Bad Vilbel: Stadtquartier "Phyll" geplant

  • Bad Vilbel: "Springpark Valley"

    Die Projektentwickler Cesa (Berlin) und Jörg-Peter Schultheis (Bad Homburg) planen im Bereich des Entwicklungsgebiets Quellenpark den Neubau eines vorwiegend gewerblich genutzten Quartiers. Entstehen sollen rund 6.500 Arbeitsplätze. Das Investitionsvolumen wird mit 800 Millionen Euro beziffert. Das sind die wesentlichen Projektdaten:


    • Grundstücksfläche: 90.000 m²
    • Geschossfläche: 241.800 m²
    • ohne Parkhaus: 188.300 m²
    • Nutzfläche ohne Parkhaus: 133.000 m²
    • Parkhaus mit ca. 1.800 Stellplätzen: 53.500 m²


    • sieben unterschiedliche "Themen-Domes" mit unterschiedlichen Raumangeboten
    • Gastronomie
    • Fitness
    • Dienstleistungen
    • Hotel und Serviced Apartments
    • Kindertagesstätte und Aufenthaltsräume für Kinder und Jugendliche


    Nun ist das nicht das erste Großprojekt, das im Quellenpark angekündigt wurde. Während von den Vorgängern einige Zeit später nichts mehr zu vernehmen war, steht das "Springpark Valley" offenbar vor dem Baubeginn. Im kommenden August sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Dies berichtet die IZ heute unter Bezug auf Aussagen des mit der Planung beauftragten Büros Planquadrat (Darmstadt) bei einer Veranstaltung in Bad Homburg. Der Bebauungsplan ist seit April 2019 rechtsgültig, ergibt sich aus dem Artikel. Am Projekt sollen unter anderem Max Bögl und Drees & Sommer beteiligt sein.


    Auf der Website des Projekts finden sich weitere Informationen, darunter die Animation eines Architekturmodells. Einige Visualisierungen:







    Bilder: CESA Spring Park GmbH / Planquadrat Elfers Geskes Krämer PartG mbB

  • Ein für ein Gewerbegebiet ungewöhnlich ansprechender Entwurf ist das. Mir gefallen die organischen Formen, die Kleinteiligkeit, die vielen Staffelungen, die feine Linienführung und vor allem die Platzausbildungen.


    Dass allerdings auch aktuell noch ein fast lupenreines Büroviertel geplant (bzw. von der Stadt ausgewiesen) wird, finde ich nicht zeitgemäß. Gerade die "leise" Büronutzung würde gut in ein Urbanes Gebiet ("neues" städtebauliches Instrument in der BauNVO) passen. Allein der Hotel-/Serviced-Apartments-Anteil puffert das in diesem Fall ein wenig ab.

  • Spektakulärer Entwurf mit einer guten Infrastrukturanbindung. Das Gebäude erinnert mich an das Four-Projekt in Frankfurt. Ich frage mich eher, wie dieser Komplex gefüllt werden soll (welche Firmen etc).


    Bin auf den weiteren Verlauf gespannt.

  • Danke für die Zusammenstellung!
    Beeindruckend was sich hier im Umland anbahnt. Zusammen mit dem Börsenplatz Eschborn, der eine ähnliche Qualität hat, entsteht auch hier ein architektonisch sehr interessantes Gebäudeensemble, welches mich sehr an die Formen von Zaha Hadid erinnert. Organisch, stark begrünt, gerade in den Zeiten des Klimawandels vorausschauend gedacht, ansprechend, man sieht das Geld in die Hand genommen wurde.
    Epizentrums Analyse stimme ich zu, hier läuft man Gefahr etwas zu einseitig zu entwicklen. Wenn man es aber schafft die zukünftige Belebung zumindest so auszuweiten, dass dort auch Tagsüber und Abends öffentliche Angebote zur Verfügung stehen, die dort beleben könnten, sehe ich eine gute Zukunft für das sehr große Projekt.
    Und so etwas in der Tat hätte ich mir auch einmal für Frankfurt Downtown gewünscht, natürlich in grösseren Dimensionen.


    Hier sieht man mal wieder wie gut es im "Speckgürtel" läuft.
    Denn welche andere deutsche Stadt mit gerade einmal 34000 Einwohnern lässr so ein Projekt zu?

  • Interessantes Konzept - das Projekt liegt vermutlich nur ca. 200m vom Endpunkt der Ausbau-Strecke der S6 entfernt, will sagen, eine zuverlässige Anbindung an den Frankfurter Hauptbahnhof ist absehbar. Die Fahrzeit beträgt gut 20 Minuten, das ist im internationalen Maßstab noch innenstadtnah. Interessant ist auch, dass hier offenbar an freie Arbeiter gedacht ist. (Stichworte wie "New-Work-Bewegung" und "6500 Innovatoren" lassen darauf schließen.)
    Wenn ich richtig liege, befinden sich direkt hinter dem Areal ein REWE und ein Aldi, was für die angezielte Klientel vielleicht in der Realität genauso attraktiv ist wie die sonstigen Unterhaltungseinrichtungen, die das Projekt vorsieht.


    Ob das Konzept tatsächlich aufgeht, oder ob hier internationale Investoren ihr sauer verdientes Geld verpulvern, da bin ich gespannt. Es wäre schön und auch spannend, wenn es funktioniert.

  • Ja, das ist ein sehr schöner Entwurf und wohl für ein Gewerbegebiet einmalig. Gefällt mir sehr gut, sehr ansprechend. Vieles wurde zuvor ja schon lobend erwähnt.


    Was mich fasziniert ist, die Idee alles aus einer Hand zu planen und nicht parzellenweise Grundstücke mal hier und dort zu verkaufen und dann plant jeder sein eigenes Bauwerk.


    Die oben gezeigten Visualisierungen ergeben den Eindruck, dass alles zusammen gehört und harmoniert wird bestimmt viele Firmen reizen, dort einen Sitz oder Niederlassung zu planen.


    Wünsche dem Projekt alles Gute!

  • FrühhlingsPARKTal

    Hallo liebe Forummitglieder,


    durch Zufall bin ich auf diesen Forum gestoßen da ich etwas über ein Bauprojekt im Internet gesucht habe.


    Dabei ist mir auch speziell dieses Projekt aufgefallen wozu ich gerne auch meinen Senf dazugeben will. :lach:


    Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten deshalb halte ich mich mit Kommentaren zum Design zurück.... was mir allerdings als Ingenieur sofort ins Auge springt ist die nahezu 100% verglaste Fassade. Auf den Visualisierungen sind weder Öffnungsflügel noch außenliegenden Verschattungselemente (wie auch bei gebogenen Glas) sichtbar. Für mich absolut nicht mehr Zeitgemäß. :nono:


    Dress und Sommer haben wohl zuviel in Dubai geplant... ich sehe den präsentierten Entwurf sehr kritisch im Hinblick auf die sommerliche Überhitzung. Hier wird ein sehr niedriger g-Wert zu erwarten seien was wiederum die Tageslichtversorgung gerade im Winter nicht förderlich ist, dafür gibt es dann wohl "innovative" LED Beleuchtung. Gebogene Gläser werden vom g-Wert meines Wissens auch nur in Anlehnung an Flachglas geprüft.


    Das ganze Projekt hat m.M. daher auch nichts innovatives, die Energie wird Vor-Ort erzeugt super BHKW + WP und die EnEV ist erfüllt, Standard eben. Solare Energieerzeugung ist offensichtlich nicht vorgesehen obwohl große Dachflächen vorhanden.


    Die ganze notwendige Kühlung aufgrund der Fassadengestaltung wird enorme Energie fressen ja und wo wird diese überhaupt untergebracht? Die Visualisierungen zeigen keine Technikgeschosse, in der Animation sind runde Siloartige Gebilde dargestellt, für die notwendigen Rückkühler erscheint mir die Größe aber zu klein. Auch ist mir aufgefallen das in der Animation die Baumflächen auf dem Dach teilweise durch Schirmständer ersetzt wurden.


    Im ganzen daher für mich nichts besonderes, das ganze hätte Potenzial aber nicht mit dem Konzept. Aber für die hippe neue digitale Gesellschaft wohl genau das richtige.:banana: Viel Glück FrühlingsPARKTal!


    Schade als Frankfurter Unternehmen könnte sich Dress u Sommer ja ein wenig mehr an die vorbildhafte Planungsvorgaben der Stadt Frankfurt orientieren.

  • Ich wohne schon lange im Umkreis und in Bad Vilbel. Aber bei Bauprojekten ist Bad Vilbel ja nicht wirklich eine Vorzeigestadt. Das Kurhaus ist jahrelang zerfallen, der Neubau der Stadthalle wird wahrscheinlich nicht zum Hessentag fertig, keine Neubaugebiete mehr für junge Familien (nur noch Zusammenarbeit mit Investoren die wirklich max. Häuserzahl in kleinste Gebiete zwängen), das Thema Therme, etc.


    Aus meiner Sicht kommt der Hessentag ein paar Jahre zu früh! Zumindest die Stadthalle sollte doch komplett fertig sein, die Krebsschere (als neuer Stadtteil) bebaut und auch die Therme mit angrenzendem Hotel wären doch tolle Projekte, die man den Besuchern zeigen könnte.


    So schaue ich gespannt, wie es weitergeht. Obwohl mir das Projekt hier wirklich mehr als zusagt und es wäre eine absolute Bereicherung für die Umgebung!

  • In dieser Projektphase, Lehmgold, sind die Visualisierungen nichts anderes als Appetizer für Interessenten. Eine Vorstellung soll vermittelt werden, wie es später einmal aussehen soll. Dargestellt ist keine konkrete Planung, die wird später erst erstellt. Und deine Übersetzung des Projektnamens würde ich als eigenwillig bezeichnen. Auf die Sprünge helfen dürften die nahe gelegenen Mineralbrunnen und "Quellenpark", der Name des Gesamtgebiets.

  • Auchso stimmt Bad Vilbel ist ja Quellenstadt vor lauter Bäumen habe ich an Frühling gedacht.


    Bei den Visualisierungen wäre ich vorsichtig, sobald der Fisch angebissen hat und das erwarten was im präsentiert wurde sind Änderungen schwer. Das heißt die CESA Gruppe ist derzeit noch auf Mieter/Käufersuche?


    Ich finde es schade das sich der innovative Aspekt, so wie ich das aus der Projektvorstellung, rauslese nur auf den hippen coolen neuen Style mit G5 und autonomen Fahrzeugen bezieht. Nun so groß ist das Areal nun auch wieder nicht das man für das Areal Shuttle Service braucht und wenn autonome Fahrzeuge und Personendrohnen im öffentlichen Bereich sich etablieren dann ist das keine Innovation dieses Projektes.


    Zur autarken Energieversorgung habe ich ja schon gesagt was ich davon halte... solange die nicht konkret werden heißt das die Standard vorgaben werben erfüllt.


    Für mich stellt sich auch die Frage wer diese DOMES betreiben wird, eine feste Vermietung an unterschiedliche Parteien wird ja schwierig weil dann hat ja nur jeweils der eigene Nutzer seien eigenen Dome. Woher kommt das Wort überhaupt, habe keine brauchbare Übersetzung gefunden (Kathedrale passt ja nicht wirklich).


    Sorry ich will hier keinen auf der Nase rumtanzen aber ich hinterfragt die Sachen und mach mir dazu eben auch meine Gedanken. Was ich in der gesamte Baubranche erlebe ist das das ganze durch die Immobilienbranche so stark gepuscht wird und gesetzliche Standards plötzlich etwas besonderes sind.
    LG

  • Ist halt die typische Hochglanzbroschüre in der alles ach wie toll aussieht. Die Realität wird gegenüber den Visualisierungen deutlich trister ausfallen. Insbesondere da man ja mal wieder den Kardinalfehler macht, überhaupt keine wirkliche Nutzungsmischung zu erreichen, da insbesondered das Wohnen in separate Gebäude in irgendeiner Ecke auslagert wird.
    Aufgrund der ausgefallenen Gebäudegrundrisse entstehen zudem einige ziemlich diffuse Räume, die in der Realität nicht ansatzweise so urban wirken werden wie im Rendering.

  • Es bleibt zumindest weiter im Fokus (nicht so wie die Therme).


    Hier mehr Informationen in dem Artikel der WZ.


    Man hofft auf Google auf Mieter. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Schritte.

  • Gerhard Wittfeld stellte gestern im Ortsbeirat Kernstadt die Neuplanungen für dieses Vorhaben vor, was für die FNP wiederum Anlass ist darüber zu berichten. Versierte Foristen ahnen bereits das nun das Büro kadawittfeldarchitektur aus Aachen die Planung verantwortet und Gerhard Wittfeld vertritt die Maxime: "Wir treten grundsätzlich sehr früh in den offenen Dialog […]". Zu den Neuplanungen sagte er: "Viel Grün, Orte mit Identität und gut nutzbaren Freiräumen", und weiter: "Über die Dachbegrünung kommen außerdem Fotovoltaik-Panels. Die Pflanzen haben auf die Panele eine kühlende Wirkung. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht". Bedeutet das der vorherige Ansatz mit viel Dach- und Fassadenbegrünung aber auch den Wasserflächen bestehen bleibt. Geothermie als nachhaltige Energiequelle scheidet aus, daher werden Solarstrom-Flächen geplant. Auch lokale Baustoffe sollen die Nachhaltigkeit verbessern. Zurzeit mit dem unverändertem Verhältnis an Büro- und Wohnfläche geplant. Jedoch wird nun mit 2.800 KFZ-Stellplätzen inkl. 250 Car-Sharing-Stellplätzen geplant hauptsächlich in Parkhäusern am Westrand des Areales bei der B 3 untergebracht, denn "es geht heute mehr um Mobilitäts-Hubs" so Wittfeld. Ein Fuß- und Radwegenetz soll das Areal durchziehen und es wird kleinteiliger nämlich mit 20 Gebäuden geplant. Diese sollen unterschiedlich aussehen und auch deren Höhen sollen unterschiedlich sein. Es sind quadratische Häuserblöcke mit grünen Innenhöfen geplant. Am Ostrand des Areales ist weiterhin langer Grünstreifen geplant. Das urbane Zentrum ist am westlichen Rand verortet indem dort das Konferenzzentrum, die Gastronomie und Läden sowie ein Info-Pavillon entstehen sollen.
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    Visualisierung: kadawittfeldarchitektur, Aachen

    Nächste Schritte sind die Detailplanung, Abstimmungen mit dem Investor und der Stadt für die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Denn die Entwicklung des Großteiles vom Areal ist noch nicht mit einem Bebauungsplan abgesichert. Der Ortsbeirat ist jedenfalls für die Vorlage.

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  • Aus Springpark Valley wird: "PHYLL":


    Die im Vorbeitrag gezeigte Visualisierung von Kadawittfeldarchitektur wurde finalisiert und das komplette Baugebiet wurde im entsprechenden Stil umgeplant.


    Webseite: https://phyll-bad-vilbel.de/


    Fakten:


    • Zero-Carbon-Quartier
    • Entwickler: Joint Venture der DLE Land Development und der CESA Group
    • gemischt genutztes Quartier (Büro: 53,8 %, Wohnen 6,0 %, Hotel 4,2 %, Serviced Apartements 3,7 %, Gastro, Kantinen, Fitness, Kita und andere)
    • Integriert in die städtische Infrastruktur von Bad Vibel
    • Kurze Wege
    • gute Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr


    Architektonische Aspekte des Entwurfes:

    • Vielzahl kubischer Baukörper
    • 17 Neubauten und 1 Hotel (Architekturbüro bjoernschmidt)
    • 2 Hochpunkte mit jeweils 14 Etagen, ansonsten bewegt sich die Etagenanzahl zwischen 5 und 8 Etagen

    Bilder:


    phyl_3itewi.jpg


    phyl_2odimy.jpg


    phyl_1w4ds2.jpg


    phyl_57qcjw.jpg


    Sehr interessant ist auch folgende Grafik bzgl. der eventuellen Nutzungen:


    phyll_nutzungsverteilbldmb.png


    Erörterung dazu auf der Webseite von PHYLL unter "möglicher Nuztungsverteilung"



    Bilder:

    DLE Land Development GmbH, CESA GROUP, Kadawittfeldarchitektur, Visualisierer: Loomilux


  • Beim Projekt PHYLL ist man einen großen Schritt weiter gekommen.

    In dieser Woche startete die formelle frühzeitige Beteiligung im Bebauungsplanverfahren. Im Zeitraum vom 10. Juli bis 18. August 2023 besteht die Möglichkeit, den Vorentwurf des Bebauungsplans sowie sämtliche Gutachten und Konzepte, u.a. das Mobilitätskonzept, die Verkehrsuntersuchung oder den Sachstandsbericht zum Artenschutz, einzusehen und Stellungnahmen zum Vorhaben einzubringen. Auf der Webseite der Stadt Bad Vilbel sind die Informationen zusammengefasst. Mit dabei sind übrigens zwei 55 m Hochpunkte, die mit Technik knapp 60 m hoch werden dürfen:


    https://www.bad-vilbel.de/de/b…ne/oeffentliche-auslegung


    Alles unter Bebauungsplan "Krebsschere" einsehbar!