Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt München - Das Infothema

  • Sinneswandel

    Ich hab zwischenzeitlich meine Einstellung zur Büroflächenflut geändert:
    Leerstehende Bürogebäude verursachen weder Lärm, Stau/Abgase, auch kein Gedränge oder Infrastrukturkosten, schon gar keine Ausgaben für Soziales.


    München ist eh am Limit, das funktioniert alles gerade so, sowohl im ÖPNV als auch im Individualverkehr. Schafft man immer weiter Wohnraum geht es bald zu wie in Shanghai oder Hongkong. Die Frage ist ob man das will. Die Frage ist auch, ob mehr Wohnraum auch das richtige Klientel anzieht, oder eher die sozialen Schwierigkeiten, die man auch in München nicht wegleugnen kann, verschärft. Entgegen der gängigen Pressemeldungen glaube ich auch nicht dass der Arbeitsmarkt noch im großen Stil Personalbedarf hat, und wenn dann sollte er durch die bereits hier wohnende Bevölkerung gedeckt werden. Es herrscht Trubel, Stau und Gedränge genug. Und last but not least ist München bereits jetzt die dichtestbesiedelte Großstadt Deutschlands.

  • Schafft man immer weiter Wohnraum geht es bald zu wie in Shanghai oder Hongkong.


    :lach:


    Was ist bald? Tausend Jahre? Vielleicht nichtmal dann wird München auch nicht nur annähernd so lebendig sein wie Hongkong oder Schanghai mit 7 bzw. fast 20 Millionen Einwohnern. Ich sehe zwischen diesen Städten und München wirklich keinerlei Zusammenhang. Deine Punkte könnten jedoch gut als Propaganda eingesetzt werden, um noch weniger Wohnraum in München zur Verfügung zu stellen.


    http://upload.wikimedia.org/wi…e_Restitch_-_Dec_2007.jpg

  • Doch klar, das war bierernst gemeint, Ich finds hier TOTAAL wie in den asiatischen Megacities. Ironie ist nicht so deins... ;)


    War halt übertrieben formuliert, aber an manchen neuralgischen Punkten ist das Gewusel oder der Stau definitiv too much.


    München hat in den letzten zehn Jahren mehr als 150.000 Einwohner dazugewonnen. Dass es zur Olympiade auch schon 1,3 Mio. waren liegt nur daran dass man damals anders gerechnet hat.


  • München hat in den letzten zehn Jahren mehr als 150.000 Einwohner dazugewonnen. Dass es zur Olympiade auch schon 1,3 Mio. waren liegt nur daran dass man damals anders gerechnet hat.


    Ja gut, mag sein, dass es nach heutiger Zählmethode und der Zweitwohnsitzsteuer 1972 nur 1,2 Millionen gewesen sind. Dieser Bevölkerungsanstieg in der Kernstadt ist tatsächlich nur innerhalb der letzten 10 Jahre passiert. München stagnierte ja zuvor 20 Jahre lang und alles Wachstum ging ins Umland.
    Doch bin ich nach wie vor überzeugt, dass man selbst in der Kernstadt 2 Millionen Menschen leben lassen kann. Sozialverträglich, ökonomisch und bezogen auf die Umwelt nachhaltig. Man muss nur entsprechende Stadtplanung betreiben. Aber die Vermieterlobby hat einfach noch zu großen Einfluss auf die Entscheidungswege in München.

  • 2012

    Die großen Zeiten der Büroimmobilien scheinen vorbei zu sein. Die Banken leihen sich nicht mal untereinander das Geld, da steht für die Immobilienfinanzierer sogar die Anschlussfinanzierung in den Sternen. 2012 soll hier ein Jahr der Entscheidungen werden. Nicht besser läuft es auf dem Heuschrecken-Wohnungsmarkt. Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen, die auch in München stark vertretene Deutsche Annington, könnte schon 2012 über ihre milliardenschwere Finanzierungslücke stolpern.


    http://www.ftd.de/finanzen/imm…cht-stehlen/60145140.html


    :eek:

  • Da könnten die Banken doch glatt mal was Gutes tun als Ausgleich für die ganzen Rettungsschirme und diese Heuschrecken ausbluten lassen, bis sie zerfallen und dann die Reste vom Staat übernommen werden.

  • PM von Colliers Schauer zum Gewerbe-Immobilien-Markt


    Quelle: http://www.colliers-schauer.de…ifft-die-erwartungen.html

  • Der Büroumsatz lief auch sehr gut. Es wurde das beste Jahr seit dem Ausnahmejahr 2001 erreicht.


    Umsatz: 860.300 qm (+47%)
    Leerstandsquote: 7,1 % (-0.8%)
    Spitzenmiete: 29,80 € (+1,80)


    Da inzwischen auch ein größerer Bestand in Wohnungen umgewidmet wird (100.000 qm wahrscheinlich in 2012), die Fertigstellungsvolumen gering sein wird, rechne ich mit einer baldigen Verknappung bei den Büros. Wahrscheinlich könnten bald wieder nette Projekte angekündigt werden.



    http://www.colliers-schauer.de…search/marktberichte.html


  • Da inzwischen auch ein größerer Bestand in Wohnungen umgewidmet wird (100.000 qm wahrscheinlich in 2012),


    Ist da wirklich vorhandener Büroraum (den man nur unter sehr hohen Kosten in Wohnraum umwandeln kann) gemeint, oder nur laut FNP und BP als Kerngebiet gewidmete Gewerbeflächen, die künftig zur Wohnnutzung bebaut werden können?


    ...die Fertigstellungsvolumen gering sein wird, rechne ich mit einer baldigen Verknappung bei den Büros.


    Bei 1,6 Millionen qm Leerstand? Wohl kaum...


    Wahrscheinlich könnten bald wieder nette Projekte angekündigt werden.


    Was heißt wieder? So viele nette Sachen waren ja bislang nicht dabei. ;) Zudem liegen noch viele Projekte auf Halde, deren Flächen wie Zahnlücken im Gebiss der Neubauviertel klaffen. Da würde es wirklich nicht schaden, wenn diese geschlossen würden und man nach zehn, zwanzig Jahren mal einen Bebauungsplan als umgesetzt und abgeschlossen bezeichnen könnte.

  • Jones Lang LaSalle legt nach mit einer noch genaueren Einschätzung der Büro-/Gewerbeimmobilien-Marktlage Ende 2011/Anfang 2012; bitte entschuldigt den langen Zitat-Post, ich halte das aber alles für recht informativ und nehme es deshalb bei uns mit rein.


    PM Jones Lang LaSalle vom 12.01.12:



    Link zur vollständigen PM: http://www.joneslanglasalle.de…ewsItem.aspx?ItemID=23929

  • Die großen Zeiten der Büroimmobilien scheinen vorbei zu sein. Die Banken leihen sich nicht mal untereinander das Geld, da steht für die Immobilienfinanzierer sogar die Anschlussfinanzierung in den Sternen. 2012 soll hier ein Jahr der Entscheidungen werden.


    http://www.ftd.de/finanzen/imm…cht-stehlen/60145140.html


    Laut einer Berechnung des Immobiliendienstleisters DTZ gibt es in Deutschland in den nächsten zwei Jahren 26 Mrd. USD zu wenig Fremdkapital für gewerbliche Immobilienfinanzierungen. Die Ursache dafür sind zum einen die strengeren Anforderungen an die Kreditvergabe und dass die Banken aufgrund von Basel III höhere Anforderungen an ihre Eigenkapitalausstattung erfüllen müssen, weswegen sie insgesamt weniger Kredite vergeben können.


    http://www.immobilien-zeitung.…chland-waechst-dramatisch



    Somit dürfte auch in München so manche auch zentral gelegene Fläche erst mal Brachland bleiben, wenn die Planungsbehörde nicht doch in Wohnbauflächen umwidmet wie vergangenes Jahr angedacht.


    --

  • Büromarktbericht von Colliers-Schauer zum 1. Halbjahr 2012:


    • Spitzenmiete 30,10€ (Ende 2011: 29,80€)
    • Durchschnittsmiete 14,77€ (Ende 2011: 14,38€)
    • Leerstand 6,4% (Ende 2011: 7,1%)
    • Fertigstellungsvolumen für das Gesamtjahr:148.000 m² (2011: 206.000 m²)
    • Flächenumsatz 320.500 m² (-17%)
    • Flächenbestand: 22,5 Mio m²


    Der Leerstand ist der geringste seit 2002. Da durch die Finanzkrise die Finanzierung von Neubauprojekten schwer ist, werden wir nun auch auf dem Büromarkt v.a. bei modernen Flächen auf einen Engpass zulaufen.


    http://www.colliers-schauer.de…ndustrie_Marktbericht.pdf

  • Büromarkt 2014

    Am Münchner Bürovermietungsmarkt wurden 2014 über 600.000 Quadratmeter Büroflächen vermietet. Die Durchschnittsmiete sank trotz zurückgehenden Büroleerstands, da zunehmend in weniger zentrale Lagen ausgewichen wird.


    Die größten Vertragsabschlüsse erfolgten durch Brainlab (Messestadt), BayWa (Werinherstraße), Panasonic (Ottobrunn), Bosch (Neuperlach) sowie das Schulreferat der Landeshauptstadt München (Landsberger Str. 30). http://www.immobilienreport.de…Landsberger-Str-24-30.php


    Am meisten Fläche wurde aber im Segment von 2.001 bis 5.000 Quadratmeter umgesetzt. Der Büroflächenleerstand gemessen am Durchschnitt der Analysen sank von 6,6 Prozent Ende 2013 auf 6,14 Prozent Ende 2014. Die Neubaufertigstellungen entsprachen nur einem knappen Drittel der Neuvermietungen.


    http://www.immobilienreport.de/gewerbe/Bueromarkt-2014.php


    Ich persönlich bin erleichtert dass in den beiden Oldtimer-Neubauvierteln Arnulfpark und Parkstadt Schwabing die letzten freien Grundstücke in Angriff genommen wurden. Wären die Entwicklungsgebiete nach nunmehr zwei Jahrzehnten unvollendet geblieben, hätte man dies doch als Scheitern der Stadtplanung interpretieren können.

  • In der Parkstadt Schwabing gibt es noch einige freie Grundstücke. Diese sollten eigentlich mit Büros bebaut werden, da dies aber zu lange dauert, werden jetzt Wohnungen errichtet.