Berliner Stadtverkehr kontrovers diskutiert


  • ... Immer wenn ein Autobahnzubringer gebaut wird, staut sich der Verkehr am Ende, weil die umliegenden Straßen den Verkehr nicht aufnehmen können. Diese kann man nicht ohne Ende verbreitern, das würde ohnehin die städtische Lebensqualität schmälern.


    Die Zubringer Schildhornstraße,Konstanzer Straße,Schloßstraße / Wolfensteindamm,Spandauer Damm u.v.a.m.beweisen das Gegenteil.Natürlich kann es an den Enden Probleme geben,so wie am Baumschulenweg.Autobahnen entlasten die Stadtstraßen mehrheitlich.Was ist eigentlich so schlimm daran,wenn es ermöglicht wird,dass Automobile ohne Ampel und ohne andere Verkehrsteilnehmer zu behindern,sich fortbewegen können ?



    In Paris, Wien, Kopenhagen gibt es Kinder, Kindergärten und Milch. .


    :confused: Gibt es bei mir in der Straße auch und nicht nur das.


    Ein Blick über den Tellerand ist immer gut.Wie lösen Andere ihre Verkehrsprobleme ? Aber nicht nur Paris,dass ein deutlich größeres Schnellstraßennetz als Berlin besitzt ,liegt hinter dem Tellerrandhorizont. Ausserhalb des Tellerandes liegen auch z.B. Toronto oder Los Angeles.


    Ich fühle mich hingegen wie ein Astronom im Mittelalter, dem die heliozentrische Theorie Ketzerei-Vorwürfe brachte.


    Mir ist nicht klar welche bahnbrechende Neuerung Du ins Spiel gebracht hast.



    Ich als klarer Autobahnbefürworter bin ebenso für eine Verbesserung des ÖPNV.Märkisches Viertel,Spandau / Staaken,Weissensee es gibt noch viel zu tun,für die Planer von S und U-Bahn.

  • Da Paris hier so gerne als Beispiel angeführt wird. Das Metronetz in Paris ist bei weitem dichter als das U-Bahnnetz in Berlin, die Abstände zwischen einzelnen Stationen ist oft weniger als ein Kilometer. Dafür gibt es außerhalb der Innenstadt (also den Banlieus) nur die RER, die in deutlich größeren Abständen hält. Trotzdem hat Paris mehrere Stadtautobahnen, nämlich den Boulevard Peripherique, der die Innenstadt einmal umrundet, den äußeren ring und ein System an radialen Boulevards und Zubringern, die den Innen- mit dem Außenring verbinden.





    Keirey:
    Ich fühle mich hingegen wie ein Astronom im Mittelalter, dem die heliozentrische Theorie Ketzerei-Vorwürfe brachte.
    Die meisten Astronomen im Mittelalter haben sich mit der Erstellung von Horoskopen im AUftrag von reichen Kunden, Alchemie und dem Lesen von Innereien beschäftigt. Das Heliozentrische Weltbild hat sich letztendlich durchgesetzt, weil systematische Beobachtungen und sorgfältige jahrzehntelange Rechnungen gezeigt haben, dass dieses System besser mit allen Beobachtungen vereinbar ist. Ich möchte bezweifeln, dass du die selbe Ausdauer und saubere Methodik aufbringen kannst, schon gar nicht wenn es um solche aus wissenschaftlicher Sicht völlig uninteressanten Fragen geht, ob du mit dem Bus oder dem Auto zur Schule fährst (da wären wir eher wieder beim Lesen von Innereien).



    In Paris, Wien, Kopenhagen gibt es Kinder, Kindergärten und Milch.
    Soll ich irgenein Kind aus Paris in einen Wiener Kindergarten entführen und in Kopenhagen Milch kaufen???

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    Schade, daß die geplante Zwischenstation zwischen Wedding und Hauptbahnhof doch nicht realisiert wird.
    Rein gefühlsmäßig ist dieser Abschnitt ein wenig Niemandsland, was die Verkehrsanbindung angeht. Andererseits sind das aber auch keine großen Entfernungen (wie ich letztens wieder feststellen konnte, als ich den Tour total von der Ringbahn sehen konnte).

  • Bei der Senatsverwaltung steht zur Perleberger (Frage 6), dass man sie bei der Bewertung weggelassen hat, weil damals (wann auch immer das genau war) kein Bedarf bestand. Da sich das Gebiet mit der Europa City nun aber schneller als erwartet entwickelt, wird man es erneut prüfen. Falls die anliegenden Unternehmen in der Umgebung bei der Finanzierung mitmachen, kann das alles beschleunigt werden.


    Was heißt in dem Artikel überhaupt "auf Dauer"? Bei Wiki und der Senatsverwaltung steht was von 3 Bauabschnitten. Da wär die Formulieren "vorerst" ja wohl passender, obligatorische Verzögerungen mal außen vor...

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    Das hört sich schonmal gut an. Ich denke schon, daß sich diese Station lohnen würde, erschließt sie doch ein Gebiet mit dem Ring und dem Hauptbahnhof, wo es heute allenfalls Buslinien gibt. Bislang ausreichend, aber für eine nachhaltigere Entwicklung noch nicht genug.

  • Ich widerrufe nicht!

    Ich fühle mich hingegen wie ein Astronom im Mittelalter, dem die heliozentrische Theorie Ketzerei-Vorwürfe brachte.


    Das mit dem heliozentrischen Weltbild war übrigens in der Frühen Neuzeit, so um 1600 mit diesem Galilei. Im Mittelalter waren die Leute noch nicht so weit.


    Du hast aber meine Unterstützung. Hier herrscht wohl eher FDP- und CDU-Denken, nach dem Motto: "Es ist so, also machen wir es so."


    Daß es vielleicht erstrebenswertere Alternativen zum Ausbau der A100 gibt, wird ausgeblendet und als "Fremdbestimmung" diskreditiert. Mal sehen, wie fremdbestimmt wir in 40 Jahren sind, wenn der Radverkehr bei 30 Prozent und mehr liegen wird. Wir müssen damit leben, daß mit "Sachzwang"-Argumenten die falsche Politik betrieben wird, die man später lieber wieder rückgängig gemacht hätte.


    Statt neue Verkehrsmöglichkeiten auszubauen und somit den A100-Ausbau unnötig zu machen, setzt man auf das falsche Konzept, das dem vertrauten (geozentrischen/autozentrischen) Weltbild entspricht.


    Also Leute, nicht mehr lange und das velo- und publizentrische Weltbild ist deutlich weniger angstbesetzt. Passiert nichts. Das Leben geht weiter. Auch ohne Autoprimat. Später wird man mal darüber lachen, wie sehr man am autozentrischen Weltbild festgehalten hat. ;)

  • wer weiß, vielleicht radeln wir ja dann in 30 Jahren auf dem Fahrrad über die dann ja längt errichte A100. Trotzallem bleibt diese Verbindung eine notwendige Ergänzung für das Berliner Verkehrsnetz.


    Wer annimmt der motorisierte Individualverkehr wäre ein Ding der Vergangenheit ist meines Erachtens ohnehin ein hoffnungsloser Träumer. Solange Zeit Geld bedeutet können sich Gesellschaften sowas nicht leisten. Die aufblühende Fahrradkultur ist eine willkommene Entlastung, ein zusätzliches Angebot - kein konsequenter Ersatz fürs motorisierte Gefährt.
    Höchstwahrscheinlich erleben wir die Ablösung des Verbrennungsmotors.
    Nur werden die Supermärkte sicher auch dann nicht per Fahrrad beliefert, genauso wie Amazon oder Ebay wohl kaum die Riksha für sich entdecken werden.


    Es ist unser aller, konsumorientierter und urbaner Lebenstil der leistungsfähige Straßen notwendig macht!
    Wer das nicht will muss zurück aufs Land und von dem Leben was er selbst produzieren - und vielleicht dann ja mit dem Fahrrad transportieren - kann.


    d.

  • "Junger Mann, sind Sie ein Idiot? Nein, Sir, ich bin ein Träumer."


    Angesichts der sich im Kreis drehenden A100-Diskussion wäre es wohl angebracht es langsam mal gut sein zu lassen. Die Positionen sind klar und es bringt keine neuen Erkenntnisse die Diskussion durch die immer wieder gleichen Litaneien neu aufzuwärmen. Und den Vergleich mit Galileo finde ich nicht nur intellektuell fehl am Platz.

  • ^^
    Der Vergleich mit Galilei ist sehr wohl richtig am Platz. Die fahrradorientierte Stadt ist heute quasi transzendent, auch wenn viele alternative Menschen dies schon seit Jahrzehnten anstreben. Der Vergleich ist auch angesichts der völlig inhumanen Autovisionen der 60er Jahre passend.


    Es geht nicht um das Maß an Genialität, sondern um das Maß an Transzendentalität.


    Ihr werdet es noch erleben.

  • Wer annimmt der motorisierte Individualverkehr wäre ein Ding der Vergangenheit ist meines Erachtens ohnehin ein hoffnungsloser Träumer.


    Dies habe ich nirgends behauptet. Bitte bei der Sache bleiben.


    Solange Zeit Geld bedeutet können sich Gesellschaften sowas nicht leisten. Die aufblühende Fahrradkultur ist eine willkommene Entlastung, ein zusätzliches Angebot - kein konsequenter Ersatz fürs motorisierte Gefährt.


    Genau dies ist das unkreative und reaktionäre CDU- und FDP-Denken. Mit dem Fahrrad ist man gar häufig schneller als mit dem Auto - und spart massiv Geld. 50% der Autofahrten sind unter 6 Kilometer.


    Höchstwahrscheinlich erleben wir die Ablösung des Verbrennungsmotors.
    Nur werden die Supermärkte sicher auch dann nicht per Fahrrad beliefert, genauso wie Amazon oder Ebay wohl kaum die Riksha für sich entdecken werden.


    Was sollen diese gehaltlosen Polemiken, die nicht im geringsten meine Argumentation berühren?


    Es ist unser aller, konsumorientierter und urbaner Lebenstil der leistungsfähige Straßen notwendig macht!


    "Unser aller"? Meiner nicht. Und der vieler anderer Menschen auch nicht. Zudem schließen sich Konsum und intelligente Fortbewegung nicht aus.


    Wer das nicht will muss zurück aufs Land und von dem Leben was er selbst produzieren - und vielleicht dann ja mit dem Fahrrad transportieren - kann.


    Diese Art der Argumentationen, wie du sie bringst, sind leider das immergleiche Mantra, das angeblich alternativlos ist. Die Zeit wird über diese Leute hinweggehen. Historische Beispiele für angeblich nie eintretende Veränderungen gibt es genug.


    Stellt euch einfach drauf ein. Andere Länder machen es vor. 6 Kilometer sind für mich ein Witz. Das bürgerlich-konservative Weltbild wird Gott sei Dank langsam aussterben.


    Wer im übrigen so zynisch an menschliche Probleme herangeht, ist glaube ich die falsche Adresse, was das realistische Abschätzen zukünftiger Entwicklungen angeht.


    Warum sollte der Fahrradanteil in den nächsten 20 Jahren nicht auf 30 % ansteigen? Das erschließt sich mir nicht.


  • "Unser aller"? Meiner nicht. Und der vieler anderer Menschen auch nicht. Zudem schließen sich Konsum und intelligente Fortbewegung nicht aus.


    Ganz gewiss nicht. Insbesondere der private Konsum und damit einhergehend vor allem auch der Transport von Waren wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten ganz massiv gesteigert - zudem haben sich die nötigen Entfernungen deutlich vergrößert. Intelligente Fortbewegung heißt hier also zunächst mal schneller, effizienter und kostengünstiger, egal von welchem Ort.
    Die Zeiten kurzer Distanzen sind ohnehin schon lange vorbei. Die immer länger werdende alltägliche Karawane aus dem Speckgürtel in die Stadt hinein sollte eigentlich Beleg genug sein. Das Fahrrad ist für 90 Prozent der täglich pendelnden Verkehrsteilnehmer schlichtweg gar keine Option - Arbeitsplätze in Wohnortnähe sind eine absolute und auch immer rarer werdende Ausnahme.
    Von widrigen Wetterverhältnissen für die kommenden ca. 5 Monate mal ganz abgesehen... da muss man schon ein ziemlich hartgesottener Idealist sein. ;)


    Warum sollte der Fahrradanteil in den nächsten 20 Jahren nicht auf 30 % ansteigen? Das erschließt sich mir nicht.


    Mir erschließt sich vor allem nicht, wer damit wohin fahren soll?

  • Einerseits hören und lesen wir, Berlin überaltert, dass scheinbar bald nur noch Hundertjährige hier wohnen, die gewiss nicht mehr Rad fahren, andererseits wird aus Richtung Fahrradlobby so getan, als gäb es in Berlin auf ewig nur Leute zwischen 20 und 40, die nichts anderes tun als den ganzen Tag mit dem Fahrrad herumzufahren und bestenfalls einen Laptop als Gepäck bei sich haben, mit dem sie zwischen Kollwitzplatz und Bergmannstrasse pendeln. Es ist einfach an der Wirklichkeit einer Metropole vorbeigedacht, das Fahrrad als ernsthaftes Personenbeförderungsmittel zu sehen, mit dem täglich Millionen bewegt werden können. Wir sind hier nicht im Münsterland und vor allem erlauben die Berliner klimatischen Verhältnisse es ein halbes Jahr lang nicht, das Rad mit Freude zu benutzen. Und a propos Rad ist schneller als Auto, doch nur deshalb, weil die Radler sich zwischen Autos vorwärts drängeln, sich auf Fußwegen das Wegerecht erstreiten und über rote Ampeln fahren...

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  • ^ Ich weiß nicht, inwiefern hier einige autogläubige Herrschaften besser sind, wenn sie dem Radverkehr jegliche Eignung als Massenverkehrsmittel absprechen. Wahrscheinlich ist man einfach noch nicht im Jahr 2012 angekommen, oder kann sich keine andere Lebensrealität als die eigene vorstellen. Für einen nicht geringen Teil der Fahrradnutzer fungiert dieses bereits heute als Hauptverkehrsmittel. Auch Angebote wie DriveNow oder Flinkster sorgen immer häufiger dafür, dass Leute, die sich eigentlich ein Auto leisten können, auf die Anschaffung eines solchen verzichten oder ein existierendes abschaffen und das Auto nur dann nutzen, wenn man es denn wirklich braucht. Komischerweise auch Eltern und keineswegs nur die vielgescholtenen Ökos. Bei Regen kann man dann übrigens auch mit dem ÖPNV fahren.


    Gerade in den Innenbezirken, die hervorragend fürs Fahrradfahren geeignet sind, kann desweiteren von Überalterung keineswegs die Rede sein.

  • Da die Frontlinien hier so verhaertet scheinen, ein Versuch der Moderation:


    Ich finde, die beiden streitenden Parteien sind gar nicht so weit auseinander.


    Einerseits wird argumentiert, dass Farradfahren kein konsequenter Ersatz fuer Autos und LKW sein kann. Trotzdem soll, kann und wird der Anteil an Fahrradfahren und Oeffentlichen Verkehrsmitteln nach Moeglichkeit steigen.


    Die Gegenseite:



    Warum sollte der Fahrradanteil in den nächsten 20 Jahren nicht auf 30 % ansteigen? Das erschließt sich mir nicht.


    Wieviel Prozent das nun genau sind sei mal dahingestellt, aber dass Fahrradverkehr nun eben gefoerdert werden soll und ergo ansteigen wird, ist also Konsens.
    Und dass andererseits Fahrraeder kein vollwertiger Ersatz fuer den gesamten motorierten Verkehrs sein koennen, bestreitet auch @ Echter Berliner nicht, siehe 30%.


    Wo ist denn, von der gegenseitigen Polemik mal abgesehen, eigentlich der Dissenz? Der ist doch nur graduell.


    Dass kurz- und mittelfristig nicht auf motorisierten Verkehr verzichtet werden kann, ist wohl allen klar.
    Dass Alternativen gefoerdert werden sollen, ebenso.

  • Auch Angebote wie DriveNow oder Flinkster sorgen immer häufiger dafür, dass Leute, die sich eigentlich ein Auto leisten können, auf die Anschaffung eines solchen verzichten oder ein existierendes abschaffen und das Auto nur dann nutzen, wenn man es denn wirklich braucht.


    Ich brauche es leider wirklich 5 Tage die Woche. Und nun?

  • ^ Das zeigt maximal, dass es offensichtlich unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt. Oder kannst du erläutern, inwiefern die Behauptung, das Fahrrad tauge auch als Massenverkehrsmittel, impliziert, dass es niemanden gäbe, der das Auto unbedingt benötigt?

  • Also ich weiß nicht, was alle mit den Innenbezirken haben. Falls ich mal in Mitte mit dem Auto unterwegs bin (meist nehme ich die S-Bahn), dann weiß ich, wo ich lang fahren muss, um z.B. einem Stau auf der Leipziger aus dem weg zu gehen und wo ich am besten nen Parkplatz finde. Am Kudamm sowieso. Wenn man etwas mitdenkt, kann man auch Staus auf der Autobahn umgehen oder durch alternative Wege sogar verhindern/verkürzen. Sicher hat man auch mal Pech, aber dafür sitzt man dann im klimatisierten Auto und kann sich unterhalten (aufm Rad schwer), Musik hören (aufm Rad sogar verboten, oder? Interessiert nur keinen.) oder in der Nase bohren (in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen ;)), wie es einem passt und kommt nicht verschwitzt bei der Arbeit/Kino/Restaurant an. Soll doch jeder machen, was er will.
    Man kann das ja auch je nach Ziel variieren, je nach Ziel gehts auch mal mit dem Auto schneller. Zur Uni muss ich z.B. 3x umsteigen (und das bei dem zur Zeit zuverlässigen ÖPNV :rolleyes:). Mit dem Auto bin ich in max. 15 Minuten da. Das hat doch aber alles nichts mehr mit der A100 zu tun, um die es bei der Diskussion ursprünglich mal ging...Sie kommt, ebenso wie zweispurige Radwege. Müssen sich beide Parteien mit abfinden.
    Man sollte lieber ein "Lautes Anfahren"-Verbot für Motorräder in der Stadt einführen. Das hat in letzter Zeit sehr zugenommen, habe ich das Gefühl.

  • Oder kannst du erläutern, inwiefern die Behauptung, das Fahrrad tauge auch als Massenverkehrsmittel, impliziert, dass es niemanden gäbe, der das Auto unbedingt benötigt?


    Nun, die Bezeichnung 'Massenverkehrsmittel' impliziert ja, dass damit tatsächlich signifikante Massen bewegt werden können. Das halte ich für eine doch recht kühne These, zumal auch überhaupt nicht klar ist, welche Distanzen und Zeiten und Mengen hier zum Maßstab genommen werden. Es mag ja sein, dass der ein oder andere für seine täglichen Erledigungen nur in seinem Kiez kreisen muss - für die Mehrheit zumindest der berufstätigen Bevölkerung dürfte diese Art der Sozialromantik nicht in Frage kommen. Im Gegenteil.

  • ^ Wenn die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schätzt, dass von 400.000 Berlinern 1,5 Millionen Wege in Berlin täglich mit dem Fahrrad als Hauptverkehrsmittel und dabei durchschnittlich 3,7 Kilometer zurückgelegt werden, haben wir es mit mehr als 5,5 Millionen Radfahrkilometern am Tag zu tun. Inwiefern das keine "signifikante Masse ist", erschließt sich mir nicht so recht. Ulkigerweise entspricht das fast genau den 3,8 Kilometern Entfernung, die ich von 2005-2010 täglich mit dem Fahrrad von und zur Arbeit zurückgelegt habe. Wohlgemerkt mit einem Auto vor der Tür, dass diesen Weg allerdings langsamer und teurer zurückgelegt hätte. Das nennt man dann wohl Sozialromantik.