Benetton Mega Store [fertiggestellt 2006]

  • ^
    Ich glaube auch nicht, dass er ein heimeliges Dorf-Feeling meinte. Man muss jedoch sagen, dass noch sehr viele Bausünden in der Fußgängerzone stehen, die auch die Mittelmäßigkeit der gegenwärtigen Projekte mitfördern. Außerdem wird an einigen Stellen einfach nicht auf die Gesamtwirkung geachtet, z.B. New Yorker. Dessen Fassade ist viel zu krachig.


    Problematisch ist für mich, dass Neubauprojekte unter Verweis auf Mittelmaß als Bezugspunkt realisiert werden. So wird die Qualität nie zu steigern sein.


    münchner.

  • ^
    Problematisch ist für mich, dass Neubauprojekte unter Verweis auf Mittelmaß als Bezugspunkt realisiert werden. So wird die Qualität nie zu steigern sein.


    Genau so ist es oft, leider.

  • Stimme dir zu Münchner - allerdings bin ich verhalten optimistisch dass z.B. Projekte wie die Lenbachgärten oder der Angerhof sich auch positiv aufs unmittelbare Zentrum auswirken könnten. Dass die Innenstadt sich durchaus wappnet sieht man ja an den ganzen Sanierungen und Neubauvorhaben. Momentan ist wirklich alle paar Meter Baustelle.


    Das Problem mit den Kaufhäusern wird wohl einfach sein dass z.B. für den Kaufhof am Marienplatz auch nicht mehr Umsatz abfällt wenn man dem Gebäude für Millionen eine Edelfassade vorsetzt. Die Passantenströme sind so hoch dass die ihren Umsatz auch mit hässlichem Gebäude machen - leider.

  • ^
    Da gebe ich Dir Recht. Es sit für mich einfach schwierig nachzuvollziehen, wie man Neubauprojekte wie etwa den Benetton Megastore als Zugewinn für die Innenstadt bezeichnen kann. Für das Geschäft mag das gelten, für die Fassadengestaltung IM VERGLEICH ZUM VORGÄNGERBAU auch. Aber grundsätzlich bleibt es ein langweiliger Nutzbau, der einer interessanteren Lösung im Weg steht. Je mehr solcher Langweiler-Lösungen in der Innenstadt realisiert werden, umso beliebiger sehen Fußgängerzonen aus. Und das ist der Punkt, der von vielen hier - meiner Ansicht nach zu Recht - angemahnt wird.


    By the way: Gibt es in München einen Gestaltungsbeirat, der sich mit diesen Entwürfen beschäftigen muss? Wer sitzt da drin?


    münchner

  • an ein "heimeliges dorffeeling" hab ich natürlich nicht gedacht, wohl aber an rekonstruktion in teilbereichen. das funktioniert aber nur dann, wenn sich die megastores aus der altstadt verabschieden und eine baurichtlinie ausgegeben wird. unter der voraussetzung eines zweiten zentrums wär das theoretisch sicherlich möglich. andererseits ist klar, dass die stadt - aus welchen gründen auch immer - das nicht will.


    selbst wenn sich die stadt sperrt, bleibt die frage offen, ob man ein zweites zentrum braucht. es gibt viele großstädte mit mehreren zentren. ein zweites zentrum könnte münchen helfen, von dem dorfimage wegzukommen.


    was ich auch nicht verstehe ist, dass hier im forum bez. der Hochhausdebatte die Clusterbildung bevorzugt wird, was aber eigentlich wieder einem zentrum entsprechen würde.


    Also, braucht münchen ein zweites zentrum, ja oder nein? wenn ja, welches?

  • Sag mal xxfab gibt es überhaupt irgendeine Stadt auf dieser Welt die ihre Innenstadt gerettet hat indem sie die großen Kaufhäuser dort schließen hat lassen bzw. diese anderswohin verfrachtet hat? Bzw. wie kommst du überhaupt auf die Idee dass sowas funktionieren könnte?

  • Ich hatte mal vor ca. 3 Jahren den Münchner Stadtbaurat angeschrieben und die Schaffung einer Gestaltungsrichtlinie für die Münchner Innenstadt angeregt. Ich beschwerte mich in diesem Zusammenhang über die zunehmende Bebauung mit verglasten Kuben in historischer Umgebung.
    Mir wurde damals geantwortet, daß diese Beschwerden zwar OFT zu hören wären, aber aufgrund der Vielzahl der Architekturstile in München keine verbindliche Gestaltungsrichtlinie entworfen werden könne. Zudem gäbe es ja auch gute Beispiele für Bauten in Massivbauweise, wofür aber keine konkreten Benennungen in dem Schreiben erfolgten.
    Mir ist schleierhaft, was so schwierig daran sein soll, wenigstens eine Richtlinie für das Verhältnis Glas/Stein in einem Bauwerk, die Traufhöhen, Proportion (Kleinteiligkeit) und auch Material zu gestalten.

  • Zitat von Jai-C

    Sag mal xxfab gibt es überhaupt irgendeine Stadt auf dieser Welt die ihre Innenstadt gerettet hat indem sie die großen Kaufhäuser dort schließen hat lassen bzw. diese anderswohin verfrachtet hat?


    ich kenne keine und das hab ich auch nie behauptet!


    nebenbei, von schließen und woanders hinverfrachten war nie die rede!


    Zitat von Jai-C

    Bzw. wie kommst du überhaupt auf die Idee dass sowas funktionieren könnte?


    wenn die stadt das will, funktionierts auch.

  • Dass bedeutet also dass du hier etwas forderst ohne auch nur einen einzigen Fall zu kennen in dem vergleichbares versucht, geschweige denn erfolgreich vollzogen wurde???
    Daraus schließe ich dass die ganze Idee auf deinem eigenen Mist gewachsen ist und frage darum: Bist du ausgebildeter Stadplaner und hast entsprechende wissenschaftliche Studien angestellt oder mit welcher Rechtfertigung glaubst du hier besser bescheid zu wissen als ganze Stäbe von Planern, Forschungsgruppen, Lehrstühlen usw. die sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen?

  • Zitat von Jai-C

    .............. als ganze Stäbe von Planern, Forschungsgruppen, Lehrstühlen usw. die sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen?


    mit was beschäftigen die sich und zu welchem ergebnis kommen sie?

  • Dazu gibt es reichlich Literatur - geh in die Bibliothek und such mal unter "Moderne Stadtplanung"... auch Veröffentlichungslisten von Lehrstühlen sind sehr hilfreich. Viel Spaß beim Lesen!

  • Salamander hat jetzt direkt im bald fertigen Gebäude des Benetton Mega Stores Flächen gemietet, zieht also direkt ins Nachbargebäude nachdem das alte nun gerade abgerissen wird.

  • Mittlerweile ist der Rohbau fertig. Ein erstes Fassadenmuster mit dunkel getönten Scheiben wurde auch angebracht - sieht IMO aus besser als erwartet.

  • Inzwischen wurden die meisten Fenster montiert und die helle Fassade an einer Seite teilweise angebracht. Ich kann meine Eindrücke vom November nur nochmal bestätigen: Sieht besser aus als erwartet.


    Zu dumm dass ich keine Cam dabei hatte...

  • Der Benetton Store ist offen. Innen sieht der sehr modern aus. Ist auch ziemlich teuer. Eingerichtet wurde in einer sehr kühlen Eleganz, wie es heutzutage eben üblich ist. Außen sieht der auch sehr gut aus. Gibt es eigentlich schon ein Rendering für das Nachbargebäude?

  • Der neue Shop ist eindeutig eine Verbesserung. Im Keller ist uebrigens der Schuhladen Salamander eingezogen, der frueher im Nachbarbau war, der derzeit neugebaut wird. Die Fassade spiegelt ziemlich stark, irgendwelche im 1. Stock hinter den Scheiben ausgestellten Sachen konnte man nicht wirklich erkennen. Schade, dass ich kein Bild von dem frueheren Bau zum Vergleich habe. Das oberste Stockwerk waere sicherlich ein nettes Cafe, allerdings werden wohl die 3 obersten Stockwerke zu Bueros.






    Und das Nachbargebaeude, was derzeit zum S. Oliver shop wird:



    Beim Sport Schuster ist uebrigens der Rohbau bald fertig. Das letzte, bzw vielleicht das vorletzte Stockwerk ist in Bau.


    Jai-C Bitte das In Bau hier im Threadtitel auch streichen.

  • Danke für die Bilder!


    Mir gefällt das Gebäude sogar ganz gut - sieht wesentlich besser als auf den Renderings aus. Nur diese hervorstehenden Schaufenster im 1. Obergeschoss, die hätte man sich wirklich sparen können.

  • ^
    Schon besser als vorher, aber nur weil neuer. Klassische Fußgängerzonengewerbearchitektur, nicht störende Lückenfüllung. Danke für die klasse Bilder, auch in den anderen Threads :)

  • Tut mir leid, aber ich sehe nur eine s e h r banale und langweilige Kiste. Wäre die ganze Innenstadt so bebaut.... oh Graus. ;)

  • Es war doch von vornherein klar dass hier nur eine Kiste gebaut wird - etwas anderes lässt der Standort bei der Zielsetzung "maximale Fläche" auch gar nicht zu.


    Überhaupt muss ja auch nicht jedes Gebäude ein Meisterwerk werden. Das Ding ist ein stinknormales Geschäftshaus in der Fußgängerzone, was will man da groß erwarten? Zumindest ist es nicht hässlich, das soll fürs erste reichen.