Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Und zweitens kann ich - auch im Vergleich zu anderen Metropolen der Welt - nicht ganz nachvollziehen, dass es ausgerechnet in Berlin ein Grundrecht auf billiges Wohnen im direkten Zentrum geben soll.


    Stimmt. Das wäre ja auch wirklich zu viel des guten. Die Leute sind wirklich selbst schuld. Was erdreisten sie sich auch in Mitte geboren zu werden und dort aufzuwachsen und dort ihre Arbeitsstätte zu haben und ein soziales Umfeld aufzubauen. Weiss doch jeder dass es kein Grundrecht auf Leben in Innenstadtlage gibt. :mad:

  • Stimmt. Das wäre ja auch wirklich zu viel des guten. Die Leute sind wirklich selbst schuld. Was erdreisten sie sich auch in Mitte geboren zu werden und dort aufzuwachsen und dort ihre Arbeitsstätte zu haben und ein soziales Umfeld aufzubauen. Weiss doch jeder dass es kein Grundrecht auf Leben in Innenstadtlage gibt.


    Da hast du mich falsch verstanden. Ich habe nichts gegen eine breite Durchmischung aller Bevölkerungsschichten auch in den Zentren großer Städte.


    Nur:


    Ich kann erstens gerade diesen Berliner/Potsdamer Habitus nicht verstehen, der dieses Berliner Phänomen als so etwas wie ein Naturgesetz und eingetragenes Recht begreift. Denn das ist es fern ab der deutschen Hauptstadt einfach nicht. Und da muss man nicht mal in die großen europäischen Hauptstädte gehen, da reicht ein kurzer Blick nach Westdeutschland zum Rhein. Versucht doch mal bitte in Düsseldorf in der Innenstadt eine Wohnung zu finden, zu vertretbaren Konditionen, ich wünsche viel Spaß.
    Das heißt nicht, dass ich das gut finde, aber es ist nun mal der normale Zustand. Begehrte Lagen sind teuer, weniger begehrte preiswerter. Wenn man das anders will, dann geht das nur über massive Subventionen oder staatlichen Wohnungsbau. Nur dafür hätte Berlin eben nicht alle Wohnungen verkaufen dürfen.


    Und zweitens bin ich dagegen, solche Massenansammlungen zu schaffen. Denn wir wollen doch eine Durchmischung. Doch seien wir ehrlich, diese gibt es doch auch hier nicht. Es gibt doch eine ganz klare Aufteilung auch in Mitte. Das sieht man allein, wenn man die Straßen lang läuft und auf den Zustand der Umgebung achtet. Am Mehringplatz, auf der Fischerinsel, der Leipziger Straße und der Wilhelmstraße wohnt ein gewisses Klientel, Unter den Linden, am Friedrichwerder, in der Luisenvorstadt eben ein anderes. Zu tun haben die miteinander null. Das sind keine lebendigen Quartiere, wo der Millionär neben dem Hartz-IV Empfänger lebt, es sind faktisch strikt voneinande getrennte Areale.


    Und man sieht ja in der Wilhelmstraße, was passiert. Sukzessive knabbert man diese Inseln weg. Und wie viele Sozialwohnungen wird es nun im Neubau an der Wilhelmstraße geben? Ich schätze mal es werden ganze null sein.


    Das, von dem einige hier träumen, ist die Konservierung eines Relikts aus einer Zeit vor 30 Jahren. Diesen völlig gegen den Markt gerichteten Zustand wird man nur unter einer Bedingung dauerhaft halten können, nämlich indem die öffentliche Hand die Bauten teuer zurück kauft und über alle Marktgesetze hinweg subventioniert. Ansonsten werden diese Bauten langfristig das Schicksal des Baus in der Wilhelmstraße teilen.

  • @ Odysseus: Ich hatte keine Vorschläge gemacht, wie mit der Fischerinsel konkret umzugehen sei, sondern nur grundsätzlich darauf hingewiesen, dass man nicht einerseits die soziale Durchmischung als erhaltenswert und positiv würdigen und sie zugleich als "Überbleibsel aus einer anderen Zeit" implizit für obsolet erklären kann.


    Wenn wir uns, wie mir scheint, einig sind, dass einer soziale Durchmischung auch der Innenstadtbereiche erstrebenswert ist, dann können wir auf dieser (normativen) Grundlage unter (deskriptiver) Berücksichtigung der bestehenden Realitäten darüber diskutieren, wie man dieses Ziel unter den gegeben Bedingungen jeweils erreichen kann. (Weil die konkrete Wirklichkeit berücksichtigt wird, handelt es sich nicht um reines Wunschdenken oder Weltfremdheit. In der Moralphilosophie spricht man von "gemischten Syllogismen".)


    Im Fall der Fischerinsel haben wir den Konflikt, dass die bestehenden Hochhäuser städtebaulich und ästhetisch sehr problematisch und nicht erhaltenswert erscheinen, dass sie aber (vermutlich, das wäre zu prüfen) eine gewisse soziale Durchmischung gewähren.


    Drei Möglichkeiten bieten sich an:
    1. man verzichtet auf eine Veränderung, konserviert sozusagen die Situation im Interesse der jetzigen Bewohner und der sozialen Durchmischung in Mitte. Das würde auf Dauer vermutlich Probleme mit sich bringen und das städtebauliche und ästhetische Problem nicht lösen.


    2. Man setzt auf Abriss und Neubau schicker und teurer Townhouses oder Luxusimmobilien, die sich in der Höhe der Traufhöhe anpassen und in städtebaulicher Hinsicht eine Verbesserung darstellen. Durch entsprechend hohe Preise könnte vielleicht (!) der Verlust an Wohnfläche kompensiert werden. Allerdings wäre das mit der Vertreibung der jetzigen Bewohner verbunden, würde den weiteren Verlust günstigen Wohnraums bedeuten und wäre politisch m.E. nicht durchsetzbar (und nicht erstrebenswert). Und da viel Wohnfläche verloren ginge, wäre selbst ein sehr hoher Anteil sozialer Wohnungen keine Alternative, unabhängig davon, dass sich das Projekt dann auch wohl endgültig nicht rechnen würde.


    Bleibt 3. die Lösung, wie sie Architektenkind andeutete. Sie bestünde darin, dass eine Blockrandbebauung (mit einem Sozialanteil) die Hochbauten umschließt und sozusagen ästhetisch einhegt. Das würde nicht nur günstigere Wohnungen in den Bestandsbauten erhalten, sondern zusätzlich benötigten Wohnraum (auch für sozial Schwächere) schaffen. Diese Lösung würde manche Einwohner der Bestandsbauten schlechter stellen, zudem würde Grünfläche verschwinden, die Vorteile würden aber m.E. deutlich überwiegen.


  • Nur:


    Ich kann erstens gerade diesen Berliner/Potsdamer Habitus nicht verstehen, der dieses Berliner Phänomen als so etwas wie ein Naturgesetz und eingetragenes Recht begreift.


    Da bin ganz deiner Meinung! Ich denke du meinst das Phänomen, dass die gemeinten glücklichen Innenstadt-Bewohner, auf der einen Seite 5€/m² kalt zahlen -sei jedem gegönnt - aber auf der anderen Seite günstigen Neubau verhindern - Fischerinsel, Ernst-Thälmann-Park, Kleingärten, Micheangelostraße, etc.


    Kenn ich so auch nur aus Berlin/Potsdam.

  • Dass es so viele Sozialwohnungen und verhältnismäßig billigen Wohnraum in Mitte gibt (Fischerinsel, rund ums Rathaus, Leipziger Straße, Wilhelmstraße), ist international ein absoluter Sonderfall. Das gibt es nicht in Paris, nicht in New York, nicht in London, schlicht nirgends. Es ist einfach das Überbleibsel aus einer anderen Zeit.


    Na und? Sonst bist Du doch immer begeistert von allem, was aus anderen Zeiten übrigblieb. ;) Ich halte diesen Umstand für einen Standortvorteil. Natürlich sieht es in London besser aus, dafür stehen dort mittlerweile ganze Häuserzeilen leer, weil die Besitzer der dortigen Wohnungen sie nur noch als Anlageobjekte nutzen – Stichwort "Buy-to-leave". Das ist keine soziale Mischung, sondern extreme Segregation. In Mitte gibt es Soziale Mischung, und zwar weil die Townhouses am Auswärtigen Amt und die Hochhäuser der Leipziger Straße nur eine Straßenecke voneinander entfernt sind. Da die Leipziger auch städtebaulich was hermacht, finde ich diesen Zustand absolut erhaltenswert.


    Anders als, wie gesagt, die Fischerinsel. Das von Taxodium verlinkte Bild kommt meinen Vorstellungen für diese Gegend (nicht aber für das MEF z.B.) sehr nahe.

  • @ Architektenkind


    wir brauchen da leider nicht diskutieren, weil wir da in der Bewertung einfach Meilen auseinander liegen. Ich habe es schon weiter oben gesagt, ich wäre für eine ehrliche und richtige Durchmischung der Quartiere, so wie man es jetzt in der Potsdamer Mitte versucht.


    Das, was man in Berlin hat, ist eine Scheinmischung. Es gibt kein lebendiges Quartier, keinen Austausch zwischen den Bewohnern, anders als vielleicht auf den Berliner Kiezen.


    Die Segregation in Mitte ist so offenkundig, da von einem gesunden Gebilde zu reden ist doch Selbstbetrug. Man schaue sich den Mehringplatz an, was ist das denn? Ein waschechter sozialer Brennpunkt. Und dafür sollen wir uns jetzt auf die Schultern klopfen und begeistert sein, weil wir auf dem Papier sagen können, auch Einkommesschwache sind in Mitte präsent.


    Das gleiche trostlose Bild in der Wilhelmstraße und auf der Fischerinsel. Da ist alles verkommen und abgewohnt. Aber kein Investor wird hier etwas an der Situation ändern, solange es keinen Mehrwert für ihn bringt. Daher werden die ganzen Areale auf maximale Abnutzung gefahren, bis die Substanz irgendwann nicht mehr zu retten ist.
    Bis dahin kann man sich vordergründig freuen, dass Oma Erna noch weitere 15 Jahre in ihrem DDR-Musterplattenbau verbringen darf. Aber danach wird hier niemand mehr zu angemessenen Preisen wohnen können.


    Daher wäre es mir lieber, man setzt sich mit den Investoren zusammen und findet eine stadtbildverträgliche und soziale Lösung mit echter Perspektive als Luftschlösser zu proklammieren, die es mittelfristig dann nicht mehr geben wird.


    Aber das wird sich kein Politiker und keiner in der sehr links geprägten Berliner Bevölkerung ans Bein binden wollen. Es wird bleiben wie es ist und über die Jahre werden die Bauten immer weniger und in 30 Jahren ist dann alles verschwunden. Aber bis dahin musste keiner die bösen Botschaften überbringen und alles ist gut.

  • ^ Du machst es Dir sehr einfach. Ich habe doch oben geschrieben, dass auf der Fischerinsel was passieren muss. Am Mehringplatz auch. Und für die Wilhelmstraße habe ich sogar mal einen Kompromissvorschlag gemacht. Du dagegen: Alles links, alles DDR, muss alles weg – und dann willst Du irgendwo soziale Mischung herzaubern. Glaubst Du Dir doch selbst nicht, wenn Du andererseits Normalverdiener in der City als Anachronismus bezeichnest.

  • Eine Umgestaltung an der Fischerinsel steht doch gar nicht an. Die Linken als Regierungspartei haben sich klar dagegen ausgesprochen.


    Strangthema ist im übrigen der Molkenmarkt und das Klosterviertel und nicht die Fischerinsel oder der Mehringplatz.


  • Strangthema ist im übrigen der Molkenmarkt und das Klosterviertel und nicht die Fischerinsel oder der Mehringplatz.


    Da der Molkenmarkt (für Neulingen im DAF, dass ist das ebenerdige Autobahnkreuz* zwischen Rotem Rathaus und Stadthaus) nur einige hundert Meter von der Fischerinsel entfernt ist, versuche ich jetzt dort mal hinzugehen.
    Mal sehen ob ich es über die neunspurigen Rennpiste schaffe.


    *Zum Glück verfügte die Haupstadt der DDR nicht über ausreichende Mittel um den ernsthaft geplanten „Fly over“ für die zwei tausend Trabbis in der Stunde zu bauen, sonst müssten wir uns jetzt mit Frau Lompscher und Co über den Denkmalwert dieser ostmodernen Errungeschaft unterhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Taxodium ()

  • In der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung ist ein merkwürdiger Artikel zu lesen, in dem gewarnt wird, dass "statt kleinteiliger Parzellierung und vielfältiger Nutzung" dem neuen Quartier am Molkenmarkt nun "zentrale Platten-Bauwirtschaft durch zwei städtische Wohnungsbaugesellschaften mit Blöcken auf Großparzellen" sowie "Häuser im Billig-hässlich-monoton-Stil" drohten. Anlass ist offenbar die Tatsache, dass noch im November 2018 "von einem Realisierungs- und Gestaltungswettbewerb für den Entstehungsort Berlin die Rede" gewesen sei, der Anfang 2019 starten sollte, auf der Wettbewerbseite jedoch stünde, dass z.Z. keine Ausschreibung in diesem Bereich erfolge. Da keine weiteren Argumente geliefert werden, die Tatsache, dass am 26.2. ein für Anfang 2019 angekündigter Gestaltungswettbewerb noch nicht angelaufen ist, kein sehr starkes Argument ist, und der Artikel auf propagandistische Formulierungen nicht verzichten mag ("Sollen Plattenbauten in der historischen Mitte linke Mehrheiten sichern?"), scheint mir der Artikel ganz außergewöhnlich unseriös.

  • Maritta Adam-Tkalec, die Autorin des Artikels, ist so etwas wie der verlängerte journalistische Arm der Gesellschaft für ein historisches Berlin. Der B-Plan ist ja beschlossen und erst nach dessen Ausarbeitung hat das Land Berlin entschieden, dass es die Grundstücke selbst bebauen will (oder eben durch landeseigene Gesellschaften). An der den vorgesehenen Grundstücksgrößen, Baulinien, Leitgedanken hat sich nichts geändert. Sie gelten bei privaten oder öffentlichen Bauherren. https://www.stadtentwicklung.b…14_molkenmarkt_blatt1.pdf
    Ursprünglich, als Berlin pleite war, sollte die ganze Maßnahme durch die Veräußerungen der gewonnenen Baugrundstücke finanziert werden.
    Dass die Wohnungsbaugesellschaften keine Wettbewerbe durchführen würden halte ich für ein Gerücht, da sie dies in der Innerstadt mittlerweile tun (siehe Fischerinsel). Das ist hier auch zu erwarten. Ich denke, der Artikel ist Stimmungsmache.

  • Brrr..., was für ein schlechter Zeitungsartikel. Aber es wird genug geben, die stehend applaudieren :confused:


    Was meint sie mit der "Wettbewerbsseite"? Ich konnte bei der Senatsverwaltung nichts dergleichen finden.

  • Vielleicht irre ich mich, aber im Bebauungsplan sind doch gar keine Grundstücksgrößen vorgesehen. Ich kann bei einer angedachten Realisierung durch städtische Wohnungsbaugesellschaften schon nachvollziehen, dass jemand vor entsprechend "wirtschaftlichen" Gebäudefußabdrücken Angst hat. Der Artikel mutmaßt aber letztlich auch nur. Lassen wir es auf uns zukommen.

  • Es ist doch kein Grund Schaum vor den Mund zu bekommen, bloß weil einmal die Berliner Zeitung für eine kleinteilig-vielfältige Bebauung eintritt. Das ist ja selten genug.


    Aber vielleicht ist es schon wieder vergessen: der B-Plan sieht am Molkenmarkt und an der neuen Grunerstraße keine einzige Wohnung vor - weder von privaten Investoren noch von Wohnungsbaugesellschaften. Dazu ist die Verkehrstrasse auch nach der Verlegung viel zu laut. Tatsächlich werden an der Straße ausschließlich lärmabschirmende Gewerberiegel errichtet und - erst nach Fertigstellung derselben - in zweiter Reihe Wohnungbauten durch die landeseigenen Gesellschaften.


    Richtig ist, daß der B-Plan keine Parzellen vorgibt - die städtebauliche Körnung wird sich sicher an den jüngst errichteten Parzellen der Grunenstraße orientieren. Das hat natürlich mit einer altstadtkompatiblem oder identitätsstiftenten Bebauung, wie sie einstmals vom Senat gefordert wurde in in vielen deutschen Städten praktiziert wird, nichts zu tun.

  • Die "Abendschau" vom 24.03.2019 widmete dem Molkenmarkt rund 8 Minuten: https://www.rbb-online.de/aben…324_1930/molkenmarkt.html
    Zunächst ging's um archäologische Funde (einen ehemaligen Brunnen statt Mittelaltertümlichem fand man bisher),


    dann um einen Vergleich gestern - heute - morgen, verbunden mit Statements von Stefan Richter von der "Stiftung Zukunft Berlin" (Forderung von Flächen mit öffentlichen Nutzungen im EG und Kleinteiligkeit durch Beteiligung auch genossenschaftlicher und privater Bauherren neben zwei städtischen Wohnungsbaugesellschaften) und von Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (möchte das benachbarte Nikolaiviertel als Modell-Vorbild)


    und schließlich Prof. Benedikt Goebel vom "Bürgerforum Berlin" (plädiert für Mischung aus hauptsächlich zeitgenössischer Architektur und - zum kleineren Teil - historischen Fassaden; außerdem mehr Platz für Fußgänger & Radfahrer, weniger für Kfz: dies sei trotz Planfeststellung noch möglich)



    Fundstelle mit vielen PDF-Dokumenten:
    https://www.stiftungzukunftber…itiativen/berliner-mitte/
    --> https://www.stiftungzukunftber…er-die-historische-mitte/

  • Nachdem die Vorarbeiten für die Umgestaltung und Bebauung des Klosterviertels seit einiger Zeit sichtbar angelaufen sind, hier noch einmal, ein Panorama des Arreals. Wenn die Transformation einst abgeschlossen sein wird, wird man sich sehr bald danach kaum noch daran erinnern können, dass noch 2019 die Mitte Berlin von einer solchen riesenhaften Brache geprägt war.



    Gleich dahinter im Klosterviertel haben zwischenzeitlich offenbar erste bauvorbereitende Maßnahmen für das EmMi LuebesKind-Haus begonnen:



    Fotos von mir & von gestern & gemeinfrei.

    6 Mal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Ob das, was dann kommt, unbedingt so viel besser ist, ich weiß ja nicht.


    Wenn das gesamte Quartier am Ende aussieht wie die südliche Fischerinsel mit den scheußlichen Neubauten, dann ist mir aktuell die Brache fast lieber, weil man sich wenigstens keine Chancen verbaut.


    Ich habe ehrlich gesagt mit diesem ganzen Areal bereits vor der ersten Visu abgeschlossen. Unter den aktuellen Gegebenheiten kann das nix Vernüftiges geben. Es wird von der Architektur ein Leipziger Platz oder der Bahnhofsvorplatz im Kleinformat. Rasterfassaden, alles in beige, grau und weiß, Staffeldächer, ein Bau gesichtsloser als er andere und trotzdem wird man uns das als Interpretation der Vergangenheit verkaufen und sich dafür noch abfeiern (vgl. Fischerinsel).


    Dass hier die Keimzelle Berlins lag wird man am Ende ebensowenig nachvollziehen können. Aber was soll man sich aufregen. So is es halt.

  • ^ Angesichts des deprimierenden Ist-Zustandes besteht eher Anlass zur Freude, dass es endlich losgeht, denke ich, zumal die bisherigen Visus ja nur Baumassenstudien sind, weshalb man zum jetzigen Zeitpunkt kaum etwas über die architektonischen Qualitäten oder Mängel der Gebäude sagen kann.

  • @ ElleDeBE


    glaubst du ernsthaft, dass wir hier ein architektonisch anspruchsvolles Quartier bekommen werden, welches den Spagat zwischen historischer Erinnerung und moderner Stadt hin bekommt?


    Ich verweise einfach nochmal auf die innerstädtischen Projekte der letzten Jahre, auf die beteiligten Personen und das, was man bisher so dazu gehört hat. Und da muss man fast froh sein, wenn die Bauten am Ende so aussehen wie auf den Baumassestudien, denn mehr wird es nicht werden, ich erwarte sogar, dass man das an Monotonie und Gleichförmigkeit eher noch unterbieten wird.


    Aber was solls, ich muss es mir ja nicht ansehen. Berlin ist ja zum Glück groß genug, dass man um bestimmte Areale einen weiten Bogen machen kann.

  • glaubst du ernsthaft, dass wir hier ein architektonisch anspruchsvolles Quartier bekommen werden, welches den Spagat zwischen historischer Erinnerung und moderner Stadt hin bekommt?


    Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte vielmehr, dass Aussagen über die architektonische Qualität zu diesem Zeitpunkt, wo noch noch keinerlei Entwürfe vorliegen, verfrüht sind.