InO | Kronprinzenviertel [Planung & Bau]

  • Baustart in 2019 für 242 WE

    PM: "Am Rande der Immobilienmesse EXPO REAL in München gaben die beta Eigenheim GmbH und VIVAWEST bekannt, dass beta ab 2019 im Dortmunder Kronprinzenviertel 118 Wohneinheiten aus dem frei finanzierten Mehrfamilienhaussegment und 124 Wohneinheiten aus dem öffentlich geförderten Mehrfamilienhaussegment schlüsselfertig errichten und an VIVAWEST übergeben wird. Vor einem Jahr hatten die Parteien eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben."
    [FONT=&quot]
    [/FONT][FONT=&quot]Laut ThomasDaily entsteht so [/FONT][FONT=&quot][FONT=&quot]bis Ende 2022 [/FONT]eine Gesamtwohnfläche von 17.100 m², aufgeteilt in 6 BA.[/FONT]

    [FONT=&quot]Beta Eigenheim plant im Rahmen der Gesamtentwicklung des "Kronprinzenviertels" nach aktuellem Stand die Errichtung von bis zu 630 WE.[/FONT]
    [FONT=&quot]
    [/FONT]Quelle: https://www.vivawest.de/ueber-…ng-von-242-wohneinheiten/
    Quelle: Thomas Daily Expo Real Spezial vom 08.10.2018

  • Kann Dortmund keine großstädtische Stadtplanung?

    Es ist ja schön und gut, dass das Gelände des ehemaligen Südbahnhofes bebaut werden soll. Eine Integration ins vorhandene Stadtgefüge findet aber leider nicht statt. Es entsteht eine Art Insel - eine Sackgasse, die wieder mal mehr an Kleinstadt als an Metropole erinnert. Offenbar will man Schleichverkehre durch das Plangebiet verhindern. Mir scheint, in Dortmund versteht man nicht, dass eine Großstadt nicht nur aus Tempo 30 Zonen und Spielstraßen bestehen kann. Es braucht Vernetzung, damit sich nicht alles auf wenige Straßen konzentriert. So geht der gesamte Verkehr auf den Heiligen Weg. Immerhin wird etwas mehr Geschosswohnungsbau als beim Ostbahnhof angestrebt. Wo aber sind die Plätze? Oder Wasserflächen? Elemente, die Aufenthaltsqualität schaffen?! Die 16 m (!) hohe Lärmschutzwand trägt auch nicht dazu bei. Mir ist schleierhaft, wieso so viel Aufwand in den Lärmschutz gesteckt wird. Nur ein paar Meter weiter fährt die S-Bahn ganz ohne Graffiti-Spray-Fläche durch die südliche Innenstadt...

  • Es braucht Vernetzung, damit sich nicht alles auf wenige Straßen konzentriert. So geht der gesamte Verkehr auf den Heiligen Weg.


    Wie möchtest du denn das Quartier besser vernetzen? Die Bestandsbebauung aus der Gründerzeit niederreißen?


    Immerhin wird etwas mehr Geschosswohnungsbau als beim Ostbahnhof angestrebt.


    Weit über 500 Wohnungen ist also nur ein wenig mehr Geschosswohnbau?


    Wo aber sind die Plätze? Oder Wasserflächen? Elemente, die Aufenthaltsqualität schaffen?!


    Wo sind sie denn nicht?


    Die 16 m (!) hohe Lärmschutzwand trägt auch nicht dazu bei. Mir ist schleierhaft, wieso so viel Aufwand in den Lärmschutz gesteckt wird.


    Auflagen, Vermarktbarkeit? Lärmschutzwände entlang von Bahntrassen oder auch stark befahrenen Straßen sind heutzutage Usus, siehe zum Beispiel das Quartier Mittenmang in Berlin oder das kleinstädtische Berswordt-Quartier am Rheinlanddamm.

  • Das Problem dabei ist auch, dass ursprünglich eine weitere Ein-/Ausfahrt am anderen Ende des Quartiers geplant war, sich aber letztendlich nicht realisieren ließ. Aus dem einfachen Grund, dass die Deutsche Bahn als Grundstückseigentümer das nicht möchte.

  • zu 1) Entlang der Kronprinzenstraße ist nicht alles Gründerzeit. Es gibt auch Lücken. Alles eine Frage des Wollens. Desgleichen gilt für den östlichen Anschluss...


    zu2 ) 500 WE klingt viel. Ein Blick auf den B-Plan zeigt aber, dass der Geschosswohnungsbau sich vornehmlich auf den Bereich am Wasserturm konzentriert. Im hinteren Teil sind wieder Doppelhäuser und Reihenhäuser geplant. Die zählen natürlich mit. Passen aber immer noch nicht so recht in die Innenstadt.


    zu 3) Außer ein Bisschen Spielplatzfläche ist im B-Plan nix an Aufenthaltsfläche zu finden. Ich finde das ist armselig...


    zu 4) Lärmschutzwände sind immer hässlich. Im vorliegenden B-Plan ist diese in die Außenwand der zu erstellenden Gebäude integriert - zwangsweise durch die festgelegte Baulinie. Sollen darin keine Öffnungen sein? Keine Balkone oder Loggias? Es ist die Südseite! Dahin orientieren sich normalerweise die Wohnungen! Was hat das mit dem Berswordt-Quartier zu tun? Dort gibt es diese seltsame Konstruktion nicht. Der BVB bildet mehr oder weniger den Schallschutz zum Rheinlanddamm.


    Allgemein: Ich wünschte mir im Gegenteil einen Rückgriff auf die Gründerzeit. Da hat man noch vernünftigen Städtebau in Dortmund praktiziert. Der Nordmarkt oder der Borsigplatz sind dafür herausragende Beispiele. An diesem Anspruch sollte man sich orientieren. Der vorliegende B-Plan entspricht dem nicht im Geringsten!

  • Auflagen, Vermarktbarkeit?


    Mal einfach nur zu diesem Teil. Auflagen mögen ein Grund sein - ok - aber Vermarktbarkeit? Wer fussläufig zur Innenstadt wohnen möchte sollte sich einfach mal damit abfinden, dass er nicht auf dem Land lebt und "Stadtlärm" nun mal dazu gehört. Zumal wir hier ja nicht von der B1 oder einer ICE Strecke reden wie andernorts, sondern von einer lächerlichen, mässig getakteten S-Bahn Linie auf der heute schon nur noch leise Züge (im Vgl zu vor 5 oder 15 Jahren) verkehren. Ich hätte mir sogar gewünscht man hätte direkt ans Viertel angrenzend eine weitere S-Bahn Station gebaut, um die Vernetzung dort auszubauen und alles zwischen Körne West, Kaiserstrassenviertel und der östlichen Seite des Heiligen Wegs ans S-Bahn Netz anzuschliessen.


    Das alles kann man großstädtisch planen es fehlt aber einfach die Zusammenarbeit von Investoren, Stadt, DB/VRR und Co.

  • Leute es geht nicht um eine Bahnstrecke, sondern um den dahinter liegenden Großmarkt und das Doego Frischelager. Das ist nicht „etwas“ Lärm in den Morgenstunden, sondern verdammt viel. :)


    Und die zusätzliche Bahnstation die du ansprichst, ist bereits beim VRR als zukünftig potentielle Haltesttelle Kronprinzenviertel aufgenommen.


    Man muss nicht immer alles schlecht reden, auch wenn einiges sicher besser gemacht werden könnte.


    Aber das Gelände gehört einem Privatinvestor und der wollte eigentlich maximal 250-300 WE in Häuschen dahin bauen. Da hat die Stadt interveniert.


    Und über die östliche Ausfahrt wurde mehrfach mit der DB diskutiert, die wolöen nicht. Beschwerden doch bitte nach Berlin an die DB.

  • Großmarktverlegung

    Ich glaube nicht, dass der Großmarkt als die Lärmquelle verantwortlich zu machen ist - denn dann müsste das geplante Wohngebiet auf dem Gelände der Stadtwerke (zwischen Feldstraße und Deggingstraße) auch durch eine solche Lärmschutzwand geschützt werden. Solche Planungen sind mir nicht bekannt. Die Stadt sollte aber ohnehin über eine Verlegung des Großmarktes nachdenken. Dann würde sich nämlich die großartige Gelegenheit ergeben die Saarlandstraße (bzw. Ernst-Mehlich-Straße) bis zum Defdahl durchzustechen. Das wäre eine wichtiger Beitrag zum Verkehrsnetz. Die Einrichtungen auf dem Großmarkt sind sowieso in die Jahre gekommen und der LKW-Verkehr, der durch den Großmarkt bislang in die Innenstadt gelenkt wird, wäre auch Geschichte. Neuer Standort?! Westfalenhütte vielleicht? Dort baut die DOEGO ja bereits ein neues Frischelager. Die Gelegenheit für Synergieeffekte!

  • Entlang der Kronprinzenstraße ist nicht alles Gründerzeit. Es gibt auch Lücken. Alles eine Frage des Wollens.


    OK, wo denn?


    Ein Blick auf den B-Plan zeigt aber, dass der Geschosswohnungsbau sich vornehmlich auf den Bereich am Wasserturm konzentriert.


    Nö, auf einem Großteil des Areals plant der Investor die Errichtung von Geschosswohnbauten.


    Im hinteren Teil sind wieder Doppelhäuser und Reihenhäuser geplant. Die zählen natürlich mit.


    Dennoch sind es annähernd 600 Wohnungen. Die in der Tat nicht der Lage entsprechenden Doppel- und Reihenhäuser kommen on top.


    Außer ein Bisschen Spielplatzfläche ist im B-Plan nix an Aufenthaltsfläche zu finden.


    Die zentrale, öffentliche Grünfläche ist 3.274 Quadratmeter groß. Lediglich in einem Teilbereich entsteht ein Spielplatz.


    Was hat das mit dem Berswordt-Quartier zu tun? Dort gibt es diese seltsame Konstruktion nicht.


    Dann schaue dir die Visualisierungen noch einmal genauer an. Vielleicht entdeckst du sie ja noch...


    Ich glaube nicht, dass der Großmarkt als die Lärmquelle verantwortlich zu machen ist [...].


    Doch ist sie. Danke für den Hinweis, FanDerModerne, ist mir entfallen. Dazu hier ein Artikel aus den Ruhr Nachrichten.

  • Okay...

    Okay, es wird mehr Geschosswohnungsbau geplant als ich vermutet habe. Es macht den städtebaulichen Entwurf des Viertels nicht viel besser. Ursprünglich war mal ein großer zentraler Grünstreifen geplant, fast über sie gesamte Länge. Das hatte was. Das Bisschen öffentliche Grünfläche, und dabei bleibe ich, ist ärmlich. Und ob die gläserne Lärmschutzwandkonstruktion so intelligent ist, wie in dem zitierten Zeitungsartikel beschrieben, sei mal dahin gestellt. Die Fläche muss ja geschlossen sein - auch bei den Gebäuden. Fenster auf - kein Lärmschutz mehr. Macht das Sinn? Übrigens steht da nicht, dass der Großmarkt Grund für den Lärmschutz ist. Lediglich, dass die Wand in Richtung Großmarkt abschirmt. Ich bin mal gespannt, ob denn auch auf der Südseite des Großmarktes Lärmschutz gebaut wird. Die glatte Oberfläche wirft den Schall nämlich zurück. Nicht so intelligent...

  • Städtebau

    Man kann es drehen und wenden wie man will, der Städtebau ist mies, der hier angestrebt wird. Zeilenbau. Monoton. Monofunktional. Irgendwo auf der grünen Wiese fällt der kram nicht so sehr auf, aber neben der Kaiserstraße kann so etwas nicht standhalten. Schade. Rund um den Hörder Bach gibt es am Phönix See doch Ansätze eines interessanten Städtebaus. Dort ist regelrecht Stadt gebaut worden. Warum das in der Innenstadt nicht möglich ist bleibt mir ein Rätsel.

  • Im Vergleich zum Beispiel zum Berswordt-Quartier, ja. Im Vergleich zu der vorherigen Planung (250 Einfamilienhäuser), nein.

  • Natürlich gibt es immer noch schlechteres zeug. Das kann aber nicht der Anspruch Dortmunds sein. Hier muss leider gegen das teils falsche, teils aber auch wahre Image einer hässlichen Stadt angebaut werden. Vor München wuden in den letzten 10-15 Jahren zig Quadratkilometer mit städtebaulicher Einöde vollgestellt. Dort kann man sich das erlauben, in Dormtund nicht.

  • Nun ja, man muss aber auch nicht päpstlicher sein als der Papst. Das neue Kronprinzenviertel ist ganz gewiss nicht der große städtebauliche Wurf, aber nicht jedes Projekt hat ein Leuchtturm zu sein. Warum auch? Für das Image? Weil Dortmund nicht so "schön" ist wie München? Sorry, aber das ist mir zu pathetisch. Auf dem Plateau wird in wenigen Jahren innerstädtischer Wohnraum für über 2.000 Menschen geschaffen - dazu kommen dann noch einige hundert Arbeitsplätze in den geplanten Bürobauten. Ich für meinen Teil kann mit dem städtebaulichen Entwurf gut leben und erhoffe mir den ein oder anderen, architektonisch interessanten Neubau.

  • Ich gebe zu, dass mein Kommentar sehr grundsätzlich war, aber dass ist auch gelegentlich nötig. Leben kann ich auch mit dem Städtebau auch, aber mies finde ich ihn trotzdem, an dieser Stelle deplatziert und auch unnötig. Guter Städtebau kostet nicht zwangsläufig mehr Geld. man muss nur mal was anderes wollen als irgendwelche Baukörper, die ohne besondere Beziehung zu einander in der Gegend rum stehen.

  • Das Übliche wird er sich schon gedacht haben. Rechtlich nicht anecken, gleichartige Belichtung aller Wohnungen usw. Dazu kommt eine gewisse Routine. So machen wir Stadt ja nunmal seit einigen Jahrzehnten landauf-landab. Man kann das auch so machen. Qualität im Sinne ansprechnder öffentlicher Stadträume, in denen man sich gerne aufhält und die man auch aufsucht, wenn man nicht zufällig dort wohnt oder jemanden besucht entsteht so aber nicht. All das bietet aber das Kaiserstraßenviertel, das direkt daneben liegt. Ich finde, dass sich eine neue Bebauung damit messen lassen muss. Ich finde sogar, dass sie besser sein müsste, schließlich sollte eine Bebauung unserer Zeit besser sein (schöner, funktionaler, dauerhafter) als eine von vor 100 Jahren. Dahingehend habe ich beim Kronprinzenviertel meine Zweifel. Und ja, wenn eine Stadt im Ruhrgebiet, die städtebauliche allgemein nicht als besonders attraktiv gilt, sich nicht bemüht etwas anders und besser zu machen, dann finde ich das schade. Das ist wieder sehr grundsätzlich und soll auch so sein.

  • Also, ich finde es einfach nur erstaunlich, dass man (mal wieder) nicht in der Lage ist, oder nicht willens ist, eine städtebaulich praktische Blockrandbebauung durchzuführen. Wie möchte man sonst private von öffentlichen Räumen differenzieren? Etwa mittels Lärmschutz- und Sichtschutzwände? Klasse Idee! Das ist so bestimmt viel günstiger und nachhaltiger... :confused:

  • Dein Idealismus in allen Ehren, Aleon, aber welches Neubauviertel in Deutschland kann sich denn schon ernsthaft mit Gründerzeitquartieren messen lassen? Ja, es gibt einige, übrigens auch in Dortmund, aber sie bilden ohne Frage die Ausnahme. Und nur weil Unwissende denken, dass Dortmund besonders hässlich sei, soll nun an jeder Ecke ein Leuchtturm entstehen? Ernsthaft?! BTW Ich kenne genügend deutsche Großstädte und Metropolen, zum Teil sogar recht gut. Dieses affektierte Gesabbel von wegen Ruhrpott und so, weiß ich daher auch sehr gut einzuordnen.


    Nun aber genug mit den Verallgemeinerungen, die ich an dieser Stelle für nötigt erachtete. Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema dieses Strangs - dem Kronprinzenviertel. Im westlichen Bereich ist eine Blockrandbebauung aus Büro- und Wohngebäuden vorgesehen, soweit so gut also. Je weiter wir uns gen Osten bewegen, d.h. in Richtung nördliche Gartenstadt, desto aufgelockerter wird die Bebauung. Was vollkommen in Ordnung ist, finde ich. Deine Kritik bezüglich einer Mischnutzung kann ich gleichfalls nicht nachvollziehen. Wohnungen, Büros, Kindergärten, ein paar kleinere Einzelhandelsflächen, auch das passt. Wer einen exotischen Kaffee trinken und einen schmackhaften Kuchen essen, einen schönen Wein kaufen oder seine zu eng gewordenen Beinkleider weiten lassen möchte, der kann, nein der soll dies gefälligst weiterhin auf der nur ganz, ganz wenige (Geh-)Minuten entfernten, großstädtischen Kaiserstraße tun.