Alexanderplatz aktuell

  • Alexanderplatz aktuell

    Zwischenergebnis im freiraumplanerischen Wettbewerb "Alexanderplatz" Berlin-Mitte
    09.12.03


    Am Montag, dem 8. Dezember 2003 fiel die Vorentscheidung im Freiraumgestaltungswettbewerb für den Alexanderplatz in Berlin–Mitte.



    Aufgabe des Wettbewerbs war die Neugestaltung der Platzfläche des Alexanderplatzes. Die Platzgestaltung ist Bestandteil der geplanten städtebaulichen Neuordnung des Alexanderplatz-Areals auf Grundlage des beschlossenen Bebauungsplans. Dieser sieht eine bauliche Einfassung des Platzes mit Gebäuden für eine vielfältige Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Gastronomie, kulturellen Einrichtungen, Hotels, Dienstleistungen, Büros und Wohnungen vor. Im vergangenen Jahr hat das Land Berlin mit vier Investoren städtebauliche Verträge abgeschlossen, in denen sie sich verpflichten, von 2006 bis 2013 die Gebäude im engeren Umfeld des Platzes fertig zu stellen. Für die im Zuge der städtebaulichen Neuordnung erforderliche Neugestaltung der künftig ungefähr 26.000 m² großen Platzfläche stehen ca. 9,89 Mio. Euro zur Verfügung, von denen die Investoren 54% finanzieren werden.


    Im Zuge der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs hat die Frage einer nutzergerechten Gestaltung des Alexanderplatzes eine besondere Rolle gespielt. Schwerpunkte bildeten dabei die unter dem Begriff gender mainstreaming zu verstehende Frage einer geschlechtergerechten Gestaltung, die spezifischen Ansprüche von Kindern und Jugendlichen an den Freiraum sowie eine vor dem Wettbewerb durchgeführte interaktive Internet-Beteiligung.


    Die 26 Teilnehmer am Wettbewerb waren in einem vorgeschalteten Auswahlverfahren aus 177 Bewerbungen ermittelt worden.


    Das Preisgericht hat unter Vorsitz der Landschaftsarchitektin Ariane Röntz eine gleichrangige Preisgruppe ausgewählt, die aus drei Planungsbüros bzw. Arbeitsgemein-schaften besteht:


    - Gerkan, Marg und Partner mit WES + Partner, Berlin/Hamburg
    - AV1 Architekten, Kaiserslautern
    - Häfner/Jimenez, Berlin


    Die Preise sind mit jeweils 18.000 € dotiert. Darüber hinaus wurden zwei Ankäufe à 8.000 € an die Büros Alle Hosper, NL-Haarlem sowie Regina Poly/Klaus Theo Brenner, Berlin vergeben.


    Das Preisgericht hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, die Entwürfe der Preisgruppe in einem diskursiven Verfahren überarbeiten zu lassen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird die Überarbeitung unter Beteiligung des Bezirksamts Mitte, der Investoren und von Preisrichtern mit dem Ziel durchführen, einzelne funktionale Aspekte in den Entwürfen noch zu überprüfen und insbesondere vor einer entgültigen Entscheidung auch zu gewährleisten, dass die Realisierung im gegebenen Kostenrahmen möglich ist.


    Alle Wettbewerbsentwürfe werden Anfang 2004 öffentlich ausgestellt. Ort und Zeit der Ausstellung werden noch gesondert bekannt gegeben.


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    quelle
    http://www.stadtentwicklung.be…shtml?/nachricht1458.html

  • und die berliner zeitung weiß folgendes:
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    Der Alex als eine große Bühne
    Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes wird verlängert / Ideen von drei Büros ausgewählt
    Uwe Aulich


    MITTE. Der Brunnen der Völkerfreundschaft bleibt stehen. Und wer sich auf dem Alexanderplatz verabreden will, kann als Treffpunkt auch weiterhin die Weltzeituhr wählen. Dazwischen aber bleibt eine große kahle Fläche, an der ringsum neue, 150 Meter hohe Hochhäuser errichtet werden sollen. So jedenfalls stellen sich drei Architekturbüros den künftigen Alexanderplatz vor. Ihre Entwürfe wurden am Montag von einer Jury auf den ersten Platz gesetzt. Werden sie verwirklicht, ist nicht auszuschließen, dass es auf dem Alex zugig bleibt. Und dass er trotz aller Umgestaltung nur wenig einladend wirkt - so wie bisher also.
    Beteiligt hatten sich an dem Wettbewerb des Senat 26 Büros. Prämiert wurden das Berliner Büro von Gerkan, Marg und Partner (GMP), das Büro AV 1 aus Kaiserslautern sowie die Berliner Architekten Häfner/Jimenez. Die drei Büros haben kaum Überraschendes zu bieten. Und da keine der Arbeiten die volle Zustimmung der Jury erreichte, sollen die Entwürfe bis zum Frühjahr 2004 überarbeitet werden. Erst dann wird ein Sieger gekürt.


    GMP will den großen Platz mit beige-braunen Steinplatten pflastern, die je ein Quadratmeter groß sind. "Der Platz ist die Bühne für die Menschen, die Sitzstufen an den Neubauten sind die Tribüne", sagt Architekt Christian Dorndorf von GMP. Um den Kontrast zwischen Alt und Neu hervorzuheben, sollen vor dem Berolinahaus 20 Meter hohe Lichtmasten installiert werden, die die "Bühne" beleuchten.


    Für die Beleuchtung hat sich auch der Berliner Architekt Winfried Häfner etwas Besonderes überlegt: Er plant entlang einer bogenförmigen Promenade etwa zehn Meter hohe Lichtstelen. "Sie stellen den Bezug zu den historischen Behrensbauten her, außerdem verlängert die Promenade die Alexanderstraße und führt zum Kaufhof", sagt Häfner. Als Bodenbelag schlägt er Granit vor - vor den Häusern sollen große Platten verlegt werden, auf dem Platz kleinere Pflastersteine.


    Asymmetrische Platten hingegen will das Büro AV 1 für den Boden verwenden. Sie wurden mathematisch berechnet, so dass sich kein Muster auf dem 26 000 Quadratmeter großen Platz wiederholt. Die Kaiserslauterner wollen mehr Bäume pflanzen als die beiden anderen Büros. "Wenn die Menschen unter einem Dach aus Bäumen sitzen, entsteht eine andere Wirkung als auf einem freien Platz", sagt Landschaftsarchitekt Mauro Hagel.


    Für die Gestaltung des Alexanderplatzes stehen 9,9 Millionen Euro zur Verfügung. Mehr als die Hälfte zahlen die Investoren, die ab 2006 die Hochhäuser errichten wollen. Einzelne Flächen werden aber erst umgestaltet, wenn diese Häuser stehen - voraussichtlich 2008.


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    quelle:
    http://www.berlinonline.de/ber…eitung/berlin/299852.html

  • Schoenes Thema, von dem was man auf den Bildern sehen kann gefaellt mir der Entwurf des Kaiserslauterer Architekturbueros AV1 ganz gut. Diese Platten am Boden find ich absolut genial, so ein „ordentliches Chaos“ wenn man das ansieht und es erinnert von der Form etwas an Bienenwaben. Schoene Idee und ein paar Baeumchen sind auch noch dabei was ich bei so einem grossen Areal doch wichtig finde.


    Der Entwurf von GMP gefaellt mir nicht so, da ist ja kein einziger Baum drauf zu sehen, sieht ehrlich gesagt etwas langweilig aus.

  • Hier ist der Siegerentwurf


    und der 2. Platz


    und noch der Dritte im Bunde


    Was soll man sagen, allesamt nicht berauschend - wenigstens hat der Entwurf von Häfner und Jimenez auch einige Bäume vorgesehen die sichtbar sind und nicht nur Kübelpflanzen sind.

  • Sieht, von oben, alles ziemlich gleich aus...Von der Bebauung würde ich glaub ich den 2. Entwurf wählen...
    Wieso will den keiner die Berolina wiederaufstellen? Kontraste sind doch SO angesagt, denke ich! Was ist denn da besser, als eine bronzene Kollossalfigur (was für'n Stil is'n die?) umgegebn von HH's?

  • Dafuer sind die Scheinwerfer im ersten Entwurf grauenvoll. Man kann sich vorstellen wie einladend es sein muss nachts durch grelles (?) Licht zu laufen. Erinnert mich an die hohen Platzleuchten zu DDR-Zeiten dort. Oder stehen die noch? Hallo zusammen uebrigens :)

  • ich finde keinen der entwürfe überzuegend. alle wirken mehr oder weniger ähnlich, stumpf und fade, finde ich.
    Kai

  • Doch recht schöne entwürfe!!! Ich hoffe nur dass die Weltzeituhr und der Brunnen der Völkerfreundschaft bestehen... ansonsten wäre eine umgestaltung net übel !!! Und vor allem die sind endlcih mehr vorhanden ;)

  • Mir gefällt auch kein Entwurf so richtig. Die meisten plätze sehen so langweilig aus. Ich denke Man sollte den Platz nicht so einheitlich und langweilig gestalten sondern mehr Schnickschnack draufstellen. man könnte so ein paar Bodenwellen aus Pflastersteinen reinbauen und den Brunnen vergrößern und so bauen, das die Leute ins Wasser reinwaten können.
    man könnte den Platz auch zu irgender Seite ansteigen/absenken lassen und die dreidimensionalen Formen mit Bäumen und Bänken ins Stadtbild eingliedern.
    Auf jeden fall das ganze dreidimensional und gemütlicher gestallten.
    Die aktuellen Entürfe sehen allesamt eher sozialistisch aus.

  • Ja, mik, das Gleiche habe ich mir auch gedacht! Ein wenig Kreativität sollte man eigentlich von jedem Architekten erwarten können, speziell wenn es um ein so großes und "freies" Projekt wie den Alex geht. Auch die Gebäude müssen nicht unbedingt rechteckig sein, oder? Und Bäume pder Wiesen sollen auch zum Wohlfühlen der Menschen beitragen. Hab ich jedenfalls mal gehört...;)

  • Original geschrieben von CubaLibre
    Dafuer sind die Scheinwerfer im ersten Entwurf grauenvoll. Man kann sich vorstellen wie einladend es sein muss nachts durch grelles (?) Licht zu laufen. Erinnert mich an die hohen Platzleuchten zu DDR-Zeiten dort. Oder stehen die noch? Hallo zusammen uebrigens :)


    Hallo CubaLibre! Herzlich willkommen im DAF. Du wohnst in Boston? Wo denn?

  • Das sind aber gruselige Entwürfe. Wenns nach mir ginge sollte der Platzt viel kleinteiliger gestaltet werden. Mit kleinen Cafes, Wohnungen und viel Grünzeug. Ausserdem sollte man doch bitteschön eine etwas schönere Beleuchtungsnalage als auf dem ersten Bild wählen.


    Der Platz sollte zum verweilen und flanieren einladen und nicht möglichst abstossend wirken.

  • Ich schliesse mich Volker an, mit den asymmetrischen Bodenplatten kann ich mich auch anfreunden. Allerdings reichen die vereinzelten Baueme nicht aus, den Platz weniger zugig zu machen.


    TheBerliner: Wohne in Medford, ein paar Minuten noerdlich von Boston

  • That's wicked pissah!


    Anyhow, bei den Projekten reisst mich gar nichts vom Hocker. Was fehlt sind mehr Pflanzen. Alles nur kühler Beton, da sollte man ein paar abgegrenzte Wiesen mit netten Pflanzen anlegen (wie man es auf dem Bild sehen kann), denn die Gebäude an sich sind schon abstoßend genug.


  • Die Emtwuerfe die man sich jetzt anschauen kann sehen aus wie die meisten Entwuerfe und zwar: kalt, eiskalt und nicht menschenfreundlich. Was Aldo Rossie an der Zimmerstrasse beim ehemaligen Checkpoint Charly gemacht hat oder die neuen Haeckeschen Hoefe: das sind die Entwuerfe wofon man nur traeumen kann.
    Man muss die hoehe der Gebaeude von Peter Behrens betrachten und sich mal die orginal Entwuerfe der Zwanziger Jahre anschauen!! Weshalb konzentriert man sich mit diesen Hochhaeusern nicht einfach nur auf den Potdammer Platz oder Osthafen oder Gegend bei dem Ostbahnhof. ???? oder vielleicht gibt es im Maerkischen Viertel oder in Marzahn noch platz dafuer!!!

  • Na bitte, so unterschiedlich sind unsere Meinungen ja manchmal gar nicht.


    Berlin sollte lieber warten bis es mehr Geld hat und dann wirklich einen atemberaubenden Platz schaffen, wo man sich gern Abends auf eine Molle trifft. Kann mir schon vorstellen wie viel Charme dieser Platz an einem nasskalten Novemberabend hat.

  • Weshalb macht Rob Krier nicht ein Entwurf . Weiss jemanden ob es von diesem bekannten Architekten ( Inter bau 1987 usw.) auch ein Entwurf gibt fuer den Alex?? Weshalb muss man so hoch bauen, Kam diese Idee nur von Hans Kollhoff ????

  • @ van dyk


    bin deiner meinung!
    ich finde, dass am alex hochhäuser zubauen nicht sehr sinnvoll ist. hochhäuser gehören - meiner meinung nach - außerhalb einer europäischen innenstadt. man sollte sich an la defense orientieren - dort gibt es einen wundervollen kontrast.
    wie sähe dies denn dann in zukunft aus? man läuft vom pariserplatz die linden entlang, kommt auf die spreeinsel mit schloss, dom, lustgarten und museum, geht ein stück weiter und sieht den fernsehturm umrahmt von hochhäusern. :nono: ich mag kollhoff, doch hochhäuser hier finde ich absolut falsch. man sollte in die breit bauen. nicht in die höhe! :)
    und warum eigentlich hochhäuser? in berlin steht eh schon viel zu viel leer.
    Kai