Konzerthaus München [in Planung]

  • und mit dem Backstage hätte man sogar junges Publikum in der Nähe, das man durch Aktionen anlocken könnte.


    Die hat man im Werksviertel auch weiterhin...


    Ein gutes Argument für die Paketposthalle ist der Platz. Bei der Architektur verstehe ich nicht, wie man da jetzt schon den Teufel an die Wand malen möchte, ohne auch nur eine einzige Visualisierung vom Werksviertel-Saal gesehen zu haben bzw. eine weniger utopische Version der Paketposthalle.

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    Das ist blos mein Bauchgefühl, dass das nichts wird.
    Die Paketposthalle ist meiner Meinung nach auf einem Level mit Olympiapark, Hypo-Hochhaus oder der Gleishalle vom HBF. Es würde mich sehr wundern wenn so ein verhältnismäßig kleiner Neubau im Werksviertel da auch nur ansatzweise mithalten kann. Den Teufel würde ich schon deshalb nicht an die Wand malen, weil ich der Meinung bin, dass man für einen Konzertsaal nicht mehr ausgeben sollte als zwingend nötig und das spricht definitiv für den Osten.

  • Gerade die Dichte spricht doch für den Standort Werksviertel. Es ist ein Carakteristikum attraktiver europäischer Städte, dass Wohnen, Arbeiten, Freizeit und kulturelle Einrichtungen auf engem Raum "gequetscht" stattfindet.
    Bei der Paketposthalle hätte man wieder so ein elend weitläufiges Gelände mit öden "Grünflächen".


    Dass im Werksviertel mehr Platz für Büro- und Wohnhochhäuser gewesen wäre steht auf einem anderen Blatt. Da hätte man bei anderen Bauten noch deutlich aufstocken können.


    Zudem kann man in München ENDLICH mal über die Stadtgrenzen von 1810 hinausdenken. München braucht endlich kulturelle Vorzeigeobjekte außerhalb der Altstadt.

  • Naja, also kulturelle Vorzeigeobjekte außerhalb der Innenstadt gibt es genügend. Da braucht es keinen neuen Konzertsaal dafür. Und wenn es schon ein Argument für das Werksviertel sein sollte, dann wäre es genauso eines für die Paketposthalle.


    Auf dem Werksviertel-Areal wo jetzt der Konzertsaal entstehen soll, wären auch keine weiteren Hochhäuser entstanden, sondern den letzten Plänen zufolge, irgendwelche normalen 8-stöckigen Büro- oder Gewerbebauten.

  • Ein neuer Artikel in der F.A.Z. ( wohlgemerkt nicht SZ ) befasst sich nochmals mit dem Konzertsaal im Marstall. Darin wird beschrieben, wie das Akustikgutachten des japanischen Professors zu Ungunsten des Standortes umgemünzt wurde, obwohl der Akustiker einen Saal nicht unbedingt abgelehnt hat. Die damalige Entscheidung war rein politisch motiviert. In meinem Bekanntenkreis wurde mir das auch schon berichtet.
    Auch ist man sich in dem Artikel sicher, dass der jetzige neue Standort am Ostbahnhof der denkbar Schlechteste ist, den man nun bekommt.


    http://www.faz.net/aktuell/feu…klich-steht-14033902.html


    Entschuldigung , liebe SZ: Gerade lese ich , ihr habt gestern schon darüber berichtet. Hab ich übersehen. Hier dazu der Artikel
    http://www.sueddeutsche.de/mue…al-1.2835399?reduced=true

    Einmal editiert, zuletzt von munichpeter () aus folgendem Grund: Richtigstellung

  • Den FAZ Feuilletonisten kann man da aber auch nicht ganz ernst nehmen, der schrieb schon von Anbeginn jedwede Lösung außerhalb der Altstadt schlecht. Das ist so ein Erzkonservativer dem jedwede Veränderung der Stadtstruktur zuwider ist. Alles, was nicht im Stile der Prinzregenten- oder Maximilianstraße ist, lehnt der ab.


    München muss sich dezentralisieren, anders ist das Stadtwachstum nicht zu packen. Und der Bau des Konzertsaales etwas weiter draußen (Stadtrand ist weder Ostbahnhof noch Paketposthalle noch lange nicht) ist dafür das genau richtige Signal.

  • Naja, also kulturelle Vorzeigeobjekte außerhalb der Innenstadt gibt es genügend.


    Welche denn? In München konzentriert sich fast alles auf den Bereich zwischen Gasteig, Pinakotheken und Altstadt.


    Und wenn es schon ein Argument für das Werksviertel sein sollte, dann wäre es genauso eines für die Paketposthalle.


    Das war nur EIN Argument. Das andere ist die städtebaulich viel interessantere Dichte im Werksviertel. Die Gegend um die Paketposthalle hat den Charme einer Parkstadt wie etwa Fortsenried.

  • Welche denn?


    - Schloss Nymphenburg
    - Olympiapark
    - BMW Welt
    - Allianz Arena
    - Tierpark
    - Englische Garten, Flaucher etc.


    Zudem sehe ich gerade, dass du in deinem Beitrag weiter unten nicht Innenstadt, sondern Altstadt geschrieben hast, dann könnte ich sämtliche Attraktionen außerhalb des Altstadtrings auch noch aufzählen :D


    Die gesamte Diskussion um den besten Standort ist langsam lächerlich. Jetzt wird ja schon wieder angefangen in den Medien über ein Comeback der Paketposthalle zu berichten. Ich finde beide Standorte gut, DEN perfekten Standort gibt es nicht und wird es auch nie geben. Man sollte zu der Entscheidung jetzt stehen und schauen, dass man im Werksviertel einen tollen Konzertsaal schafft. Es scheint, als hätten wir in München gerade wieder eine halbe Million Profistädtebauer, die genau wissen, wo und wie ein Konzertsaal gebaut werden müsste. Mindestens zwei Drittel davon sind doch politisch motiviert.

  • davon würde ich nur den Olympiapark gelten lassen.


    Tatsache ist, dass 99% aller Theater, Kinos, Museen und Ähnliches in einem Umkreis von 2 km um den Marienplatz stationiert sind. München ist inzwischen viel größer.

  • Sorry, aber wenn du Schloss Nymphenburg nicht als kulturelles Vorzeigeobjekt zählen lässt, dann macht das auf mich nicht den Eindruck, als ob du recht viel über Kunst und Kultur wüsstest.


    Tatsache ist, dass 99% aller Theater, Kinos, Museen und Ähnliches in einem Umkreis von 2 km um den Marienplatz stationiert sind.


    So? Belege?


    Aber nehmen wir mal an, deine merkwürdige Behauptung würde stimmen, dann befinden sich 99% aller kulturellen Einrichtungen auf einer Fläche von 12.5 qkm. Gar nicht mal so schlecht für eine Gesamtfläche von 310 qkm.


  • Tatsache ist, dass 99% aller Theater, Kinos, Museen und Ähnliches in einem Umkreis von 2 km um den Marienplatz stationiert sind. München ist inzwischen viel größer.


    Was du da schreibst macht auf mich den Eindruck als hättest du entweder die Altstadt noch nie verlassen oder du wohnst gar nicht in München und bist nur selten hier, denn dann kann so ein Eindruck durchaus entstehen.
    Theater, Kinos, Museen und "Ähnliches" gibt es in fast jedem Stadtteil, vielleicht nicht so groß und bombastisch wie im Bahnhofsviertel oder auf der Museumsinsel, aber die 99% sind trotzdem total daneben gegriffen.


    Und auf das Thema bezogen bin ich sehr gespannt wie man aus einem ins Werksviertel gequetschten Konzertsaal ein kulturelles Vorzeigeobjekt machen möchte. Das wird auf jedne Fall keine leichte Aufgabe.


  • Theater, Kinos, Museen und "Ähnliches" gibt es in fast jedem Stadtteil, vielleicht nicht so groß und bombastisch wie im Bahnhofsviertel oder auf der Museumsinsel, aber die 99% sind trotzdem total daneben gegriffen.


    Echt jetzt? ich lebe seit fast 35 Jahren in München. Welche Theater, Kinos, Museen und Ähnliches git es in Moosach, Milbertshofen, Freimann, Denning, Ramersdorf, Trudering, Giesing, Perlach, Sendling, Laim, Pasing Hadern - habe ich die alle übersehen? Die 99% sind sicher nicht völlig daneben gegriffen.
    Außerhalb des Zentrums/Altstadt gibt es so gut wie gar nichts außer ein wenig in Schwabing und noch viel weniger in Pasing und ein ganz klein wenig bißchen was vereinzelt und verstreut. Da ist ein Standort im Werksviertel, an der Paketposthalle (oder gerne auch in Moosach, Freimann, Neu-Riem)
    oder sowas ein Schritt in die richtige Richtung.


    Und auf das Thema bezogen bin ich sehr gespannt wie man aus einem ins Werksviertel gequetschten Konzertsaal ein kulturelles Vorzeigeobjekt machen möchte. Das wird auf jedne Fall keine leichte Aufgabe.


    Wo das Problem darin liegen soll, einen Konzertsaal in ein dicht und einigermaßen bebautes Neubauviertel zu "quetschen" entzieht sich mir völlig. Vielleicht sollte man auch das völlig deplatzierte, weil in das Glockenbachviertel "gequetschte", Gärtnerplatztheater auch lieber an den windigen Hanns-Seidel-Platz verlegen. Wo leben die Menschen gerne und verbringen ihre Abende: In den dicht gequetschten Altbestandsvierteln. Wo kann man abends nach 8 die Trottoirs hochklappen: In den großzügig angelegten und mit viel Platz ausgestatteten nicht-gequetschten Parkstädten.


    Allgemein gilt: Dichte bzw hohe Quetschungsrate: gut. Gegenteil: schlecht.

  • derzberb:


    Echt jetzt? ich lebe seit fast 35 Jahren in München. [...] Die 99% sind sicher nicht völlig daneben gegriffen.
    Außerhalb des Zentrums/Altstadt gibt es so gut wie gar nichts außer ein wenig in Schwabing und noch viel weniger in Pasing und ein ganz klein wenig bißchen was vereinzelt und verstreut.


    Sorry, aber du scheinst München in kultureller Hinsicht wirklich nicht gut zu kennen. Kein Vorwurf, vielleicht bist du ja nicht sehr kulturinteressiert (Schloss Nymphenburg keine Attraktion?), daher wahrscheinlich auch der völlig falsche Eindruck, 35 Jahre sind kein Argument, eine Stadt wirklich in jeder Hinsicht zu kennen. Wie viele kulturelle Einrichtungen es hier wirklich gibt, kann ich dir auch nicht sagen, der Blick in Stadtteilzeitschriften, Vereinsmitteilungen, Kirchenanzeiger, öffentliche Aushänge, Infobar des Gasteig etc. macht einem aber schnell bewusst, dass das Angebot hier fast schon unendlich groß ist. Sicher, du wirst wohl kein zweites Mathäser oder deutsches Museum finden, dennoch sind die 99% absoluter Käse :)


    Vielleicht sollte man auch das völlig deplatzierte, weil in das Glockenbachviertel "gequetschte", Gärtnerplatztheater auch lieber an den windigen Hanns-Seidel-Platz verlegen.


    :D

  • na gut, ich hab keine Ahnung. Dann werde ich meine Abende in Zukunft vor Schloß Nymphenburg herumlungern und die famosen Stadtteilfeste unsicher machen und den Lesezirkeln in Fortsenried und Daglfing beitreten.

  • Dass die Kultureinrichtungen sich wirklich stark auf die Innenstadt und drumherum beschränken stimmt auch nach meiner Wahrnehmung. Zumindest was aber Kinos betrifft gibt es wirklich ein gutes Angebot auch in den Stadtteilen (Cincinatti, Rosenkavalierplatz, Kino Solln, Leopold-Kinos, Rio,...) und außenrum (Neufahrn, Germering, etc.). Das ist in anderen Städten wesentlich schlechter. Das Kölner Kinoangebot in den Stadtteilen ist im Vergleich minimal.
    Und wenn du das Angebot in Haidhausen (Gasteig und die Kinos) und Schwabing mit zur Innenstadt zählst, widersprichst du dir selbst.

  • Schwabing und Haidhausen liegen im 3km-Umkreis zur Mariensäule.


    Aber ich bin auch schon schlauer geworden. Im Pfarrsaal der Gemeinde St.Nikolaus im Hasenbergl läuft jedes Jahr eine furiose Kinderfaschingsparty.

  • Das ist albern. Dass das Kulturangebot einer Stadt nicht über den gesamten Stadtraum gleichverteilt ist, findest du in jeder Stadt der Welt. Macht auch aus praktischen/ökonomischen Gründen anders keinen Sinn und hat wahrscheinlich auch was mit Bebauungsdichten zu tun. Warum sollte man in Obermenzing oder Solln das Kulturangebot ausbauen?
    Zumindest gibt es erste Ansätze, in den Stadtteilen das Kulturangebot auszuweiten (Mohr-Villa und Metropoltheater Freimann, Pasinger Fabrik, KuBi (?) Aubing, Bürgerhaus Unterföhring, Domagk-Ateliere) und die neueren Entwicklungen finden eher in den Stadtteilen und am Stadtrand statt (Volkstheater Viehhof, Kulturzentrum Perlach, Apassionata Fröttmanning, Konzertsaal,...). Und der Bau des Konzertsaales hinter dem Ostbahnhof ist Hinsicht auf die Dezentralisierung das absolut richtige Signal.


    99% ist einfach eine zu alberne Zahl um ihr nicht zu widersprechen.

  • Für diesen Typus ist alles außerhalb der Altstadt nur Pöbel.


    Mit dem Satz begibst Du dich aber auch nicht gerade auf ein höheres Niveau.


    Ich bin vor allem froh, wenn der Saal endlich mal gebaut wird. Andernfalls wird doch noch Jahrzehnte darüber geredet, ohne, dass etwas passiert.


    Ob der Saal wirklich in das Werksviertel passt, ist für mich weniger eine Frage der örtlichen Lage, denn die ist ja nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu Haidhausen und dem Ostbahnhof doch relativ städtisch - städtischer jedenfalls, als das Gebiet an der Paketposthalle. Viel wichtiger werden zwei Dinge sein:


    a) Architektur:
    Ich glaube, dass viele Bedenken - weniger der Kulturelite, aber bspw. in diesem Forum - von dem relativ kleinen Platz herrühren und der damit verbundenen Vermutung, dass die Architektur eigentlich nur auf einen rechteckigen Klotz hinauslaufen kann. Die Befürchtung teile ich, aber letztlich ist das eine Diskussion über "ungelegte Eier".


    b) Entwicklung des Werksviertels:
    Ich bezweifle sehr, dass zum jetzigen Zeitpunkt schon entschieden ist, wie das Werksviertel optisch in seiner Gesamtheit aussehen wird, welcher Mix an Menschen dort unterwegs sein wird und wie belebt es sein wird. Letztlich also die Frage, ob es eine verlassene Betonwüste wird, oder ein urbanes Quartier entsteht.


    Aber genau von diesen Punkten hängt in meinen Augen ab, ob es ein guter Konzertsaalstandort ist. Es kann also gut gehen, es kann aber auch schief gehen. Ich finde es aber grundsätzlich gut, dass München hier mal etwas wagt.


    Gleichzeitig finde ich es aber auch charmant, einen neuen Vorzeigekonzertsaal dort hinzustellen, wo schon Hochkultur ist (Stichwort Marstall). Wenn es hier eine praktikable Lösung gäbe, also einen idealen Standort, dann würde ich das durchaus unterstützen. Letztlich hat das auch was mit der Wertschätzung zu tun, die man einem der besten Orchester der Welt entgegenbringt. Es hat also eine gewisse Smbolkraft, wenn man so will. Und es liegt auf dem Weg der touristischen Routen. Aber einen solchen idealen Standort gibt es eben im dicht bebauten München nicht!