Hochhausentwicklung

  • Die Tendenz ist eher, dass Hochhäuser nicht in Clustern, sondern überall entstehen - historisch bedeutende Teile ausgenommen. Rheinkilometer 740 wird über sieben Autokilometer vom ARAG-Hochhaus gebaut - am anderen Ende der Stadt: ARAG kurz vor Ratingen, RKM740 kurz vor Neuss.

  • Sehe ich ähnlich - vor allem an den Stadteingängen weden sie entstehen, wie Kennedydamm, Völklinger Straße oder Mörsenbroicher Ei.

  • In Düsseldorf wird es keinen Hochhaus Cluster geben.


    Es gibt in Düsseldorf bereits kleinere Hochhaus-Cluster, also die Frage ist nicht ob, sondern wie man das gut gestalten kann. Ja, in Frankfurt gibt es Ecken, wo der Wind durchpfeift und die Straßenfronten steril abweisend sind. Das sind aber Straßen, in denen die Gebäude 5-10 Etagen haben und nicht die großen Hochhäuser. Trotzdem zeigt das, so sollte man das nicht machen.


    Das UBS-Hochhaus finde ich gut gelungen, es verträgt sich mit der Alten Oper.


    ^Echnaton: Ja, und dieses überall ein bißchen wirkt in meinen Augen nicht harmonisch. Obwohl rkm 740 und Arag zumindest beide gut an ÖPNV angebunden sind, wenn auch am Innenstadtrand.

  • Ich zitierte schon mal städtische Webseiten, nach den die Innenstadt (mit dem Stadtteil Stadtmitte nicht verwechseln) in etwa bis zum Mörsenbroicher Ei reicht, wo übrigens vom Anfang an mehr als nur der ARAG-Turm angedacht war - also ein Mini-Cluster. Auf der westlichen Seite entsteht schon länger ein Band mit Hochpunkten - einige in Seestern, der Vodafone-Turm, jetzt RKM740. Sie alle markieren in etwa die Grenzen des Innenstädtischen, doch außer den Landmarks an den Innenstadt-Grenzen braucht man erst recht Nachverdichtung im Inneren.
    (Siehe hier das Foto mit dem Aussichtsturm in Stratford - im Hintergrund ist weit, weit weg etwas von The Shard und einigen City-Hochhäusern erkennbar - ungefähr 10 Kilometer Luftlinie weit weg. In die andere Richtung geht das Innenstädtische noch einmal mindestens 10 Kilometer. Ein Hochhaus mit 143 Metern wurde übrigens gebaut obwohl es angeblich einem Blick auf 10-12 Kilometer entfernte Kathedrale im Weg stehen sollte.)


    Diese städtische Pressemeldung zeigt ein Modell mit Klötzen auf der Stadtkarte. Hochpunkte in Oberkassel oder Niederkassel in Rheinnähe wären nicht durchsetzbar (würde ich auch nicht vorschlagen), mE erst ab dem Belsenplatz - die weißen Klötze zeigen ungefähr die darüber erwähnte Entwicklung im Linksrheinischen. Dann haben wir ein Cluster im Medienhafen und sogar einige Hochpunkte in Bilk - Wohnhochhäuser könnte ich mir durchaus auch dort vorstellen. Mehrere Hochpunkte in Unterbilk, in der Friedrichstadt, in der Stadtmitte, um den Hauptbahnhof und weiter im Norden - Quartier Central bis zum Mörsenbroich, um den Kennedydamm. Grob gesagt der Stadtbezirk 1 ohne der Altstadt/Carlstadt, dafür u.a. mit Standorten linksrheinisch, insgesamt vielleicht 12-15 Km² - auf den man sehr viele geeignete Standorte finden kann. Für den Zusatzbedarf an Wohnfläche und auch Bürofläche braucht man mehrere und nicht bloß ein paar. Ob man das Ergebnis als Cluster nennen möchte oder nicht scheint mir nicht so wichtig wie die Analyse einzelner Standorte - die Stadt sollte aktiver möglichst viele genehmigungsfähige vorschlagen. Dann bereit sein, im Falle des Abrisses eines Bestandsbaus in einem der Gebiete einen Folgebau mit mehr Höhe möglichst rasch zu genehmigen, möglichst weit unter 12 Monaten. (Siehe hier unter #174 - in mancher Stadt gelten 1,5 Jahre für die Genehmigung eines 150-Meter-Wolkenkratzers als ungeheuer lange.)
    Und natürlich - die Standorte sollten erst mal näher der begehrten Adressen liegen - Hochhaus-Baumöglichkeit in Oberbilk scheint bisher keinen Privatinvestor zu interessieren. So ein Zirkus wie an der Berliner Allee (guter ÖPNV und die Kö nicht weit) darf sich nicht wiederholen.


    Auf dem darüber skizzierten zentralen Stadtgebiet sind nicht nur Hochhäuser angesagt, sondern auch genügend Dichte anderer Bebauung - etwa die Neubauten auf dem HSD-Gelände mit zum Teil nur 3 Geschossen sind ein Witz (#102/#103 - Hochschulcampus samt Wohnbauten in Den Haag). In diesem RP-Artikel lese ich wieder von nicht nur 3 Hochhäusern im Grand Central, von den zwei Eigentumswohnungen je 4000-9000 EUR/Qm beinhalten sollen. Weiter ist noch von 37 Townhouses die Rede - Reihenhäuser wenige Schritte vom Hauptbahnhof, geht's noch? Falls in der Stadt tatsächlich Wohnungen fehlen sollten, müssten doch weit mehr WE in Geschossbauten statt dieser 37 leicht vermarktbar sein. Wie kommen nur solche planerische Absurditäten zustande? (Hier entsteht ein neues Quartier, da zieht die übliche Ausrede mit dem engen Blockinneren nicht.)
    Während die Wohnhochhäuser hier 2022 stehen sollten, der Büroturm am HBf wird vage erst für 2026 versprochen.

    8 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr () aus folgendem Grund: + Duden-Definition

  • Ich zitierte schon mal städtische Webseiten, nach den die Innenstadt (mit dem Stadtteil Stadtmitte nicht verwechseln) in etwa bis zum Mörsenbroicher Ei reicht,


    Diese Behauptung hast du schon öfter aufgestellt - verlink doch bitte endlich mal die Seiten der Stadt, auf denen das stehen soll, mir sind diese nämlich nicht bekannt.


    Auf der westlichen Seite entsteht schon länger ein Band mit Hochpunkten - einige in Seestern, der Vodafone-Turm, jetzt RKM740. Sie alle markieren in etwa die Grenzen des Innenstädtischen,


    Kein Düsseldorfer kommt auf die Idee, den Seestern, Oberkassel, Heerdt oder das Mörsenbroicher Ei als Innenstadt zu bezeichnen oder anzusehen (auch die IHK nicht)!


    Stratford.... The Shard....


    = London - 14x so viele Einwohner wie Düsseldorf und schon deswegen kein Vergleichsmaßstab, egal wie oft du es versuchst! Für mich eher ein Negativbeispiel, wie man einen Stadt nicht gestalten sollte.


    Diese städtische Pressemeldung zeigt ein Modell mit Klötzen auf der Stadtkarte.


    Das sind doch erst einmal nur die Punkte, die jeder, der wollte, setzen konnte - was davon umsetzbar ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen (ich sehe nätürlich auch einige Punkte, die für mich undenkbar sind).


    Dann bereit sein, im Falle des Abrisses eines Bestandsbaus in einem der Gebiete einen Folgebau mit mehr Höhe möglichst rasch zu genehmigen, möglichst weit unter 12 Monaten.


    Weder ist so ein pauschale Vorgehensweise zielführend, noch umsetzbar (da dafür alle Bebauungspläne passen müssten).


    Und natürlich - die Standorte sollten erst mal näher der begehrten Adressen liegen - Hochhaus-Baumöglichkeit in Oberbilk scheint bisher keinen Privatinvestor zu interessieren.


    Was eine "begehrte Adresse" ist, lässt sich nicht so pauschal festlegen, man sieht ja am Beispiel Horizont / L'Oreal oder Heinrich-Campus (Ex-Straßenverkehrsamt) / Deloitte, dass dieses nicht unbedingt die zentralsten Punkte der Stadt sein müssen (und auch nicht unbedingt Hochhäuser).


    So ein Zirkus wie an der Berliner Allee (guter ÖPNV und die Kö nicht weit) darf sich nicht wiederholen.


    Das ist kein Zirkus, sondern gelebte Demokratie und deshalb auch gut so!
    Zudem hat bei diesem Beispiel nicht der Protest durch den Bürger oder die Politik zur Kappung des Gebäudes geführt, sondern der Einspruch des Amtes für Denkmalschutz.


    Auf dem darüber skizzierten zentralen Stadtgebiet sind nicht nur Hochhäuser angesagt, sondern auch genügend Dichte anderer Bebauung


    Wobei es nicht darum geht, alles gnadenlos zuzubauen, sondern auch dort lebenswerten Raum zum Arbeiten und Wohnen zu schaffen....

  • ^ Je weniger geschossig die aktuell entwickelten Gebiete bebaut werden, desto mehr braucht man davon - ich glaube, es wurde schon öfters durchgekaut. In den letzten Tagen fand ich u.a. diesen RP-Artikel über das Nirosta-Gelände in Benrath, wo für 150 Tsd. Qm über 100 Mio. EUR fällig werden könnten - Fr. Zuschke schrieb den Beteiligten, dass sie absolut sicher nie, niemals mit mehr Dichte als zuerst geplant kalkulieren können. Aber warum? Im nahen Quartier Paulsmühle wurde die Dichte schon mal erhöht und sie wollte selbst noch eine Erhöhung durchsetzen. Der Artikel beginnt ja mit "nicht genug neue Wohnungen", wobei das Erklären des meistbietenden Verkaufs zum "neuen Trend" wenige Sätze später unfreiwillig komisch ist - den Trend gibt es mindestens so lange wie es Geld gibt.


    Der Artikel erwähnt auch die Gerresheimer Glashütte, wo die Wikipedia noch von 800-900 geplanten WE berichtet, im Artikel lese ich über 1600 WE - und gut, dass es angepasst wurde. In Benrath gerade würde ich keine Wohnhochhäuser vorschlagen, doch bis zu 7 Geschosse (die Fr. Zuschke mal selber in einem Gebiet in der Nähe wollte) - weder würde man von der Umgebung des Schlosses sehen noch von der kleinen Fußgängerzone.


    Zentraler sollte man aber öfter höher gehen und selbst wenn Zeitungsartikel schon für selbstverständlich halten, dass mehr gebaut werden müsse (auf nicht unbegrenzt verfügbarem Land), sollten sich die Lokalpolitiker in den Bezirken und im Stadtrat verpflichtet fühlen, was dazu beizutragen. Nennt sich Teamarbeit.


    Ein wenig wundert mich - der HSD fehlen Flächen, weswegen u.a. Büroflächen über nahem Einkaufszentrum angemietet werden. Gleichzeitig gab es mal Pläne des FOM-Hochhauses, für das der privaten Hochschule wohl das Geld (oder Bedarf?) fehlt. Mit sicherem Mieter könnte man sicherlich die Finanzierung aufstellen - theoretisch könnte ich mir ein Szenario vorstellen, in dem das FOM-Hochhaus gebaut und an die HSD vermietet wird. Es wurde ja als ein Hochschulgebäude konzipiert.


    Warum sollte das Anpassen sämtlicher Teilplanungen binnen max. 12 Monate nicht erwünscht sein? Dunkel erinnere ich mich, dass Elbers mal einige wenigen Monate als gebotenes Tempo anpeilte. Dann kann man flexibler die Planungen an gestiegene Nachfrage anpassen.


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    Erg.: Ich verlinke es noch hier - Ein Architekturprofessor plädiert für mehr Hochhäuser mit Funktionsmischung und Identität stiftender Gestaltung - u.a. wegen der oft angesprochener Wohnungsnot [Die Welt].

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Aber warum?


    Vielleicht um zu verhindern, das der Grundstückspreis noch mehr steigt. Wenn dann der Investor zu Konzessionen bereit ist, d.h. mehr günstige Wohnungen, kann man über die Dichte ja noch mal reden.
    Das würde aber das Verfahren verzögern, da die Stadt den Bebauungsplan ändern muss. Baugenehmigungen in ein paar Monaten sind nur im Rahmen eines bestehenden Bebauungsplans möglich.

  • ^ Sehe ich ähnlich, doch nicht nur der Grundstückspreis steigt dadurch noch mehr, sondern auch der Gewinn der Investoren!
    Deswegen ist das Ansinnen von Frau Zuschke, dieses auszubremsen, vollkommen richtig!
    Über eine Anpassung der Baumasse, wenn man den Anteil von preisgünstiger Wohnraum erhöht, kann man gerne verhandeln - allerdings im Rahmen!


    Der Artikel beginnt ja mit "nicht genug neue Wohnungen", wobei das Erklären des meistbietenden Verkaufs zum "neuen Trend" wenige Sätze später unfreiwillig komisch ist - den Trend gibt es mindestens so lange wie es Geld gibt.


    Das Grundstücke und auch Wohnungen mittlerweile mit einem Mindestkaufpreis angeboten werden, ist schon ein neuer und bedenklicher Trend - bis vor ein paar Jahren war es in der Regel ähnlich wie beim Verkauf eines Autos, dass der Kaufpreis als Verhandlungsbasis angesehen wurde und am Ende ein niedrigerer bei heraus kam (ich habe für meinen Wohnung auch weniger als den geforderten Kaufpreis bezahlt).


    Der Artikel erwähnt auch die Gerresheimer Glashütte, wo die Wikipedia noch von 800-900 geplanten WE berichtet, im Artikel lese ich über 1600 WE - und gut, dass es angepasst wurde.


    Damals war allerdings auch noch geplant, auf dem städtischen Teil Gewerbe anzusiedeln.


    Zentraler sollte man aber öfter höher gehen und selbst wenn Zeitungsartikel schon für selbstverständlich halten, dass mehr gebaut werden müsse (auf nicht unbegrenzt verfügbarem Land), sollten sich die Lokalpolitiker in den Bezirken und im Stadtrat verpflichtet fühlen, was dazu beizutragen. Nennt sich Teamarbeit.


    Selten so einen undiffenzierten Quatsch gelesen! :nono:
    Lokalpolitiker sollen sich ihren Wählern verpflichtet fühlen und zum Wohle dieser und dem des Wahlbezirks arbeiten.
    Welcher Zeitungsartikel (es gibt ja auch gegenteilige Meinungen!) für die Meinungsbildung der einzelnen Politiker relevant ist, sollte man wohl jedem einzelnen überlassen!


    Warum sollte das Anpassen sämtlicher Teilplanungen binnen max. 12 Monate nicht erwünscht sein?


    Warum machst du es eigentlich immer so kompliziert? :confused:
    Wie ich und auch auch Golzheimer schon geschrieben haben, ist es praktisch nicht möglich, einfach eine Baugenehmigung für höhere Neubauten zu erteilen, da es im Bebauungsplan in der Regel nicht vorgesehen ist.
    Ein Bebauungsplan soll ja schließlich Planungsrecht schaffen , quasi eine Kombination von Machbaren und Gewünschtem, daran soll sich dann jeder Bauwillige orientieren können und nicht jeder machen können, was er will (sonst machen Einspruchsrechte ja auch keinen Sinn).
    Daher kann auch nicht die Rede davon sein, dass Anpassungen in einem bestimmten Zeitrahmen nicht gewünscht sind.
    Nicht gewünscht ist hingegen eine pauschale Vorgehensweise in der Art wie du es wünschst, dass, wenn ein Bestandsbau abgerissen wird, ein Neubau einfach mit mehr Höhe genehmigt wird.

  • Im Berliner Subforum gibt es einen ganzen Thread über den Straßenrückbau, der übrigens gerne auch in Düsseldorf ein präsentes Thema werden könnte. Dort findet man unter #9 eine schöne Formulierung:


    Und ehrlich gesagt, solange sich der Berliner Senat und die Bevölkerung den Luxus erlauben, große Flächen unbebaut zu lassen oder als Tabu zu erkären, ..., solange hält sich auch mein Mitleid mit den steigenden Mieten in Grenzen.


    Dies müsste genauso für Düsseldorf gelten und auch für jede vertane Chance, mehr Wohnfläche bzw. WE zu errichten.


    Heute fand ich diesen Artikel aus Berlin - auf einem Areal in Pankow plant Krieger neben zwei Möbelhäusern auch 2000 WE und eine Schule. Dennoch denkt eine Bezirkspolitikerin darüber nach, wie es mehr sein könnte - mit einem Hochhaus auf dem Dach des Sconto-Markts. Gleich denke ich dabei an die Theodorstraße, wo Krieger zwar im September auf das Möbelhaus samt Lager, Lärm und LKW-Verkehr verzichtete, aber Schaffrath noch bauen will. Ich könnte mir den Bau durchaus mit Wohnflächen über dem Möbelverkauf vorstellen, zum Teil bis insgesamt 7 Geschossen und Sozialwohnungen - zum Teil aber mit einem Wohnturm ähnlicher Höhe wie das nahe Hotelhochhaus.


    Im RP-Artikel wird auf dem Areal ein Rheinbahndepot angeregt, doch - dafür hat man jahrelang die Umgebung entwickelt und die Strab-Linie gebaut? Selbst dann wäre zumindest theoretisch eine Verbindung mit anderen Funktionen und zum Teil auch Höhe möglich, auch wenn nicht ganz so hoch wie im spektakulären Vorbild in New York - den Hudson Yards.


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    Apropos vertane Chancen - die RP berichtete kürzlich über die Kritik von Molestina am Kö-Bogen, darunter u.a. am Ausbleiben des Hochhauses anstelle der Tuchtinsel. Der Artikel erwähnt, dass die Eigentümer sich dort nicht einigen können - davor aber auch, dass die Stadt beim Thema einen Rückzieher gemacht haben sollte - würde sie ein Hochhaus ablehnen, würde ein potenter Investor plötzlich den bisherigen Eigentümern die Immobilien abkaufen?


    Ferner wird noch kritisiert, dass Flächen neben der Johanneskirche nicht bebaut wurden wo es einst am Königplatz Bebauung gab - und dass der Bau nördlich der Schadowstraße mit 111 Metern Glasfassade nicht kleinteiliger geraten ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Was für Berlin gilt oder dort von sich gegeben wird, interresiert mich für Düsseldorf herzlich wenig! ::nono:


    Ebenso ist das Thema "Straßenrückbau" hier im Hochhausthread falsch angebracht, aber wenn du unbedingt Düsseldorfer Beispiele haben möchtest:
    Die Schadowstraße zwischen Tonhallenstraße und Berliner Allee/Hofgartenstraße soll ja bekanntlich zur Fußgängerzone werden.
    Und auch die Berliner Allee und Hofgartenstraße ist in diesem Bereich durch den Kö-Bogen-Tunnel quasi Autofrei geworden (nur die Straßenbahn fährt leider weiterhin durch).


    Möbelhausüberbauung - Gleich denke ich dabei an die Theodorstraße, wo Krieger zwar im September auf das Möbelhaus samt Lager, Lärm und LKW-Verkehr verzichtete, aber Schaffrath noch bauen will. Ich könnte mir den Bau durchaus mit Wohnflächen über dem Möbelverkauf vorstellen, zum Teil bis insgesamt 7 Geschossen und Sozialwohnungen - zum Teil aber mit einem Wohnturm ähnlicher Höhe wie das nahe Hotelhochhaus.


    Immer noch nicht verstanden, dass der Bereich viel zu laut ist und zudem noch als Gewerbegebiet festgesetzt wurde?


    Im RP-Artikel wird auf dem Areal ein Rheinbahndepot angeregt, doch - dafür hat man jahrelang die Umgebung entwickelt und die Strab-Linie gebaut? Selbst dann wäre zumindest theoretisch eine Verbindung mit anderen Funktionen und zum Teil auch Höhe möglich, auch wenn nicht ganz so hoch wie im spektakulären Vorbild in New York - den Hudson Yards.


    Wo soll denn ein Straßenbahndepot gebaut werden, wenn nicht an einer Schienenstrecke, in einem Gewerbegebiet und im Norden, um die Eingleisung der Züge zu entzerren? :confused:


    Das der Vergleich mit New York hinkt und dieses auch kein Vorbild sein kann, dürfte einem schon deswegen einleuchten, da dort alles im Innenstadtbereich liegt und zudem alles an U-Bahnen in Tunnel verlegt wird....


    Apropos vertane Chancen - die RP berichtete kürzlich über die Kritik von Molestina[/URL] am Kö-Bogen


    Der Kö-Bogen II muss einem persönlich nicht gefallen, aber die Kritik von Molestina ist nicht angebracht und erzeugt ein bisschen das Bild von gekränkter Eitelkeit, schließlich ist sein Entwurf dafür durchgefallen!


    Ausbleiben des Hochhauses anstelle der Tuchtinsel. Der Artikel erwähnt, dass die Eigentümer sich dort nicht einigen können - davor aber auch, dass die Stadt beim Thema einen Rückzieher gemacht haben sollte - würde sie ein Hochhaus ablehnen, würde ein potenter Investor plötzlich den bisherigen Eigentümern die Immobilien abkaufen?


    Wie die Eigentümer mit ihrem Eigentum verfahren, bleibt ihnen überlassen, wäre natürlich schön, wenn das Hochhaus irgendwann zustande kommt - da es aber weder die aktuelle Planung behindert, noch grundsätzlich tangiert, sehe ich dem weiteren Geschehen gelassen entgegen. ;)


    Ferner wird noch kritisiert, dass Flächen neben der Johanneskirche nicht bebaut wurden wo es einst am Königplatz Bebauung gab


    Von Kritik daran steht nicht im Artikel - im Gegenteil!
    Molestina sieht mit dem Gastro-Pavillon (den er entworfen hat) die Wegebeziehungen und der Wirkung des Raums als gut angenomemn an (die DNA wirkt offenbar).

  • Auf die Aussagen von Alexander Fils über die einzelnen Türme nimmt dieser RP-Artikel vom 02.11 Bezug - der Architekt Joachim H. Faust vom Büro HPP ist ein Anhänger der Cluster (von den es ja mehrere geben kann). Das dürfte übrigens bereits die Kraft des Faktischen entscheiden - wenn man viel Nutzfläche braucht, dann zwangsläufig mehrere Türme, die zwangsgemäß zumindest hier und da Gruppen bilden.


    Im Artikel ist vom Parkplatz gegenüber von Float (Medienhafen) die Rede, der für 40-50 Mio. EUR verkauft werden soll. Das Hochhaus wirkt auf der Visualisierung etwas höher als Sign, das wären um 80 Meter. Wenn man aber an Türme weit über 100 Meter denkt, wie Faust im Artikel zitiert wird, sollte man sich lieber just dort trauen, direkt neben einer Strab-Haltestelle. Die anderen verbliebenen Grundstücke sind bereits weit vom ÖV entfernt, das wäre eher was für Flachbauten.
    Ich besuche manchmal die Gegend in der nachmittaglichen HVZ - seitdem der Trivago-Flachbau bezogen wurde, ist jede 707-Strab bereits ab Schleife gut besucht und zwei Haltestellen weiter eher voll. Wenn bald das Trivago-Hochhaus kommt, später noch dieses neben Float und weiter Flachbauten, dazu Wohnprojekt Win-Win - entweder wird viel dichterer 707-Takt fällig oder eine zweite Linie.


    Schlimmer sieht es jedoch um den Kenedydamm aus, wo Faust sich neben dem Gateway noch ein drittes Hochhaus ähnlicher Größenordnung wie der Sky Office vorstellen könnte (auf dem Grundstück neben LaVie an der Schwannstraße, wo bisher um 16 Geschosse geplant waren?). Es wurde schon mal hier über eine Stadtbahn-Anbindung diskutiert - wenn die Skyline hier noch kräftiger wachsen sollte, wäre diese Anbindung erst richtig notwendig.


    Die Londoner Hochhausentwicklung gilt oft als chaotisch, doch dort denkt man zumindest über eine Anbindung nach bevor größere Projekte starten. Nehmen wir als Beispiel Stratford, nach der City und Canary Wharf langsam das dritte größere Cluster - U-Bahn-Linien und Regionalbahnen gab es schon länger (die Jubilee Line wurde dorthin in den 1990ern verlängert). Den Bahnhof Stratford International gibt es seit 2006/2009, die DLR-Linie von Canary Wharf wurde Ende der 1980er eröffnet, die nach Canning Town - 2011. Jetzt kann es mit dem Hochhausbau losgehen - um den nördlichen Kennedydamm bzw. die Roßstraße gibt es hingegen keine einzige Schiene. Die Buslinien 721/722 erlebe ich rappelvoll und eher langsam.


    Ein weiteres Nachverdichtungsgebiet, Elephant & Castle, entsteht dort, wo U-Bahnen auf Regionalzüge samt Bahnhof treffen - auch hier ist die Erschliessung um Lichtjahre besser als im Norden Düsseldorfer Innenstadt. Vielleicht sollte man es energisch angehen - würde man dort eine kräftige Nachverdichtung mit mehreren Türmen und viel BGF/GFZ (Büros, Wohnen) planen, gäbe es womöglich eine Grundlage für einen Stadtbahn-Tunnel, der einigen Hindernissen ausweichen könnte (eine Rampe könnte man im südlichen Teil des Kennedydamms im Mittelstreifen unterbringen). Mit einzelnen Türmen mit ein wenig Nutzfläche an mässiger Erschliessung kommt man nicht weit.

    5 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Einige Planungsempfehlungen kann man den Kriterien entnehmen, die der Direktor des Deutschen Architekturmuseums Anfang November im Handelsblatt-Interview erläuterte - wie Anbindung an einem U- oder S-Bahn-Knotenpunkt. In dieser Hinsicht erfüllt der Norden des Kennedydamms die Vorgaben gar nicht, der Medienhafen sicherlich nicht ganz. Weiterhin Mischnutzung mit z.B. Einkaufsmöglichkeiten, Dachterrassen, Sportangeboten; Büro, Wohnflächen und Hotel.
    Interessant fand ich, dass es in den zwei letzten Jahren weltweit über 1000 neue Hochhäuser über 100 Meter Höhe gab, aber nur drei in Deutschland - wohl alle in Frankfurt. Von der Bevölkerungsanzahl her hätte es etwas über 1% aller Projekte sein müssen, also deutlich über 10. (Von den drei existierenden in Düsseldorf wurde das neueste im Jahr 2000 eröffnet.)


    Die NZZ schrieb Ende Oktober vom Hochhaus-Hype in Zürich - Wohnen in einem Hochhaus liege im Trend. Mit über 25 Metern Fassadenhöhe entspricht die Schweizer Hochhaus-Definition ungefähr der deutschen - in der etwas kleineren Stadt als Düsseldorf wurden nach 2000 78 solche Bauten errichtet, 248 sind insgesamt vorhanden, 42 sind aktuell geplant. Zu den geplanten gehören zwei Wohntürme je 137 Metern Höhe (die Projekt-Webseite).


    Wenn schon die Schweiz als Beispiel dient - dieser Medienbeitrag bestätigt, dass das Hochhaus-Wohnen wieder angesagt sei und stellt einige Projekte vor, zum Teil mit Fassadenbegrünung. Etwa den Roche Tower 2 empfinde ich als eher klotzig, aber ähnliche Türme wie der Garden Tower oder der Tour des Cèdres könnte man sich irgendwo in Düsseldorf vorstellen.


    Und wieder Zürich - aus diesem NZZ-Interview mit zwei Stadtplanern erfährt man, dass die Stadt für 100 Tsd. Einwohner mehr in 20 Jahren plant - 500 Tsd. statt 400 Tsd. (dann müsste Düsseldorf ebenfalls für +25% planen, also über 150 Tsd. zusätzliche Bewohner). Dichte sei nur in reinen Schlafquartieren problematisch, aber nicht bei Funktionsmischung - als positives Vorbild wird das Pariser 11. Arrondissement mit über 40 Tsd. EW/Km² genannt.

    7 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Lieber Bau-Lcfr, du würdest viel überzeugender rüberkommen, wenn deine Zusammenfassungen der verlinkten Interviews, Artikel etc stimmen würden und du nicht immer nur die Rosinen herauspickst oder Inhalte verdrehst.


    Beispiel das NZZ Interview: Das 11. Arrondissement wird vom Interviewer erwähnt, von den beiden Stadtplanern aber überhaupt nicht:


    Gelöscht, bitte kein copy & paste aus der Presse.


    Daneben wird von den Stadplanern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man nicht einfach so mehr in die Höhe bauen kann, sondern die Verdichtung dann an anderer Stelle stattfinden muss, was auch gerne am Stadtrand sein kann:


    Gelöscht, bitte kein copy & paste aus der Presse.


    Und das wichtigste für dich: Stadtentwicklung und NAchverdichtung kann man nicht von einer Stadt auf die andere kopieren, sondern muss immer die Eigenheiten der jeweiligen Gemeinde schauen:


    Gelöscht, bitte kein copy & paste aus der Presse.


    Und die Aussage "Dichte sei nur in reinen Schlafquartieren problematisch, aber nicht bei Funktionsmischung" findet sich nicht. Die Stadtplaner weisen darauf hin, dass Wachstum der Bevölkerung sich nicht im Bauen von Wohnungen erschöpft, sondern dass auch Schulen, Parks, öffentliche Einrichtungen mitgeplant werden müssen. Wo der PLatz herkommen soll, wissen auch die beiden Stadtplaner nicht:


    Gelöscht, bitte kein copy & paste aus der Presse.


    P.S.: Ich war der Meinung gewesen, dass Teilzitate durchaus zulässig wären, aber nun gut. Dann muss der Artikel der NZZ halt ganz gelesen werden. Für die Zukunft gelobe ich Besserung.

    Einmal editiert, zuletzt von Roman ()

  • ^ Dass die Dichte besonders im Fall der reinen Schlafquartiere problematisch ist, hat Gügler durchaus gesagt - Läden und Restaurants würden ein Quartier attraktiver machen. Das wäre ein Hinweis, wie es getan werden muss, damit die Dichte akzeptiert wird. (Gleich kommen übrigens die zu wenigen EG-Gewerbeflächen im Projekt Grand Central in den Sinn.)


    Natrup sagt zum Anfang, sein Vorort Thalwil gehöre zu den am dichtesten besiedelten Gemeinden des Kantons, sei dennoch eine gute Wohnlage. (Die Distanz des Ortes zur Zürcher City ist größer als die von Meerbusch nach Düsseldorf - bei etwa vierfacher Einwohnerdichte.) Weiter empfehlt er Nachverdichtungen besonders an den ÖV-Knoten.


    Dass man in den Stadtteilen nicht einfach 2, 3, 4, 5 Geschosse mehr genehmigen könne, u.a. wegen der Verschattung, bezieht sich auf die durchgehende Geschossigkeit der Straßenblöcke. Wenn aber nicht so, dann muss man einen anderen Weg gehen - Quartiere mit durchgehenden 6-8 Geschossen und einigen Hochpunkten hier und da, zwischen den die Sonne durchkommt.


    Dass man die Infrastruktur braucht, ist richtig - siehe etwa die Überlegungen zur Kapazität von 707 im Medienhafen. Schulen und andere öffentliche Einrichtungen sind einfach zusätzliche BGF neben Wohnungen und Büros - auch sie kann man unterbringen, dann kommt zum Schluss halt noch etwas mehr Dichte zusammen.
    Problematischer sind Parks - zum Teil kann man Parkplätze in Begrünung umwandeln oder Kleingärten in öffentliche Parks, dazu noch Dächer begrünen. Auch im zitierten 11. Arrondissement kenne ich kleine grüne Oasen mit viel Aufenthaltsqualität. Selbst wenn dieses Beispiel gerade vom Interviewer kommt - sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, sondern aus verschiedenen Debatten zum Städtebau.


    Ob in Frankfurt oder Düsseldorf - einen ganz neuen Stadtteil für 50 Tsd. Einwohner halte ich für eine schlechte Idee. Las Vegas würde ich nie als Vorbild empfehlen. Wenn im Interview endlose RH-Siedlungen in Londoner Vororten erwähnt werden - so wurde vor Jahrzehnten gebaut, aktuelle Projekte haben weit mehr Dichte. Sicher muss man einiges anpassen und besser machen - so z.B. gefiel mir in Stratford, dass am ÖV-Knoten nachverdichtet wird, aber weniger, dass die Linien das Subzentrum zerschneiden statt z.B. stärker überbaut zu werden.


    Und die erwähnte Zürcher Kleinteiligkeit - sicher sollte optisch der Großsiedlung-Eindruck vermieden werden. Es wäre mir lieber, wenn etwa die zwei geplanten Wohntürme je 137 Meter unterschiedlicher entworfen wären (Form, Höhen, Fassaden) - genauso wie ich die vier Türme im Quartier Central lieber differenzierter hätte.
    Die höchsten Türme in der Stadt sollten individuell gestaltet sein, dies spricht z.B. gegen den einst angedachten ARAG-Zwillingsturm - wenn ein zweiter in der Nähe, dann bitte anders gestaltet. (Die Win-Win-Geschwister werden zumindest zwischen mehreren ähnlich hohen weniger auffallen.)

    4 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Offenbar kommt in die Hochhausplanung wieder etwas Bewegung.
    Das Haupthindernis - die praktisch schon lange nicht mehr genutzte Querwindbahn des Flughafens - soll endgültig aufgegeben werden, so die Rheinische Post.
    Die IHK ist offenbar für neue Hochhäuser auch jenseits der 200m-Marke.
    Altstadt und angrenzende Innenstadtbereiche seien tabu, so der Vorsitzende des Planungsausschusses.
    Das Thema "Opernturm" wäre demnach keins mehr.

  • Die RP berichtet: Auf der Expo Real wird OB Geisel kommende Woche über die Hochhauspläne der Stadt berichten. Da der Flughafen seine Querwindbahn aufgibt, sollen dann Hochhäuser >200m möglich sein. Ein neuer Hochhausbeirat berate darüber, sehe Düsseldorf aber in der Tradition der europäischen Stadt ohne extreme Hochpunkte.

  • In einem Artikel der RP über Anwohnerbedenken in Golzheim werden einige Hochhausprojekte genannt, die hier noch nicht aufgefallen sind, Z.B. die Aufstockung des Telekomgebäudes an der Uerdinger Straße oder das 90 m Hochhaus Georg-Glock-Str. 14. Auch genannt ist der Karl-Arnold-Platz 1, wo aber bereits ein relative neues Gebäude steht, ich kann mir weder vorstellen, dass das wieder weg soll, noch, dass das ein Hochhaus sein soll.


    Die genannten Bedenken sind die üblichen: Verschattung, Parkplatznot, Verkehr, nichts los am Wochenende.


    Klick!

  • ^^

    Verschattung: Ich wäre doch dankbar, wenn vor meiner Nase, also vor meiner Wohnung, ein Hochhaus entstünde. Alle jammern über den Klimawandel, solch eine Verschattung durch ein hohes Gebäude jedoch würde mein Wohlbefinden in den Sommermonaten erheblich steigern. Im Winter ist eh nur Tristesse angesagt.

  • @ 257: Für das Projekt Uerdinger Straße 67 der Pamera (altes Telekomgebäude) gibt es eine Visualisierung auf der Homepage des Investors:

    https://pamera.de/referenzen/


    Es handelt sich auf den zweiten Blick um einen recht spektakulären Entwurf. Man erkennt auch die im RP-Artikel zitierten Wasserfälle an der Fassade und es scheint als stünde es auf nur sehr kleiner Grundfläche. Außerdem erkennt man die angesprochenen neune Wegeverbindungen in das Quartier hinein.


    Eine gute Übersicht über die in Golzheim geplanten Hochhausprojekte bietet dieser ältere RP-Artikel:

    https://rp-online.de/nrw/staed…ues-quartier_aid-47318157