Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Heute ist ein sehr interessanter Bericht in der Freien Presse, der die Bilderstürmerei nach der Wende in Erinnerung ruft. Es geht um den Brunnen "Jugend im Sozialismus", der früher in der Inneren Klosterstraße stand, dann demontiert und eingelagert wurde. Ein Bild kann man sich hier anschauen: Link. Mehrfache Versuche des Bürgervereins für Chemnitz, den Brunnen wieder aufzubauen (etwa am Sportgymnasium) werden von der Stadt abgeblockt, aktuell mit den angeblich nötigen Restaurierungskosten von vergleichsweise läppischen 60.000 bis 90.000 Euro.
    Der Bürgerverein schlägt als denkbare Standorte noch das Areal an der Käthe-Kollwitz-Straße hinter der IHK oder den aus meiner Sicht völlig verhunzten und eintönigen Bahnhofsvorplatz vor. Auch wenn ich an den Brunnen selber keine Erinnerung habe (zu jung), paßt das ins traurige Bild von der vernichteten DDR-Kunst hinein. In Plauen gab es bspw. kürzlich eine Diskussion, weil man dort bei einer Schulsanierung ein denkmalgeschütztes Wandbild, auf dem auch ein paar Jungpioniere zu sehen waren, eben ausnahmsweise nicht überpinselt, sondern restauriert hat...

  • Ich finde den Ausdruck "Bilderstürmerei nach der Wende" und "vernichtete DDR-Kunst" ziemlich überzogen. Im Vergleich zu dem, was die sozialistischen Machthaber in allen möglichen Ländern während Ihrer Wirkperiode alles zerstört haben, erscheint mir der Brunnen und andere vergleichbare Details verschmerzbar und entbehrlich. Immerhin gibt es ja noch mehr als genug Ausformungen sozialistischer Kunst in Chemnitz, laut Wikipedia sogar die größte Porträtbüste der Welt. Von der Parteisäge dahinter, der Stadthalle, der Straße der Nationen und ähnlichem ganz zu schweigen. All das bleibt stehen und wird nicht "gestürmt". Ich fand den Brunnen damals schon hässlich und am Ende war er auch vergammelt. Mittlerweile dürfte er nicht besser geworden sein. Wenn es irgendeinen Platz gibt, wo er stehen kann, habe ich nichts dagegen und (wie im Artikel zu lesen) die Stadt auch nicht. Nur Geld ist gerade keins da. Es gibt tatsächlich wichtigeres als diesen Brunnen!

  • Ich finde beide Ausdrücke nicht überzogen, sondern eher treffend. Hat Ronald Paris ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Paris ) eigenhändig die Leipziger Paulskirche abgerissen? Wird die ohne Zweifel bedauernswerte Zerstörung von Kunstwerken nach dem Ende des 2. WK nun dadurch abgemildert, dass nach 1989 in der gleichen Zeit entstandene Kunst im großen Stil "beräumt" wurde? Die genannten Beispiele für verbliebene Kunst der DDR-Zeit sind da nur wenig treffend, immerhin läßt sich die Marx-Büste oder die Gebäude der StraNa nun nicht mal so eben wegnehmen. Von den (mobileren) Plastiken, Wandgemälden (und Gedenksteinen) aus der DDR-Zeit sind mittlerweile viele verschwunden.


    Erfreulicherweise wurde nun in Berlin eine andere, sicherlich bekannter Arbeit, das Wandbild "Lob des Kommunismus", abgenommen, retuschiert und im Restaurant "Domklause" neu ausgestellt: http://www.ddr-museum.de/de/au…/lob-des-kommunismus.html Interessanterweise fand diese Rettungsaktion auch international Beachtung, z.B.
    http://www.tagesschau.sf.tv/Na…-fuer-Lob-des-Kommunismus
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6485798,00.html


    Ich bin als Kind noch genauso auf den Rändern des Brunnens rumgeturnt wie die Jungs und Mädels auf dem Bild: http://commons.wikimedia.org/w…17,_Chemnitz,_Brunnen.jpg Die ganz Mutigen hatten sich auch auf die innere Begrenzung gewagt. ;) Nicht nur deshalb unterstütze ich den Vorschlag des Bürgervereins FUER CHEMNITZ ( http://bv-fuer-chemnitz.org/ ) und würde ich mich freuen, wenn sich nach der abschlägigen Auskunft der Stadtverwaltung irgendwo privates Geld für die Restaurierung und Neuaufstellung des Chemnitzer Brunnens auftreiben ließe.

  • Lösungsvorschlag für drei Schulen

    Nach längerer Diskussion gibt es nun einen Lösungsvorschlag für die Schimmel- und andere Bauprobleme an Chemnitzer Schulen, zumindest für Körperbehindertenschule, Chemnitzer Schulmodell und Sprachheilschule.


    Chemnitzer Morgenpost, 29. März 2011
    Rathaus hilft 600 ,Schimmelschülern‘
    http://www.sz-online.de/Nachri…lft_600_Schimmelschuelern


    Die Sprachheilschule soll von der Stollberger Straße in das Gebäude des ehemaligen Heisenberg-Gymnasiums an der Arno-Schreiter-Straße umziehen und dort mit der früher an der Chopinstraße sitzenden Sprachheilschule "Ernst Busch" das neue Sprachheilzentrum bilden.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…r-stra%C3%9Fe&FORM=LMLTCC


    Das Gebäude der Sprachheilschule in der Stollberger soll dann bis 2012
    für fünf Millionen Euro saniert werden - davon stehen bereits 1,5 Millionen Euro bereit. Dort soll das Chemnitzer Schulmodell einziehen.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…19%20Chemnitz&FORM=LMLTCC
    Montag, 28. März 2011 16:51
    Alternativquartier für Chemnitzer Schulmodell
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?showNews=947285&ID=1095


    Für die Kinder der Körperbehindertenschule (bisher Wittgensdorfer Straße 121) wird an der Heinrich-Schütz-Straße ein Neubau für 30 Millionen Euro entstehen. Bürgermeister Berthold Brehm: „Ich bin optimistisch, dass wir dafür Fördermittel bekommen. Ohne geht’s nicht.“


    Dienstag, 29. März 2011 14:08
    Neubau wird immer wahrscheinlicher
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=947658
    /articleid-2725499

  • Meine Einschätzung der genannten Kosten als eher geringfügig ging dahin, daß sich bei der Stadt offensichtlich niemand vorstellen kann, solche Summen über bürgerschaftliches Engagement aufzubringen. Nach den Bildern der Freien Presse und dem von LE Mon. hist. gezeigten könnte ich mir schon vorstellen, bei einer ordentlichen farbigen Präsentation und einem attraktiven Standort eine dreistellige Summe beizutragen. Und wenn ich das allgemeine, berechtigte Klagen über den Bahnhofsvorplatz in der Stadt höre, bin ich da bestimmt nicht alleine. Für die Betriebskosten ließe sich vielleicht die Wirtschaft mobilisieren, allein die Themen Vandalismus und Graffiti sehe ich als problematisch.


    Weil Du übrigens ausdrücklich den Nischel erwähnst: Auch dort gab es lange Diskussionen, ob der nicht entfernt werden sollte.

  • Meine Erinnerung an diesen Brunnen ist zwar auch recht verblasst, aber als einen großen Verlust sehe ich es nicht. Ich denke Chemnitz hat auch so noch überreichlich an sozialistischer "Baukunst" zu bieten, auf die ich größtenteils verzichten könnte. Wir tragen die "Stadt der Moderne" nach außen, da passt dieses (sorry) Ungetüm wahrlich nicht auf den Bahnhofsvorplatz. Ich würde diesen Platz weiter beleben und evtl. den Busbahnhof dahin verlegen.

  • Ich finde bürgerliches Engagement sehr gut und ich würde mehr davon in Chemnitz begrüßen. Wenn sich Bürger, Vereine, Unternehmen finden, die die Wiederherstellung des Brunnens organisieren, dann will ich dagegen nichts gesagt haben.
    Um es nochmal zu unterstreichen, ging es mir nur um "Bilderstürmerei" und "Kunstvernichtung". Solche Vokabeln rücken die Veränderungen seit 1989 auf fatale Weise in ein falsches Licht. Ich denke es ist ein Unterschied, ob Kunst und Gebäude bis hin zu ganzen Innenstädten auf Grund von Ideologien zerstört werden oder ob ideologisch belastete Kunst aus dem Stadtbild wieder entfernt wird, sobald eine demokratische Mehrheit es wünscht. Nun mag man darüber streiten, ob der Brunnen ein Werk politischer Propaganda war. Ich vermute eher nicht, zumindest maße ich mir so ein Urteil nicht an. Aber soweit ich weiß, sollte er wohl vor allem deshalb verschwinden, weil in dem Bereich etwas neues geschaffen werden sollte. Und er wurde auch nicht vernichtet, sondern eingelagert beim Tiefbauamt. Nun gibt es die Option für engagierte und spendable Bürger sich ihr ganz privates Denkmal zu setzen. Das wäre in der DDR undenkbar gewesen.
    Zum Nischel: Ich kann mit ihm leben, man kann ihn mit Humor ertragen. So viele prominente Sehenswürdigkeiten hat Chemnitz nicht. Dass es um den Erhalt Diskussionen gab ist absolut legitim! Dass überhaupt darüber diskutiert wurde und er letztlich erhalten blieb, zeigt doch gerade den Unterschied zur DDR. Wenn dort ein vergleichbar großer Stalin-Kopf stünde, wäre ich allerdings sehr wohl dafür gewesen, ihn zu demontieren.

  • Wie weiter mit dem Marmorpalast?

    Die Chemnitzer Morgenpost gibt weiter den Anwalt der Abrissunternehmen.


    Donnerstag, 31. März 2011
    Einsturzgefahr! Ruine Marmorpalast umzäunt
    http://www.sz-online.de/Nachri…mzaeunt/articleid-2727942


    "Nachdem die Morgenpost über den lebensgefährlichen Gehweg vorm Marmorpalast berichtete, hat das Rathaus endlich reagiert. Jetzt ist der Fußweg gesperrt, die Haltestelle Zinzendorfstraße verlegt."


    Da Ziegelsteine aus der Fassade fielen und herabfallende Trümmer Passanten verletzen könnten, hat die Stadtverwaltung nun den Weg an der Limbacher Straße vor dem Marmorpalast gesperrt. Die Rechnungen für Bauzaun, Barken und Schilder muss der Eigentümer des Marmorpalasts zahlen. Eine Stadtsprecherin erklärt: „Das Baugenehmigungsamt hat das Bauwerk hinsichtlich der Standsicherheit beurteilt. Demzufolge ist der Gefahrenbereich vor der gesamten Fassade entlang der Limbacher Straße abzusperren.
    Laut der Darstellung sei die Verwaltung bereits in der letzten Woche zu diesem Urteil gekommen, hätte dem Besitzer aber eine letzte Frist gewährt, um selbst für Sicherheit zu sorgen. Die MoPo zitiert jedoch Stadtsprecher Thomas Liebert (35), der zunächst meinte, dass die Gefahr beseitigt und keine weiteren Maßnahmen mehr erforderlich wären.


    Das Rathaus bestätigte auf Anfrage der MoPo, dass Weg und Haltestelle erst nach Abriss des Marmorpalasts wieder freigegeben werden werden. Dafür ist aber der Besitzer verantwortlich. Die Stadtsprecherin: „Wir haben zurzeit keine Kenntnis über die Pläne des Eigentümers.

  • Keine "Filmnächte auf dem Theaterplatz"

    Und noch weitere Nachrichten aus der Hauptstadt der Ruhe, Sicherheit, Langeweile und des Musikantenstadels:


    Chemnitz: Pläne für Sommerkino sind geplatzt
    "Filmnächte auf dem Theaterplatz" wird es nicht geben - Rathaus erteilt Dresdner Veranstalter eine Absage
    http://www.freiepresse.de/NACH…platzt-artikel7626028.php


    Der Dresdner Veranstalter Jörg Polenz, der seit 21 Jahren die "Filmnächte am Elbufer" in Dresden organisiert, wollte es seit 2009 mit ähnlichem Konzept auch in Chemnitz versuchen. Seit einigen Wochen wurden nun die Verhandlungen zwischen Stadt und Polenz wieder intensiviert. Nun kam die Ablehnung aus dem Rathaus, Freiluftkino auf dem Theaterplatz zu organisieren. Polenz wollte bei den rund 40 geplanten Vorführungen auch Gastronomie anbieten, sicherlich um irgendwie auch auf seine Kosten zu kommen, doch dies würde eine zusätzliche Geräuschkulisse auch nach Filmende bedeuten. Einen Versuch oder gar eine Lärmmessung gab es nicht.
    "Modellrechnungen, denen eine Mindestlautstärke für Filmvorführungen zu Grunde liegt, ergeben, dass der Lärmpegel zu hoch wäre", sagte Ordnungsbürgermeister Miko Runkel am Mittwoch. "Wir bedauern das, da aus kultureller Sicht das Open-Air-Kino positiv gewesen wäre." Aber in der Innenstadt, zu der der Theaterplatz zählt, seien bereits andere seltene Ereignisse geplant - "zusätzlich noch 40 Filmvorführungen zu erlauben, wäre unzumutbar".


    Jörg Polenz ist nun (meines Erachtens auch völlig zu Recht) sauer: "Wir sind nicht nur enttäuscht, sondern verärgert. Wir wollten mit der Stadt zunächst einen Vertrag und dann vor Beginn der Vorführungen mit einem Gutachten nachweisen, dass wir den Lärmschutz einhalten. Wäre das Gutachten negativ ausgefallen, hätten wir die Veranstaltung selbst abgesagt", so Polenz. Es habe kein Risiko für die Stadt gegeben; da aber ein Gutachten bis zu 10.000 Euro koste, wollte man es nicht vor einem Vertrag mit der Stadt in Auftrag geben. Unfassbar finde er die Aussage, dass das Kino zusätzlich zu anderen Veranstaltungen in der Innenstadt unzumutbar sei, so Polenz. "Wir wussten nicht, dass Chemnitz an einem Überangebot an Veranstaltungen leidet." Damit sei das Kapitel Chemnitz jetzt für ihn erledigt.


    Und die Chemnitzer Innenstadt kann ungestört weiter schlummern.

  • Radfahren in der Chemnitzer Innenstadt

    ... aber nur solange die Senior_innen nicht von gemeingefährlichen Radfahrern auf den Lenkern genommen werden. Ich wäre ja für eine sofortige Beschwerde :lach::


    PRESSEMITTEILUNG 193 Chemnitz, den 31.03.2011
    Freie Fahrt für Radler in der Innenstadt
    http://www.chemnitz.de/chemnit…oher=1&jahr=2011&monat=03


    SF, Donnerstag, 31. März 2011 11:24
    Freie Fahrt für Radler in der Innenstadt
    In den Fußgängerzonen der Innenstadt ist mit Beginn des Monats April das Radfahren erlaubt.
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=948551


    FP, 30.03.2011
    Fußgänger haben weiter Vorrang
    Innenstadt ab Freitag für Radfahrer frei gegeben
    http://www.freiepresse.de/LOKA…orrang-artikel7625601.php


    Interessant und überaus postiv finde ich, dass in dem von der Stadtverwaltung herausgegebenen Faltblatt "Rad fahren im Stadtzentrum" unter http://www.chemnitz.de/chemnit…n/downloads/11/pd0193.pdf auf die frei Wiki-Weltkarte Openstreetmap zurückgegriffen wurde.


    Die Freigabe erfolgte wohl auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um die Verkehrsberuhigung in der Chemnitzer Innenstadt:


    FP, 20.03.2011
    "Große Straßen schrecken ab"
    Diskussion über die Verkehrsberuhigung in der Chemnitzer City
    http://www.freiepresse.de/THEM…ken-ab-artikel7617465.php


    Hierzu wird am am 2. April, 10 Uhr, in der Augustusburger Str. 102 - dem in letzter Minute geretten Kopfbau an der Kreuzung Zieten- bzw. Clausstraße - ein offener Workshop des Chemnitzer Stadtforums stattfinden.
    http://www.freiepresse.de/LOKA…perspektiven-in-chemnitz/
    http://www.stadtforum-chemnitz.de/?p=856

  • Meine Erinnerung an diesen Brunnen ist zwar auch recht verblasst, aber als einen großen Verlust sehe ich es nicht. Ich denke Chemnitz hat auch so noch überreichlich an sozialistischer "Baukunst" zu bieten, auf die ich größtenteils verzichten könnte. Wir tragen die "Stadt der Moderne" nach außen, da passt dieses (sorry) Ungetüm wahrlich nicht auf den Bahnhofsvorplatz. Ich würde diesen Platz weiter beleben und evtl. den Busbahnhof dahin verlegen.


    Nun ja, der Omnibusbahnhof am Schillerplatz wurde bekanntermaßen in den späten neunziger Jahren erneuert.


    Das hatte zur Folge, dass ein paar Jahre später bei der Umgestaltung des Vorplatzes die Verlegung dorthin nicht mehr zur Debatte stand. In den Neunzigern war weniger eine Verlegung dorthin als auf das Karree Straße der Nationen – Minna-Simon-Straße (hieß damals anders) – Mauerstraße – Georgstraße im Gespräch.


    Ich find den Bahnhofsvorplatz übrigens nicht nur besser als die vorherige Verkehrsanlage, sondern mir gefällt er überhaupt sehr gut.


    Aber unabhängig davon, ob der Platz dem persönlichen Geschmack entspricht, bitte ich angesichts der immer wieder aufkommenden Diskussion über den Bahnhofsvorplatz, ein paar Dinge anzuerkennen: Es gab einen Gestaltungswettbewerb, einen klaren Sieger und einen demokratischen Beschluss dazu, das war alles keine Geheimveranstaltung. … und die Details: Der Vorplatz und die Haltestellen wurden bewusst als eine einheitliche, weitgehend frei begehbare Fläche gestaltet, das wird auch von der Beleuchtung unterstrichen. Wer den vorherigen Zustand kennt, vermag das vielleicht als gute Idee anzuerkennen … Der Umgang mit dem Höhenunterschied zwischen Vorplatz und Empfangsgebäude am Haupteingang ist ziemlich geschickt und schafft ohne Verrenkungen einen barrierefreien Zugang. Die Vorfahrt mit den Taxistandplätzen wurde gekonnt integriert – unauffällig und praktisch.


    Ich sehe gute Chancen, dass der lamporphyrne Vorplatz in Zukunft belebter wird, obwohl das Umsteigen zur Straßenbahn in die Bahnsteighalle verlegt wird. Jedenfalls ist ein großzügiger unverbauter Vorplatz einem Großstadtbahnhof angemessen. So eine optimistische Auslegung ist m. E. allemal besser, als wie bei der Erneuerung des Busbahnhofs die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben.


    Für den Fall, dass der Busbahnhof (kurz nach Ablauf der Fördermittelbindung oder so) aufgegeben werden sollte, ist die Nutzung der Bahnhofstraße neben dem Empfangsgebäude für Warteplätze und zusätzliche Abfahrtsstellen erwogen. Dort war ja früher schon die Straßenbahnhaltestelle und heute fährt dort Schienenersatzverkehr ab.

  • Rentnerkaff

    Was für eine Provinzposse, die sich die Stadt Chemnitz auch nicht zum ersten Mal leistet. Man muss sich das einmal vorstellen: Da klopft ein Investor mit einer wahrlich guten Referenz an - den Filmnächten am Elbufer, der der Stadt mit einem Gutachten entgegenkommen möchte und bereit ist, das volle Risiko zu tragen und man sagt ab. Begründung: Lärmschutz. Ich glaube, sowas gibt es nur in Chemnitz und zeigt mir, dass man im Rathaus noch immer nichts gelernt hat.


    Ich fand die Praxis des Investors zunächst zwar etwas merkwürdig, das Gutachten an einen Vertragsabschluss koppeln zu wollen. Aufgrund der Kosten und des Risikos, welches auf ihm lastet, ist sie dennoch plausibel. Die Entscheidung der Stadt ist für mich nicht nur völlig unverständlich - ich halte sie sogar für grob fahrlässig. Denn sie sendet ein eindeutiges Signal an die jungen Menschen und alle Macher, die sich in Chemnitz engagieren und zu einer Belebung der Innenstadt beitragen wollen: Wir brauchen Euch nicht, denn unsere Innenstadt ist bereits überbelebt. Vor dem unbändigen Zustrom junger Menschen in unsere Stadt können wir uns kaum noch retten".


    Welcher junge Mensch möchte in einer Stadt wohnen, in der abendliche Filmvorführungen unter freiem Himmel eine Zumutung darstellen, Veranstaltungen und junge Leute nur tagsüber erwünscht sind?


    Das Konzept "Innenstadtbelebung ja, aber bitte ruhig und in geschlossenen Räumen" ist total widersprüchlich und wird genauso wenig aufgehen wie der Bau neuer Gebäude mit Gastronomie im Erdgeschoss bei gleichzeitiger Vermietung der Wohnungen darüber an Rentner. Es kotzt mich mal wieder an.

  • Der Plattenbauriegel Waldenburger Straße 50 bis 52 (Luftbild) in Altendorf mit seinen 114 Wohnungen wird von der GGG ab Freitag abgerissen. Damit soll das Wohngebiet aufgewertet werden, auf der Fläche entstehen Stellplätze, ein Sitz- und Ruhebereich und gestaltete Grünflächen.

  • Hoffnung für Sommerkino auf dem Theaterplatz

    Nachdem ich mich noch vor ein paar Tagen so aufgeregt habe, bin ich nun froh, dass es doch noch Hoffnung für das Sommerkino gibt. Wie Der Seb ja schon in C++ berichtete, ist der Veranstalter aus Dresden bereit, zuerst ein Lärmschutzgutachten vorzulegen. Mal schauen, was dabei herauskommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Tyron ()

  • Die Frankfurter Allgemeine Zeitung von heute bringt einen sehr positiven Artikel über Chemnitz. ("Es geht auch nachhaltig") Darin werden die Sanierungsmassnahmen der WG Einheit in Markersdorf und Hutholz als vorbildliche Beispiele für einen ökologischen Stadtumbau dargestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Klarenbach ()

  • Ich will ja die Umbauten nicht schlechtreden, aber eine Überschrift "Chemnitz erfreut sich an seinen Plattenbauten" ist dann doch etwas dick aufgetragen und läßt mich vermuten, daß hier etwas viel PR in den Artikel übernommen wurde. Vor allem der Abschnitt zum Leerstand liest sich sehr euphorisch. Kein Wort davon, daß die Leerstandsquote nicht durch Zuzüge, sondern vor allem durch Abrisse gesenkt wurde. In den letzten drei Monaten kann ich für die WG Einheit zumindest keinen massenhaften Zuzug feststellen, der Leerstand im Plattenbaugebiet ist etwa unverändert geblieben (02.02.2011: 302 leere Wohnungen, heute 292 leere Wohnungen). Bei der GGG sind die leeren Wohnungen in Hutholz im gleichen Zeitraum übrigens von 73 auf 103 gestiegen.
    Die Nachhaltigkeit der Investitionen zweifele ich nach wie vor an: Ich kann mir nicht vorstellen, daß die zukünftig freiwerdenden Wohnungen in gleicher Weise durch Zuzüge kompensiert werden können. Das Problem dieser Gebiete ist nämlich nicht der Wegzug, sondern der immer weiter steigende Altersdurchschnitt mit entsprechendem Ableben der Bewohner. Die Zeit wird zeigen, wer Recht hat...

  • Vom "Stadtstrand" in die Fluten der Chemnitz

    Frühestens zum Jahresende werden am "Stadtstrand" an der Bahnhofstraße die Bauarbeiten für einen Zugang zur Chemnitz beginnen . Dann ebnet die Landestalsperrenverwaltung den Weg zum Fluss: stufenartig über große Steine auf der Seite des Uferstrandes und als sanfte Wiesenböschung gegenüber. Auch die Betonplatten an der Chemnitzsohle und die Mauerreste des schon abgetragenen Flussdeckels am Falkeplatz werden dann entfernt.


    Chemnitzer Morgenpost, 10. Mai 2011
    Stadt-Strand: Innen hui, außen pfui
    http://www.sz-online.de/Nachri…en_pfui/articleid-2760419

  • Geburtshaus des Malers Karl Schmidt-Rottluff gerettet

    Das denkmalgeschützte Geburtshaus des Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) in Chemnitz, eine ehemalige Mühle an der Limbacher Straße 380, konnte vor dem Verfall gerettet werden. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurden für rund 540 000 Euro unter anderem Dach, Fassade und Fenster der ehemaligen Mühle saniert. Derzeit werde an einem Nutzungskonzept gearbeitet. Gedacht sei sowohl an die Präsentation historischer Mühlentechnik, an eine Erinnerungsstätte an den Maler sowie eine künstlerische Experimentierwerkstatt. Das Geld für die Sanierung stammte vor allem aus dem Konjunkturpaket des Bundes. Die Stadt Chemnitz steuerte 108 000 Euro bei.
    http://www.chemnitz.de/chemnit…oher=1&jahr=2011&monat=04


    PRESSEMITTEILUNG 279
    Chemnitz, den 29.04.2011
    Die Mühle Karl Schmidt-Rottluff – denkmalgeschütztes Objekt mit K-II-Mitteln umfangreich gesichert und saniert
    Arbeitskreis Mühle informierte zu künftigen Nutzungsmöglichkeiten
    http://www.chemnitz.de/chemnit…oher=1&jahr=2011&monat=04


    BILD, 29. April 2011
    Geburtshaus von Schmidt-Rottluff gerettet
    http://www.bild.de/regional/dr…rettet-17651074.bild.html


    Radio Chemnitz, 30.04.2011
    Geburtshaus Karl Schmidt-Rottluffs soll restauriert werden
    http://www.radiochemnitz.de/index.php?id=2139&tx_ttnews[tt_news]=441212&cHash=fb108e93612bfb4261d06eaeffbcebcd

  • Umgang mit städtebaulichem u. architektonischem Erbe der DDR

    Auf der 7. Sitzung des Kuratoriums Stadtgestaltung wurden Empfehlungen für den Umgang mit dem städtebaulichen und architektonischen Erbe der DDR gegeben, speziell für das
    Ensemble Straße der Nationen/Brückenstraße und den Kulturpalast Rabenstein


    PRESSEMITTEILUNG 367 Chemnitz, den 27.05.2011
    http://www.chemnitz.de/chemnit…_Anzeige&id=10092&woher=1


    BILD, 27. Mai 2011, 19:59 Uhr
    Kuratorium rät: Vorsicht bei DDR-Architektur
    http://www.bild.de/regional/dr…tektur-18118088.bild.html