Autobahn zwischen Durrës und Tirana fertiggestellt. Diese Autobahn benutzt man auch, um vom Flughafen Rinas in die Stadt zu fahren. Überall am Straßenrand halten die sogenannten Furgons (Kleinbusse) und sammeln Mitreisende ein. Wer noch weniger Geld hat, bewegt sich mit dem Fahrrad, dem Esel oder zu Fuß fort. Die Reichen fahren Porsche, Bentley oder Ferrari.


    03. Blick aus dem Seitenfenster: Tirana und Durrës, die beiden größten Städte des Landes, sind nur 30 km voneinander entfernt und bilden zusammen das wichtigste Ballungszentrum des Landes. Vor allem die Hafenstadt Durrës hat in den letzten Jahren einen wahren Bauboom erlebt – aufgrund der kaum funktionierenden Verwaltung wurde ziemlich rücksichtslos und radikal gebaut. Zunehmend erlebt auch die Region um die Hauptstadt Tirana den dringend benötigten wirtschaftlichen Aufschwung.


    04. Dieses Teilstück war erst kurz zuvor dem Verkehr übergeben worden


    05. Noch ein Blick aus dem Seitenfenster: Rechts und links der Autobahn entstehen Neubausiedlungen, Fabriken, Lagerhäuser und Gotteshäuser


    06. Wir nähern uns der Stadt: die Bebauung rückt näher an die Strasse heran


    07. Ältere Albanerinnen sieht man noch oft mit chinesischen Papierschirmen: die Tradition könnte aus der Zeit der albanisch-chinesischen Partnerschaft unter dem kommunistischen Diktator Enver Hoxha (wird "Hoodscha" ausgesprochen) stammen. Nach Stalins Tod hatte Albanien komplett mit der Sowjetunion gebrochen und sich, ähnlich wie Nordkorea, mit Maos China verbündet.


    08. Leider waren wir in der Nachmittagshitze bei fast 40 Grad im Schatten in der Stadt unterwegs...von der vielbeschworenen Lebendigkeit der Stadt war verständlicherweise nicht all zu viel zu sehen


    09. Die Vorkriegsbauten aus der Zeit der italienischen Besatzung verschwinden zunehmend aus dem Stadtbild. Man lässt sie verfallen, reißt sie dann ab und baut hohe Apartment-Blocks


    10. Die Eth'em Bey Moschee und der Uhrenturm am Skanderbeg Platz


    11. Umgebung des Skanderbeg-Platzes


    12. Skanderbeg Platz mit Skanderbeg-Statue (Skanderbeg ist der albanische Nationalheld, so wie Garibaldi bei den Italienern)


    13. Das Opernhaus am Skanderbeg-Platz stammt aus der Zeit des Kommunismus


    14. Der Skanderbeg Platz gilt als der verkehrsreichste Platz der Stadt


    15. Blick zum "Hotel International", einer "restricted area" nur für Ausländer zur Zeit des Kommunismus


    16. Die bunten Häuserfassaden, für die Tirana vor einigen Jahren bekannt wurde, sind inzwischen wieder weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden (von der Sonne vergilbt). Dies hier erinnert an Hundertwasser...


    17. Dieses Gebäude wurde 1987 gebaut, als Museum für das Leben des kommunistischen Führers Enver Hoxha


    18. Noch mal das Hoxha-Museum, das zur Zeit umgebaut wird


    19. Der Deshmoret e Kombit Boulevard durchquert das Regierungsviertel, mit Bauten aus der italienischen Besatzungszeit


    20.


    21. Zoomer nach Norden, zum Skanderbeg-Platz


    22. Das berüchtigte sogenannte "Block"-Viertel westlich des Boulevards war die Wohngegend der Parteielite und weiträumig abgeriegelt, ähnlich der Verbotenen Stadt in Peking. Heute ist das Blockviertel ein beliebtes Ausgehviertel mit vielen Bars und Nachtclubs, sowie die Wohngegend der neuen Reichen


    23. Typisches Apartmenthaus im "Block"-Viertel


    24. Ehemalige Villa des Diktators Enver Hoxha


    25.


    26. Bar auf der anderen Straßenseite


    27. Hier sieht man noch etwas von den typischen bunten Fassaden


    28. Vor den improvisierten Bars und Nachtclubs stellen die Besitzer oft Polstermöbel im Freien auf. Sportwetten sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung.


    29. Die Kabel sind ein einziges Durcheinander und hängen oft bis auf den Boden


    30. Zu den Geschäften führt oft ein kleines Treppchen


    31. Grosse Moschee in Bau


    32. Streetscene


    33. In den Geschäften werden Preise verlangt, die kaum günstiger sind als in EU-Ländern


    34. Die meisten Bauten der Stadt machen einen reichlich improvisierten Eindruck


    35. Immer wieder gehen aber auch größere Projekte in Bau


    36. Streetscene


    37. Brücke über den Lana Fluss


    38. An den Ufern werden Luxus-Apartments gebaut


    39. Streetscene: Designer-Klamotten, die neuesten Mobiltelefone, Sonnenbrillen und teure Autos sind sehr wichtig im jahrezehntenlang unterversorgten Albanien


    40. Bemalte Fassaden


    41. Die Wohnhäuser werden immer höher


    42. Das Ergebnis ist eine wilde Mischung aus 1- bis 15-stöckigen Gebäuden


    43.


    44. Weitere Eindrücke aus den innerstädtischen Wohnvierteln


    45.


    46.


    47.


    48.


    49. Während die Bewohner in den kleineren Städten auf Mercedes-Limousinen schwören (Albanien hat die höchste Mercedes-Dichte der Welt), hat in Tirana bereits der SUV-Trend Einzug gehalten. Die Luxus-Geländewagen werden wohl illegal aus Westeuropa eingeführt und fahren oft noch eine ganze Weile mit deutschem, britischem oder italienischem Kennzeichen herum.


    50. Beim Betrachten dieser Bilder könnt ihr euch denken, dass der moderne albanische Großstadtmensch nicht lange ohne Air Conditioning auskommt


    51. Der Parku i Madh wurde zur Zeit Hoxha's angelegt und beherbergt ein heruntergekommenes Open Air Theater


    52.


    53. Hier gibt es viele weiße Tauben


    54. In der Nähe des Stadions


    55.


    56. Hauptgebäude der Universität von Tirana


    57. Nahe der Universität


    58.


    59.


    60. Blick durch die Frontscheibe des Autos auf den Boulevard, der mit dem Universitätsgebäude einen Abschluss findet


    61. Weitere Bilder aus dem fahrenden Auto: Mit mehr oder weniger bunten Farben gestaltete Fassaden


    62.


    63. Streetscene


    64.


    65. Zum Abschluss noch einmal die Eth'em Bey Moschee und der Uhrenturm am Skanderbeg Platz


    Danke für's Anschauen! :)

  • Naja, so farbenfroh einerseits, wie trist auf der anderen Seite...Außer diesem einen Platz kann ich der Stadt nicht viel abgewinnen, jedenfalls so auf den ersten Blick. Danke aber für die Eindrücke.

  • ^^ natürlich ist Tirana in erster Linie baulich eine sehr hässliche Stadt - wie fast alle Städte des ehemaligen Ostblockes. Jedoch haben die Albanischen Städte noch zumindest den mediterranen Flair und das Klima. Zum Beispiel Rio ist abseits der Küste und den Touristenstationen ja auch keine schöne Stadt! Insgesamt für einen Deutschen sehr interessant das Land zu besuchen, da es nur 1 Flugstunde entfernt ist und man doch komplett in einer anderen Umgebung aussteigt!



    Eine kleine Korrektur zum Bild 31: Das wird keine Moschee sondern eine orthodoxe Kirche.


    Die Albaner sind nicht sonderlich religiös. Rein statistisch gesehen sind 70 % sunnitische Moslems. Jedoch denk ich, dass max 10 % auch den muslimischen Glauben praktizieren. Also man sieht in München weit mehr Frauen mit Kopftuch als in Tirana.
    Nach dem Fall des Kommunismus gab es starke Bemühungen aus den Golf-Staaten den Islam in Albanien aufzubauen. Anders als in Bosnien war das in Albanien nicht erfolgreich. Was ferner interessant ist, dass es mehrere größere "Sekten" (kleinere Religionsgemeinschaften) gibt: Sufis, Bektaschi ect...



    Iconic: Warst du auch in Richtung Landesinnere? Dort wird die Landschaft abseits der bewohnten Orte (dort liegt meist nur Müll rum) sehr schnell wahnsinnig spektakulär. Ich hab mich dort wie im hintersten Mittelasien oder Kanada gefühlt. Die Küste finde ich um Durres nicht sooo schön. Im Sommer recht überlaufen und meist dreckig. Richtig geil wird es im Süden um Sarander.

  • Wahnsinn, super!
    Vielen Dank dafür!
    Darf man den Grund erfahren, warum du nach Albanien gefahren bist?

  • Kent: Vor zwei Jahren war ich in Montenegro (kann ich auch sehr empfehlen) und war dort besonders fasziniert von dem langen Sandstrand südlich von Ulcinj, der ja bis an das Flussdelta des Bojana Flusses reicht (solche Strände kannte ich davor nur vom Atlantik etc.). Der Bojana Fluss ist die Grenze zu Albanien. Als ich in diesem Frühjahr sah, dass es sehr günstige Direktflüge mit der Lufthansa nach Tirana gibt, hab’ ich einfach gebucht. War hauptsächlich ein Badeurlaub, insgesamt aber absolut unvergesslich. Werde bestimmt bald wieder nach Albanien fliegen, um mir auch das Landesinnere anzusehen... :)

  • Llogara, Dhermi

    Einige weiter Bilder aus Albanien. Ich hoffe, es geht in Ordnung, dass auch ein paar Landschaftsfotos dabei sind.


    66. Die Fahrt über den Llogara-Pass ist absolut atemberaubend. Der Pass verläuft auf einer Höhe bis 1050m über dem Meer mit ständiger Aussicht eben auf dieses Meer. Man durchquert verschiedene Vegetationszonen, rechts un links der Strasse wachsen Nadelbäume, darüber sind karge Felslandschaften, unten das tiefblaue Meer.


    67. Der Llogara Pass ist die Grenze zwischen der Küste am Adriatischen Meer und der an Griechenland grenzenden Küste zum Ionischen Meer. Das Ionischen Meer ist viel tiefer und hat eine dunklere Farbe. Die Strände auf der Südseite sind wohl die schönsten und einsamsten, die es am Mittelmeer gibt.


    68. Auch zwischen Strasse und Küste tun sich immer wieder ungewöhnliche Felsformationen auf.


    69. Wir nähern uns Dhermi, der ersten Ortschaft südlich der Passhöhe.


    70. Alles wirkt ziemlich ausgestorben.


    71. Auch am Strand unterhalb des Ortes ist es ziemlich einsam.


    72. Blick vom Strand hinauf zum Llogara Pass.


    73. Strasse nördlich von Dhermi.


    74. Dhermi in der Abendsonne.


    75. Später erfahren wir, dass fast alles Bewohner die Ortschaften an diesem Küstenabschnitt verlassen haben und nach Griechenland ausgewandert sind oder nach Tirana, Durres bzw. Vlora nördlich des Llogara Passes gezogen sind.


    76. Man kommt sich vor wie in einem Geister-Dorf


    77. Die griechisch-orthodoxe Kirche zeigte dennoch genau die richtige Uhrzeit an.


    78.


    79.


    80. Die Hanglage mit Meerblick ist natürlich traumhaft, im Dunst ist die griechische Insel Korfu erkennbar.


    81.


    82. Der Strassenbelag sah so aus, als sei er seit dem Mittelalter nicht mehr erneuert woren.


    83.


    84. Noch mal der Strand.


    85. Die berühmten Ein-Mann-Bunker, die Enver Hoxha im ganzen Land hat bauen lassen.


    86.


    87. So langsam entwickelt sich hier unten wieder ein wenig Tourismus.


    88.


    89. Die obligatorischen Sonnenuntergangs-Aufnahmen


    90.

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    Jeah! Das sind die Aufnahmen, auf die ich gewartet habe. Die - Nordafrika einmal ausgenommen - wahrscheinlichst abendteuerlichsten und natürlichsten Abschnitte des gesamten Mittelmeeres. Hoffentlich kapieren das die Albaner.

  • Vlora, Orikum

    91. Die Hafenstadt Vlora liegt an der engsten Stelle der Adria, das süditalienische Festland ist nur 60 Kilometer entfernt; die organisierte Kriminalität, also der Waffen-, Drogen- und insbesondere Menschenschmuggel über die Strasse von Otranto hat Vlora zu einer der wohlhabendsten Städte Albaniens gemacht; hier ein paar Fotos aus dem fahrenden Auto:


    92. Das viele Geld wurde vor allem in Bauprojekte investiert, überall stehen neugebaute Apartmenthäuser


    93.


    94. Weideland bei Orikum, südlich von Vlora, im Hintergrund das südlich gelegene Llogara Gebirge


    95. Schule von Orikum


    96. Diese weiten, von hohen Bergen umgebenen Ebenen sind typisch für die albanische Adriaküste


    97. Fischer vor Orikum im Golf von Vlora, im Hintergrund die sagenumwobene Halbinsel Karaburuni, die die Grenze zwischen adriatischem und ionischem Meer markiert


    98. Abendstimmung bei Orikum mit Blick auf die Halbinsel Karaburuni