Hbf-Empfangsgebäude inkl. HH Arnulfstr. (69m) [im Bau]

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    Sicher eine Aufwertung, der bisherige Zustand schrie ja nach einer Sanierung.
    Mir hätte es aber glaube ich besser gefallen, wäre das strenge Fensterraster der Südseite beibehalten und nicht durch dieses Liniendurcheinander ersetzt worden. Damit wirkt das Gebäude irgendwie uninspiriert und verwässert.


    Und auch wenn ich kein Freund von roten Metall- oder Kunststoffelementen an Gebäuden bin, habe ich mich im laufe der Zeit daran gewöhnt. Fraglich, ob mir das grau wirklich besser gefällt.


    Beim auf dem folgenden Bild festgehaltenen Zustand von 1969 sind außerdem Sonnenrollos sowie farblich geschmackvollere Reklameschriften zu sehen, ebenso wie die später wuchernden Antennen auf dem Dach noch fehlen.


    https://oldthing.de/Muenchen-H…r-Kat-Muenchen-0024086133


    Zum Anlass der Umgestaltung, noch einmal die Transformationen des Hotels vom Künstler Victor Enrich. Gibt 88 davon, jede Website zeigt andere:
    https://www.theguardian.com/ar…rich-3d-hotel-photographs

  • Insgesamt ist das eine sehr moderate, verhaltene Aufwertung des Bestands. Allerdings hätte man die Fassade auch komplett umgestalten können und dem Turm ein zeitgemäßes Äußeres geben können. Denn entweder man erhält den Bestand in seiner ursprünglichen Form oder man baut richtig um... was da jetzt gemacht wird finde ich darum uninspiriert und mutlos.

  • Finde auch, daß man deutlich daraus hätte machen können. Gerade auch, wenn dann noch das Türmchen des Starnberger Bahnhofs dazukommt....2025...oder 2030 :)?
    Frage mich sowieso, warum in dieser Gegend so wenig Spannendes passiert? Das Bahnhofsviertel ist so weit, von der "heiligen" Innenstadt mit Frauenkirche, etc. weg!


    Da würden noch weitere Türme (70-90m) im Umkreis von 100-300m überhaupt nicht stören.
    Das haben ja selbst mittelgroße, deutsche Städte (Mannheim, etc.) um das Bahnhofsviertel herum, auch!


    Naja und so wenig inspiriert, wie man dort im Umfeld ist, war man halt bei dieser Fassadensanierung auch.

  • Da würden noch weitere Türme (70-90m) im Umkreis von 100-300m überhaupt nicht stören.
    Das haben ja selbst mittelgroße, deutsche Städte (Mannheim, etc.) um das Bahnhofsviertel herum, auch!


    In Mannheim steht nur ein Turm über 70m, der Viktoria Tower, mit 98m dann stehen auf der Innenstadt Seite 5 Türmchen mit 12 und 13 Stockwerken und etwas über 40m in Architektur und hässlichkeit sicher mit dem Münchner Kap West Hirschgarten vergleichbar und auf der Lindenhof Seite werden gerade 3 mit etwas über 52m gebaut und 2 weitere sind in Planung. Architektonisch ist da sicher auch kein großer Wurf dabei.


    Die Situation kann man aber nicht mit München vergleichen da die Tower auf der Lindehofseite alle auf Frei gewordenen DB Grundstücken, bzw Brachflächen und ehemaligen Gleisen entstanden oder am entstehen sind. Da war dann einfach ne Menge Platz etwas zu bauen. In München ist ja alles außen herum bebaut.


    Davon abgesehen muss ich sagen das der neue Entwurf des Münchner HBF sicher eine extreme Verbesserung zum jetzigen Zustand ist auch wenn mir das HH nicht so wirklich optisch gefällt. Ob hier weitere Hochhäuser unter 100m wirklich eine Verbesserung bringen wag ich auch zu bezweifeln. Wenn du einen WOW Effekt haben willst wenn du mit dem Zug in die Stadt einfährst muss es schon etwas in der Höhe der Frankfurter Tower rund um den Banhof dort haben, alles andere ist nur Kosmetik

    3 Mal editiert, zuletzt von tomcat () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich denke, was Munich2030 meint ist, dass im Bahnhofsviertel bei Abrissen geprüft wird, ob nicht anstatt eines 7-8 Geschossers ein kleines Hochhaus gebaut werden kann, z.B. an Kreuzungen. Nur dafür braucht es leider einen starken politischen Willen, nicht zuletzt um sich gegen die zu erwartenden BA-Proteste durchsetzen zu können.


    Der neue HBF sowie der Karstadt Abriss könnten hier eine Initialzündung für das Viertel sein, ähnlich wie in Berg-am-Laim mit den Zugpferden Werksviertel / Macherei.

  • Ja, so ähnlich hab ich es auch gemeint. Wir wissen, daß gerade in dieser Gegend sehr viele, potentielle Abrißkandidaten stehen.


    Und im Zuge des modernen Hbf, sieht es halt einfach besser und moderner aus, wenn vereinzelte Hochpunkte die alten 6-7 geschoser ersetzen. Das auch niedrigere Gebäude gut aussehen können, sehen wir ja am Nove, am Optimol HH, etc.! Es müssen halt Spitzenarchitekten her, damit 50-70m gut wirken.


    Das würde jedenfalls die triste 80er Jahre Bahnhofsgegend enorm aufwerten.

  • OK, jetzt habe ich verstanden was ihr meint, Sorry ich bin nicht so oft in München und kenne die Gegend nicht wirklich so gut. Was mir beim letzten Besuch vor 2 oder 3 Jahren aufgefallen war rund um den Bahnhof von dem jetzigen Katastrophen Bau mal abgesehen war das es keine Sicht Achsen in die Stadt gibt, irgendwie nichts Repräsentatives kommt wenn man das Gebäude verlässt. Das sieht alles extrem nach tiefster Provinz aus. Wenn du in meiner Heimat, also in Mannheim aus dem Bahnhof kommst schaust du auf eine große breite Straße, da ist Luft und Raum, da hast du das Gefühl du betrittst eine Großstadt. Das hat mir in München total gefehlt. Mein Vorschlag wäre daher hier eher ziemlich radikal und zwar den kompletten Karstadt Komplex samt des 19 Jahrhundert Baus am Anfang ersatzlos abzureisen und eine begrünte Sichtachse bis zum Karlsplatz zu schaffen. Was definitiv auch weg kann ist diese Beton Monster Elisenhof, ganz grauenvolle Architektur, das mit etwas ersetzten das zum alten Backsteingebäude daneben einen harmonischen Übergang schafft, da kann dann gerne auch ein Turm am Eck stehen mit 50 oder 70 m, nur halt nicht aus Beton und nicht mit Schiesscharten oder voll Glass Verblendung, das sollte dann eher Sandstein oder Backstein sein. Dann hätte München ein Entre das einer bald 2 Millionen Stadt würdig ist. Hier nun einfach nur nen Super modernen Glas Bau als Bahnhof hinzu pflanzen mit nem Türmchen dazu bringt meiner Ansicht Städtebaulich nicht wirklich etwas auch wenn es sicher eine punktuelle Verbesserung zum Ist Zustand ist.

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    Diese Sichtachse zum Stachus wird es nicht geben, da der Investor Signa den Karstadtkomplex (bis auf den denkmalgeschützten Kopfbau) abreißen und im Anschluss ein neues Quartier schaffen möchte. Zumal müsste auch noch der Königshof (der demnächst neu gebaut wird) weichen.


    Als Sichtachse ist dagegen vielmehr die Schützenstraße gedacht, allerdings verstellen mittlerweile große Bäume die Sicht in Richtung Stachus.


    Der neue HBF wird in Kombination mit neuem Karstadt-Areal und Königshof sicherlich eine ganz neue Qualität in dieses bisher miefige Umfeld bringen. Ganz entscheidend für die Wirkung wird aber sein, ob der Vorplatz nun autofrei gestaltet wird oder nicht. Denn bislang haben Fußgänger rund um den HBF kaum Platz, die gesamte Verkehrssituation ist chaotisch und unübersichtlich. Die Verbannung der Autos wäre an dieser Stelle der größte Beitrag zum einem würdigen Entree am HBF und echter Fortschritt - anders als die meisten Hochglanzgebäude, die irgendwann wieder abgerissen werden. Ich hoffe, die CSU spielt mit!

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    Ja. Dazu gibt es in München viele unrühmliche Beispiele: Ausbau Ringtunnel, Tramprojekte, autofreie Altstadt, Schutz von Parkplätzen...

  • Klar, so eine Sichtachse zum Stachus wäre nett gewesen, aber wie MiaSanMia schon erwähnte, wird es die nicht geben. Auf einen Abriß des Elisenhofs hoffe ich schwer. Stattdessen 2 schlanke 60-80m Türme.
    Allein das schafft schon viel Raum. Was der Investor jetzt genau mit Karstadt geplant hat? Keine Ahnung?


    Ich halte daher auch einen komplett autofreien Vorplatz, für das Allerwichtigste. Taxis können zum Starnberger und es sollen ja auch Flugtaxis kommen.


    Sehe keinerlei Sinn, in einer Anfahrt für privat PKW's, vor das Hbf Gebäude. So könnte man einen wunderschönen, modernen Platz schaffen, der den Stachus noch übertrifft. Denn dann braucht man nicht mal ne Sichtachse zum Stachus :)


    Mal etwas Großstadtflair in das Entree Münchens hineinbringen.


    Jajaja, die CSU. Mit ihrem "Spitzenmann" Pretzl. Verweigert jeglichen Kontakt (hab ihn jetzt so oft versucht zu kontaktieren. Laß es sein :( . Wendehals!!!)

  • Die CSU ist in München einfach nochmal deutlich schlechter als im Landesdurchschnitt. Konstruktives und Problemlösungen sind kaum zu erwarten.


    Besser als Stachus? Na, das ist wahrlich nicht schwer.

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    off topic:


    Das würde ich so nicht unterschreiben. Die CSU in München ist sicher eine der liberalsten und progressivsten Gruppen der Partei, dazu braucht man nur einmal die Wahlprogramme und Kandidaten durchforsten. Gerade in Richtung Landtag bestehen große Unterschiede; bzgl. der SEM MNO z.B. kommt doch der Umschwung von Pretzl nicht vom Himmel gefallen, da hat R. Brannekämper schon ganz entscheidend seine Finger im Spiel. Dass die Einstellung der CSU bzgl. Verkehrsraumaufteilung für eine Großstadt immer noch mehr hinderlich als förderlich ist, keine Frage. Was das Konstruktive betrifft, bekleckern sich übrigens alle anderen Parteien auch nicht mit Ruhm... eine GroKo ist halt kein Durchregieren, sonst hätten wir bspw. wohl entweder schon eine Tram oder U-Bahn entlang der Fürstenrieder…


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    Was der Investor jetzt genau mit Karstadt geplant hat?


    Laut einem SZ-Artikel vom Dezember 2018 möchte die Signa ihre Pläne für das Areal in diesem Frühjahr vorstellen.

  • Nein Architektator, mein Vorschlag mit einer Sichtachse steht sicher in keinerlei Zusammenhang mit dem was die Wahnsinnigen da im 3 Reich verbrechen wollte. Das Modell auf dem Bild von 1936 welches du gepostet hast war mir bis heute auch nicht bekannt. Das ist aber in er der Tat gruselig mit diesem Denkmal Monster oder was das auch immer sein sollte im vorderen Teil des Bildes und man kann wirklich froh sein das dies nicht realisiert wurde.


  • Dieser Entwurf zeigt die Prachtstrasse im Stadtgefüge. Ganz rechts , Mitte ist das Stachusrondell zu sehen, schräg darüber der Justizpalast und das Halboval des Alten botanischen Gartens.
    Das schwarze Quadrat wäre das Denkmal geworden, nach links anschliessend die breite Strasse , die zum neuen Hauptbahnhof ( Scheibe, Bildmitte) führen sollte.
    Weiter unten, das grosse Oval wäre die neue Theresienwiese geworden.
    In der Sichtachse dazu Richtung Norden - die Neue Oper mit grossem Vorplatz.
    Sie wäre 3x mal so gross gewesen, wie der Justizpalast , den man ja ganz "klein" erkennen kann.


    Entnommen dem Buch: Hans-Peter Rasp Eine Stadt für tausend Jahre / Süddeutscher Verlag

  • Das ist aber in er der Tat gruselig mit diesem Denkmal Monster oder was das auch immer sein sollte im vorderen Teil des Bildes


    Das wäre das von Albert Speer entworfene "Denkmal der Bewegung" geworden: 212 Meter hoch und mit V2-Stahl verkleidet, im Sockel sollte die Blutfahne vom Novemberputsch 1923 präsentiert werden.


    Weitere Ansichten dieser 120 Meter breiten und 8 km langen, auch als "Ost-West-Achse", "Große Straße", "Lebensstraße Münchens" bezeichneten absurden Utopie, gibt es online im Stadtarchiv München. 1941 sollte begonnen und 1950 alles fertiggestellt werden. Knapp 6.000 Arbeiter waren schon zum Bau "verpflichtet".


    Die angezeigten Bilder im Archiv sind abhängig vom exakten Suchbegriff. In Summe gibt es ca. 8.000 historische Bilder zu Münchner Gebäuden und Alltagsszenen zu entdecken, z.T. reichen die Fotoaufnahmen bis ins Jahr 1840 zurück.


    Unter "Suche" --> "Volltextsuche" --> In die Bildübersicht wechseln" findet man am schnellsten:


    Beispielhaft für den Suchbegriff "Ost-West-Achse":


    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/portfolio.aspx


    … und zum Begriff "Hauptbahnhof":


    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/portfolio.aspx

  • Ab morgen wird die alte Schalterhalle gesperrt und dann Schritt für Schritt abgerissen. Wer das Gebäude nochmal von innen sehen möchte, muss sich also beeilen...;) Mit dem Abriss wird ein wichtiges Erbe der frühen Nachkriegsarchitektur aus der Stadt verschwinden. Allerdings war das Gebäude sowohl außen als auch innen schon seit Jahrzehnten dermaßen marode, dass der Charme der 1950er Jahren längst verflogen war.


    Hier einige letzte Eindrücke von der Halle und den beginnenden Abrissarbeiten, aufgenommen heute Mittag:



    Die letzten Ticket-Schalter wurden vor ein paar Jahren geschlossen:



    Auch Blumen über der U-Bahn-Rolltreppe gibt es schon lange nicht mehr...



    Die Aufgänge zu den Obergeschossen und Parkdecks sind leider auch schon seit längerer Zeit gesperrt:








    Auf der Südseite der Halle befand sich bis Mitte der 1990er Jahre der Eingang zum "Aktualitäten-Kino" (vgl. dieses von fast der gleichen Perspektive aufgenommene Foto aus der SZ)



    Schließfächer gehören der Vergangenheit an...



    Auch die Geschäfte/Gastronomie-Betriebe zwischen Schalterhalle und Schließfächern sind längst ausgezogen:




    Good-bye!

  • Vielen Dank für die zahlreichen Eindrücke :daumen:


    Die Schalterhalle wurde leider vor langer Zeit aufgegeben, als ihre architektonische Eleganz und Schlichtheit wie sie typisch für die Entstehungszeit war, mit allerlei Buden und Werbetafeln immer weiter zunichte gemacht wurde (und durch den Nukleus weiter verunstaltet worden wäre). So wirkt die Halle heute nicht mehr mondän (ja, das hat sie einmal), sondern wie ein heruntergewirtschafteter Provinzbahnhof.
    So sehr ich nun also ihren Abriss herbeisehne, so sehr gefällt mir die Tatsache, dass das grundlegende architektonische Konzept und manches Element, wie die Dachstützen, in der denkmalgeschützten Gleishalle weiter existieren werden.