Harmelin-Areal -Sanierung und Neubau zweier Hotels (Bauphase)

  • Die letzte Brache am Brühl wid nun auch in Angriff genommen, wie die LVZ meldet: http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…-Leipziger-Bruehl-geplant


    Das sind sehr gute Nachrichten, dass die beiden Schwestern sich endlich geeinigt haben. Und dazu noch ein Verkauf, umso besser. Ich wünsche mir, dass zumindest am Brühl Läden entstehen, damit keine Lücke zwischen Mariott-Hotel und Harmelin-Haus entsteht.


    Jetzt weiß ich auch, weshalb ein befreundetes Pressebüro im Harmelin-Haus ausziehen muss: Hotel. Büros wären auch nicht schlecht gewesen.

  • ^ Großartig, dass die Brache verschwindet und das Harmelinhaus saniert werden soll, keine Frage.
    Aber noch ein Hotel? Es sind derzeit allein im erweiterten Innenstadtbereich über 2000 Zimmer bereits im Bau, man kann kaum zweimal lang hinschlagen, ohne vor einem Hotel zu landen.
    Zu bedenken wäre auch, dass laut Presse zum WGT 2018 bereits die vorhandenen Hotels nicht ausgebucht waren. Vielleicht sollte man vor der Planung neuer Hotels erstmal abwarten, wie sich die Auslastung der vorhandenen und im Bau befindlichen Einrichtungen entwickelt. Das gilt auch für die bereits geplanten Hotels auf dem Krystallpalastareal und westlich des Hbf.


    Wollte nicht die Stadt die Einrichtung weiterer Hotels innerhalb des Rings ohnehin unterbinden?

  • ^ Großartig, dass die Brache verschwindet und das Harmelinhaus saniert werden soll, keine Frage.
    Aber noch ein Hotel? Es sind derzeit allein im erweiterten Innenstadtbereich über 2000 Zimmer bereits im Bau, man kann kaum zweimal lang hinschlagen, ohne vor einem Hotel zu landen.
    Zu bedenken wäre auch, dass laut Presse zum WGT 2018 bereits die vorhandenen Hotels nicht ausgebucht waren. Vielleicht sollte man vor der Planung neuer Hotels erstmal abwarten, wie sich die Auslastung der vorhandenen und im Bau befindlichen Einrichtungen entwickelt. Das gilt auch für die bereits geplanten Hotels auf dem Krystallpalastareal und westlich des Hbf.


    Wollte nicht die Stadt die Einrichtung weiterer Hotels innerhalb des Rings ohnehin unterbinden?


    Glaubt man dieser Statistik
    https://statistik.leipzig.de/statcity/table.aspx?cat=8&rub=8
    steigen die Anzahl der Betten/Unterkünfte genauso wie deren Auslastung kontinuierlich an.
    In Leipzig fehl(t)en auf alle Fälle Hotels mit gehobenem Standard (4 Sterne oder mehr). Das merken wir immer wieder, wenn wir Firmengäste unterbringen müssen.
    Glaube nicht, dass das aktuell am Bedarf vorbei geht. Schließlich werden die Ketten auch nicht nur auf Verdacht ihre Häuser eröffnen.

  • ^ Ja, aber laut der Statistik ist in den Jahren 2013 - 2017 die Bettenanzahl gerade mal um insgesamt 1200 gestiegen. Jetzt sind 2000 Zimmer (davon mindestens 650 im gehobenen Sektor) im Innenstadtbereich, also sagen wir mal vorsichtig 3000 Betten (vermutlich eher 4000) bereits im Bau, die im kommenden Jahr oder spätestens 2020 zur Verfügung stehen. In 2018 sind ebenfalls einige hinzugekommen und außerhalb des erweiterten Innenstadtbereichs gibt es ja auch noch Hotelprojekte.
    Ich persönlich fände es nicht verkehrt, mal einen kleinen Stopp einzulegen und zu gucken, ob Theorie und Praxis übereinstimmen, bevor man weitere Hotelkapazitäten plant.


    Abgesehen mal davon wird man es dem Eigentümer der Karstadt-Immobilie wohl kaum verwehren können, dort ein Hotel zu eröffnen, wenn man im Harmelinhaus und auf der angrenzenden Brache zwei weitere genehmigt.


    Für das aktuelle Projekt ist es eigentlich auch egal - auch nur ansatzweise bezahlbarer Wohnraum war dort ohnehin nicht zu erwarten. Aber für das Krystallpalastareal und das Gebiet westlich des Hauptbahnhofs würde ich mir schon wünschen, dass man prüft, ob der Bedarf überhaupt noch da ist.

  • Überschnitten mit Birtes Beitrag.

    ^^ Die von dir gezeigte Statistik gewinnt an Bedeutung, wenn man das Jahr 2001 als Vergleich hinzuzieht. Damals lag die durchschnittliche Auslastung der Leipziger Hotels bei 35,9 Prozent und stieg die darauffolgenden Jahre kontinuierlich an. 2017 lag die durchschnittliche Auslastung bei 55,1 Prozent.


    Solange jedes Jahr die Zahl der Touristen steigt, solange brauchen wir uns um zu viele Hotels in der Stadt keine Gedanken machen, denke ich. Vor drei Tagen vermeldete die LVZ, dass die Zahl der Touristen in Sachsen in den ersten 9 Monaten dieses Jahres um 4,2 Prozent gestiegen sei, die Zahl der Übernachtungen um 3,3 Prozent. Leipzig konnte dabei wieder besonders profitieren. Hier stieg die Zahl der Gäste im gleichen Zeitraum um 7,6 Prozent, die Zahl der Übernachtungen stieg um 6,8 Prozent.


    Ansonsten eine sehr gute Nachricht, dass die drittletzte Brache im Stadtzentrum (Stasi- bzw. Matthäikirchenareal sowie ehemaliges Areal von Deutrichs Hof wären die letzten beiden) angegangen wird. Um das Wandgemälde von Fischer Art wäre es mir nicht schade.

  • Abgesehen mal davon wird man es dem Eigentümer der Karstadt-Immobilie wohl kaum verwehren können, dort ein Hotel zu eröffnen, wenn man im Harmelinhaus und auf der angrenzenden Brache zwei weitere genehmigt.


    Wer sagt denn, dass der Eigentümer der Karstadtimmobilie dort ein Hotel einrichten muss? Viel logischer wäre doch eigentlich die Erweiterung der juristischen Fakultät im Petersbogen, welche händeringend Platz benötigt und schon über Neubauten auf dem Leuschnerplatz diskutiert. Dann könnte man Karstadt optimal nutzen: Umbau und Ausbau des bestehenden Passagenkreuzes mit darüber liegender Juristischer Fakultät. Und der Eigentümer könnte seinen bisherigen Hauptmieter behalten.

  • ^ Nach der Karstadt-Kündigung bestand die Vermutung, dass der Eigentümer das Gebäude als Hotel nachnutzen wolle. Es gab sogar eine Petition, die dies per Änderung des Flächennutzungsplans verhindern wollte. Diese wurde allerdings abgelehnt, da die rechtlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind.
    Darauf bezog ich mich. Was der Eigentümer wirklich damit vorhat, ist meines Wissens nach noch nicht öffentlich bekannt. Jedenfalls sind umfangreiche Umbauten vonnöten, egal welche Nachnutzung das Gebäude erfährt.


    Ob die juristische Fakultät die Mietvorstellung von 11,2 Mio p. a. des Eigentümers erfüllen könnte, weiß ich nicht.

  • Machen wir uns nix vor, wenn der Markt verlangt, werden die Hotels weiter sprießen. Außerdem bin ich immer ein Freund von einer Sanierung bzw. Bebauung. Falls es Nutzungsänderungen im späteren Verlauf gibt, stört es ja nicht weiter das Stadtbild.



    Zur eigentlichen Sanierung bzw. Bebauung: natürlich ist es bei der Brache absolut zu begrüßen. Ist es nicht nur - wie von 'Cowboy' angemerkt - eine der letzten Brachen, sondern auch eine wichtige städtebauliche Komponente auf mehreren Ebenen.


    Erstens wird die Nikolaistraße damit endlich zu Ende geführt und bekommt mit dem wiederentstehenden Walmdach seine komplette Fassung zurück. Vor allem in einem architektonischen Kontext, welcher sich von "Speck's Hof" dann bis zum Willy-Brandt-Platz zieht. Der letzte aber wichtige Punkt im architektonischen Gefüge der Nikolaistraße.


    Zweitens wird die Lückenbebauung die Müllersche Grünanlage am Ring wieder richtig baulich eingrenzen und dem Raumgefüge, auch zum Ring hin, wieder eine bessere Fassung geben. Denn die Lücke ist schon recht gewaltig in seinen Ausmaßen und verbreitert nur künstlich den ohnehin sehr breiten Ring.


    Drittens wird natürlich auch auf der Brühlseite die Raumfassung wieder in seine alten Maße gepackt. Was sich vor allem im Kontext des "Brühlpelz" positiv auswirken wird. Die Lücke verstärkt gegenwärtig noch den Eindruck einer weniger gefassten Ecke mit einem zu hohen Querriegel. Auch das wird sich wesentlich verbessern.




    Zu guter Letzt muss man auch sagen, dass die 'Amano Hotels' mit einem ansprechenden Design sowie interessanten Bars und Restaurants aufwarten. In Berlin trifft man sich da auch gerne mal auf einen Drink. Das kann sich nur positiv auf den Standort am Brühl auswirken. Vor allem im Kontext der neuen Projekte wie "Astoria" und dem Neubau der SAB. Außerdem fehlt es da in Leipzig noch ein wenig an div. Etablissements diesen Klientel.


    Auf der Homepage der Hotelkette wird nun schon auf einen Eröffnungstermin von "spätestens 2021" verwiesen. Na dann los!

  • Sehr schöne Nachrichten vom Harmelin-Areal! Das Entrée zur Innenstadt präsentiert sich auf dieser Seite ja nicht wirklich vorzeigbar wenn ich da an die etwas gammelige EG-Zone des Altbaus und die öde Parkplatzbrache denke. Dass darüber hinaus das FischerArt-Kunstwer...ähem...das bunte Wandbild aus dem Stadtbild verschwindet ist durchaus ein netter benefit. Für die auswärtigen user hier mal ein Bild vom Harmelin-Haus, welches saniert und zukünftig als Hotel genutzt werden soll:



    Eigenes Bild

  • Dass darüber hinaus das FischerArt-Kunstwer...ähem...das bunte Wandbild aus dem Stadtbild verschwindet ist durchaus ein netter benefit.


    Interessant, wie umstritten das Wandbild zu sein scheint. Es ist ja doch eine Leipziger Institution. Und ich kenne auch Leute, die es als gelungenste Auseinandersetzung mit '89 im Stadtbild sehen - auch deutlich vor der Nikolaisäule, die sich ja sehr viel weniger selbsterklärend ist. Die LVZ schrieb, dass eine Erhaltung genauso wie bei den Meißner Schwertern zumindest geprüft wird.

  • "Umstritten" dürfte für meinen Geschmack noch vorsichtig ausgedrückt sein - Michael Fischer Art polarisiert eben nicht nur durch seinen... nennen wir es einmal: seriell reduzierten Kunstansatz, sondern auch durch seine persönliche Art und sein Auftreten. Ich selbst gehöre auch in das Lager, in dem schon die Nennung des Namens Schnappatmung auslöst. Insofern bin ich sehr gespannt, ob tatsächlich Aufwände für einen wie auch immer gearteten Erhalt des Wandbildes betrieben werden, das im Vergleich zu den anderen Arbeiten des Künstlers immerhin noch einen Inhalt vermittelt.

  • Es war ja mehr oder weniger klar, dass die Verzierung der Brandwand ein Provisorium darstellt. Wüsste nicht, wie man das Bild bei einer Schließung der Baulücke sichtbar erhalten sollte.


    Erfreulich ist natürlich die geforderte Rekonstruktion des Walmdaches für das Harmelin-Haus durch das Baudezernat. Eine Sache die im Artikel als selbstverständlich rüber kam, was vielleicht für Leipzig zutrifft, aber nicht für andere Städte. Daher sollte man sich über solch kleine Verschönerungen des Stadtbildes und ihre Unterstützung durch städtische Amtsträger stets auf Neue freuen. In Städten wie bspw. Köln wird dagegen die kriegsbedingte Abrasierung von Dachaufbauten und die folgende Flachdachtristesse des Wiederaufbaus zum bewahrenswerten ästhetischen Unikum erhoben.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Ein Erhalt der bemalten Fassade bei dem Neubau ist faktisch absurd. Das kann man halt sagen, wenn man als Investor keinen Bock auf Diskussion hat.


    Eher interessant wäre dennoch eine Eingliederung der Leuchtreklame der Meissner Schwerter in z.B. einen größeren Innenhof. Das könnte gestalterisch spannend sein. Aber auch hier ist es eher ungünstig da ja eigentlich Werbung. Oder man macht es wie mit der Isolator Zündkerze im MdbK. Aber da gibt es die Firma nicht mehr, während die Porzellanmanufaktur ja immer noch bestand hat.

  • ^ Auch wenn ich eine rasche Füllung der Lücke definitiv begrüße, einen "richtigen" Baubeginn so ganz ohne veröffentlichte Planungen und geklärte Details kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Zur Erinnerung: man befindet sich laut LVZ seit Juni 2018 im Gespräch, die Stadt "fordert" eine Rückkehr des Walmdachs, ein Erhalt der "Meißner Schwerter"-Leuchtreklame und des MFA-Bildes wird geprüft, etc.


    Anyway, auch wenn es vielleicht nur beuvorbereitende Maßnahmen sind, heißt es wohl bald R.I.P. für den wunderbaren (kroatischen) Gyros-Stand, den es dort bereits seit Anfang der 90er Jahre gibt (Stand bereits dort, als es vor Bau der Brühl-Arkaden noch den kleinen Park gab).

  • ^ Dass mit dem "Wir stehen mit dem Stadtplanungsamt noch ganz am Anfang", wie das Unternehmen am 30.11.2018 in der LVZ zitiert wurde, kann eigentlich nicht ganz stimmen. Meines Wissens ist besagtes Gelände schon seit ungefähr zwei Jahren im Besitz von S & R. Darüber hinaus kommunizierte die LVZ damals schon aus Insiderkreisen, dass die Absicht bestehe, besagtes Areal zeitnah zu bebauen.


    Wie dem auch sei, in der AHGZ wurden die Expansionspläne der Amano Group vorgestellt. Darin steht hinsichtlich Neueröffnungen von Hotels geschrieben, dass Leipzig bis "spätestens 2021" folge. Wenn dem wirklich so ist, dann sehen wir auf DrZotts Fotos tatsächlich den Beginn der bauvorbereitenden Maßnahmen. Dann sollten aber schleunigst auch die Pläne publik gemacht werden. Ich gehe davon aus, dass ein Architekturwettbewerb an dieser markanten Stelle Pflicht ist.

  • ^ Ich stochere mal mit im Nebel. Die Arbeiten sind für die Untersuchung des Baugrundes bzw. zum Auffinden möglicher explosiver Hinterlassenschaften. Der Parkplatz wird im März wieder eröffnet. Die Bauarbeiten sollen angeblich Ende 2019 starten. So wurde es den Mietern auf dem Parkplatz kommuniziert.