Neugestaltung der Hauptwache (geplant)

  • Städtischer Haushalt stellt 15 Mill. bereit

    Wie die FR bereits vor 4 Tagen berichtete, drückt die Stadt bei der Bebauung des Hauptwachen-Kraters aufs Gaspedal.


    Hier die Zusammenfassung:
    - 15 Millionen Euro stehen laut dem neuen städtischen Doppel-Haushalt für die Jahre 2010/2011 für das Projekt bereit
    - Arbeiten zur Planung und Vorstatik wurden bereits auf Initiative des "Fördervereins Schöneres Frankfurt" durchgeführt
    - Alexander Antonow, Gründer und Vorsitzender des Vereins, meint die Stadt habe dadurch bereits "Dreiviertel Million Euro" gespart
    - Währenddessen hat die städtische Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) mit der Vorplanung begonnen (Untersuchung des Unterbaus)
    - Zum Jahresanfang 2010 will die VGF einen vorläufigen Zeitplan vorlegen (wahrscheinlicher Anfang 2011)
    - Für die Platzoberfläche muss eine Finanzierung gefunden werden


    2 erfreuliche Sätze hierzu von Jochem Heumann, der planungspolitische Sprecher der Römer-CDU:
    1.) "Das Loch muss weg - wir dürfen dafür keine Generation mehr verstreichen lassen!"
    2.) "Auch die städtische Verkehrsgesellschaft muss ihren Beitrag leisten, damit Frankfurts Innenstadt attraktiver wird!"


    Ein Mini-Kommentar meinerseits:
    Die Stadt muss oft viel Tadel für langsames Vorgehen (wie an der Zeil) einstecken, aber es wird auch mal wieder Zeit ein ernsthaftes Lob an die schwarz-grüne Koalition auszusprechen. Endlich wird an den zentralsten Stellen der Innenstadt (Hauptwache/Zeil) Nägel mit Köpfen gemacht und echte Prioritäten in puncto Stadtreparatur gesetzt. Weiter so!


    Interessante technische Details zur B-Ebene sind in dem gut geschriebenen Artikel auch zu lesen. Hier mehr:
    http://www.fr-online.de/frankf…-Loch-ein-Platz-wird.html

  • Deckel drauf, ruhe ist?

    Die Hauptwache, da muss ich doch gleich auch mal das Wort erheben :D


    Zugegeben, der Mondkrater ist definitiv keine Ingenieurskunst aber einfach einen Deckel drauf wie auf dem Bild des Fördervereins zu sehen ist finde ich persönlich mal ganz schrecklich.
    Das gute Loch hat etwas das eine ordentliche Urbane Stimmung mit sich bringt und vor allem einen interessanten Kontrast zur Umgebung hebt.
    Meiner Meinung nach sollte man das was die B-Ebene grade zu bieten ht im großen und ganzen belassen und ein wenig fine-tuning an der Optik vornehmen.
    Eventuelle bessere beleuchtung, kleinere Brunnen oder Wasserfontänen würden sicher einiges hermachen und eine Hand voll neuer Mülleimer wär'n sicher auch vom Vorteil...


    Bin wohl einer von den wenigen der hofft und Bangt das dieses wunderbare Projekt scheitert :D

  • Im grossen und ganzen schließe ich mich RaZor an!!


    Was soll eigentlich so schön daran sein, einfach mal wieder eine grosse (freie?) Platzfläche in der Innenstadt zu haben? Natürlich kann man was "daraus" machen, aber wenn es denn ähnlich wird wie Goetheplatz, Rathenauplatz, Roßmarkt, dann sage ich: Laßt es sein! Auch ein evtl. auf den "Schillerplatz" (Hauptwache) hingestelltes Schillerdenkmal reißt m. E. nicht alles raus.


    Der "Krater" mag architektonisch absolut streitbar sein, kein Thema. Was mir allerdings an dieser Situation sehr, sehr gut gefällt, ist gerade das halboffene/halbgeschlossene Bauwerk, daß mal ein etwas anderes Stadtfeeling vermittelt, als entweder komplett draußen im hellen und kalten zu sein oder unter der Erde im warmen und dunklen, mit künstlicher Beleuchtung.:nono:


    Von der U- oder S-Bahnstation Hauptwache von unten langsam nach oben zu kommen, wo es heller wird und dann durch die grosse Öffnung auf die ersten Häuser und den Commerzbank-Turm zu schauen macht mir einfach Spaß. Da geht mir das Herz auf. Diese langsam vonstatten gehende Änderung von kalt/warm, hell/dunkel und innen/außen hat für mich einfach einen besonderen Reiz...

  • Die Hauptwache ist der zentrale Innenstadtbahnhof. Man könnte sich also auch eine Konstruktion vorstellen, die dies herausstellt. Schick fände ich einfach eine Glas, oder transparente Zeltüberdachung des Kraters, so zum Beispiel wie
    - das myZeil-Dach,
    - oder wie das Olympiastadionzeltdach in München,
    - oder wie die neue Straßenbahnhaltestelle auf dem Place Eugene Flagey in Brüssel, wenn dies hier jemand kennt,
    - oder wie eine dieser Calatrava Bahnhofsformen, nur eben aus Glas oder durchsichtiger Zeltfolie.


    Das wäre bestimmt günstig (geringe statische Anforderungen), würde wenig Umbauzeit benötigen (Tragpfeiler um den Krater herum), wäre architektonisch eine Bereicherung, würde den Bürgern das Gefühl eines Zentralenbahnhofs geben (Treffpunkt am Abend, um dann auszugehen zum Beispiel) und man hätte nicht die Gefahr eines weiteren kalten Platzes.

  • Auch werktags Nachmittag während des größten Ansturmes auf der Zeil, bleibt der Treppenabgang des Trichters in die B-Ebene Hauptwache so wie das Podest an der Konstablerwache fast menschenleer. Anscheinend mag man als Passant kein Treppen-Steigen, auch nicht, wenn es nur vier an der Zahl sind, wie an der Konstablerwache.
    Außer der Treppe haben diese beiden Orte keine andre Gemeinsamkeit, vom persönlichen Geschmack abzusehen, welche die Passanten-Abneigung sonst erklären könnte.


    Somit dürften die Passanten bereits mit den Füßen abgestimmt haben, dass solche Experimente – nämlich aus einem „gewöhnlichen“ Platz ein „teueres Kunstwerk“ machen zu wollen, eher abschrecken als anziehen.


    Ein Glasdach über dem Trichter zu errichten ? – und was wenn der überdachte Trichter immer noch gemieden wird ... zuerst das Dach abreißen und erst dann das Loch zuschütten.


    So etwas würde man heutzutage nicht einmal in Dubai bezahlen können.


    Die Entscheidung, diese beiden Plätze – die Hauptwache so wie die Konstablerwache wieder als (nur)Plätze gestallten zu wollen und diese an die Fußgängerzone Zeil anzugliedern, sehe ich zumindest als den sinnvollsten Weg um diese wiederzubeleben.

  • Eine Wiederbelebung sehe ich da ehr als sinnlos da m. E der Krater ziemlich gut belebt ist :)
    Klar, Treppen geht keiner gerne, dafür werden die Rolltreppen auch gut genutzt :D
    Aber um aufs beleben zurück zukommen:
    Bestes Beispiel für die für die belebtheit des Kraters kann man sehn wenn die Dunkelheit einbricht. An der Seite zum Mc's versammeln sich gerne jüngere Leute zum Reden, Skaten oder Essen. Das ganze könnte man wie von mir schon im letzten Beitrag erwähnt vllt noch etwas fördern durch bessere Beleuchtung, Wassereffekte oder mehr Sitzgelegenheiten. Eine Farbliche Umgestaltung würde sicher auch gut ankommen:)

  • Der Trichter funktioniert doch nur als Brandentlüftung der Hauptwache, aber als Zugang völlig fehlgeplant. Meine Hauptwegebeziehung ist zwischen B-Ebene und Zeil und da führen eine Treppe direkt am Kaufhof und die Rolletreppen weiter rechts hoch, der Trichter führt in die entgegengesetzte Richtung. Wäre dieser Abgang auf der andere Strassenseite und mit Öffnung Richtung Zeil, hätte die Treppe vielleicht einen anderen Charakter.


    Also, Loch abreissen, Deckel drauf und dann einen ordentlichen Platz gestalten.


    Die Idee, den Wochenmarkt auf der Konsti permanent zu machen ist interessant, aber dann würden dort keinerlei anderen Veranstaltungen mehr möglich sein. Auch die Gefahr, das es schmuddelig wird ist da gegeben. Aber Hauptsache das Podest kommt wech!

  • Der breite Treppenzugang nach Südwesten ist ausgelegt auf einen intensiven Fußgängerverkehr, der aus Richtung Steinweg oder über den Roßmarkt aus dem Bereich Bethmannstraße, Hirschgraben, Rechnungshof oder der Kaiserstraße kommen müsste.


    Da die Commerzbänker aber zum Willy-Brandt-Platz einen kürzeren Weg haben und der Zugang aus der westlichen Altstadt durch den Tunnelausgang in der Berliner Straße effektiv abgesperrt ist läuft dort kaum jemand herum.
    Das kann sich mit einer Belebung des Goetheplatzes ein wenig verbessern, aber Bedarf für einen derartig großzügigen Zugang wird sich wohl nicht konstruieren lassen.
    Wenn überhaupt müsste diese Öffnung nach Osten auf die Zeil zeigen.

  • Ich stimme RaZor insofern zu, das der Mondkrater definitiv keine Ingenieurskunst ist und ein einfacher Deckel (wie auf dem Bild des Fördervereins zu sehen) kann auch nicht des Problems Lösung sein.


    Für mich steht jedoch über allen Möglichkeiten und Alternativen die Chance, hier einen innerstädtischen Platz in zentraler Lage - wenn nicht sogar den zentralsten Platz, den Kern der Innenstadt - zurückzugewinnen. Der Krater kann für mich deshalb nicht die Lösung sein. Ein einfaches Verschließen des Kraters aber auch nicht.


    Das Problem ist in meinen Augen (wie so oft) ganz einfach die Randbebauung.


    Solange die Hauptwache durch den Krater geöffnet ist, „harmoniert“ noch das Tabularasa der Randbebauung mit dem Tobuwabohu des Kraters. Dieses Tabulawabohu ist im Ergebnis irgendwo stimmig. Ist der Krater erst einmal zu, fällt die disharmonische Randbebauung viel deutlicher ins Auge.

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  • Der breite Treppenzugang nach Südwesten ist ausgelegt auf einen intensiven Fußgängerverkehr [...] Wenn überhaupt müsste diese Öffnung nach Osten auf die Zeil zeigen.


    Zum Verständnis, warum die Treppenzugänge in dieser Form und überhaupt so groß angelegt wurden: Der Grund ist wohl, dass dort gleichzeitig mit der unterirdischen Station eine Kreuzung zweier großer Straßen mit jeweils bis zu sechs Fahrspuren nebeneinander entstanden ist. Das große und das etwas kleinere Loch waren exakt in die südwestliche und südöstliche Ecke der Kreuzung eingepasst. Da die Kreuzung keine oberirdischen Fußgängerüberwege hatte, gab es ganz schlicht und einfach kein Grund das große Loch nach Osten (in Richtung Straße) zu verlassen.


    Luftbild von 1971 (Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main)

    3 Mal editiert, zuletzt von Torben ()

  • Torben, das ist mir durchaus klar, auch wenn ich, als dieses Bild aufgenommen wurde noch nicht allein auf Erkundung unterwegs war - der Zugang vor den E-Kinos und das "Loch" waren die Fußgängerverbindung von der Zeil zum Steinweg. Und wenn man die mir bislang unbekannte Entrauchungsfunktion mit berücksichtigt, ist auch der Querschnitt der Öffnungen verständlich.


    Nur, wenn man das Ganze neu plant, die Lüftungsfunktion weiter erforderlich ist und zusätzlich die Anforderung besteht, eine Platzfläche im Bereich des früheren Schillerplatzes zu schaffen, dann kann ein großräumiger Zugang nur nach Osten zeigen - wenn dieser dann ein separates Lüftungsbauwerk erspart, ist das vielleicht auch nicht schlecht.

  • Danke Torben für dieses Bild. Es macht mir doch die damiligen Planungen verständlicher.
    Bei einer Neuplanung sind nun völlig andere Vorraussetzungen da, da kann man ganze anders dran gehen.

  • Interessantes Luftbild

    Wenn man die "autogerechte Stadt" mag ist das sogar eine wirklich clevere Planung finde ich.

  • zu Beitag #195:
    Ist mir eben im vorbeilaufen aufgefallen: Dort werden zur Stunde neue Fensterscheiben eingesetzt. Darüber hinaus sind wohl keine Veränderungen zu erwarten.

  • Hallo, ich hatte schon mal geschrieben, dass ich eine Überdachung des Trichters die beste Lösung für die Hauptwache finden würde. Nun habe ich etwas im S21 Thread entdeckt, einen Eingang zum neuen Bahnhof. Ich denke genau so etwas wäre wirklich klasse. So eine Glashaube könnte man über den Trichter setzten. Man sollte wahrscheinlich die Terassen abreissen, aber alles andere bliebe.



    Ich denke, die Hauptwache ist der zentrale Treffpunkt in der Frankfurter Innenstadt. Es ist ein Vorteil, so einen Platz zu haben. Mit Zubetonierung des Deckels würde diese Funktion vielleicht verloren gehen, besonders wenn dann noch ein kalter und abweisender Platz herauskommt. Mit einer solchen Haube würde ein solche kommunikative Funktion dagegen noch gestärkt werden.


    Ausserdem könnte man dann eben an der Hauptwache das leben, wovon sooft diskutiert wird. Nämlich eine sinnvolle Weiterentwicklung, ohne gleich sozusagen das Rad neu anzufangen mit einem Bau oder etwas anderem, das man vielleicht nach ein paar Jahren schon wieder ändern will.


    Ausserdem fände ich dies auch architektonisch schön und passend für die Zeil.



    Bilder von Fehlplaner im S21 Thread, kein copyright

  • vondraussen Auf den ersten Blick finde ich Deine Idee ganz gut, ein echter Hingucker und wird auch der Hauptwache gerecht. ABER, so ein Trichter muss in eine Richtung weisen und welche Richtung sollte das auf der Hauptwache sein? Die Hauptwache ist wohl der zentralste Punkt in Frankfurt, heißt sie fängt die Menschen aus mindestens 5 Richtungen auf. Wenn die Ausrichtung beispielsweise auf die Zeil weisen würde, was ist dann mit den Personen die aus Richtung alte Oper, Steinweg oder von der Schillerstraße kommen? Das Loch hatte meiner Meinung nach eine Berechtigung als die Zeil noch durch eine Strasse von der Hauptwache getrennt war. Da jetzt endlich diese Trennung Geschichte ist, sollte auch diese riesige Fallgrube verschwinden.
    Dass hier eben kein kalter und abweisender Platz herauskommt, dafür sollten gute Planer sorgen. Es gibt weltweit tausende große Plätze und viele sind eben nicht kalt und abweisend, sondern einladend und kommunikativ. Man muss sich eben mal Mühe geben!

  • Glas-Überbau

    Ich finde die Idee mit dem Glastrichter gar nicht mal so schlecht, und das Richtungsproblem, das thomasfra anspricht, könnt man ja mit einer 5 seitigen Rotunde lösen, die dank Glaswänden zu allen Seiten offen ist.
    Man könnte sich an dem Applestore in New York City orientieren, den finden doch alle so toll oder den Louvre-Eingang in Paris, der heftig diskutiert, aber mittlerweile sehr akzeptiert ist. spannend finde ich auch den neuen Square-Brussels in Brüssel, der einen gläsernen Eingang hat und somit den gleichen Sinn erfüllt wie es ein Kubus an der Hauptwache tun würde.

  • Um himmels Willen. Was soll denn dieses Gewächshaus auf diesem Platz? Gerade jetzt, wo sich die einmalige Gelegenheit ergiebt, aus diesem Platz wieder etwas ansehnliches zu machen. Und damit meine ich mit Sicherheit keine Gestaltung, wie sie am Goetheplatz realisiert wurde. Noch ein 100qm² Wohnzimmer ohne Möbel wäre eindeutig zu viel.


    Nein, das Loch muß weg. Da sollte es keinen Kompromiss geben. Die anschließende Gestaltung sollte ein Ergebnis zur Folge haben, welches eine gewisse Gemütlichkeit dem verweilenden Bürger bereithält. Hierzu gehört meines Erachtens auch ein bisschen Grün und Sitzgelegenheiten, die nicht nur teuer waren, sondern auch benutzbar sind.


    Auf jeden Fall bitte keine solche Glashaube.