Rolf Deyhle spricht
Deyhles Standortanalyse beginnt mit einem Bekenntnis. "Ich liebe Stuttgart. Mein Herz wird immer für Stuttgart schlagen. Dies ist die schönste Stadt Europas." Doch dann wechselt die Tonart. Seine Heimatstadt, meint Deyhle, müsse "besser vermarktet" werden. "Da gibt es große Defizite. Da wurschtelt jeder vor sich hin. Das muss alles in einer Hand zusammengefasst werden."
Für Touristen aus den USA oder Asien liege Stuttgart "mitten im Black Forest". Das müsse herausgestellt werden. Oder die Olympiabewerbung. "Für eine Weltsportstadt eine unbezahlbare Werbung." Darum sein Rat: "Erneut bewerben." Oder die vielen Attraktionen, die bei allem Glanz der großen Museen und Theater doch zu sehr am Rand stünden. Markthalle, Feste, Parks und Wälder, Einkaufswelten - all das könnte "noch viel mehr hergezeigt werden".
Stuttgart brauche ein Schlagwort, mahnt Deyhle. Die Stadt müsse wie "eine Marke sein, die Werte vermittelt und Sehnsüchte weckt". Ein leuchtendes Beispiel dafür sei Dresden. Dort stehe die Kultur klar im Mittelpunkt der Identität. "Jeder spricht vom Elbflorenz." Die Bedeutung der Kultur für die Wirtschaft hätten viele Kommunalpolitiker bisher nur "ungenügend begriffen", behauptet Deyhle - lobt aber trotzdem kurz darauf explizit Klaus Lindemann, den Chef von Stuttgart-Marketing, sowie die Stadtspitze. Um wirtschaftsfördernd zu sein, sagt Deyhle, müsse Kultur auch "breite Massen" ansprechen. Das habe er bewiesen. An Selbstbewusstsein mangelt es dem "geistigen und wirtschaftlichen Vater" der Musicals nicht. Über sein eigenes, neues Projekt, das in diesem Kontext "gewaltige Bedeutung für Stadt, Land und Region" haben werde, will Deyhle "aus übergeordneten Gründen" erst 2006 sprechen. So belässt er es bei einer anderen "Vision": Auf einer überdeckelten Konrad-Adenauer-Straße könnte eine "flachhügelige Landschaft" mit Restaurants, Bistros und Künstler-Ateliers entstehen. Als Wahrzeichen für den "Mont Cheval" schwebt Deyhle ein Brunnen mit Pferdemotiven vor. "Das würde an den ehemaligen Stutengarten erinnern, könnte die Stadtmarke prägen und eine unglaubliche touristische Anziehungskraft haben."
Quelle: http://www.szbz.de/ueberregional/stuttgart/Artikel207620.cfm
Deyhle spricht mir aus der Seele. Wenn er mit den Musicals nicht ein finanzielles Desaster erlebt hätte, hätte er sicher noch einiges mehr für Stuttgart bewegt. Schade.
Über sein eigenes, neues Projekt, das in diesem Kontext "gewaltige Bedeutung für Stadt, Land und Region" haben werde, will Deyhle "aus übergeordneten Gründen" erst 2006 sprechen
Interessant. Sind noch etwa 70 Tage.
Ich habe übrigens auch zwei geniale Projekte, werde darüber jedoch wohl noch länger schweigen.