Straßenbau & -planung

  • Am besten für Mensch, Flora und Fauna wäre natürlich alles zu untertunneln. Nur die Kosten... Aber mal ehrlich. Wo sonst soll man noch oberirdisch bauen, wenn nicht über solche Felder?
    Zwischen Böblingen und Sindelfingen führt seit Jahrzehnten eine Autobahn im Minimalabstand (auch wenn hier eine abschnittsweise Überdeckelung angedacht ist). Ohne daß dort die große Stadtflucht eingesetzt hätte. Auf dem Flugfeld entwickelt sich dort gerade sogar das größte Neubaugebiet der Region an die Autobahn heran. In Fellbach sprechen wir hingegen über eine Straße jenseits des Siedlungsrands.

  • Ich finde, damator hat hier durchaus einen Punkt!
    Wenn es im Lärm oder Natur im Bereich des Verlaufs des NO-Ring geht, dann könnte in Tunnel eine Alternative darstellen. Da dies scheinbar keine Alternative für die Gegner des NO-Rings ist, könnte es wohl um eine reine Verhinderungsstrategie gehen.
    Warum nicht einen Tunnel mal durchrechnen?

  • Der nächste Punkt ist doch dann die Neckarquerung. Dort leben bestimmt ganz viele seltene irgendwas. Dazu das verschandelte Landschaftsbild im Neckartal, bei offener Bauweise blockierten natürlichen Laufwege von Hamstern, die von den Mehrkosten blockierten Gutprojekte, der angezogene Verkehr, Anreiz für noch mehr Güter auf die Straße.


    Besser erst mal Stadtbahn Markgröningen - Fellbach bauen, dann weitersehen, ob sich die Verkehrssituation nicht ohnehin entspannt hat.

  • @MaxBGF
    In der inneren Region Stuttgart sehe ich aber überhaupt keine neuen oberirdischen Straßenneubauprojekte mehr. Kein Wunder, wenn man die Entwicklung der Preise für Bauland und die Knappheit der Freiflächen betrachtet. Unter diesem Aspekt muss man überlegen, ob Tunnellösungen auch bei sehr hohen Kosten nicht die einzige Lösung sind. Die Höhe der akzeptablen Kosten ist letztlich auch nur eine Frage des Leidensdrucks und dieser wird immer größer werden.


    Kurzfristig profitiert man bei Tunnels dadurch, dass sich der Nordostring schneller und mit wenig Widerstand umsetzen ließe. Langfristig profitiert man durch weniger Lärm, einen höheren Erholungswert und mehr Freiflächen/Bauland.


    @MaxBGF
    Das Schienenprojekt ist sinnvoll, wird den Verkehr aber nicht maßgeblich reduzieren. Der Nordostring hat überregionale Bedeutung und muss als Alternative zur A81/A8 geplant und gebaut werden. Der Güter- und Fernverkehr wird wie der Langstreckenpendelverkehr auch durch den Anspruch der Industrie an die Flexiblität der Mitarbeiter weiter zunehmen. Schon heute bricht das Netz regelmäßig bereits bei kleinen Störungen auf A8/A81 zusammen. Der geplante Ausbau auf 4 Fahrspuren je Richtung wird hier kaum Besserung bringen, schon heute sind 4 Fahrspuren inkl. Standstreifen vorhanden und zu wenig. Eine weiträumigere Umfahrungsroute (nicht so ein Quatsch wie die Nord-Süd-Straße) muss her, und das hat man schon vor mehr als 15 Jahren im damaligen Regionalverkehrsplan erkannt. Die Dringlichkeit wird sich nun immer mehr verschärfen.

  • @MaxBGF
    In der inneren Region Stuttgart sehe ich aber überhaupt keine neuen oberirdischen Straßenneubauprojekte mehr


    Und eventuelle Neubaugebiete erschließen wir dann mit Trampelpfaden?

  • Der Nord-Ost-Ring könnte 2 Mrd. € kosten und hätte immer noch ein NKV > 1.
    (Jetzt mit 209 Mio. € Baukosten und einem NKV von >10 angegeben).


    Sollten wirklich ökologische Belange die entscheidende Rolle spielen ließe sich dafür eine Lösung finden. Selbst ein Tunnel in bergmännischer Bauweise ließe sich realisieren.

  • Kosten + Ökologie sind also kein Grund, bleibt nur die Ideologie der Bürger und Regierung. Die lässt sich leider nicht so einfach ändern.

  • damator, war teils etwas ironisch von mir gemeint ;) Du hast natürlich recht doch blicken wir den Tatsachen ins Auge:


    Die Notwendigkeit einer NO-Verbindung wird nicht erst seit 15 Jahren, sondern schon viel länger gesehen. Dennoch wurden sämtliche Ideen teils zigfach durchgekaut, nur keine realisiert:


    NORs

    • A45
    • Großer NOR
    • Mittlerer? NOR
    • Kleiner NOR
    • Mini-NOR (Kleiner, aber nur zweistreifig)
    • Selbst beim dreistreifigen Ausbau der L1115 Mundelsheim-Backnang tut sich nix.


    A8-B10-Verbindungsvarianten:

    • Filderauffahrt bei Hedelfingen
    • Filderauffahrt bei ES-Weil


    =>ERGEBNIS: NIX, 0.


    Das einzige, was über Jahrzehnte in der Richtung geschehen ist, war B14/29 zw. S und Fellbach samt Kappelbergtunnel. Dimensionierung dafür daß es zwei gebündelte Bundesstraßen sind am unteren Rand, aber ok.


    Realisierung weil sich der Verkehr davor mitten durch Stuggis größten Stadtteil quälte. Sozusagen als Ortsumgehung begründbar, mithin kleinster gemeinsamer Nenner mit den MIV-Gegnern. Ähnlich wie unter dem Schlagwort CO2 die Rampe Friedrichswahl wegkommen könnte.


    Generell gibt es in BaWü keinen Autobahnneubau mehr, sondern allenfalls Erweiterung - von der Hochrheinautobahn, die vielleicht im Jahre 2080 fertig wird, abgesehen.


    Warum sollte sich nun ausgerechnet unter Grün daran irgendwas ändern? Es wird hier nichts geschehen. Nirgends ist Papier, selbst BVWP-Papier, geduldiger als bei Straßenplanung in und um S. Irgendwann hat man es kapiert und fällt nicht mehr auf diese Spielchen rein, wenn jährlich jemand von CDU, FDP, SPD, IHK oder ADAC mit einer neuen Initiative oder Trasse wedelt. Dient nur noch dem Zweck, sich in Szene zu setzen, den eigenen Anhang zu beruhigen und/oder Tätigkeitsnachweis zu erbringen. (Befreundete) Gutachterbüros mögen ebenfalls profitieren.
    An einem ändert es nichts : Einen NOR wird es bis mindestens 2040 nicht geben. Das ist gewiß. Und danach wird er nicht mehr wichtig.

  • Noch ein kleines Schmankerl für die noch nicht solange dabei sind.


    Das beste Argument, das in den vielen Jahren gegen den NOR (m.W. gegen die kleinste zweistreifige Lösung) vorgebracht wurde, war die Sorge vor Schadenersatzforderungen aus Amiland i.Z.m. Cross-Border-Leasing-Geschäften. (Vermutlich hatten/haben die sich beim Klärwerk Mühlhausen engagiert)


    Uff, gerade nochmal gut gegangen. Da hatten die Stuttgarter Provinzräte wohl schon Muffesausen, daß es am Ende mit der Landsträßchenlösung doch was werden könnte und tatsächlich eine neue Straßentrasse jenseits von Wohngebieterschließung und noch dazu auf Stuttgarter Markung entsteht. Doch während andernorts über CBL gemeckert wurde, nutzt das gewiefte Cleverle es besser argumentativ. CBL wurde für S-Dorf also doch noch zum Erfolg :)

  • Und weil aller guten Dinge drei sind:


    Steht irgendwas vom NOR im Koalitionsvertrag? Die Grünen schaffen es selbst als Juniorpartner mit ~10% in anderen Ländern ein paar ihrer wichtigen Projekte aufzunehmen. Die BaWü-CDU als fast gleich großer Koalitionspartner, welcher zudem für die Grünen sitztechnisch alternativlos war, nicht?


    Was eigentlich nur zwei Erklärungen zuläßt:


    1. Der CDU ist der NOR nicht wirklich wichtig. Sie will sich lieber mit dahingehenden Forderungen von Zeit zu Zeit autofahrerwählerfreundlich präsentieren. Dafür taugt ein nicht gebauten NOR wesentlich besser.
    -> NOR kommt nicht


    2. Die CDU hat versucht, ihn aufzunehmen, aber für die Grünen ist der NOR ein No Go. Basta.
    -> NOR kommt nicht.


    Er könnte selbst im VB-AAA+++ mit NKV von 50 stehen.

  • Eben. Selbst wenn - wie unwahrscheinlich auch immer - sich die Politik vor Ort zusammenraufen würde, dann träten eben wieder BIs auf den Plan. Gutachten, Gerichtsverfahren, Umplanungen. Und wenn trotzdem - noch unwahrscheinlicher - der Baustart irgendwie greifbar wäre, dann wechselte in Berlin die Regierung und: Neue Ökorichtlinie/Bewertungsverfahren/Priorisierung/Anforderungen, notfalls schlicht Geldstopp -> alles zurück auf 0, Umplanung. Wir reden ja inzwischen über Planungszeiträume, die mehrere Legislaturperioden überdauern.

  • Wenn man sich anschaut mit was für Schwachsinnsargumenten und offenkundigen Lügen einzelne Wutbürger Stimmung gegen den Nordostring machen und damit Fortschritt und Entwicklung einer ganzen Region verhindern wundert einen nichts mehr. Sorry aber bei so Gutmenschenpack denen es doch blos um den eigenen Vorteil und um's Verhindern geht könnte ich echt nur noch kotzen. Von Heimat schwafeln aber dann wahrscheinlich noch Jubeln, wenn wir von Kulturbereicherern überflutet werden:nono: :bah:


    http://www.bv-zazenhausen.de/aktionen/no-ring/arge-no2.htm


    Sprache! Hör doch mal bitte mit diesen unnötigen Tiraden auf! Letzte Warnung, nächstes mal Papierkorb. Zeige uns lieber auf, warum die Argumente der NOR-Gegner nach Deiner Meinung nicht belastbar sind. Dann wird eine Diskussion daraus, die das Forum bereichert. Also bitte ein bisschen Disziplin hier.

  • Wer lesen kann ist klar im Vorteil.


    Wir sind keine Linksammlung. Gib Dir bitte ein bisschen Mühe, die Inhalte zusammen zu fassen. Links sterben schnell.


    Sorry aber mit Pauschalaussagen und Pseudoargumenten wie den folgenden kann man eigentlich jegliches sinnvolle und wichtige Infrastruktur-Projekt ablehnen. Zitat: "Der Nord-Ost-Ring würde ein für die hier lebende Bevölkerung sehr wichtiges Naherholungsgebiet zerstören. Es ist die größte unzerschnittene Grünfläche im Großraum Stuttgart, heute noch eine Insel der Ruhe im ansonsten hochbelasteten Ballungsraum. Entsprechend gerne wird das Gebiet dann auch für die Naherholung genutzt. Die geplante Schnellstraße mit einem enorm hohen Verkehrsaufkommen, die das Gebiet in der Mitte durchschneidet, würde die Fläche großräumig verlärmen und mit Abgasen belasten, so daß keine ruhigen, für die Erholung geeigneten Bereiche mehr vorhanden wären."


    Wer ist denn diese "Bevölkerung" die da angeblich pausenlos genau da über die dreckigen Äcker spazieren will? Wegen ein paar hobbylosen Spaziergängern mit zuviel Tagesfreizeit und den unvermeitlichen Hundehaltern wird die Zukunft einer ganzen Region auf's Spiel gesetzt - also bitte!:nono:

  • Zitat: "Der Nord-Ost-Ring würde ein für die hier lebende Bevölkerung sehr wichtiges Naherholungsgebiet zerstören. Es ist die größte unzerschnittene Grünfläche im Großraum Stuttgart

    Aha, "Großraum" wenns paßt also nur Stuttgarter Markung? Egal. Wieder so ein Bedenken, das plausibel klingt, aber deswegen noch längst nicht ist. Denn was wäre die Alternative? Durch bebautes Gebiet trassieren, gar Wohnraum abreißen/opfern, Wohnungsnot ist ja kein Thema? Oder Parks zerschneiden? Wäre es besser, eine kleinere Grünfläche zu "zerschneiden", so daß von ihr tatsächlich wenig übrig bleibt?


    Entsprechend gerne wird das Gebiet dann auch für die Naherholung genutzt.

    Das ist nach meiner und sicher auch anderer Beobachtung falsch. Wird angesichts der anliegenden Bevölkerungszahl sehr unterproportional genutzt. Trotz "Ruhe, Größe, Unbelastetheit". Darüber sollte sich Gegner eigentlich mal Gedanken machen.

  • Auch für die IHK ist erwiesen, dass nur fließender Verkehr zu weniger Schadstoffausstoß führe. Folgerichtig lehnt sie weitere 40km/h-Templimits auf weiteren essentiellen Steigungsstrecken ab. Die Stadt möchte die jetzt schon 8,6km gesamt auf 16km (!) fast verdoppeln. Beschleunigungs- und Bremsvorgänge müssten vielmehr reduziert und gleichmäßiger Verkehrsfluss Vorrang haben, sonst verbessere sich die Luft nicht.


    Quelle:StZ 09.08.2016

  • ^ Das ist grundsätzlich richtig nur hat das nichts mit Tempo 40 zu tun. Entweder der Verkehr fliest oder nicht. Stopp & Go ist das Problem und entsteht dann wenn zu viele Fahrzeuge unterwegs sind und/oder wenn die Ampeln nicht auf "Grüne Welle" geschaltet sind.


    Am besten ist, man baut noch mehr Büros in die Innenstadt, dann wird alles besser mit dem Verkehr ...

  • IHK beruft sich auf die bekannte Untersuchung der Landesanstalt für Umwelt, ich habe noch nicht mitbekommen, worauf Du Deine These stützst.


    Am besten wäre natürlich die Nähe von Arbeitsplatz und Wohnen, um Pendelverkehr deutlich zu reduzieren. Es gibt aber keine Wohnungen mehr, auch bei Büros sieht's schlecht aus bei 3,3% Leerstand. Dafür müssten wir aber in die Höhe gehen. All das lässt Fritzle, PP + Gemeinderat aber offensichtlich kalt.


    PM IHK hier:
    https://www.stuttgart.ihk24.de…ber_2016/Tempo_40/3453934