Ideen für Nürnberg

  • zu #31:
    Genau genommen ist eigentlich nur in Frankfurt die Hochhaus-Architektur interessant, eben weil für Deutschland einzigartig. In den USA wären aber diese Hochhäuser wohl schon wieder langweilig, weil in jeder größeren Stadt ähnlich vorhanden.


    Die Skyline aus Frankfurt ist nicht nur deutschlandweit einmalig, sondern sogar europaweit (Moskau hat noch eine, ist aber ja nicht in Europa). Wie schon angesprochen gibt es in den USA in jeder Stadt ab ca. 500.000 Einwohnern ein Stadtzentrum, das auch als solches erkennbar ist. Sowas signalisiert außerdem auch Wohlstand der Stadt und kann, wenn die jeweilige Stadt weiß es einzusetzen, auch viele zusätzliche Touristen bringen, in die betroffene Stadt zu reisen.
    Nürnberg hat jetzt für Touristen von der Natur her nicht sehr viel zu bieten. Weder ein Meer, noch Bergen wie die Alpen (erst die Fränkische Schweiz einige km entfernt) oder sonst irgendetwas in der Art. Ich finde, dass die Stadt eine recht große Ähnlichkeit mit Chicago aufweisen kann. Gut, Chicago hat 2,8 Mio. Einwohner und über 9 Mio. in der Metropolregion. Wenn man also noch die Einwohner mit einbeziehen würde sowie das Klima, dann würde es aber z. B. auf Seattle (Washington) passen.
    Seattle hat auch etwas um die 500.000 Einwohner und ist ebenfalls wie Nürnberg eine Metropolregion. In der Metropole leben auch ca. 2,5 Millionen Menschen; in Nürnberg sind es sogar mehr als 3 Mio. Man sieht, dass die Städte im gesamten Vergleich (Klimazone, Bevölkerung und natürliche Sehenswürdigkeiten) sehr viel gemeinsam haben.
    Was sie jedoch nicht gemeinsam haben ist die Skyline, die leider nur in Seattle vorzufinden ist. Dort gibt es unter anderem auch den berühmten Fernsehturm der Stadt, der im futuristischen Stil gehalten ist und der auch für Touristen zugänglich ist. Oben ist eine Plattform, auf der man einen schönen Ausblick über die gesamte Stadt hat.
    Sicher kommen Touristen nicht nur wegen ein paar Hochhäusern, allerdings sollte man beachten, dass man somit auch das Stadtzentrum ausbauen bzw. ausweiten könnte. Die Stadt hätte eben auch wieder was zu bieten.
    Noch kurz was zum Businesstower. Ich finde den Turm ganz schön, obwohl es eigentlich eher ein Türmchen ist. Habe gerade gegooglet nach dem Rewe-Zentrums Turm in Essen und muss sagen, dass sich die beiden wirklich ähneln. Aber sogar Essen hat eine beeindruckendere Skyline als Nürnberg.
    Hier mal ein Bild davon: http://www.luftbild-archiv.de/…uftbild-Essen-Skyline.jpg

  • Das ist eben das Problem beim Großteil der modernen Architektur. Meist ist es - natürlich aus Kostengründen - mehr oder weniger Architektur von der Stange standardisierten Bauteilen, also 08-15. Ein Gehry ist eben nun mal eher die Ausnahme. (Übrigens dürften auch seinetwegen nur wenige nach Düsseldorf reisen.)
    Damit kann man aber keine Touristen anlocken.
    Hinzu kommt, dass eben Nürnberg im Vergleich zu anderen Zentren wirtschaftlich doch zweite Liga ist. Wo sind denn hier die Hauptverwaltungen großer Konzerne, die sich extravagante Gebäude leisten könnten?
    Hier gibt es keine Allianz, Deutsche Bank, Boeing, RWE, BMW usw.


    Ich finde persönlich, dass Nürnberg schon sein eigenes Flair hat. Das mögen manche als verstaubt empfinden, aber es ist nun mal so.
    Prag oder Venedig haben ja auch keine bzw nicht so viel moderne Architektur und sind trotzdem für Touristen attraktiv, und wie!
    Das Problem mit den Touristen in Nürnberg ist wohl eher, dass die oft nur als Tagesgäste kommen.
    Nürnberg vermarktet sich da einfach schlecht. Das sieht man schon bei den Museen. Das Germanische Museum z.B. braucht sich europaweit ganz gewiss nicht zu verstecken. Man meint aber schon fast, die Stadt würde sich dafür schämen. Gut, der Name ist wirklich nicht besonders attraktiv, aber die Sammlungen dafür umso mehr. Es wird kaum Werbung dafür gemacht, nicht einmal die Beschilderung ist besonders gut (zumindest im Vergleich zum Dokuzentrum).

    2 Mal editiert, zuletzt von harher ()


  • Hinzu kommt, dass eben Nürnberg im Vergleich zu anderen Zentren wirtschaftlich doch zweite Liga ist. Wo sind denn hier die Hauptverwaltungen großer Konzerne, die sich extravagante Gebäude leisten könnten?
    Hier gibt es keine Allianz, Deutsche Bank, Boeing, RWE, BMW usw.


    Genau das fehlt eben. Und dass keine Großunternehmen nach Nürnberg ansiedeln liegt mit Sicherheit nicht an den billigen Grundstückspreisen im Vergleich zu gleich großen anderen Städten, sondern auch wieder an der Stadt und an der Attraktivität, wie die Stadt das Image rüberbringt.
    Die Stadtverwaltung dürfte halt auch nicht immer nur kleinkariert denken wie es schon seit Jahrzenten gemacht wird, sondern müsste sich auch mal mit größeren Projekten beschäftigen bzw. solche in die Stadt holen und nicht gleich immer gegen alles mögliche die Arme verschrenken.



    Ich finde persönlich, dass Nürnberg schon sein eigenes Flair hat. Das mögen manche als verstaubt empfinden, aber es ist nun mal so.
    Prag oder Venedig haben ja auch keine bzw nicht so viel moderne Architektur und sind trotzdem für Touristen attraktiv, und wie!
    Das Problem mit den Touristen in Nürnberg ist wohl eher, dass die oft nur als Tagesgäste kommen.
    Nürnberg vermarktet sich da einfach schlecht. Das sieht man schon bei den Museen. Das Germanische Museum z.B. braucht sich europaweit ganz gewiss nicht zu verstecken. Man meint aber schon fast, die Stadt würde sich dafür schämen. Gut, der Name ist wirklich nicht besonders attraktiv, aber die Sammlungen dafür umso mehr. Es wird kaum Werbung dafür gemacht, nicht einmal die Beschilderung ist besonders gut (zumindest im Vergleich zum Dokuzentrum).


    Die Beispiele mit Prag und Venedig kann ich nicht mit Nürnberg vergleichen. Eventuell noch Prag mit der Altstadt, allerdings sind dort auch nicht viel mehr Touristen bzw. gibt es auch nicht viel mehr Touristenumsatz als in Nürnberg.
    Und Venedig ist weltbekannt schon alleine wegen dem venezianischen Karneval in der Stadt. Als Sehenswürdigkeiten gibts dann auch noch das Kanalsystem mit den Gondeln. Also das ist gar kein Vergleich mit Nürnberg. Ich kenne die Werte der Stadt jetzt nicht, aber ich nehme ziemlich sicher an, dass die mehr Umsatz durch Touristen haben als Nürnberg.
    Dass die Stadt Nürnberg nur in der zweiten Liga mitspielt ist nicht zu bestreiten. Genau damit habe ich auch diese seltsame Denkweise gemeint, sich gegen alles Neue zu wehren und keine großen Projekte zu begrüßen.
    Ehrlich gesagt war ich noch nie im Germanischen Museum und habe es auch nicht vor, weil ich mir darunter eben auch nicht viel davon verspreche. Die Wegbeschreibung dort hin ist natürlich nicht so gut wie die des Dokuzentrums, allerdings werden Touristen auch eher zum Dokuzentrum gehen als zum Germ. Museum. Nürnberg zieht mit diesen Sehenswürdigkeiten eben auch nur Leute an, die etwas von Kultur halten und Museen mögen.
    Es verlangt niemand, dass Nürnberg von heute aus morgen zur Weltstadt wie New York wird, aber man könnte - wenn man sich bemüht - auf jeden Fall mehr Potential und somit auch Geld aus der Stadt rausholen.
    Da gibt es auch ein sehr schönes Beispiel und zwar Bottrop. Die Stadt hat eigentlich nichts interessantes zu bieten. Genau deshalb haben die sich bemüht einen Freizeitpark in die Stadt zu bekommen und sie habens geschafft.
    Jetzt könnte man selbstverständlich noch sagen, dass Bottrop im Ruhrgebiet liegt, wodurch man die Ansiedlung des Themeparks begründen könnte, dass dort eine sehr hohe Einwohnerzahl existiert.
    Aber nimmt man beispielsweise den Europa Park in Freiburg, dann sieht man, dass keine hohen Einwohnerzahlen oder große umliegende Städte nötig sind, dass sich ein Freizeitpark ansiedelt und dieser auch viele Besucher hat. Durch jährliche Erweiterungen bekommt Freiburg genug Steuergelder, um wieder neue Projekte fördern zu können.
    Ich möchte damit sagen, dass man Projekte einfach fördern sollte anstatt sich gegen sie zu stellen. Man muss sich eben bemühen soetwas an Land zu ziehen und nicht ewig so weiter machen, denn dann kann es schon bald passieren, dass wir von der zweiten sogar in die dritte Liga abrutschen könnten. Das Bevölkerungswachstum in Nürnberg hat leider auch schon einen Rückgang in den nächsten Jahren zu erwarten.

  • ^ Ohne jetzt in die Diskussion einsteigen zu wollen, zwei Korrekturen zum obigen Beitrag: Prag bewegt sich bei den Touristenzahlen zwischen 3,5 und 4 Mio, Nürnberg, wenn ich das richtig sehe, eher um die 2 Mio. Das lässt sich zwar zugegebenermaßen aufgrund der unterschiedlichen Statistiken schwer vergleichen, aber m.E. kann kein Zweifel daran bestehen, dass Prag touristisch doch eine Nummer größer ist. Weiterhin ist der Europapark Rust 35,5 km von Freiburg entfernt, ist ist also zu bezweifeln, dass die Stadt einen direkten finanziellen Vorteil (abgesehen von den gesamtwirtschaftlichen Effekten für die Region) von der Ansiedlung hat.

  • zu #43:

    Habe ja nicht behauptet, dass z.B. Prag von den Zahlen direkt mit Nürnberg vergleichbar wäre, wohl aber ganz sicher ganz gut von der Struktur her.
    Es sind beide mittelalterliche Städte mit großem kulturellem Hintergrund, die übrigens früher auch in enger Verbindung standen. Nürnberg war im Mittelalter ein Zentrum von Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft, man kann getrost sagen, es war damals eine Weltstadt. Davon ist heute leider nicht mehr viel zu spüren.
    Ich denke aber, Bottrop als Musterbeispiel ist ja wohl ein leichter Scherz.
    Wenn Du noch nie im Germanischen warst und auch nie dort hingehen willst, dann charakterisiert das schon etwas Deinen Background. Du würdest in Venedig ja auch kaum den Dogenpalast ansehen, sondern dich auf ein Gondel-Event beschränken...


    Das Germanische spielt ganz sicher in einer Liga mit Museen in Köln, München oder Berlin.
    Dass Nürnberg vieles verschlafen hat, finde ich ja auch. Aber eben nicht gerade einen Freizeitpark. Zum Beispiel hätte Nürnberg sich längst um den Status Weltkulturerbe bemühen sollen. Die Kirchen, die Burg und vor allem die Stadtmauer, die es in dieser Form kaum noch gibt, wären ganz gewiss Pfunde bei einer ernstvollen Bewerbung. Man hat dies aber kaum richtig versucht, und wenn, dann haben die Münchner Bürokraten das auch noch ausgebremst.


    Jedenfalls liegen die Chancen Nürnbergs bei der Kultur, denn da hat man Stärken. Nur muss man die dann auch kommunizieren.


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  • Zum GNM: Ich habe vor einiger Zeit in der Zeitung gelesen, dass nun auch die braunen Autobahntouristik Tafeln mit dem GNM werben sollen... Ansonnsten sehe ich es ähnlich wie harher. Nürnbergs Trumpfe liegen im Kulturellen, und da ist die Stadt erstklassig aufgestellt!


    Zum Vergleich mit Prag:


    Nürnberg ist sehr wohl mit der Tschechischen Hauptstadt vergleichbar! Prag hat halt um einiges mehr Aufmerksamkeit als Hauptstadt und wure zudem im Krieg nicht niedergemäht. Und wenn man diese Tatsachen mit in Betracht zieht, steht Nürnberg im Touristen Vergleich sehr gut da...


    Moderne Hochhaus Architektur darf in Europäischen Städten nicht allein die Richtlinie für attraktive Städte sein!

  • zu #44:


    Hab da jetzt keine Quellen zur Hand, aber angeblich sollen ja zum Christkindlesmarkt schon 2 Mio kommen (wie auch immer das gerechnet wird).


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  • Ohne jetzt arrogant klingen zu wollen, aber Prag hat als ehemals wichtigte Metropole der k.u.k. Monarchie architektonisch doch so einiges mehr zu bieten als Nürnberg, was ohne Frage auch recht interessant ist. Allein die Innenstadt ist eine wahre Augenweide an barocker Pracht, selbst die äußeren Wohnviertel sind heute ganz gut renoviert.

  • Nur so nebenbei als "Richtigstellung" zu den obigen Vorwürfen:


    Die Nürnberger Stadtspitze und -politik hat sich in der Vergangenheit immer wieder um Aufwertung, Forschungs- und Bildungsinstitutionen, Behörden, Kultureinrichtungen und -ehrungen etc. bemüht. Beispielhaft seien nur Alt-OB Schönlein (SPD) mit seiner Idee der Kulturmeile und europ. Kulturhauptstadt gemeinsam mit Krakau als auch der ehem. OB Scholz (CSU) mit dem Versuch Weltkulturerbestatus für die Stadtmauer zu bekommen genannt.


    Beide sind still und leise aber effektiv in "München" ausgebremst worden. Scholz von seiner eigenen Partei, damals noch alleine mit absoluter Mehrheit den Freistaat regierend, Schönlein von seinem damaligen im Rennen um den OB unterlegenen Rivalen Beckstein, seines Zeichens Nürnberger!!!


    Genauso ging es auch vielen anderen guten Ideen, die in München versanden, blockiert oder ausgesessen werden (siehe Bayern-FIT als aktuellen Fall) bzw. lokal mangels Ressourcen, Geld und Kreativität, scheitern.



    Wie sich Nürnberg rausziehen kann? Evtl. und hoffentlich durch enge Kooperation mit dem näheren und weiteren Umland. Dazu ist die "Metropolregion" ein erster richtiger Schritt, der aber alleine noch nicht ausreicht. Evtl. auch langfristig mit eigenem Bundeland Franken?

  • Das sehe ich weitgehend auch so. Nürnberg hätte mit Stadtmauer, Burg und den Altstadtkirchen locker das Niveau für Weltkulturerbe. Vor allem die Stadtmauer ist einzigartig. Man war aber einerseits von Nürnberg aus recht zaghaft. Man hat Asche aufs Haupt gestreut, weil hier man der Hitler herummarschiert ist. Das ist zwar richtig, war aber nur ein Bruchteil der Stadtgeschichte. Und dann hat München quer geschossen.


    Nürnberg ist in vielen kulturellen Dingen stark benachteiligt. Es gibt hier zwar ein Staatstheater, doch das ist gegenüber den Münchner Bühnen lange nicht so gut finanziert. Das "Staatstheater" ist also eher eine Mogelpackung.

  • Auch wenn die Benachteiligiung seitens und gegenüber dem Münchner Raum offenkundig ist, ein eigenes Bundesland "Franken" wäre der endgültige wirtschaftliche Niedergang Nürnbergs unter den aktuellen Bedingungen.


    Denn das Umland ist ebenfalls strukturell eher schwach aufgestellt, vor allem Oberfranken wird in den nächsten 20 jahren in manchen Gebieten mehr als 20% seiner Einwohner verlieren. Und Oberbayern mehr als 20% zuwanderung haben.


    Es hilft nichts, Nürnberg ist weiter auf München angewiesen, so wie eben seit 1806. Allerdings frisst sich das rasante Wachstum Münchens langsam selbst. Die Wohungssituation dort ist verheerend, vor allem wenn man berücksichtigt, dass das Preis/Leistungsverhältnis überhaupt nicht mehr stimmt. Viele der notwendigen Infrastrukurprojekte (Hauptbahnhof, Flughafenanbindung, zweiter S-Bahn-Tunnel) werden erst in ferner zukunft fertig, vielleicht zu spät um spürbare Entlastung zu bewirken.


    Die Entwicklung der bayrischen Hauptstadt läuft wohl zu schnell, das ein oder andere Potentialversprechende wird wohl bei dem Preiskampf nicht mehr mitspielen und in der Nachbarschaft nach alternativen suchen. Der Großraum Nürnberg könnte sich dementsprechend präsentieren.


    Aber noch immer hat Nürnberg das Image einer Arbeiterstadt mit herzigem Weihnachtsmarkt. Man vergeiche das schnittige Image der Lederhosen und Laptop in oberbayern! Fortschritt UND tradition war und ist das pfund mit dem München wuchert. In Nürnberg und Umgebung sieht es mehr nach vergangenheitsbeältigung und geordnetem rückzug aus. Die Reaktion der umzugsunwilligen Statistikbeamten aus München mag ja zu kritisieren sein, aber er spricht bände über die Wahrnehmung des Großraums. Wie meinte der Fürther OB dazu: Wir sind doch nicht in der Wüste Gobi...


    na vielleicht doch. oder eben noch.


    D.

  • Es wäre wünschenswert wenn die Regierung Nürnberg in diese Rolle rücken würde! Aber keine Landeshauptstadt würde freiwillig seine zentrale Stellung aufgeben! Das wäre aber wirkliche Strukturhilfe für Nordbayern!

  • Also ich sehe das eher so, dass die Nürnberger Bevölkerung weiterhin eher gleich bleibt bzw. sogar zurückgeht. Genauso halte ich es auch nicht für sehr wahrscheinlich, dass man aus München wegen zu großen Bevölkerungsproblemen nach Nürnberg oder allgemein in die Metropolregion ziehen wird. Der Freistaat wird sich da schon was einfallen lassen, wie sie diese Probleme der Infrastruktur in M lösen werden.
    Die einzigen die wohl nach Nürnberg von M ziehen werden, sind ärmere Bevölkerungsschichten. Diese Ansicht wird auch schon in mehreren Prognosen bestätigt und auch ich halte das für ziemlich realistisch.
    Auch jetzt ist es schon so, dass in M überwiegend und auch mehr wohlhabendere Einwohner leben als in Nürnberg.

  • Schon klar! Warum soll ein Wohlhabender auf Mietpreise achten? Ich seh das aber nicht nur als Nachteil. - Durch die günstigeren Mieten lässt sich eine lebendige kreative Szene etablieren, die Uni auszubauen ist bei den günstigeren Preisen in N ebenso sinnvoll! Dies belebt die Stadt ungemein und verleiht Charme. N war schon immer workinclass und M eher etepetete. Es liegt am Menschen selbst welches Image einem mehr zusagt.

  • Die einzigen die wohl nach Nürnberg von M ziehen werden, sind ärmere Bevölkerungsschichten. Diese Ansicht wird auch schon in mehreren Prognosen bestätigt und auch ich halte das für ziemlich realistisch.


    ??? wo hastn das her? glaube kaum, dass jemand aus neuperlach/hasenbergl auf die idee kommt nach nürnberg zu ziehen. hier gibts doch erst recht keine perspektive.

  • Für jemanden, der ohnehin keine Perspektive hat, ist es wohl relativ egal, ob er in München oder Nürnberg in der schlechten Gegend wohnt. In München gibts BMW mit Fließbändern, hier die Überreste von Grundig und andere Industriefirmen - oder eben die zig Callcenter mit 400 € Jobs.

  • Na Nürnberg ist nun aber auch wirklich kein Armenhaus.



    Mag sein das es sich mit den anderen beiden süddeutschen Metropolen Stuttgart und München nicht messen kann, das liegt aber eben vor allem daran, dass Nürnberg keine Residenz- und spätere landeshauptstadt wurde.



    Die wirtschaftsstruktur der Stadt ist nicht schlecht im bundesschnitt, aber im vergleich zum südlichen bayern hinten dran. Aber eine (extrem unwahrscheinliche) abspaltung von bayern würde die sache nicht besser machen, schließlich wird da grade das große geld verdient. nürnberg bleibt also von der gunst münchens weiter abhängig. sehen wir es positiv, besser von münchen abhängig als von Schwerin oder Kiel! (ich meine dies finanziell)



    in Nürnberg geht es nun vor allem darum, die stadt endgültig und nachhaltig durch den strukturwandel zu bringen. wie gesagt, es war mal das industrielle herz bayerns das hier schlug. übrigens war auch dies zu wesentlichen teilen eine entscheidung der münchner die keine fabriken in der frühen phase der industrialisierung in der stadt haben wollten.



    der tod von quelle war nun wohl hoffentlich der letzte große streich, nun geht es ums ideen sammeln. da nürnberg sehr preisgünstig ist, verkehrsgünstig liegt und städtebaulich herausstechend unter den deutschen großstädten ist, sind die voraussetzungen nicht die schlechtesten.


    D.

  • Nürnberg wird von München stark benachteiligt, da gibt es gar keinen Zweifel. Dies gilt auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet.


    Das sieht man ja auch am BR. Warum gibt es da nur diese lächerlichen Alibi-Regionalfenster?
    Es gibt keinen Nürnberg-Tatort (im Bereich SWR dagegen hat man mehrere Spielorte).
    Das Rundfunkorchester müssen wir zwar zahlen, es spielt aber kaum hier.


    usw
    usw


    Aber:
    Viele entscheidende ökomonische Fehler sind in Nürnberg auch hausgemacht, und das schon seit Jahrzehnten.
    Früher war hier mal der MAN-Standort für Lkws und Busse, jetzt in Dachau, warum?
    Einige Zeit hat man Unternehmen eher vertrieben, anstatt neue hinzuzugewinnen (Beispiel: Schwan-Stabilo).
    Bei der Bewerbung um ein BMW-Werk (OK, hätte man gegen die Ostförderung eh nicht geschafft) hat man sich stümperhaft verhalten.


    Ein eigenes Bundesland Franken ist ökonomisch - zumindest gegenwärtig - unrealistisch. Rein von der Größe her wäre es allerdings angebracht, angesichts von Ländern wie Saarland, Bremen, Sachsen-Anhalt....

  • Naja Stichwort München....viele von den Bauprojekten dort entstehen zumindest aus meiner Sicht primär unter dem Gesichtspunkt möglichst zügig neuen Wohn- und Büroraum zu schaffen.


    Es gibt dort sicher einige gute Projekte, aber das was z.B. auf den ehemaligen Bahnflächen entsteht ist zumindest architektonisch gesehen eher "durchschnittlich", teilweise sogar schon "langweilig".


    Und das war eigentlich nur eine architektonische Beurteilung. Die andere Frage ist nämlich, inwiefern sich ein schnelles Wachstum dauerhaft auswirken wird. Denn auch in München wird das nicht immer so weitergehen.


    Ein eigenes Bundesland Franken würde ich mir auch nicht unbedingt wünschen. Aber eine zweite Gebietsreform wäre ja nicht mal so verkehrt.


    Dies darf aber in keiner Eingemeinderei irgendwelcher Dörfchen ausarten wie das schon mal der Fall war (daß das Knoblauchsland zu den Städten Fürth und Nürnberg gehört ist gelinde ausgedrückt ein Witz), sondern muß in sinnvolle Zusammenlegungen und Neuordnungen münden, die zur Stärkung der fränkischen Region beitragen können. So könnte ich mir durchaus eine Zusammenlegung der Bezirke Mittelfranken und Oberfranken vorstellen, um einen starken Gegenpol zu Oberbayern zu schaffen.


    Gerade der Raum Erlangen könnte von einem Wegfall der unsäglichen Bezirksgrenze profitieren, viele Planungen könnten einfacher über die Bühne gehen als bisher.