Infrastrukturprojekte Hamburg

  • Ich möchte den Austausch von Gedanken - gerade in diesem öffentlichen Forum - nicht unterbinden und kann dies auch nicht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir uns argumentativ weiter bewegen. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass es jetzt vor allem ums Rechthaben geht und man sich deswegen vielleicht auf allen Seiten auf extreme Positionen versteift - nur das eine oder das andere kann richtig sein - und Argumente der Gegenseite aus reinem Trotz nicht mehr anerkennt.


    Das soll kein Apeasement sein im Sinne, dass wir grundsätzlich alle Meinungen als gleichwertig anerkennen müssen. Gerade ich bin kein Freund davon, aus mangelnder Konfliktbereitschaft auch undurchdachte Meinungen als gleichwertig gelten zu lassen und sie somit indirekt zu legitimieren. Aber wir sollten hier doch die Kirche im Dorf lassen und vor allem daran denken, dass diese gesamte Diskussion für die Realität fruchtlos ist und wir uns gerade deswegen nicht aufregen brauchen.

  • Gerade ich bin kein Freund davon, aus mangelnder Konfliktbereitschaft auch undurchdachte Meinungen als gleichwertig gelten zu lassen und sie somit indirekt zu legitimieren.


    Schoen gesagt. Ich bekanntlich auch nicht ;)

  • Ich möchte den Austausch von Gedanken - gerade in diesem öffentlichen Forum - nicht unterbinden und kann dies auch nicht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir uns argumentativ weiter bewegen.


    Richtig, so ist es leider.


    Einen letzten Versuch mache ich allerdings noch.


    Zitat von Midas


    Dass die U3 Stationen Moe und Rathaus nicht barrierefrei sind, und das Busse derzeit (leider) die einzge barrierefreie Anbindung an die Moe sind, ist keine Meinung, sondern ein Fakt.


    Dir ist sicherlich bekannt wo die U3 verläuft und wo die Station Mönkebergstraße liegt, oder?
    Da kannst Du dir sicherlich vorstellen, wo ein barrierefrei Zugang entstehen müsste. Ist nicht die Bustrasse ein Grund dafür, dass die Station Mönkebergstraße nicht barrierefrei gestalltet werden kann, obwohl sie vergleichsweise dicht unter der Erde verläuft?


    Übrigens war der Ausgangspunkt, das ein anderer Forist bezüglich der Tunnelvorschläge für die Willi-Brandt-Straße seine Meinung geäußert hat die Busse aus der Mönkebergstraße zu verbannen.
    Es ist als nicht nur meine Meinung, dass das gut wäre.
    Und, sollte man das Umsetzen, würde sich die Verkehrsführung in der Innenstadt ohnehin verändern und die Steinstraße an Bedeutung verlieren.
    Dann noch der angedachte Ausbau des Hauptbahnhofs Richtung Süden ...

  • dennoch wäre ein Mittelmaß vielleicht sinnvoll. Ich erlebe es häufig (ja eine Meinung; kein Fakt) dass die Busse regelrecht im Stau stehen. Immerhin fahren dort eine ganze Reihe Linien (3, 4 , 5, 6, 31, 34, 35, 36, 37, 109, 640).
    Steinstraße (oder auch Ballindamm) könnten da schon Last von der Mö nehmen (nicht komplett verbannen).
    Ggf. sollte man die Mö kreuzen. Beispielsweise in dem die Bergstraße zu einer Bustrasse wird (Jungfernsteig - Bergstraße - Petrikirche [dadurch U-Rathaus] - Steinstraße)


    .. immerhin möchte man, dass die City mit der HafenCity zusammenwächst. Daher ja auch die Tunnelüberlegungen. Mit der Steinstraße würde man vielleicht "den Süden" Stück für Stück stärken und durch ÖPNV Anbindung attraktiver machen.
    (Fortführbar mit der Willy-Brandt-Straße und auch der Straße nördlich vom Zollkanal. Ein regelrecht engmaschiges Netz ;) )

  • Ich war heute wieder in der Mönckebergstraße und es war alles andere als angenehm. Totaler Bus- und Taxistau. Von einer Seite auf die andere zu wechseln, war regelrecht gefährlich!


    Zudem stört mich das die Straßenbeleuchtung bei Dunkelheit unzureichend ist! Vorallem im Bereich St. Petri. Den müssten die mal besser ausleuchten und generell mehr Leuchtkraft in die Straßenlaternen bringen. Ich dachte auf einmal ich stehe am Land vor der Dorfkirche!

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  • Zudem stört mich das die Straßenbeleuchtung bei Dunkelheit unzureichend ist! Vorallem im Bereich St. Petri. Den müssten die mal besser ausleuchten und generell mehr Leuchtkraft in die Straßenlaternen bringen. Ich dachte auf einmal ich stehe am Land vor der Dorfkirche!


    So viel ich weiss, ist sowieso ein neues Lichtkonzept für die Mönckebergstraße in Arbeit.

  • Ganz schön bissige Diskussion mal wieder, dennoch eine kleinlaute Anmerkung von mir: beim BID Nikolaiquartier wurde mit Nachdruck eine Bushaltestelle Großer Burstah gefordert (obwohl U Rödingsmarkt und U Rathaus 500m voneinander entfernt sind, also max 250m Entfernung) – ein Indiz dafür, was die ansässigen Geschäfte von einer Idee einer kompletten Verlagerung halten könnten.


    Über einzelne Buslinien kann man sicherlich immer streiten. Die Belastung ist ziemlich hoch und nicht jede Linie muss unbedingt durch die Mö gehen. Aber dafür muss man natürlich Fahrgastströme und Umsteigebeziehungen genau anschauen. Wieso nicht am neuen Südsteg des Hbf hervorragende Umsteigebeziehungen zwischen [völlig wahlloses Beispiel, nicht um die Ohren hauen] 5, 6 und 37 und dafür biegt der 6er Bus über Deichtorplatz Richtung Hafencity und der 5er über Lombardsbrücke Richtung Grindel. [/völlig wahlloses Beispiel, nicht um die Ohren hauen]


    Insofern bin ich bei Flor!an: ein Mittelweg kann eine Lösung sein, wenn man das als großes Problem identifiziert, aber ich denke nicht, dass man den ganzen Wust durch die Steinstraße zwängen will, sondern dass es um eine punktuelle, sinnvolle Verlagerung gehen wird. "Sinnvoll" ganz klar im Sinne von nicht einfach umleiten, sondern wie erschließt man neue Wege, z.B. in Richtung Hafencity.


    Ich frage mich ohnehin, ob nicht manch eine Buslinie durch die Weiterentwicklung der Hafencity mal ne neue Route bekommt. Bislang sehe ich nur die Verlängerungen der 4 und der 111 und den Stummel der Linie 6.

  • Warum sollte in Hamburg nicht möglich sein, was in fast allen großen deutschen Metropolen möglich ist?
    Neben dem schon erwähnten München sei da noch Frankfurt (Zeil), Stuttgart (Königsstraße) oder Köln (Hohe Straße) zu nennen.


    Nur Hamburg schleust eine zweistellige Anzahl Buslinien im Minutentakt durch ihre wichtigste Einkaufsstraße.


    Midas kann ja mal versuchen die Bewohner dieser Städte davon überzeugen das die das ändern. Die Fakten sind ja auf seiner Seite.

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  • Warum sollte in Hamburg nicht möglich sein, was in fast allen großen deutschen Metropolen möglich ist?


    Wenn das an mich gerichtet war: Natürlich ist es 'möglich' und es gibt Gründe dafür, die Mö zu ner Fußgängerzone zu machen. Aber es gibt eben auch viele Nachteile, die zwar arg harsch (jetzt krieg ich wahrscheinlich auch gleich eine auf den Deckel ;) ), aber doch richtig genannt wurden. Den wichtigen Player, die ansässigen Geschäfte, hatte ich jetzt noch nicht so als Argument wahrgenommen und da ich glaube, dass das ne sehr große Rolle spielt, hab ich das noch mit dem Beispiel um den "Großen Burstah" ergänzt.


    Meine "Meinung" (ein Wort, das hier, wie ich finde, fälschlicherweise diskreditiert wurde) kann man glaub ich oben rauslesen. Ich würde auf lange Sicht den Hbf-Südsteg mit guten Umsteigeoptionen für die Buslinien weiterentwickeln und dann überprüfen, welche Linie wirklich über die Mö gehen muss. Für nicht alle ist das von Vorteil und es wird ja ohnehin ne Verlagerung Richtung Hafencity geben – das muss sich im Busnetz auch widerspiegeln. [edit: mir ist natürlich klar, dass das nur kleinere Änderungen mit sich bringt, aber ich will jetzt nicht den ganzen Pro-Contra-Wust nochmal durchkauen, um zum Schluss zu kommen, dass ich zur Contra-alles-verlagern-Partei gehöre.]

    Einmal editiert, zuletzt von Fassade ()

  • Deutschlands umsatzstärkste Einkaufsstraße macht es vor: In einer Einkaufsstraße wollen die Leute von A-Z ihren Einkaufsmarathon laufen und nicht an jeder Ecke eine ÖPNV-Anbindung haben. Eine Einkaufsstraße ist eben keine Verkehrsachse. Zwischen Hauptwache und Konstablerwache sind 500 Meter allein zum Flanieren da und praktisch ohne jede ÖPNV-Anbindung, und die Kasse klingelt mehr als in der Mö. Die Mö ist mit den unterirdischen Stationen Hbf, Mö., Jungfernstieg und Rathaus bereits mindestens so gut "verdrahtet" wie die Zeil, auch ohne Busse.

  • Deutschlands umsatzstärkste Einkaufsstraße macht es vor: In einer Einkaufsstraße wollen die Leute von A-Z ihren Einkaufsmarathon laufen und nicht an jeder Ecke eine ÖPNV-Anbindung haben. Eine Einkaufsstraße ist eben keine Verkehrsachse. Zwischen Hauptwache und Konstablerwache sind 500 Meter allein zum Flanieren da und praktisch ohne jede ÖPNV-Anbindung, und die Kasse klingelt mehr als in der Mö. Die Mö ist mit den unterirdischen Stationen Hbf, Mö., Jungfernstieg und Rathaus bereits mindestens so gut "verdrahtet" wie die Zeil, auch ohne Busse.

    Zustimmung.


    Die ganze Diskussion erinnert ein wenig an die Zeit, als der private Verkehr aus der Mönckebergstraße (bitte nicht "Mö" ^^) herausgenommen wurde. Statt der seinerzeit vielfach befürchteten Umsatzeinbußen hat die Straße an erheblich Attraktivität gewonnen und es im Resultat ein Plus gegeben.

  • Ist doch alles eine Gewohnheitsfrage. In Wien hast du im Einkaufsbezirk auch über weite Strecken Fußgängerzonen und es funktioniert bestens

  • Dämliche Idee. Dafür dann erstmal die Gebäude haben. Und wenn man die nicht alle auf einmal hinstellt, heißt das, Pioniere sollen anfangen und gehen dann pleite und schließen wieder. Dafür müsste man wenigstens die Gehwege großzügig umgestalten (inklusive Allee mit Bäumen, die den Namen nicht erst in 50 Jahren verdienen) und die Straße verschmälern. Und der Verkehr? Dann werden sich wohl einige Pendler mal umgewöhnen müssen.

  • Die Willy-Brandt Straße ist eigentlich genauso breit wie Am Sandtorkai oder Brooktorkai. Eine Umgestaltung könnte tatsächlich den Charakter eine Autobahn verändern. Wichtig wäre vorallem mehr Überquerungsmöglichkeiten für Fussgänger. Da würden die Autofahrer aber ziemlich klagen wenn sie alle 200 m vor der Ampel stünden.


  • Neben dem schon erwähnten München sei da noch Frankfurt (Zeil), ... oder Köln (Hohe Straße) zu nennen.


    das sind ja mal die hässlichsten Einkaufsstraßen Deutschlands. Schlechtes Beispiel :)


    Meine persönliche Meinung ist, dass (im Vergleich zu den angegebenen sehr engen Straßen) die Mönckebergstraße schon bewusst um 1909 unter der Leitung von Fritz Schumacher extra großzügig konzipiert wurde, so dass ausreichend Platz für Straßen- & Fußgängerverkehr vorhanden ist. Zudem wurden schon sehr sehr viele Straßen in der Innenstadt zu Fußgängerzonen umgewandelt. Ich sehe daher jetzt nicht so die Notwendigkeit


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    Mal eine interessante Verkehrsplanung der CDU:
    In einem 2-jährigen Pilotprojekt soll die 1983 eingestellte Fährverbindung Winterhude – Jungfernstieg als Ergänzung zur Metrobuslinie 6 re-aktiviert werden. morgens sogar zwischen 6 Uhr und 9.30 Uhr im 10-Minuten-Takt


    Aus Kostengründen wurde der nicht neue Antrag in der Vergangenheit abgelehnt. "die betrieblichen Kosten in keinem angemessenen Verhältnis zu den zu erzielenden Einnahmen stehen" - Tut auch nicht der HVV


    Die Idee wäre begrüßenswert


    http://www.abendblatt.de/hambu…r-mit-Faehrbarkassen.html

  • Das müsste dann irgendwie unter Tourismusförderungszuschussgeschäft laufen. Würde mir als Neu-Winterhuder gelegentlich gefallen. Wenn es wichtig ist und schnell gehen muss, bin ich aber wohl mit dem Fahrrad besser dran.


    Wäre nicht sehr sozial anderen Stadtteilen gegenüber. Also Osdorf ohne U-Bahn und Winterhude wird mit Alsterdampfern gepampered... Wird die SPD eher nicht machen.

  • das sind ja mal die hässlichsten Einkaufsstraßen Deutschlands. Schlechtes Beispiel :)


    Meine persönliche Meinung ist, dass (im Vergleich zu den angegebenen sehr engen Straßen) die Mönckebergstraße schon bewusst um 1909 unter der Leitung von Fritz Schumacher extra großzügig konzipiert wurde, so dass ausreichend Platz für Straßen- & Fußgängerverkehr vorhanden ist. Zudem wurden schon sehr sehr viele Straßen in der Innenstadt zu Fußgängerzonen umgewandelt. Ich sehe daher jetzt nicht so die Notwendigkeit


    Nun ja, die Zeil ist sogar etwas breiter als die Mönkebergstraße. Aber sie wäre ein gutes Gestalltungsbeispiel, was mit mit dem Straßenraum anfangen könnte.
    Was Notwendig ist oder nicht, darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Bei der Dichte an Bahnstationen in der Innenstadt sehe zum Beispiel keine Notwendigkeit Busse durch die Haupteinkaufsstraße zu schicken. Die kann man über die Bergstraße, Speersort, Steinstraße und Altmannbrücke zum ZOB führen.;)


    Ansonsten sind die Lücken, die Brinkmann und Rasch(!) in der in der östlichen Innenstadt hinterlassen haben, bis heute nicht gestopft. Das merke ich immer wieder, wenn ich in Stuttgart oder München unterwegs bin.

  • Aus Kostengründen wurde der nicht neue Antrag in der Vergangenheit abgelehnt. "die betrieblichen Kosten in keinem angemessenen Verhältnis zu den zu erzielenden Einnahmen stehen" - Tut auch nicht der HVV


    Bezieht sich dein Schlusskommentar darauf, dass der HVV keine 100%ige Kostendeckung hat? Naja, so leicht sollte man das nicht abtun – es gibt schon nen Unterschied zwischen 90%-Kostendeckung und gar nicht mehr kalkulieren müssen. ;)


    Mich würde dazu tatsächlich mal ne ordentliche Kostenaufstellung interessieren. Charmant ist die Idee und wenn sie von CDU und Grünen schon so gepusht wird, dürfte einer genaueren Untersuchung doch eigentlich nichts mehr im Wege stehen, oder? :)