Designhotel beim Rathaus (fertig)

  • "guter Eindruck", "gelungen", "veredeln". Das klingt für mich zumindest nicht unbegeistert.
    Mich ärgert es einfach, dass Investoren und Architekten mit diesem "Mist" einfach durchkommen, dass mittlerweile völlig egal ist, wo man baut, was als Nutzung dahinter steht, ob man sich in der Stadt oder in einer kleine Gemeinde befindet. Überall kommt der gleiche Kasten raus. Und ja, das ärgert mich, und noch mehr ärgert mich, wenn selbst in einem Architekturforum von Leuten, die weit über 5000 Beiträgen haben, solche Dinge nicht als das benannt werden was sie sind.
    Nämlich eine Schande für den Berufsstand. Ich finde es unsäglich, dass es möglich ist, lediglich mit der Anpassung der Raster der Fensterachsen, den gleichen Entwurf egal in welcher Stadt, egal in welchem Land einfach immer weiter in Wettbewerben einzureichen und noch schlimmer, dass dem keiner Einhalt gebietet.


    Ich hätte mir einfach etwas mehr kritische Reflexion gewünscht. Mehr nicht. Ich finde, dass kann man von solch beitragsstarken Mitgliedern einfach erwarten!

  • Aber eben nicht begeistert... Jetzt urteilst du aber etwas vorschnell! Mich ärgert das übrigens auch was du da aufzählst! Ich bin bei diesen Punkten vollends bei dir. Ich nicke hier auch nicht alles ab. Worte wie Schande (und noch mehr) habe ich schon sehr oft hier in den Mund genommen, in dem Zusammenhang. Die Leistung vieler Architekten (v.a. auch im städtebaulichen Kontext) und deren Geltungsbedürfnis finde ich erbärmlich. Die Mühlen mahlen mit voller Kraft, es ist also schwer dem Einhalt zu gebieten!
    Was auch immer du von mir meinst erwarten zu können, hier jedoch bleibe ich bei meiner Einschätzung. Es ist eine Verbesserung, mit einem Neubau würde ich sicher anders argumentieren, stand aber (nochmal) leider nicht zur Debatte. Du solltest nicht alles Elend dieser (Architektur-)Welt an diesem Umbau festmachen.

  • @ Silesia


    dann sind wir uns doch eigentlich sehr nah:D Somit kann endlich Frieden einziehen. Sorry, war nicht so gemeint, ich reagiere da nur mitunter allergisch, wenn diese Stangenware dann auch noch gut wegkommt und es ist ja wirklich traurig, dass man diese Ergebnisse leider allzu oft dann noch als Verbesserung loben muss. Aus Köln bin ich noch mehr Kummer gewöhnt, da bekommt man nicht mal so einen Bau. Das lässt mich manchmal zur Emotionalität neigen:D:D

  • ob hier dünne Schieferplatten zum Einsatz kommen, oder doch massive Fassadenelemente aus Stein


    Der Visualisierung entsprechend, müsste es sich um Travertin handeln.

  • Hm. Sieht mir eher nach Sandstein aus. Grds. aber sicher an der Stelle nicht so schleht. Schlimmer als jetzt kanns ja eigentlich nicht werden.

  • Odysseus
    Natürlich ist der Umbau im Vergleich zur Ist-Sitution eine Veredelung und eine Verbesserung, was soll es denn sonst sein? Gut, über den von Dir erkannten mangelnden Indivualismus bei diesem und anderen Gebäuen kann man sicher trefflich streiten, aber seien wir doch mal ehrlich: Stangenware gab es schon immer. Sogar die Gründerzeithäuser in Stuttgart sind eigentlich übelstes Copy&Paste mit ein paar Variationen in der Fassadengestaltung. Und das findest Du oft genug in einer einzigen Straße. Dass der Bau so ähnlich von Dir ein paar Mal in Berlin gesehen worden ist - also quasi am anderen Ende von Deutschland -, ist im Vergleich ja schon harmlos.


    Zum Bau selbst: Ich hoffe, dass der in der Visualisierung angedeutete vertikale Rhytmus durch die Steinfarbe in Bodennähe am Ende noch besser zur Geltung kommen wird. Die Staffelgeschosse wirken leider ziemlich billig, da hätte man die wertigen Materialien ruhig auch verbauen können. Ich frage mich auch, was es mit den "steinernen Vorhängen" (?) auf sich hat, die man bei jedem Fensterblock erkennen kann.


    Ich hoffe nun, dass das der Startschuss ist für eine Aufwertung des doch ziemlich üblen Areals in Richtung C&A. Vor allen dieser "Hinterhof" hinterm C&A...

  • Mit regionaltypischer Architektur und dem Aufgreifen süddeutscher Bautraditionen hat der Bau absolut nix zu tun.


    Im Ernst? Gibt es in einem globalisierten hochdigitalisierten Informationszeitalter überhaupt noch regionaltypische Architektur? Und falls ja, wie lange noch? Nichts ist beständiger als der Wandel...

  • Vorgehängte Fassaden, wer hat sie erfunden...

    Ob sie Gartner Josef GmbH erfunden hat, die vorgehängte Fassade mal dahingestellt, dass sie ein/das führende Unternehmen weltweit sind, sollte neidlos anerkannt werden, sie sind zwar aus Bayern, jedoch aus dem Schwäbischen Teil.
    Es ist also urschwäbisch, solche Fassaden vorzuhängen...:D

  • Für die die es vergessen haben, oder schlicht nicht wissen, so sieht der Bau heute aus.



    Bild: Silesia

  • Also ich erkenne den Fortschritt!?


    Eine Gerüst- und Gebäudeerweiterung inkl. Betonwand im unteren Teil des Treppenhauses. Leicht erkennbar wenn man die Bilder miteinander vergleicht.


    Der Grund für die Verzögerung, lag an der neuen Erdbebenschutzverordnung der EU, in welcher die Stadt Stuttgart neu eingestuft worden ist und somit die frühere Statik des Gebäudes nicht mehr gesetzlich ausreichend war, also musste an den Plänen nochmal nachgearnbeitet werden. :)

  • ^^stimmt! Wenn sie in dem Tempo weiterbauen werden sie sogar noch vor S21 fertig.


    Danke auch für die weiteren Infos.

  • Ein langsamer Fortschritt ist mittlerweile tatsächlich zu erkennen. Nun aber schnell weiterbauen, bevor 2021 die neue verschärfte EU-Verordnung zu Asteroideneinschlägen in Kraft tritt und wieder Pläne nachgearbeitet werden müssen.



    Bild: Silesia

  • Update 05.11.2020


    Auch jetzt noch immer eingerüstet, aber man kann die verschiedenen Fassadenelemente gut erkennen.



    Staffelgeschoss



    Bilder: Silesia