Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Danke Elli für die "schönen" Bilder von oben.


    Wenn ich mir jetzt denn Straßburger Platz mit neuem EKZ, Bildungscampus, Pohl Projekt und Manufaktur vorstelle wünsch ich mir wieder die große Freifläche und den 10-Geschosser her. Da konnte man wenigstens noch von einem Platz sprechen.
    Ich warte jetzt eigentlich nur noch gespannt darauf das dieses außerordentlich beeindruckende Platzensemble einen Arschitekturpreis gewinnt.

  • ^ Ich hoffe ja, dass wenn man sich hier rund um den Platz arschitektonisch ausgetobt hat, ein wunderbar-manifestes Argument vorliegt, anhand dessen die Stadtgesellschaft sich deutlicher artikulieren kann und wird.
    Dann heisst es: "Und schauet, ihr Gläubigen, was ist. Ihr durftet toben und trollen, wie es euch zu Gesichte stank, ähm... stand. Verflucht seids - alle mittenand! Hinfort, Gesindel. Höret Volk, gehet nun den geläuterten Weg. Amen." :master:
    Insofern wäre eine Arschi-Preisverleihung ein guter Anfang (vom Ende). :nono2:

  • Ach DORT soll das Teil entstehen? Ich fragte mich schon, als ich das Bild im Immo-Mag sah. Sagt mal, was ist eigentlich aus der furchtbaren Bude geworden, die mal statt des ehemaligen Teppich-Freundes gebaut werden sollte? Wenn die noch kommt, ist die Trostlosigkeit perfekt.


    Danke für die Bilder (und den letzten Beitrag...hab herzlich lachen müssen :D)

  • Die Ecke dort hinten ist tot. Ganz ehrlich: Ich freue mich über alles, was da irgendwie Leben hinbringt (wenn nicht gerade ein Fußballspiel im Stadion ist). Architektonisch bleibt natürlich Platz nach oben, aber - auch ganz ehrlich - da haben wir in DD in letzter Zeit schon deutlich Schlechteres gesehen. Für mich geht es vollkommen ok.

  • ^ es kritisiert sicher niemand, wenn Nutzung und Belebung hinkommt. "Tot" ist der Stadtraum mE aber beileibe nicht. Abseits des Kfz-Verkehrs ist der verkehrsreiche Platz v.a. infolge des ÖPNV stark frequentiert - sicherlich nach Tageszeit etwas variierend. Mit dem Einkaufsklops und dem Schulcampus wirds nun entsprechend enger und noch belebter. Letztlich bleibt der "Platz" vornehmlich Verkehrskreuzung und immerhin an den Platzrändern als wirklicher Stadtraum belebt.


    Hier noch ein gespiegeltes Motiv an der Gläsernen Manufaktur:

  • Elli, Deine Bildbearbeitungsfähigkeiten in allen Ehren, doch die Schrift würde sich ja mit spiegeln ;)
    (Mit "Kapitalismus" fand ich es übrigens spannender!)

  • Naja, nur weil der "Platz" verkehrsreich ist, muss er dennoch nicht belebt sein. Es gibt bisher einfach nichts, wo Leben herkommen kann. Ackis Sportbar zählt nicht... Und der "Klops" wird meiner Meinung daran auch nichts ändern - Parkhaus sein Dank kann man doch direkt ins Gebäude fahren... Der "Platz" wird davon nicht wirklich profitieren - allein schon weil die Distanzen zu weit sind und zu wenig Dichte herrscht. Ich würde mir für dieses Ecke eine Verdichtung im Wohnungsbau wirklich wünschen. Gern aber eine Mischnutzung. Dann könnte man auch auf den "Klops" verzichten.

  • Lingnerstadt

    Die Immovation AG hat auf ihrer Facebookseite vor wenigen Tagen ein neues Bildchen zu ihrem Projekt Lingner Altstadtgarten hochgeladen.



    (c) Immovation AG


    Es ist natürlich nach wie vor nur eine schematische Darstellung, könnte aber ein Hinweis auf den Wettbewerb zur Anordnung der Quartiere südlich der Lingnerallee sein. Diesen hatte Peter Kulka kürzlich für sich entschieden. Zur Erinnerung: So sah die vor einigen Monaten veröffentlichte Darstellung seitens der Immovation AG aus:



    (c) Immovation AG


    Die Anordnung der Quartiere ist sichtbar überarbeitet worden. Die merkwürdigen Versätze sind verschwunden. Auch die leicht geschwungene neue Straße parallel zur Zinzendorfstraße, wohl angelehnt an die einstige Carusstraße, wirkt positiv. Verwirrend finde ich dagegen, dass die Blockrandstruktur nicht durchgängig geplant ist. Merkwürdig bzw. störend sind auch die beiden angedeuteten Quader entlang der Lingnerallee. Aber vielleicht sollte man hier auch noch nicht allzu viel hinein interpretieren.

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  • Dankeschön.


    Was mich irrtiert ist die Rücknahme des Blockrandes von der Grunaer Straße hinweg und die Beibehaltung des dortigen Verkehrsbegleitgrüns. Aus meiner Sicht völlig unverständlich, da mit dem Dorint-Hotel die anzustrebende Struktur eigentlich vorgegeben sein sollte. Das bedarf dringend der Überarbeitung.

  • ^ Der Grünstreifen entlang der Grunaer ist laut Themenstadtplan ein separates Grundstück, das der Immovation AG offenbar nicht gehört (siehe auch hier). Merkwürdig ist natürlich, warum Immovation in ihrer ersten Darstellung die Bebauung bis zur Grunaer Straße eingezeichnet hat. Vielleicht gab/gibt es Bemühungen, auch das Grundstück noch zu erwerben?

  • Bei der Lingnerallee und Herkulesallee sieht im Moment eh keiner richtig durch.
    Mal hieß es von Seiten der Stadt das man gerne die Herkulesallee als neue Sichtachse vom Gr. Garten zum Rathaus hätte. In der neusten Ratsvorlage zum Umlegungsverfahren steht wieder das eine Bebauung an der Nordseite der Lingner-Allee bevorzugt werden soll, so wie es schonmal als Studie vor Jahren präsentiert wurde.
    Und hier sehen wir eine Bebauung die noch weiter nördlich verläuft als beide Alleen.

  • Na bitte! Schon viel besser als die erste Studie. Dennoch bleiben auch bei mir noch einige Kritikpunkte übrig.
    1) Sofern der Grünstreifen zur Grunaer Str. (noch) nicht der Immo AG gehört, sollte man an dieser Stelle entweder mit Brandwänden oder einem geöffneten Hof planen. Die Straße zwischen den beiden schmalen Blöcken in der neuen Visu macht keinen Sinn - besonders der Hof zur Grunaer Straße dürfte später mal kaum zu vermarkten sein, weil zu schmal und dunkel. Gern könnte man auch das erste Hochhaus mit in den Block einbeziehen.
    2) Die Bebauungskante nördlich der Allee würde ich noch etwas nach Süden schieben - in die gleiche Flucht wie der Bestandsbau in Richtung Ring.
    3) Weiterhin würde ich mir (immer noch) wünschen, dass die Bebauung näher an das Hygiene Museum heranwächst. Die schnöde Wiese nördlich des Museums sowie der doch eher ungemütlich-aufgeweitete Platz an der Westseite des Museums sind nicht so schön, dass man sie erhalten muss... Dadurch würde auch der Garten vor der Erich-Kästner-Schule deutlich besser zur Geltung kommen.


    Mit den offenen Höfen kann ich gut leben. Die angedeutete Kleinheiligkeit gefällt mir sogar sehr gut! Drücken wir mal die Daumen, dass die einer weiteren Überarbeitung nicht zum Opfer fällt.

  • Neben den bereits erwähnten Punkten siehe Grunaer Straße, stören mich die offenen Höfe hier auch sehr.


    Diese Öffnung z.B. allein im kleinen Quartier Ecke Zinzendorfstr/Ecke Parkstraße. Was soll das? Scheut man Beschattungsdebatten oder ne DIN 5034, oder wie?


    In den mittleren Quartieren haben diese Öffnungen dann schon fast wieder die Anmutung, als handele es sich um Zeilenbauten. Warum dann die erste Planstraße parallel zur Lingnerallee dann auch noch in einer unschöne Sackgasse mit Durchgang endet (Rähnitzgasse lässt grüßen)? Sorry Leute, solche Planungen in der heutigen Zeit verstehe ich nicht.


    Als Krönung dann fette Großblocke an der Lingnerallee, die die sehr lobenswerte Kleinteiligkeit im den übrigen Bereichen vermissen lassen. GERADE dort, wo es für jeden sichtbar ist. Sorry, aber das is typisch Kulka. Mit minimalen Eingriffen viel (zer)stören.


    Man möge bitte nachbessern.

  • chris: Die Lage ist, soweit mir bekannt, eigentlich recht eindeutig. Im Rathaus hat man seit jeher die Variante der verlängerten Herkulesallee bevorzugt. Der Bauausschuss hat Ende 2014 aber beschlossen, dass die Bebauung wie zu Vorkriegszeiten vorzugsweise entlang der Lingnerallee auszurichten ist. Deshalb steht das in der von dir angesprochenen Ratsvorlage. Dass die Verwaltung trotzdem an ihrer Planung festhält, mag zwei Gründe haben: Zum einen hält sie die Variante mit der Sichtachse zum Rathaus nach wie vor für besser ( ;) ), zum anderen dürfte auch die Immovation AG ein Interesse an dieser Variante haben. Schließlich kann sie so die gesamte Häuserfront entlang der Lingner- und verlängerten Herkulesallee mit einem weitläufigen Blick ins Grün vermarkten.


    Ansonsten denke ich, dass sich die Bebauung an der Kreuzstraße orientiert und deshalb so weit nach Norden rutscht. So denn der Büroriegel an der ST. Petersburger irgendwann verschwindet, gäbe es hier dann auch eine Sichtachse. Sieht man hier besser.

  • SZ: "Robotron-Komplex wird abgerissen"

    SZ-Artikel


    Auszug:

    Im März soll das ehemalige Robotrongebäude auf dem Areal zwischen der St. Petersburger und der Zinsendorfstraße fallen. Das teilt Michael Sobeck von der Kasseler Unternehmensgruppe Immovation AG auf SZ-Anfrage mit. Der riesige Komplex macht damit Platz für 2 500 bis 3 000 Wohnungen. Baustart für den neuen Wohnpark mit dem Namen „Lingner Altstadtgarten“ soll im ersten Halbjahr 2017 sein.

  • Lingnerstadt


    SZ fasst die aktuelle Lage zum Abriss des ersten Robotron-Gebäudes und den Streit um die Anordnung der künftigen Bebauung zusammen: Der schwierige Weg zur Lingnerstadt


    Interessant ist vor allem der letzte Satz über die privaten Eigentümer der Parzellen an der Lingnerallee: " So will einer von ihnen das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wohn- und Geschäftshaus seines Großvaters an der Lingnerallee wieder aufbauen, erfuhr die Öffentlichkeit auf der jüngsten Altstädter Ortsbeiratssitzung." Dabei dürfte es sich um das Eckhaus Lingnerallee/Blüherstraße handeln, zu sehen hier.


    Damit die Stadt aber ihre Variante mit der verlängerten Herkulesallee durchbekommt und ein Umlegungsverfahren starten kann, bedarf es der Zustimmung des Bauausschusses. Dieser entscheidet in seiner morgigen Sitzung darüber.


    Derweil fordert das Netzwerk Ostmodern, Teile des zum Abriss vorgesehenen Hauses zu erhalten und in die Neubebauung zu integrieren: Pressemitteilung.

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  • Eine Bebauung entlang der Lingnerallee / Johann- Georgen- Allee ist ja an und für sich überlegenswert. Wenn man aber den Gedanken durchspielt, würde man am Block mit der City- Herberge, spätestens aber an der Rückseite des zur Erhaltung vorgesehenen Gebäudewinkels an der St.- Petersburger- Straße nicht weiterkommen. Würde man hier darauf setzen, dass diese Gebäude irgendwann einmal verschwinden, dann würde man für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte eine absolut unbefriedigende städtebauliche Situation schaffen.
    Dem gegenüber steht alternativ die Bebauung entlang der verlängerten Herkulesallee. Diese Bauflucht ist komplett frei und würde die direkte Verbindung (auch Sichtverbindung) von der Altstadt zum Großen Garten darstellen.
    Ich kann deshalb nicht verstehen, wieso es überhaupt Verfechter der Lingnerallee- Lösung gibt.
    Das im Artikel erwähnte Haus des Großvaters ist ganz bestimmt nicht das Prachtstück an der Ecke Blüherstraße. Sollte es das doch sein, glaube ich im Leben nicht daran, das dieser Investor bereit wäre, den Wiederaufbau dieses Hauses zu finanzieren.
    Die Firma Max Wiessner wirbt sicher nur mit dem Foto dieses prächtigen Hauses, um die Bebauung auf den alten Parzellen zu untermauern. Die dargestellten Visualisierungen sehen ja dann auch eher nüchterner aus. Diese Bebauung könnte Wiessner auch auf den Parzellen errichten, die sie aus dem Umlegungsverfahren bekämen. Das Ganze erscheint mir eher als Methode, um die eigene Verhandlungsposition mit der Stadt Dresden zu stärken. Das ist legitim, sollte letztendlich nur nicht dazu führen, dass hier auf weitere Jahre die Wiedergewinnung eines Innenstadtviertels verhindert wird.

  • ^ Doch, doch. Dass es sich um dieses Eckhaus handelt, war bereits mehrfach in der Lokalpresse (DNN und SZ) zu lesen. Das Grundstück gehört einer Erbengemeinschaft, die sich wiederum auf drei Leute aufteilt. Einer von denen war auch mal in der SZ zitiert (mit Bezahlschranke). Ob das mit der Reko ernst gemeint ist, frage ich mich aber auch. Könnte nur eine Nebelkerze Wiessners sein, um sein Projekt schmackhafter zu machen.


    Was die städtebaulichen Überlegungen angeht, sehe ich auch die verlängerte Herkulesallee als bessere Variante. Sicher brächte die Bebauung an der Lingnerallee etwas Abwechslung in das sehr rasterförmig geplante Quartier. Aber sie endet dann eben auch an der Cityherberge bzw. der Nachfolgebebauung. Für mich würde die Variante nur Sinn machen, wenn die Lingnerallee an der Stelle keinen Knick macht, sondern wie vor 1945 ihren Verlauf über die Grundstücke der Cityherberge und des Büroriegels St. Petersburger in Richtung Ringstraße fortsetzt - was in absehbarer Zeit überhaupt nicht realisierbar erscheint. Und selbst dann fände ich die Sichtachse Herkulesallee-Rathaus attraktiver. Der Reiz der Vorkriegs-Lingnerallee lag ja auch darin, dass sie über den Ring geradewegs in die Moritzstraße mündete und am Neumarkt endete. Diese Achse wird es aber aufgrund der Überbauung zwischen Gewandhaus-, Ring- und Wilsdruffer Straße garantiert nie wieder geben.