Ernst-May-Viertel mit Günthersburghöfen (Planungs-Thread)

  • Schade, wieder eine vertane Chance. Wieso schafft es die Stadt nicht, mal wieder ein Gebiet à la Gründerzeit zu gestalten? Dieses Rezept ist so bewährt und erfolgreich, wo liegt das wirtschaftliche/politische/ästhetische Risiko? Dieser Entwurf ist eine minimale Verbesserung der üblichen Rebstockpark-Ödnis, und das in einer wunderbaren Lage. Da sind andere Städte wie München schon weiter und viel versprechende Ideen liegen z.B. von Mäckler für Bockenheim oder hier Landes vor. Wieso kann man das nicht bauen, solche Wohnungen wurden reißenden Absatz finden.

  • Der Landes-Entwurf ist mal echt ein Lichtblick (wenn auch nur inoffiziell).


    Zu den Günthersburghöfen: Warum muss angesichts der großen Wohnungsnot das Plangebiet, dass an drei Seiten von Parks umgeben ist selbst noch einmal Grünflächen enthalten? Warum das "Abstandsgrün" nach Süden hin? Warum ist die Schule eine einsame Insel in einem einzigen grünen Ozean? Das kann doch nicht nur an Schrebergärten liegen...


    Aber rumheulen, dass die Bauflächen ausgehen...nee, is klar.

  • Also sooo schlecht ist der to-be-Entwurf nicht. Tatsächlich finde ich ihn in vielerlei Hinsicht dem inoffiziellen Landes-Entwurf überlegen. Ja, der sternförmige, zentrale Platz bei Landes mag sehr schön sein. Und auch sonst ist der klassische Blockrand viel konsequenter durchgezogen. Aber richtig verzahnt mit der Umgebung ist das Landes-Viertel nicht.


    Landes setzt auf mehrere kleine Zufahrtsstraßen, die scheinbar überbaut werden sollen. Beim Siegerentwurf gibt es zwei Haupteinfahrten, die durch die Höhenstaffelung der Gebäude klar definiert sind. Landes vermittelt nach außen den Eindruck einer gated community, während beim Siegerentwurf eine urbane Atmosphäre mit Läden und Gastronomie entlang der nördlichen Hauptstraße vorstellbar ist. Während Landes das Viertel nach innen ausrichtet, sind beim to-be-Vorschlag auch kleine Eingangsplätze nach außen vorgesehen ("Münzenberger Platz", "Gelenkplatz", "Schulplatz"). Insgesamt wirkt der Siegerentwurf offener und nach außen einladender.


    Die westliche Randkante des Günthersburgparks wird beim Sieger nach Norden fortgesetzt. Bei Landes stehen auf dem Weg nach Norden zwei Schulgebäude wie Fremdkörper im Weg. Überhaupt ist die Platzierung der Landes-Schule an diesem Ort nicht optimal. Hier treffen vier Umgebungstypen aufeinander: Neubauviertel, bestehendes Viertel, Günthersburgpark und Wildwiese (?). Was hier benötigt wird, sind Ordnung und Struktur, vor allem aber Verzahnung. Landes quetscht das Schulgebäude wie einen Pfropf dazwischen und verhindert den Austausch zwischen den Gebieten.


    Ich empfinde es als generelles Problem der weiter außen liegenden Viertel Frankfurts, dass deren Zentren so abgetrennt von der grünen Umgebung sind. Zwischen dem Mittelpunkt der jeweiligen Viertel und dem Grün liegen meist Schrebergärten, abgeschottete Siedlungen und wenig repräsentative Bebauung. Ich finde die Verzahnung zwischen Stadt und Grün im to-be-Vorschlag hingegen einigermaßen gut gelungen. Der zentrale Quartierplatz ist baulich eingefasst, öffnet sich aber trotzdem in Richtung Günthersburgpark. Zum Wasserpark wird eine klare Raumkante gebildet. Landes Viertel schottet sich von seiner Umgebung ab. Nach außen werden keine ordnenden Impulse gesetzt.


    Im Landes-Vorschlag ist eine wertige, klassisch anmutende Architektur implizit vorgegeben. Diese könnte allerdings auch etwas monoton ausfallen - ähnlich wie in den Arbeitersiedlungen. Die ziemlich uneinheitliche Parzellierung bei to-be könnte in einem bunten, modernen und vor allem urbanen Stück Frankfurt resultieren.


    Insgesamt finde ich, dass es to-be mit diesem nach innen strukturierten und nach außen verzahnten Entwurf deutlich besser gelungen ist, ein Stück "modernes Nordend" nach Norden fortzusetzen.

  • Erstplatzierter Entwurf

    Mittlerweile sind weitere Unterlagen zum erstplatzierten Entwurf aus dem Wettbewerbsverfahren öffentlich geworden. Besonders interessant ist die folgende Grafik, mit Erläuterungen auch zu den vorgeschlagenen Nutzungen. Der besseren Lesbarkeit wegen als zu vergrößernde Miniatur:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/guenthersburghoefe_03.jpg


    Nur beispielhaft ist die dargestellte Architektur. Salopp ausgedrückt liegt sie auf aktueller BDA-Linie. Doch weder mit zugigen Windschneisen statt gefasster Plätze noch mit derart karg-abweisender Architektur wird sich meines Erachtens ein "Nordend-Gefühl" einstellen.



    Wie beim Städtebau schon mehr oder weniger erfolgt, sollte auch hier umgedacht und auf eine grundsätzlich andere, freundliche Gestaltung Wert gelegt werden.



    Grafiken: Planergemeinschaft to be Stadt, Stefan Bernard, Kölling und Voigt Architekten

  • Über die beispielhaft dargestellte Architektur hülle ich den Mantel des Schweigens.


    An der Münzenberger und an der Rat-Beil-Strasse stehen schöne große Altbauten. Dies soltte man zumindest im südlichen Teil aufgreifen. Dass man ohne Flachdachquader modern bauen kann, sieht man in der Braubachstrasse.


    Nach dem obigen Entwurf müssen fast alle bestehenden Gebäude abgerissen werden.
    Dennoch behält man die aktuellen Wegebeziehungen bei.
    Dadurch erhält man mehrere asymmetrische verwinkelte Plätze und Abschlüsse.


    Zudem sehe ich ein Sicherheitsproblem, wenn man das Viertel mit Gartenwildnis, Abenteuerspielplatz und Kleingärten umgibt.


    Zudem hat man einen Quartiersplatz geplant, der für eine bestimmte alkoholisierte Klientel sehr anziehend wirken könnte.


    Meiner Meinung nach ist der Landes-Entwurf um Klassen besser.


    Man müsste sich nur einmal Beispiele in Paris, Berlin und London ansehen, wo die Städte sich bereits zur Jahrhundertwende in die Peripherie entwickelt haben.


    Statt der Gartenwildnis und Kleingärten könnte ich mir Wiesen beziehungsweise einen Übergang in den Günthersburgpark vorstellen.
    Parkartige Grünflächen sind einsichtig und können für Sport, Hunde, Entspannung und Kinder genutzt werden.

  • ^


    Da fallen mir - speziell zu Berlin - zwei konkrete Beispiele ein:
    Borsigwalde (Wittenau) einerseits und das Komponistenviertel (Weißensee) in Pankow.
    Dort hatte man zur JHW an den damaligen Stadtrand einzelne "Inseln aus Blockrand" gebaut, drumherum Kleinsiedlungen, Wiesen und auch kleinere Industriebetriebe.


    Analog auf Ffm. übertragen würde das bedeuten, Teile des stadtnahen Grüngürtels mit solchen "Blockrand-Inseln" zu bebauen und im Übrigen den Grüngürtel als weit umfassende Parklandschaft (um diese Blockränder herum) begreifen. Auch in Wien gibt es Wohngebiete, die heute noch diesen Charakter zeigen.


    So etwas für Ffm. ernsthaft vorzuschlagen, das sollte sich mal einer unterstehen ... .

  • Zu den Günthersburghöfen: Warum das "Abstandsgrün" nach Süden hin?


    Laut Lutz Katzschner ist das die Frischluftscheise. Wer die Untersuchung gelesen hat fordert er diese auch noch zu verbreitern.


    Sonst gehene die Schadstoffwerte weiter dürch die Decke, die Friedberger Landstrasse ist die drittbelastete Straße in Hessen.

  • Ist vermutlich esoterischer Quatsch um irgendwelche Poestchen fuer altgediente Partei-Mitglieder auf Kosten der Allgemeinheit zu schaffen.
    Wer keine Steuern zahlt und auch in der Stadt ein laendliches Ambiente wuenscht unterstuetzt sowas natuerlich.

  • Laut FAZ vom 10.12. sollen die ersten Grundstücke schon an Projektentwickler verkauft sein. Leider ohne konkrete Infos zu den Entwicklern oder deren Vorhaben.

  • Einhausung der Autobahn

    Dass die Stadt bezüglich einer Einhausung der A 661 unter Zugzwang geraten ist, klang schon andernorts an, heute auch hier. Diesen Zug hat die Römer-Koalition gestern Abend getan - sie hat die Realisierung des Einhausungsprojekts beschlossen. Freilich bisher nicht geklärt ist die Finanzierung. Der heutigen FAZ-Druckausgabe zufolge werden die Kosten auf bis zu 350 Millionen Euro geschätzt. Nur einen kleinen Teil davon wird voraussichtlich der Bund übernehmen, der weitaus größte Teil wäre von der Stadt zu tragen.


    In diesem Thread sind schon einige Pläne zu finden, die verschiedene Varianten zeigen. Die Römer-Koalition hat sich für die Variante "L2" entschieden. Hier soll die Einhausung von der Friedberger Landstraße bis zur Seckbacher Landstraße reichen. Das Planungsdezernat sieht darin die größten städtebaulichen Potentiale.


    In einer heutigen, unten eingefügten Presseinformation nennt die Stadt eine Zahl von 3.000 zusätzlichen Wohnungen. Diese Angabe ist meines Erachtens irreführend, denn diese Zahl würde auch ohne die Einhausung entstehen können, dann mit noch zu errichtenden Lärmschutzwänden. Mit 800 beziffert FAZ die Wohnungen, die tatsächlich über die ohnehin möglichen 3.000 Wohneinheiten hinaus entstehen könnten, falls das Einhausungsprojekt realisiert wird.


    Im Verhältnis zum Aufwand scheint mir das ein bescheidener Ertrag zu sein. Warum die Zahl an zusätzlichen Wohnungen so klein ist, wird in der Pressemitteilung deutlich. Nach Willen der Römer-Koalition sollen auf einem großen Teil der entstehenden Flächen grüne Wunschträume erfüllt werden, eine Wiederherstellung eines "grünen Netzes", ein 80 Hektar großer Park, darüber hinaus Grünzüge, weitere neue Parks und bestimmt noch einiges mehr. Einen geringeren Stellenwert scheint dagegen das dringend benötigte Bauland zu haben - man kennt das ja. Die Pressemitteilung von heute Nachmittag:


    Einigung zu Teil-Einhausung der Autobahn A 661

    Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef begrüßen die Einigung der Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und Grünen zur Teil-Einhausung der Autobahn A 661 als „große Chance für Stadtgrün, Stadtklima und Stadtentwicklung“. In einer vertraulichen Sitzung hatten sich zuvor führende Vertreter der Koalition darauf verständigt, die sogenannte Variante L2 weiterzuverfolgen. Diese sieht eine Einhausung der A 661 zwischen der Friedberger Landstraße und dem Galeriebauwerk Seckbacher Landstraße auf einer Länge von rund 1300 Metern vor.

    „Die Autobahn A 661 trennt heute die Stadtteile Bornheim und Seckbach. Zudem fehlt an vielen Stellen ausreichender Lärmschutz“, führt Oberbürgermeister Peter Feldmann aus. „Die nun vereinbarte Lösung ist städtebaulich überzeugend: Die Stadtteile werden wieder miteinander verbunden. Die Lärmbelastung wird reduziert. Der Bau von rund 3000 zusätzlichen Wohnungen auf zum Teil heute bereits versiegelten Flächen wird ermöglicht. Und neue große zusammenhängende Grünflächen zwischen dem Günthersburgpark und dem Huthpark werden geschaffen.“

    Stadtrat Josef ergänzt: „Mit der Einhausung gehen wir ein stadtentwicklungspolitisches Jahrhundertprojekt an. Das Projekt zeigt exemplarisch, dass wir in Frankfurt einen städtebaulichen Aufbruch gestalten, bei dem wir immer ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gemeinsam betrachten. Wir wollen kein Stückwerk, sondern denken Wohnungsbau und Grünflächenentwicklung immer zusammen. Konkret schaffen wir hier neben neuem bezahlbarem Wohnraum auch einen rund 80 Hektar großen, zusammenhängenden Park. Deswegen ist es richtig, dass wir uns für die L2-Variante eingesetzt haben und einen neuen Grünzug bis zum Lohrberg schaffen. Damit stellen wir das grüne Netz wieder her, das durch die Autobahn zerschnitten ist. Ich starte nach dem heutigen Tag direkt in vertiefende Gespräche mit Bund und Land, um die Planung und Finanzierung der Einhausung auf solide Beine zu stellen. Von diesem Jahrhundertprojekt wird auch die nächste und übernächste Generation profitieren!“
    Mit der Einhausung sind umfassende stadtentwicklungspolitische, städtebauliche und landschaftsgestalterische Potenziale sowie positive stadtklimatische Effekte verbunden. Das gilt sowohl für die potenziellen Baugebiete als auch für die angrenzenden Bestandsquartiere. Die Stadt hat nun den Auftrag, eine Entwurfsplanung und einen verlässlichen Kosten- und Finanzierungsplan zu erstellen, um eine Entscheidung über den Bau der Einhausung durch die Stadtverordnetenversammlung vorzubereiten. Das ist die Voraussetzung, um mit Bund und Land Gespräche über eine Kostenbeteiligung für die weiteren Planungen, den Bau und den Unterhalt führen zu können.

    Da die Einhausung der A 661 in direktem Zusammenhang mit der vom Land Hessen beabsichtigten Vervollständigung der Autobahn steht, gibt es einen gewissen Zeitdruck. Denn nach der Vervollständigung der A 661 mit der bisher von Hessen Mobil vorgesehenen Errichtung von bis zu zehn Meter hohen Lärmschutzwänden ist die nachträgliche Erstellung einer Einhausung auf Jahrzehnte sehr unwahrscheinlich. Und da das Land die Inbetriebnahme der vervollständigten A 661 einschließlich des Riederwaldtunnels für das Jahr 2028 plant, muss es bis dahin seine Verpflichtung zur Erstellung des Lärmschutzes erfüllt haben.

    Um die erforderlichen Schritte zur gemeinsamen Realisierung beider Vorhaben – der Einhausung und der Vervollständigung der Autobahn – festzulegen, soll nun eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt abgeschlossen werden.
  • ^Bin mir nicht sicher an dieser Stelle von "grünen Wunschträumen" zu sprechen sondern von Praktikabilität, Lebensraum und vielleicht Planungssynergien. Wie man diesem Artikel hier entnehmen kann, wird wohl dasselbe Planungsbüro den Deckel auf der A661 geplant haben und somit ähnlich wie in Hamburg das ganze Unterfangen mit einem Park garnieren.


    Inwieweit eine vier- bis fünfstöckige Bebauung auf dem Deckel überhaupt möglich ist (wie an der Friedberger Landstr. stadteinwärts gebaut wird), geht aus diesen Plänen überhaupt nicht hervor. Alles zuzukleistern mit Wohngebäuden ohne Ruhe und Parkflächen sehe ich kritisch. Der Deckel eignet sich doch wunderbar für so etwas.


    Eher ärgerlich ist, dass der Gartenmarkt nicht verkaufen will und der Entwicklung des Areals entgegensteht.

  • Dass man den Deckel nicht überbauen kann, verstehe ich, Friedhof auch nicht, ok, aber man hätte ohne Not die Baufelder näher an die Kante rücken können. Ich stimme Schmittchen zu, dass die Grünzüge, vor allem die "Grüne Mitte" völlig überdimensioniert sind. Villeicht rechnet noch mal jemand nach, dass die Ausbeute an Wohnfläche im Verhältnis zu den Kosten der Einhausung wirklich zu mager ist.

  • Das "Problem" sind (mal wieder) die bestehenden Kleingärten, die sich hier in absoluter Toplage befinden und reinen Individualinteressen dienen. Würde man die abräumen, kämen locker noch 600-800 Wohnungen dazu und das würde das ganze doch deutlich mehr Sinn machen.

  • Zugespitzt: 350 Mio Euro Einhausung für 800 zusätzliche Wohnungen, also über 430.000 Euro pro Wohnung? Es ist zwar Saison, aber das Geld mit vollen Händen wie Kamelle raushauen, ist das angebracht? Das Geld scheint ja derzeit in Frankfurt auf den Bäumen zu wachsen so dass man es nur pflücken muss (leider habe ich noch keinen entdeckt). Sollte man, wenn schon so eine Summe in die Hand nimmt, wirklich so verschwenderisch mit potentiellem Bauland umgehen? Wie tunnelklick schon schrieb: die Wohnfläche im Verhältnis zu den Kosten ist wirklich mager.

  • Mit der Einhausung hatte ich bisher immer ein stärkeres heranrücken einer neuen Wohnbebauung an die Autobahn assoziiert um eine Wohnbebauung wie am Cheruskerweg in Sossenheim an der A 66 zu vermeiden. Das jetzt letztendlich dabei nur ein großer Park herauskommen soll ist für mich unverständlich.


    Durch die geplante „schlanke“ Konstruktion der Einhausung ist möglicherweise aus statischen Gründen eine spätere Überbauung mit Geschosswohnungsbau wohl nicht mehr möglich.
    Alles in allem ist das Ergebnis für mich sehr ernüchternd und ich teile die hier geäußerte Kritik, dass das Verhältnis von Kosten und Nutzen gänzlich unausgewogen ist. Damit sich die Kosten rechtfertigen und möglicherweise das Land und der Bund sich stärker an den Kosten beteiligen, sofern das rechtlich möglich ist, sollte die Anzahl der neuen Wohneinheiten endlang/über der Einhausung sehr stark erhöht werden. Wenn neben der ABG auch die Nassauische Heimstätte einbezogen und der Fokus auf bezahlbare Mietwohnungen liegen würde, könnte ich mir vorstellen das auch zumindest das Land mehr Geld beisteuert.


    In der jetzigen Form verschlechtert sich auch die Argumentationsposition Frankfurts gegenüber den Nachbarkommunen warum die Josefstadt so wichtig ist.


    Eine Wohnbebauung auf dem Areal der KGV Cronberger nördlich des Bornheimer Friedhofes wäre m.E. auch ohne Einhausung möglich.
    Ist bekannt ob mal geprüft wurde in wieweit der Bornheimer Friedhof zum Hauptfriedhof übersiedelt werden könnte (ist ca. 500 m Luftline entfernt)? In den letzten Jahrzehnten haben sich die Bestattungsarten verändert, will heißen die benötigten Grabflächen reduzieren sich. Schließlich könnte auf diesem Areal Wohnbebauung entstehen ohne das vorher eine millionenschwere Einhausung gebaut werden muss.

  • Nachzutragen die wohl aktuelle Fassung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenplans, offenbar mit der beschlossenen Tunnelvariante "L2". Dass dies eine aktualisierte Planung ist, zeigt der eingearbeitete städtebauliche Entwurf der Günthersburghöfe. Und ja, der Plan darf als Veranschaulichung dessen verstanden werden, was Ahligator als verschwenderischen Umgang mit potentiellem Bauland bezeichnet hat (Klick vergrößert).


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/ernstmayviertel_03.2019.jpg
    Plan: Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main

  • Planungsbeginn zur Einhausung der A661

    Heute haben Land und Stadt eine Vereinbarung bezüglich einer Einhausung der Autobahn A661 geschlossen. Dazu eine Pressemitteilung der Stadt:


    Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Planungsdezernent Mike Josef haben am Mittwoch, 13. November, eine Verwaltungsvereinbarung zur Einhausung der Autobahn A661 unterzeichnet. Die Vereinbarung ist die Voraussetzung für den Abschluss eines Dienstleistungsvertrages zwischen dem Land Hessen und der Planungsgesellschaft DEGES. Die DEGES soll wie schon bei anderen umfangreichen Infrastrukturprojekten an Bundesautobahnen mit der Planung des Projekts beauftragt werden. Die Verwaltungsvereinbarung zwischen Stadt und Land tritt mit dem Finanzierungsbeschluss der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung in Kraft. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat bereits in seiner Sitzung am 11. November zugestimmt, mit einer Zustimmung der Stadtverordneten wird noch in diesem Jahr gerechnet. Zugleich werden seitens der Stadt Frankfurt Planungsmittel in Höhe von 9,4 Millionen Euro bewilligt.

    „Die Einhausung ist ein sehr wichtiges Projekt für Frankfurt. Es geht hier um Lärmschutz und mehr Lebensqualität für die Menschen im Stadtteil. Und in gewisser Weise ist die Einhausung eine Art Reparatur zur Milderung der trennenden Wirkung einer vor 50 Jahren getroffenen Entscheidung für eine Stadtautobahn. Es geht aber auch um den Bau von tausenden neuen Wohnungen in einem lebenswerten Umfeld“, sagte Minister Al-Wazir bei der Unterzeichnung in Frankfurt.

    Stadtrat Josef ergänzte: „Ich bin froh, dass wir im April 2019 den Stadtverordnetenbeschluss zur Einhausung bekommen haben. Wir haben uns sofort an die Arbeit gemacht und liegen im Zeitplan. Mit der Verwaltungsvereinbarung rückt die Einhausung ein deutliches Stück näher. Mit dem einen Kilometer langen Autobahndeckel schaffen wir eine durchgehende, rund 80 Hektar große Grünverbindung vom Günthersburgpark über den Wasserpark und den Huthpark bis hin zum Lohrberg. In den angrenzenden Stadtteilen erhöht sich damit auch die Lebensqualität.“

    „Wir werden die DEGES im ersten Schritt damit beauftragen, eine Verkehrsuntersuchung durchzuführen. Die Kosten trägt das Land Hessen“, ergänzte Al-Wazir. Die Untersuchung solle klären, ob die A661 langfristig wirklich auf sechs Fahrstreifen erweitert werden müsse. So sieht es der Bund bisher im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen vor. „Vom Ergebnis der Verkehrsuntersuchung wird daher auch abhängen, wie groß die Einhausung der A661 letztlich werden muss“, sagte der Minister. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass nach Abschluss der Untersuchung mit der konkreten Objektplanung für die Einhausung im Jahr 2021 begonnen werden soll. Für diese Planungsstufe ist mit einem Zeitbedarf von etwa drei Jahren zu rechnen.

    Mit Blick auf den zunächst erforderlichen Ausbau der A661 zwischen der Friedberger Landstraße und dem künftigen Autobahndreieck am Erlenbruch und den Lückenschluss mit der A66 durch den Riederwaldtunnel bekräftigen Minister Al-Wazir und Planungsdezernent Josef das gemeinsame Ziel, diesen Ausbau der A661 und die Einhausung aufeinander abzustimmen, um Kosten einzusparen und Synergien zu nutzen.
  • Hungener Straße 6 (BG Bau NL Frankfurt)

    Die Stellungnahme des Magistrats zu einer Ortbeirats-Anfrage vom 20.11.2019 lenkt unsere Aufmerksamkeit auf ein leer stehendes Hochhaus an der Friedberger Landstraße. Die dort ansässig gewesene Bau-BG hat ihren Standort nach Hausen in den Industriehof verlegt und den Bürokomplex Hungener Straße 6 anscheinend geräumt.


    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 05.2020j, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Der OBR hatte angefragt, ob der leer stehende Gebäudekomplex, wozu auch ein 14-geschossiges Hochhaus gehört, in Studierenden-Wohnungen umgenutzt werden könne. Nein, sagt der Magistrat, derzeit nicht, aber das kleine Gewerbegebiet hinter der ARAL-Tankstelle liegt im Bereich des in Aufstellung befindlichen B 880 ("Friedberger Landstraße/Südlich Wasserpark"), deshalb:


    Inwiefern der Erhalt und Umbau des Hochhauses mit den zukünftigen Planungen kompatibel sein wird, kann heute noch nicht verlässlich beurteilt werden. Wie bereits beschrieben, besteht für die heute aufstehende Bebauung grundsätzlich Bestandsschutz. Mit dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan wird eine neue Festlegung zu Art und Maß der Nutzung im Plangebiet getroffen werden. Diese wird allerdings erst dann zum Tragen kommen, wenn der Eigentümer Änderungsabsichten bezüglich der Nutzung seiner Liegenschaft verfolgt.


    Der Erwerb der Liegenschaft durch die Stadt Frankfurt am Main ist nicht beabsichtigt. Der Magistrat steht mit dem Eigentümer in kontinuierlichem Austausch und wird bereits jetzt auf eine, der angestrebten Planung für das Gebiet "Günthersburghöfe", adäquate Nutzung hinwirken. Zukünftig ist dort eine Wohnbebauung und gegebenenfalls eine Schule vorgesehen.

    Q: ST_896 v. 4.5.2020