Topographie des Terrors
"Berliner Zeitung"
22.5.2003
Topographie des Terrors kann gebaut werden
Architekt Zumthor überarbeitet seinen Entwurf
tom.
Im Frühjahr könnte es mit dem Bau der Gedenkstätte Topographie des Terrors endlich weitergehen. Der Architekt Peter Zumthor habe sich mit dem Senat darauf verständigt, sein Stelen-Gebäude umzuplanen um die Kosten zu senken, sagte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD). Zumthor habe akzeptiert, dass der Kostenrahmen von rund 38 Millionen Euro eingehalten werden müsse.
Es habe lange Gespräche mit Zumthor gegeben, sagte Strieder in der Fragestunde des Parlaments. Schließlich habe der Architekt seinen Widerstand gegen Änderungen an seinem Entwurf aufgegeben. Er sei nun selbst bereit, die Veränderungen zu entwerfen. Zumthor wollte ein Gebäude mit 17 000 Holzstäben im Innern und mehreren hundert Betonstelen an der Außenhaut errichten. Die statischen Anforderungen an die Ausführung waren so hoch, dass die Kosten explodierten. Statt wie ursprünglich geplant kostet der Bau nicht mehr 18 Millionen Euro, sondern voraussichtlich 38 Millionen. Bund und Land werden sich die Kosten je zur Hälfte teilen.
"Es geht vor allem um Änderungen an der Decke", sagte Strieder. Die komplizierten Verbindungen zwischen Decken und Säulen fallen nun weg. Die Außenhaut mit der charakteristischen Säulenstruktur werde als normale Betonfassade ausgeführt. Die von Zumthor geplante Anmutung solle so erhalten bleiben, sagte der Senator.
Bis zum Sommer soll Zumthor seine Vorschläge vorlegen und belegen, dass der Kostenrahmen tatsächlich eingehalten werden kann. Erst dann werden die Bauaufträge erteilt. "Im Frühjahr 2004 könnten die endgültigen Arbeiten fortgesetzt werden", sagte Strieder. Bislang stehen auf dem ehemaligen Gelände der Gestapo-Zentrale in der Niederkirchnerstraße nur die beiden Treppenhäuser der künftigen Gedenkstätte. (tom.)