Hbf-Empfangsgebäude inkl. HH Arnulfstr. (69m) [im Bau]

  • Original geschrieben von Coach
    Wie soll man den alten Bahnhof wieder herstellen?
    Ist doch 1. viel zu teuer, und 2. viel zu klein für die heutigen Bedürfnisse.
    Manchmal gehen die Rekonstruktionswünsche einfach zu weit.


    Auf dem Bild sieht er eigentlich einigermaßen groß aus. Die alten Bahnhöfe in Leipzig, Frankfurt etc. sind ja auch allesamt groß genug für den heutigen Gebrauch. Mit den Arkaden und Bögen würde er auch gut zur Münchner Prachtstraßenarchitektur passen.


    Kaiser:für welches sie gevotet haben


    So ein Wort aus deinem Munde? :eek:

  • Schinkel

    Dennoch weiß ich genau wie kalt ein Ort wirkt, welcher mit Glaskästen verbaut ist und dies empfindet jeder Mensch genauso. Das Problem bei Modernisten (Egal um welche es sich handelt) ist, dass sie irgendwo sitzen, behaupten, dass dieses und jenes gut sei aber selbst nie an so einen Ort hingehen wo das Gebäude steht, für welches sie gevotet haben.


    1. Nein, du empfindest 'Glaskästen' als kalt - im Gegensatz zu mir und vielen anderen. Das ist also kein Argument


    2. Ich wohne im Zentrum von München und komme ständig am Hauptbahnhof vorbei - oft mehrmals täglich. Ich glaube, ich bin damit ausreichend qualifiziert für die Gruppe der 'Betroffenen' und kann wohl ernstgenommen werden, oder?

  • Der dritte Entwurf gefällt mir persönlich am besten, aber er reißt mich auch nicht wirklich vom Hocker...


    Ich finde etwas enttäuschend, dass man gerade in München solch einen 0815 Bau in die Innenstadt klatschen will. München ist immerhin eine der schönste Großstädte Deutschlands und obendrein auch noch ein wichtiges Aushängeschild. Mit einem neuen attraktiven Bahnhofsgebäude könnte das Stadtbild Münchens ein wenig aufgewertet werden. Heutzutage fugieren viele Bahnhöfe auch nicht mehr ausschließlich als Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur, sondern sie bieten auch Einkaufs- und Entertainment Möglichkeiten. Ein ansprechender Bau zieht vermutlich mehr Menschen an, als irgendeine langweilige Kiste.


    Daher finde ich den Vorschlag den alten Bahnhof zu rekonstruieren gut. Ich bezweifele übrigens, dass eine Rekonstruktion wirklich wesentlich teuerer ist, als ein hochwertiger Neubau. Wobei es mir persönlich nur darum geht, dass die alte Fasade wieder einigermassen detail getreu wiederhergestellt wird. Der Sandstein wird mittlerweile nicht mehr per hand gemeisselt, sondern maschinell hergestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine maschinell gefertigte Sandstein Fassade wesentlich teuerer ist, als eine hochwertige Glas-Stahl Konstruktion. Sollte ich mich irren, dann bitte ich darum, dass jemand diese Vermutung widerlegt. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass die historischen Bahnhöfe in Frankfurt und Leipzig zu den größten Bahnhöfen Europas, wenn nicht sogar der Welt zählen. Deswegen glaube ich auch nicht, dass Coach mit seiner Vermutung richtig liegt, dass ein rekonstruierter Bahnhof in München zu klein für die heutigen Bedürfnisse ist.


    Nichts desto trotz könnte ich mich auch mit einem Neubau gut anfreunden. Obwohl ich Rekonstruktionen grundsätzlich häufig befürworte, kann ich mich auch durchaus für die zeitgenössische Architektur begeistern. Beispielsweise gefallen mir diese zwei modern gestalteten Bahnhöfe ziemlich gut:


    Das neue TGV Terminal in Lyon:



    Ein Entwurf für einen neuen Bahnhof in Dortmund, der leider nicht umgesetzt wurde...





    Ein gewagter Entwurf dieser Art würde meiner Meinung nach auch nach München passen.

  • Original geschrieben von TowerCat
    Nicht Abbruch, aber der Gegenwart geschuldete Ergänzungen der alten Bauten wären doch keine überzogenen Erwartungen an die "heimliche Metropole"...:rolleyes:


    Siehst Du, das hoert sich doch schon viel besser an: "Ergaenzungen" :D .


    Ausserdem wird ja genug "ergaenzt" in Muenchen, Allianz-Arena, Uptown-Hochhaus, Highlight, Transrapid (wovon ich immer noch fest ausgehe dass der kommen wird, hab halt noch Hoffnungen ;) ), Olympiastadion, HypoHochhaus, BMW-Hochhaus,... ist ja alles nicht unbedingt traditionelle Architektur :D


    So und jetzt fahr ich nach Haus, und dann werd ich mich ma a bissl schlau machen und mir Speicherplatz im Netz zulegen damit ich endlich Fotos reinstellen kann, denn dieses Wochenende geht es nach New York! Mit im Gepaeck natuerlich meine brandneue Digitalkamera,...die ich hoffentlich bedienen kann :zunge:

  • Über Weihnachten werd ich zu Hause sein, genauer gesagt vom 24. bis 5.1.2004, und danach werd ich wieder so am 27.2. zurück sein. Flug hab ich noch nicht, werd ich aber in Deutschland buchen wenn ich über Weihnachten dort bin. Ist nämlich wahnsinnig kompliziert bzw. gar nicht möglich über's Netz hier einen Flug zu buchen wenn man keine Kreditkarte hat deren "Billing Address" in den USA liegt.


    Ich hoff ich hab jetzt nicht zu viel verraten, denn wer einen Anschlag auf mich plant der ist jetzt ein Stückchen schlauer :D

  • Schinkel:


    Is dir eigentlich schon einmal aufgefallen das du mit deiner Meinung ziemlich alleine dastehst??


    Kaiser:


    Nur noch traditionell bauen?? Also keine Wolkenkratzer in Frankfurt, kein Olymipa Gelände in München und kein Potsdamer Platz in Berlin ??
    Dafür eine Wüste aus 4-stöckgien Gebäuden die alle im selben Stil gebaut sind?? Nein, danke...

  • Original geschrieben von TowerCat
    Dirk1975: Wir kontrastieren doch mal wieder ganz vortrefflich!
    Ich fand Dein Foto wirklich schön, ganz ehrlich!
    Nur 80 Jahre zurückliegend.
    Und die Zeit (Weimar) mag ich jetzt auch nicht mehr haben. Inklusive der Gebäude.


    Das Gebäude stammt ja aus dem 19. Jh., allerdings bezweifle ich auch, dass du zur Wittelsbacher-Dynastie zurückwillst. Man sollte aber nicht immer Gebäude mit einem bestimmten Stigma beflecken, so dass ein Schloss etwas furchtbares ist, nur weil es von einem König gebaut wurde. Wien und Paris sind gezeichnet von königlich-kaiserlichen Prachtbauten, trotz alledem sind es zwei sehr gut funktionierende Demokratien. Dieses ganze Assoziationen-Zeugs regt mich doch manchmal ziemlich auf. Heutzutage baut man ja für Regierungen nur noch Glaskästchen, da sie Transparenz aufweisen und deswegen die Demokratie symbolisieren. :rolleyes:


    In einem Punkt stimme ich dir aber zu! Die Gebäude der Weimarer Republik will ich auch nicht mehr haben. Bauhaus abreißen und dann klassizistische Bauten dort hinsetzen.



    München ist bestimmt kein Museum.


    Was haben denn alte Gebäude mit einem Museum zu tun? Dazu kann ich nur sagen, dass eine Stadt wie München nicht zu einem Museum für kontemporäre Kunst verkommen sollte.

  • "Wien und Paris sind gezeichnet von königlich-kaiserlichen Prachtbauten, trotz alledem sind es zwei sehr gut funktionierende Demokratien. Dieses ganze Assoziationen-Zeugs regt mich doch manchmal ziemlich auf."


    Nicht nur dich :D

  • von UrbanFreak

    Kaiser:


    Nur noch traditionell bauen?? Also keine Wolkenkratzer in Frankfurt, kein Olymipa Gelände in München und kein Potsdamer Platz in Berlin ??
    Dafür eine Wüste aus 4-stöckgien Gebäuden die alle im selben Stil gebaut sind?? Nein, danke...


    gegenfrage: würdest du lieber eine wüste mit 10-stöckigen glaskästen bevorzugen? außerdem gibt es in der traditionellen architektur weit (!) aus mehr stile als in der moderne! :(


    @ coach
    es wurde doch geschrieben, dass bei einer evtl. reko der bahnhof in seinen massen vergrößert werden solle. wo ist das problem :D


    wenn es keine reko sein soll, bin ich für einen qualitativ hochwertigen neubau - nicht diesen pseudo-modernen "coolen" bahnhof :rolleyes:
    Kai

  • Hallo Dirk, mein Freund:D


    Um mal eines klarzustellen.....ich bin nicht gegen alte Bauten und Teile Münchens finde ich gerade wegen der historischen Bauten wunderschön. Ich finds auch echt klasse, dass das Gebäude der Max-Höfe die Max-Strasse komplett macht und würde mir solche Bauten auch in der Prinzregentenstrasse wünschen, deren historische Wirkung ja von einigen Nachkriegsbauten wesentlich gestört wird. Ebenso bei vielen Strassenzügen beispielsweise im Glockenbach oder Haidhausen, in der Maxvorstadt oder in Schwabing.


    Trotzdem: wir leben im 21. Jahrhundert und wir bauen nunmal so, wie man im 21. Jahrhundert baut. Also einen gothischen Bau neben das Olympiazentrum zu stellen, wäre schlichweg grotesk.


    Historische (Nach-) Bauten sollten also nur an Orten entstehen, wo es Sinn macht. Rund um den Bahnhof, wo neu und alt sich kunterbunt mischen, wäre ein klassizistisches Gebäude ziemlich lächerlich. Hier muss man zur Moderne stehen.

  • Na Kaiser ganz einfach:
    Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß so viel Geld in eine rekonstruktion zu stecken.
    Wenn es sich privat finanziert von mir aus.


    Allerdings bleibt noch das Problem der Umsetzung der rekonstruktion bei gleichbleibendem und in den nächsten Jahren sogar wachsendem Betrieb, da der bestehende bahnhof dafür ja komplett abgerissen werden müsste.


    Ich wiederhole es gern nochmal:
    Keine Rekonstruktion in diesem Fall ( wobei wir ja eigentlich gar nicht mehr darüber reden müssen da eh nicht rekonstruiert wird )

  • @ coach
    es wurde doch geschrieben, dass bei einer evtl. reko der bahnhof in seinen massen vergrößert werden solle. wo ist das problem


    Das Problem ist, dass es dann keine Rekonstruktion mehr ist. Eine Rekonstruktion ist für die aktuellen Bedürfnisse einfach ungeeignet und damit vom Tisch. Also für alle die es noch nicht kapiert haben: Eine Rekonstruktion ist mit der aktuellen Nutzung nicht vereinbar und darum wird es sie auch definitiv nicht geben! In diesem Thread geht es um die 'realistischen Realisierungsvarianten' und nicht um eure Wunschträume.


    Und überhaupt: Ich hab's echt satt dass hier alle Threads mit diesem Reko-Gejammer zugemüllt werden - das steht hier nicht zu Debatte und ist damit nicht Teil der Diskussion. Wenn ihr über Rekonstruktionen diskutieren wollt, dann benutzt bitte das dafür vorgesehene Forum. Ihr könnt dort auch gerne einen Thread zum Münchner Hauptbahnhof eröffnen...


    Daher: Alle weiteren Reko-Beiträge in diesem Thread werde ich editieren/löschen, danke!

  • also den ersten entwurf halte ich für sehr bedenklich: Er sieht nicht wirklich nach großer Architektur aus, wie man es sich für den Hauptbahnhof in der DRITTGRÖSSTEN Stadt Deutschlands erwarten würde.


    Spätestens in 20 Jahren wird man sich wieder über den langweiligen hässlichen Bahnhof aufregen.


    Ist es denn echt nicht möglich zeitlose und moderne und schöne Architektur zu realisieren?

  • Der schaut nicht sehr gut aus. Das Foto darf ich hier nicht zeigen. Ich versuch ein anderes zu finden.


    EDIT by Jai-C


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  • Architektur


    Heftige Kritik am Hauptbahnhof der Zukunft


    Peter und Gauweiler und der Kunsthistoriker Helmut Bauer bezeichnen Entwürfe als gesichtslose Architektur.
    Von Alfred Dürr


    Die Um- und Neubaupläne für den Hauptbahnhof sorgen für Zündstoff. Der Münchner CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler und der Kunsthistoriker Helmut Bauer beklagen sich heftig bei Bahnchef Hartmut Mehdorn über das Ergebnis des Architektenwettbewerbs: Dem Neubau fehle das Gesicht, also etwas typisch Münchnerisches.


    Als gesichtslose Architektur würden Bauten bezeichnet, die unabhängig vom besonderen Ort und ohne Geschichte existierten, also Tankstellen zum Beispiel, heißt es in dem Brief an Mehdorn. Bei den vorliegenden Bahnhofsentwürfen sei der Charakter der Stadt nicht zu erkennen. Die Architekten würden sich auf den besonderen Standort München überhaupt nicht einlassen.


    In seiner heutigen Form entspricht der Hauptbahnhof nicht mehr den Erfordernissen: Das Verkehrsaufkommen hat zugenommen, die unterirdischen Wegverbindungen sind weitläufig und unübersichtlich. Außerdem sollen zusätzliche Verkehrssysteme, wie möglicherweise der Transrapid oder die zweite S-Bahn-Röhre durch die Innenstadt integriert werden. Nach außen hin soll sich der Bahnhof der Zukunft als modernes Dienstleistungszentrum mit Büros und Läden, einem Hotel und einer großen Tiefgarage darstellen.


    Drei futuristisch wirkende Entwürfe sind in die Endauswahl gekommen. Sie müssen aber noch überarbeitet werden. Ende Februar 2004 fällt die endgültige Entscheidung, welches Architektenbüro zum Zug kommt. Schon lange vor dem Start des Wettbewerbs hatten Gauweiler und Bauer gefordert, dass beim Neubau die historische Fassade des Architekten Friedrich Bürklein mit seinem Stilgemisch aus Romanik, Gotik und Renaissance zumindest in Zitaten wieder erstehen sollte. Und dass dies auch Bestandteil der Aufgabenstellung für den Architekturwettbewerb hätte werden sollen.


    Basilika für Züge


    1849 war der Münchner Centralbahnhof eingeweiht worden. Fassade und Portikus erinnerten mehr an eine Basilika als an einen Bahnhof. Im zweiten Weltkrieg wurden große Teile zerstört. In den 50er Jahren beseitigte man außer den heute noch stehenden Flügelbauten auf der Nord- und Südseite alle Überreste aus der Bürklein-Ära und errichtete einen funktionalen Hauptbahnhof. Welche architektonische Aura den einstigen Münchner Centralbahnhof gekennzeichnet habe, könne bis zum heutigen Tag in der Maximilianstraße besichtigt werden, wo Bürklein zum ersten Mal den sogenannten Maximilianstil entwickelt habe, so Gauweiler und Bauer


    Beim „Bahnhof für das 21. Jahrhundert“ spielt Bürklein allerdings keine Rolle mehr. Die Einbeziehung der ursprünglichen Fassade war nicht einmal in der Aufgabenstellung erwähnt, obwohl Mehdorn geäußert hatte, dass man Gestaltungsvorschläge mit Zitaten der Bürklein-Fassade erwarte. In keiner der Architekturarbeiten ist sie vorgekommen. Diese Art von Retro-Architektur hatte bei der Jury selbst als Idee keine Chance. Bei der Präsentation der preisgekrönten Entwürfe wurde das Bürklein-Thema mit keinem Wort erwähnt.


    Der Erhalt der historischen Flügelbauten sei dagegen wesentlicher Bestandteil des Wettbewerbs gewesen, sagt Stadtbaurätin und Preisrichterin Christiane Thalgott. Aber die Bürkleinfassade des ehemaligen Bauwerks würde heute nicht mehr in die deutlich umfangreicheren Dimensionen eines Neubaus passen: „Die kann man nicht einfach aufblasen.“


    Mit dem neuen Bahnhof solle ein Wahrzeichen unserer Heimat geschaffen werden, so Gauweiler und Bauer. Nürnberg, Frankfurt, Köln, Budapest, Paris/Gare de l-Est seien nur einige wenige Beispiele, in denen Ankunft und Abfahrt zum Erlebnis würden, „in dem ich erfahre, wo ich bin.“ Diese Erkenntnis sei nicht allein für Reisende wichtig, sondern auch für die künftigen Geschäftsinhaber in dem neuen Bahnhof. Die Besinnung auf und Zitate der Erinnerung an den alten Bürkleinschen Bahnhof sowie der Mut zu einem innovativen Baukonzept führten zu einem zukunftträchtigen Bahnhof für München.


    Die typische Gleishalle bleibe ja erhalten, sagt Thalgott. Wer aus dem Zug aussteige, erkenne auch in Zukunft den Bahnhof wieder. Entscheidend für das Lokalkolorit seien außerdem die Fassaden im Umfeld des Bahnhofs, die Reisende bei der Ankunft erlebten. Eine wichtige Rolle spielt für die Stadtplanung die Neugestaltung des Vorplatzes; hier brauche man deutliche Verbesserungen.




    www.sueddeutsche.de

  • @Jay-C:


    Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke für deinen erlösenden Eingriff zum Thema "Rekonstruktionen".


    Danke Danke Danke Danke :D


    :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :rock: :rock: :rock: :danke: :daumen: