Hanseatic Business Tower für die City Süd
Hanseatic Business Tower für die City Süd
(erschienen in der WELT)
Bis zum Jahr 2005 entsteht ein verglaster Wolkenkratzer mit 16 Etagen - 110 Millionen Euro Investitionsvolumen
von Gisela Schütte
Seit den achtziger Jahren sollte die Brache bebaut werden. Ein Architektenwettbewerb brachte Pläne für bauliche Höhenflüge, doch die wirtschaftliche Realität führte zu mehrfachem Besitzerwechsel. Und die Brache blieb eine Brache. Nach Informationen der WELT soll aber jetzt endlich gebaut werden auf dem Grundstück an der Sonninstraße/Ecke Nordkanalstraße in der City Süd. Hanseatic Business Tower heißt das Projekt neudeutsch, dass in zwei Bauabschnitten eine Gesamtfläche von fast 50 000 Quadratmetern am Wasser schaffen wird - ein Gesamt-Investitionsvolumen von 110 Millionen Euro. Im ersten Bauabschnitt sind allein 33 000 Quadratmeter Mietflächen geplant.
Investoren des Vorhabens sind die Bayerische Hausbau und die Commerz Grundbesitz Invest (CGI). Das Bauvorhaben besteht aus einem 16-stöckigen, zentralen Glasturm mit angrenzenden Backsteinkörpern, die acht Stockwerke hoch sind. Die Entwürfe stammen von den Hamburger Architekten Kleffel & Köhnholdt, die bereits den Wettbewerb für das erste Projekt am Kanal gewonnen hatten.
Das Bauvorhaben ist besonders auf Großmieter zugeschnitten. Es bietet hoch effiziente, leicht unterteilbare Flächen, auf denen die Unternehmen ihre Arbeitsgruppen problemlos neu anordnen können, ohne interne Umzüge zu organisieren, erklärte Makler Andreas Rehberg von der Firma Grossmann & Berger. Blickpunkt des Hauses wird die Eingangszone mit einem Atrium sein, das sich über acht Geschosse erstreckt, berichtet Fabian von Köppen, Projektentwickler bei der Bayerischen Hausbau in Hamburg. "Diese Halle wird auch Veranstaltungsraum für Konferenzen und Ausstellungen, für Firmenpräsentationen und Feste." Der großflächige Hof im Herzen des Hauses werde von den Hamburger Freiraumplanern Möller und Tradowsky gestaltet und mit hohen Bäumen bepflanzt. In den drei oberen Etagen des Glasturms entsteht ein Wintergarten, der allen Mietern zur Benutzung offen steht, für die Mittagspause und für Gespräche und Treffen. Die Kantine des Hauses wird ins Parterre einziehen. Eingebunden in das Projekt werden 12 000 Quadratmeter für Wohnungen - ein weiterer Beitrag zur Belebung der City Süd. Die voraussichtlichen Mieten für die Büroräume werden sich bei zwölf bis 13 Euro pro Quadratmeter und Monat bewegen, kalkuliert Rehberg.
Noch wirkt das Gelände am Kanal wie unwirtliches Niemandsland. Aber von Köppen ist sicher, dass dieses "ein starker Standort" ist. Denn das Haus ist nur einen Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt. "Aus den Obergeschossen sieht man auf den Hafen und auf die Alster." Man wird zu Fuß in die zukünftige Hafencity laufen können. In nächster Nähe ist das Quartier auf dem Gelände der ehemaligen Fachhochschule bereits fertig, das Berliner Tor Center mit seinen drei Hochhäusern ist im Bau. Am historischen Hühnerposten wird bereits gearbeitet. Dort zieht Ende des Jahres die Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherhallen ein. Und für die Nachbarschaft stehen weitere kleinere Bauvorhaben auf dem Plan. Von Köppen: "Wir rechnen damit, dass man die Gegend in fünf Jahren nicht mehr wiedererkennt. Am Altonaer Hafenrand kann man erleben, wie schnell die Entwicklung fortschreitet, wenn die Bauarbeiten erst einmal begonnen haben." Für das Projekt an der Sonninstraße liegen die ersten Genehmigungen bereits vor. Die Vorbereitungen beginnen. Und für das Frühjahr 2004 steht der endgültige Start auf dem Plan. Anfang 2005 soll der in unmittelbarer Nachbarschaft des Elektronikkonzerns Sharp liegende Bau bezugsfertig sein. Bei dem speziellen Angebot großer Flächen für große Firmen rechnen die Makler nicht mit Vermarktungsproblemen. Erste Vorgespräche sollen schon laufen.