Leipzig: Innerer Osten (außer ZOB und Krystallpalast-Areal)

  • ^ Na ja, warum soll es Leipzig auch besser gehen als anderen Städten...
    Da sieht die zukünftige "zweite Reihe" in der Büttnerstraße deutlich gefälliger aus. Zumindest wird der Karlshof nun endlich mal saniert:

    Eigenes Bild

    Also schade ist es schon. Man hätte durchaus einen Freiraum, der sich zur Chopinstraße zieht, im Blockrand lassen können. Das mit einer art Vorgarten verfeinern können. Das wären spannende Brüche in einer bald wieder recht dichten Bebauung. Somit verschwindet es eben in einer wenig intelligenten Lösung.


    Da könnte die Stadt ruhig etwas klüger agieren.

  • ^ Also mir gefällt die Anordnung der Baukörper bei der Chopinspitze eigentlich ganz gut. Besonders die Nordseite zur dreieckigen Platzfläche weiß zu gefallen. Mit saniertem Bayerischen Hof sowie der geplanten Neubebauung auf der anderen Seite des Platzes (siehe Projekt), wird die Gegend endlich wieder ansehnlich und urban.



    Apropos Bayerischer Hof: Der neue Dachstuhl ist drauf. Davor, kaum wahrnehmbar, der schmale Hahnekamm, der alsbald mit dem Großprojekt "Areal Krystallpalast" bebaut werden soll. Von daher wird diese Perspektive irgendwann von Neubauten wieder verdeckt sein.




    Auf der gegenüberliegenden Seite, am östlichen Abschluss des kleinen Platzes, befindet sich noch dieser Sanierungskandidat, der aus welchen Gründen auch immer nicht unter Denkmalschutz steht.

    Bilder: Cowboy

  • ^ hätte der Kopfbau das verdient? Falls es Originalsubstanz ist, deutet augenscheinlich nur die obere Fensterreihe mit einem leichten Bogen als Sturz auf die Epoche hin. Eventueller Fassadenschmuck, welcher als Platzfront durchaus passend wäre, könnte nur anhand früherer Fotoaufnahmen ermittelt werden.

  • ^ Es könnte sein, dass das Eckhaus zu wenig dokumentiert ist, um auf die Denkmalliste zu kommen. Andererseits symbolisiert es den Wandel Leipzigs zur Großstadt und dürfte um 1870 oder eher errichtet worden sein. Davon gibt es schließlich nicht mehr so viele in der Stadt. Allein aus diesem Grund finde ich es schade, wenn künftig Außendämmung und Plastikfenster kaum noch auf die Entstehungszeit dieses Gebäudes schließen lassen würden.

  • ^ hätte der Kopfbau das verdient? Falls es Originalsubstanz ist, deutet augenscheinlich nur die obere Fensterreihe mit einem leichten Bogen als Sturz auf die Epoche hin. Eventueller Fassadenschmuck, welcher als Platzfront durchaus passend wäre, könnte nur anhand früherer Fotoaufnahmen ermittelt werden.


    Es hat ungefähr so ausgesehen



    (linke Hälfte original, rechts gespiegelt)

  • ^ war das Gebäude Teil der in Leipzig doch eher seltenen Entstuckung der 1920er Jahre? Oder doch ein Opfer der Nachkriegszeit?

  • ^^
    Und so sah es von der Seite aus (Gebäude rechts im Hintergrund):

    Quelle:Wikipedia


    Also am Bildmaterial sollte eine Rekonstruktion nicht scheitern.;)

  • Zum Thema "Quartier Rosa-Luxemburg-Straße" bin ich auf folgendes PDF gestoßen - offenbar wurde im Herbst 2018 eine Bauvoranfrage gestellt. Die Nordostecke des Quartiers wurde dabei ausgespart.


    Ergänzung: Hier noch die Architektenseite zur Masterplanung von 2016.

    2 Mal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Link korrigiert

  • ^ Interessant, interessant, kann mich gar nicht entsinnen, im Quartiersplan die konkave Ecke des Hotels zum kleinen Vorplatz an der Ecke Rosa-Luxemburg-/Hofmeisterstraße gesehen zu haben. Schade, dass man die jetzt augenscheinlich eingespart hat (wie gewonnen, so zeronnen), da es diese städtebauliche Form in Leipzig so bisher nicht gibt (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und das die Abfolge der drei dreieckigen Plätze um das Krystallpalastareal herum noch interessanter gemacht hätte. Die grundsätzliche Form des Hotels mit Staffelgeschoss und aufgesetztem Schrägdach scheint aber erhalten geblieben zu sein, wäre schön, wenn das so käme und würde über die augenscheinlich etwas langweiligeren Fassaden in der Rosa-Luxemburg-Straße hinwegtrösten. A Propos: bei erstmaliger Betrachtung fand ich den zurückgesetzten Blockrand etwas störend, eigentlich scheint das aber eine recht geschickte Lösung für den sonst recht monotonen, baumlosen und geraden Straßenabschnitt zwischen Hofmeisterstraße und Listplatz zu sein.

  • ^ Mir fällt nur die frühere Bebauung am Dorotheenplatz ein (da allerdings etwas großformatiger).
    Die konkave Form hätte mir auch gefallen, aber offenbar ist sie zugunsten von mehr Fläche entfallen.
    Mir fällt es schwer, die Realisierungswahrscheinlichkeit abzuschätzen - für meine Laienaugen ist das Firmenkonstrukt schon gewöhnungsbedürftig. Meine Vermutung ist, dass man noch keinen Investor/Käufer hat. Wäre schön, wenn ich mich täusche und das Quartier (was meiner Ansicht nach - zusammen mit dem Krystallpalastareal - ein enormes Potenzial hat) zeitnah entwickelt würde.


    Insgesamt wird die Koordination der Baumaßnahmen schon eine Herausforderung: Erste Arbeiten auf dem Krystallpalastareal in diesem Jahr und die Erneuerung der Rosa-Luxemburg-Straße zwischen Hahnekamm und Eisenbahnstraße im Zeitraum Mitte 2019 - Mitte 2020 und ggf. zusätzlich der Beginn der Arbeiten an diesem Quartier.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Straßennamen berichtigt

  • Im Bereich der Littstraße / Schützenstraße / Querstraße
    wurden Fakten geschaffen und sämtliche Bäume gefällt (LWB-Projekt)




    eigene Aufnahme 18.02.19
    hoffentlich werden Straße + Gehweg in einem Zug mit saniert ...


    Vorzustand (09.02.19)


  • Im Bereich der Littstraße / Schützenstraße / Querstraße
    wurden Fakten geschaffen und sämtliche Bäume gefällt (LWB-Projekt)
    ...


    Und nicht zu vergessen: Die viiiiielen schönen Parkplätze, die es nun nicht mehr geben wird.


    Im Ernst: Dieses Projekt wird sicherlich dazu beitragen, dass das Grafische Viertel nicht mehr so desolat aussehen wird.

  • ^ So desolat sieht es im Graphischen Viertel dank der vielen Projekte in den letzten Jahren gar nicht mehr aus. Ich schätze, dass in 10 Jahren schäbige Parkplatzbrachen, Vermüllung, Wildwuchs und beschmierte Brandmauern östlich der Innenstadt kein Thema mehr sein wird. Und das ist auch gut so.

  • ^
    In der Tat sieht es gegenwärtig danach aus, dass Du recht hast und es aufwärts gehen wird. Im Moment sieht es, fährt man durch die Rosa-Luxemburg-Straße und kommt dann in die Querstraße, noch schäbig aus. Auch um das Brockhauszentrum gibt es noch viel zu tun.

  • ^ war das Gebäude Teil der in Leipzig doch eher seltenen Entstuckung der 1920er Jahre? Oder doch ein Opfer der Nachkriegszeit?


    Luftbildern zufolge war es bereits 1934 entstuckt. So selten war das wohl auch nicht... Nach meinem Eindruck war der Osten - bspw. im weiteren
    Verlauf über die Eisenbahnstr. bis zum Torgauer Platz - davon besonders betroffen...
    Aber auch am Innenstadtring gab es dafür Beispiele - mehr dazu bei Gelegenheit im Thema Historisches.


    ^^
    Der Verlust von Thiemes Hof schmerzt immer noch.


    In diesem Bereich wurde auch sonst noch ordentlich Kahlschlag betrieben...


    Jemand hatte hier nach dem Altbau an Czermaks Garten bzw. einem Eckhaus gefragt (finde den Beitrag gerade nicht).




    ...müsste eigentlich nur mal bissel Staub gewischt werden. :cool:


    Im Thema Historisches gibt es noch ein paar Vergleichsbilder.



    Die "Büttner 8" hat im EG noch etwas Farbe abbekommen:



    Sicher nicht perfekt, aber das gehört meiner Meinung nach zu den etwas besser gelungenen Neubauten.


    Es gibt auch noch Kunst am Bau zu bewundern...



    ...die ihren besonderen Glanz in finstrer Nacht entfaltet:





    ...und dabei auch noch die Farbe wechselt. Wahnsinn! :D



    Weniger glamourös geht es in den LWB-Hinterhöfen von Wintergarten- und Querstraße zu...





    Grauslich - bei der Anordnung der Balkone folgte man offensichtlich dem Prinzip der maximalen Verschattung...




    Selbst die in der Visu noch vorhandene farbliche Differenzierung wurde eingespart, um ein gleichmäßig düsteres Gesamtbild zu erreichen.
    Und ob sich hier wenigstens ein wirtschaftlicher Erfolg einstellt, darf angesichts der Vermietungsprobleme trotz immer noch massiver Werbung angezweifelt werden.
    Der Bau von Hotels sollte jedenfalls nicht die vordringliche Aufgabe einer Wohnungsbaugesellschaft sein, die LWB hätte genügend andere Möglichkeiten gehabt, dieses Geld sinnvoller und stadtbildverträglicher zu investieren.


    Im Artikel "Triumph der Schönheit" beschäftigt sich Arnold Bartetzky mit der Stadtentwicklung Leipzigs und schreibt u.a.:


    "Ein Jahrzehnt später war ein Großteil der Baudenkmäler saniert, unter dem Schwarzgrau des Spätsozialismus kamen
    Prachtfassaden des Historismus zum Vorschein..."


    "Angesichts des hohen Entwicklungsdrucks braucht Leipzig ... eine Anknüpfung an frühere baukünstlerische Qualität und eine
    Besinnung auf städtebauliche Lösungen, die auf der Hand liegen."


    Im Gegensatz dazu versucht die LWB an der Wintergartenstr. das schmerzlich vermisste spätsozialistische Schwarzgrau
    wieder ins Stadtbild zurückzuzaubern. :nono:



    Außerdem musste ich mir heute im Radio einen Spot mit Werbung zu diesem fragwürdigen Projekt anhören. :mad:

  • Luftbildern zufolge war es bereits 1934 entstuckt. So selten war das wohl auch nicht... Nach meinem Eindruck war der Osten - bspw. im weiteren
    Verlauf über die Eisenbahnstr. bis zum Torgauer Platz - davon besonders betroffen...
    Aber auch am Innenstadtring gab es dafür Beispiele - mehr dazu bei Gelegenheit im Thema Historisches.

    Trotzdem danke erstmal. In Leipzig war ja die Entstuckung bei weitem nicht so ausgeprägt wie in Berlin. Wenn es im Osten da mehr gab, war mir das bisher nicht bekannt.

  • Good news!


    Der zuletzt in #577 zitierte und lange leerstehende Industrie-/Altbau Czermacks Garten Nr. 2 wird wohl saniert.
    Am vergangenen Freitag konnte ich dort offenen Fenster und Bauarbeiter beobachten, seit heute stehen auch Container und seit voriger Woche ebenso Parkverbotsschilder ab 11.03. davor.


    zuletzt hier


    Der Innenhof der LWB-Neubauten ist hingegen an Tristesse kaum zu überbieten. Dieses Grau wirkt selbst bei Sonnenschein noch wie ein absoluter Fehlgriff.