Dresden: Kulturkraftwerk Mitte

  • Ich hatte vor Tagen die andere Ecke abgelichtet, da man immer mehr abschätzen kann, wie das Ganze mal auf Dauer aussehen wird.



    Andere interessierte die Dacheindeckung auf der Maschinenhalle. Hier mal ein Update:



    Und - nunja - der unumgängliche Parkplatz im Gleisdreieck ist nun auch schon da:

  • Ob die Zufahrt zum Parkplatz über Roßthaler und Könneritzstraße erfolgt?


    Beziehungsweise über die Einfahrt der Drewag an der Löbtauer, da die Roßthaler von der Löbtauer aus Einbahnstraße ist.

  • ^ na entweder oder. Viel mehr Möglichkeiten gibts ja nicht. Beides ist doof, aber eigentlich ganz gut so, denn man soll ja nicht mit dem Auto kommen müssen.
    Über das Betriebsgelände der Drewag, also hier der ominösen DREWAG-Netz, kann ich es mir nicht vorstellen. Diese konspirative Organisation lässt sich in nichts hineinschauen. Wers nicht glaubt, bitte mal als "Bürger" banale Auskünfte beim "Geheimdienst Drewag-Netz" anfragen. Egal.



    KKM:


    Werkstätten in Cotta - fast fertig, nächste Woche ist Umzug dorthin


    DD-TV berichtet. (herrlich die neue Homepage und noch lustig in der Zugriffszahl der Videos)


    auch DNN berichtet.

  • Der neue Dachschmuck wurde heute lustigerweise schon im "Konkurrenz"forum angesprochen. Ich hätte da noch Bilder von vorgestern:


    ^ dieser Blick wird zu Recht als Schauseite des Ganzen aufgenommen. Ich möchte fast wetten, dass die zunächst störenden Aufbauten letztlich nicht verkleidet oder gar in einen Kubus gemäß Visualisierung eingehaust werden.
    Wie ich von einem offensichtlichen Technikchef des TJG am alten Standort in Cotta hörte, musste ca. ein Drittel des Theaterbaus seit den Planungshochzeiten weggespart werden (was ich für etwas zu hochgeschätzt halte, aber die Tendenz richtig angibt). Vermutlich könnte dies hier nun eine optische Konsequenz sein.


    Die Ansicht Ammonstrasse zeigt noch keine weiteren Veränderungen:



    Hier noch ein Fernblick von der Waltherstrassenbrücke




    Die Nachnutzung des alten Theaterbaus in Cotta ist noch unklar, ein Verkauf an Private wird allerdings aufgrund Unwirtschaftlichkeit kaum für umsetzbar gehalten. Der Bau ist kein eigentlicher Theaterbau, sondern ein ehemaliges Ausflugsetablissement namens "Constanze", wozu auch ein historischer Pavillon im Garten gehörte, welcher in den 1990ern bereits rekonstruiert wurde (letztes Bild). Um diesen Pavillon wird demnächst die Briesnitzer Parkanlage angelegt, die zuvor durch das neue Technikgebäude verloren gehen musste.



    Baustellenvideos:
    Gunter Gall - Kult-TV - Folge 48 - vom 4. Mai 2016
    Gunter Gall - Kult-TV - Folge 49 - vom 18. Mai 2016

  • ^ zum Thema des TJG-Altstandorts in Cotta (letzte beiden Bilder des Vorposts):


    jetzt wird klar, über wen man die Vorstellungen des TJG (man möchte das Gelände gern selbst behalten) in der Stadtpolitik vorantreiben will: DNN

  • Heizzentrale am Wettiner Platz mit neuen spiegelnden Fenstern



    An der Ehrlichstraße wird der Gehweg wiederhergestellt nachdem alle Arbeiten beendet sind.


  • Der Internetauftritt des Kraftwerk Mitte wurde neu gestaltet. Das Logo rechts scheint das neue Logo zu sein.


    http://www.kraftwerk-mitte-dresden.de/


    Auf der Startseite sieht man gleich ein paar neue Außenvisualisierungen.


    Außerdem gibt es eine neue interaktive Übersichtskarte, wo nun auch die Villa für einen Interessenten reserviert ist.
    http://www.kraftwerk-mitte-dre…eln/gebaeude-flaechen.php


    Desweiteren findet man ein Video vom Mai 2016, was den aktuellen Baufortschritt gut wiederspiegelt. ie Drohnenaufnahmen wirken spektakulär.
    http://www.kraftwerk-mitte-dre…ickeln/baufortschritt.php
    (unten)

  • 2. Baustellenvisite (Teil 1)


    Erst nach etwa anderthalb Jahren seit der letzten Begehung erschien mir der Zeitpunkt günstig, aufgrund des nun auch sichtbaren Innenausbaus mal wieder das nette Angebot eines der Bauleiter anzunehmen und eine Runde zu gehen.


    Betreten wir den Komplex über die LKW-Lieferdocks an der Ehrlichstrasse, durchstreifen erste voluminöse Lagerräume und landen backstage der Hinterbühne der Staatsoperette (SOD) - links das Tor zur Hinterbühne sichtbar:



    Hier folgt die Hinterbühne der Operette - alles schon in Schwarz, der Bühnenboden noch in (ich glaube) Weisstanne hell (später auch schwarz)



    Imposant wird es auf der Bühne - man fühlt sich wie im Raumschiff, eine völlig künstliche Welt in Kunstlicht - science-fiction-mäßig - natürlich sonst gar nicht mein Fall, aber hier wohl verständlich. Links gehts in den Zuschauerraum, rechts die Hinterbühne von eben und davor ein Hubelement für die Bühne. Zu sehen ist die normale Beleuchtung. Bei Aufführungen ist freilich nur noch das Notlicht an, was dann eigentlich nur die Techniker "hinterm Vorhang" sehen können.



    Raumschiff-Impressionen besonders beim Bühnenblick nach oben - gleich müsste Darth Vader, oder wie sie alle heissen, vorbeischneien :D Andere haben sicher andere Assoziationen: vielleicht Raffinerie bei Nacht oder Atomkraftwerk und dergleichen.



    Die Hauptbühne aus etwa halber Höhe mit geradem Blick in eine der Seitenbühnen



    Man schaut tatsächlich in ein geradezu gigantisches Raumvolumen, ich wähnte mich teils an Bord mitunter ersonnener Arche, die lebenserhaltend einst Reste der Menschheit erretten soll. Ein Blick von ganz oben auf die Bühne zeigt eine lichte Höhe von etwa 25m:



    der Technikboden hochdroben über der SOB-Bühne mit den ankommenden Seilzügen der Kulissen. Bei totalem Stromausfall springen im Übrigen Notstromgeräte an, sonst würde man tatsächlich komplett im Dunkeln stehen und ziemlich schnell irre werden - es gibt ja keinerlei anderweitige Lichtzufuhr.



    Hier sind einige der unzähligen Seilwinden von nah zu bestaunen:



    Den Abschluß zur Operette sollten eigentlich Bilder vom eindrucksvollsten Saal des KKM machen, jedoch war schon vorab klargemacht, dass die Operettenleitung nunmehr die Abbildung des Saales bis zur Eröffnung untersagte - vermutlich um einen Oh, ah, Aha-Effekt zu verstärken. Bilder zum SOD-Saal waren aber zuletzt durchaus noch in der Lokalpresse ersichtlich, und bei Gunther-Gall-Kultvideo werde ich erst im Anschluss mal schauen, wie es mit ihm so aussieht. Ich kann hier nun keine Saal-Bilder zeigen, schade, das wäre mit das Interessanteste gewesen.



    NIX FOTO


    NIX FOTO


    NIX FOTO



    Also Sprung zum TJG - und gleich mal rein da in deren Saal:
    (die ham sich wenigstens nicht so zickig :D - Danke TJG)



    ^ also ich machte auch die Sitzprobe. Für meine Statur sind die Sitze perfekt dimensioniert :)



    Die TJG-Bühne sieht simultan der anderen aus, ist wohl auch nur geringfügig kleiner als die Operettenbühne. Hier wird gerade der Feinschliff des Bühnenbodens vollbracht, um später alles schwarz zu beschichten



    Nun wechseln wir in die Maschinenhalle, wo noch das dort implemetierte Puppentheater auf uns wartet. Auch hier ist man noch beim Aufbau des Gestühls. Der Raum ist schon bedeutend kleiner als die beiden anderen Säle. Links die Bühne.



    Wir befinden uns also längst in der alten Maschinenhalle. Hier ist schön der Betontisch der Zwischenebene zu sehen, mit Glasgeländern und gewollt konischer Abflachung der Deckendicke zu den Stirnseiten, um eine schlanke Konstruktion zu erzeugen.



    Am Übergang des Neubau-Komplexes zum Altbaubereich: hinten: einer der Lifte, rechts die so verbleibenden Rustikalwände des ehemaligen Industriebaus. Bei erster Begehung hörte ich was von "wird noch verklinkert", aber es war wohl gemeint, dass die alte Optik der Ziegel so erhalten bleibt. Hier sind wir übrigens im öffentlichen Bereich - zudem im Hauptzugangsbereich des Foyers. Die Treppenanlagen werden noch schwarz.



    Von einem Teil des Foyers blickt man gen schräger Unterseite des SOD-Zuschauersaals (hinten). Der Farbkanon des Foyerbereichs (und auch meist sonst) von Schwarz-Weiss-Rot(Ziegel)/Bunt ist noch nicht final erkenntlich.



    Blick durchs Maschinenhallen-Foyer zu den beiden Haupteingangstüren an der Zwischengasse



    Blick von der Betontischebene ins Gebälk der Halle. Erst etwas enttäuscht vom "Nichtverklinkern" steigt doch die Wirkung des krassen Kontrastes der alten Wände (samt einiger Details) zu allgemeinem Gefallen. Seitlich des Foyers kam am Ort der künftigen "Ticketreklamation" ausserplanmässig ein großer Stahlbinder aus der Maschinenhalle zum Einbau als Tresen, da er zufällig wie angegossen reinpasste. Kosten wurden durch solches allerdings nicht gespart, denn das Umwuchten des Kollosses war wohl sogar teurer als der Plantresen.



    Und noch ein weiterer toller Blick ins refurbishte Altindustrie-Refugium. Treppab gehts übrigens zur Garderobe. Die Lifte verbinden die Ebenen barrierefrei.



    Hier der Megatresen der Garderobe im Untergeschoss, wo auch an eine Aussparung für Rollstuhlfahrende gedacht wurde



    Ein bottom-up-Blick quer durch den baulichen Gemüsegarten der Maschinenhalle



    Blick zurück von den Ausgangstüren zur Zwischengasse: hier kommen also demnächst die Besuchermassen herein und schauen in diese Richtung



    Und das Ganze mal von Aussen: die Haupteingangstüren (eine wird sich automatisch öffnen) in der Zwischengasse zwischen Maschinenhalle und Schaltwarte der Drewag, welche dort nun auch mit Entkernungen begann.



    last not least: wieder zurück im Inneren (fragt mich nicht wo die ist): die Studiobühne.
    Dieser Raum ist Bühne und Zuschauersaal zugleich, die Bestuhlung kann in jeder Form erfolgen, zusätzlich lassen sich der Boden auch quadratmeterweise flexibel herausfahren, sodass Höhenunterschiede nutzbar werden.



    So, im 2. Teil geht es in den Funktionstrakt, nochmals aufs Dach und noch bissel unten drumrum.

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny () aus folgendem Grund: Vertipptes korrigiert

  • ^Vielen Dank für die Eindrücke! Das Kraftwerk wird einfach fantastisch. Kaum zu glauben, dass um diesen Standort so ewig gestritten wurde. Ich bin überzeugt, dass nach Fertigstellung Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt hiervon erheblich profitieren werden.

    Einmal editiert, zuletzt von antonstädter () aus folgendem Grund: \/Gilt natürlich auch für unten ;-) !

  • 2. KKM-Baustellenvisite (Teil 2 von 2)



    Gemäß angemeldetem Wunsch zur Turmbesteigung gings also auch diesmal nach oben - jetzt allerdings auf den niedrigsten: den Probebühnenturm.
    Hier noch der Blick auf den Operettenturmkoloss. Links angeschnitten die Milchglasfassade des Probebühnenturms, sind unterhalb die umfangreichen Anlagen der Be- und Entlüftung zu sehen.



    Vom Probebühnenturm: Blick gen Maschinenhalle (links) und Wettiner Platz (rechts).
    Die Dachdeckung der Maschinenhalle in Dachpappe anstatt in Glas (und Dachziegeln, wie man sieht) ist nicht kostengeschuldet sondern war Forderung des Denkmalschutzes. Die weitreichenden Flachdachflächen des Neubaukomplexes bekommen eine helle Kiesschüttung, welche sich aber laut Bauleiteraussage kaum zum Gründach entwickeln wird. Nunja, hmm.., ich jedenfalls hätte eine klare Begrünung für äußerst zweckdienlich und ansehnlich gehalten.



    etwas unscharf: der Wettiner Platz im Detail:



    Blick längs des SOD-Turms gen Altstadt, vorn unten das Intendanzgebäude am Eck



    Bonus: ein Blick über die Wilsdruffer Vorstadt gen Neustadtgefilde mit eingehauster Lutherkirche rechts hinten:



    und noch die Weitwinkeltotale in übersehener leichter Schiefheit :D
    Hier ist die Kiesschüttung noch nicht erfolgt, was aber in Kürze der Fall sein wird.



    Dachebene Probebühnenturm: viel Lüftungs- und Entrauchungsrassel auch hier - alles offensichtlich streng blitzleitergeschützt und immerhin nicht von unten sichtbar. Aber wie die Bauleute sagen: die Leute wollen schließlich gute Belüftung. Und ich ahne: heutige deutsche Brandschutzauflagen (Stichwort: Entrauchungsnachweise) tragen hier wohl zum Gros des "Rassels" bei!



    ähnlicher Blick nochmal mit beiden angeschnittenen Bühnentürmen von SOD rechts und TJG links



    Wir steigen wieder etwas hinab und schauen in den Probebühnenturm.
    Hier blicken wir in den frischen und akustisch gedämpften Saal für die Orchesterprobe der SOD - gleiches in Klein besitzt auch die SOD-Chorprobe. Das Raumprogramm basiert auf den einst angemeldeten Bedarfen der Theater - Chor und Orchester hat m.E. aber nur die Operette aufzubieten.

    Nebenbei: Türschilder und Gebäudewegweisung sind, soviel ich wahrnahm, oft zweisprachig beschriftet (also auch englisch), was bei heutiger Personalbesetzung wohl sinnvoll ist und auch weltoffen wirkt.
    Folgend ein Blick aus einem freien Fenster des Turms.



    Nun begeben wir uns ins Innere des cortenstahlverkleideten Funktionsriegels längs der Ehrlichstrasse. Hier befinden sich zahlreiche Büros mit dieser Art Ausblick:


    Die Besichtigungsrunde endet wieder an der LKW-Andienung Ehrlichstrasse, wo die Baustelle dem Ende entgegen sieht.



    Es folgen noch aktuelle Bilder von Aussen.




    neuverglaste Maschinenhalle mit Zwischengasse (rechts und folgend)



    Blick vom dortigen Eck in die Seitengasse - hinten das Intendanzgebäude. Hier rechts entlang der Wand kommen ca. 50 Radbügel hin.
    Die Gestaltung des öffentlichen Raumes läuft also auch auf Hochtouren. Und was ich da sehe, scheint doch ganz ordentlich zu werden. Keinen Pieps vernimmt man noch von etwaigen Geldnöten bezüglich der Aussenanlagen oder gar von fehlenden Lampen im Inneren.



    Also summa summarum erwartet Dresden hier ein tolles neues Highlight. Man kann schon begeistert sein.
    Ach so, die Maschinenhalle hat auch schon ihre innere Illumination erhalten, wodurch die Mauerachsen zwischen den Fenstern per Spots angestrahlt werden.
    Ich glaube, das Kulturkraftwerk wird in seiner Melange aus Raum, Alt- und Neusubstanz, Farbe und Licht ein ureigenes Flair entwickeln und den meisten Besuchern hoffentlich Freude bereiten.


    Herzlichen Dank zuguterletzt an den netten Bauleiter für den erneut sehr angenehmen und informativen Rundgang. :)

  • ^^Leider sind die ganzen Blitzschutzanlagen auf dem weißen Kasten von unten sehr gut zu erkennen und die "Dachlandschaft" des ganzen Kraftwerks ist damit zur endgültigen Chaoszone geworden. Grausig!


    Aber super ist deine fotografische Dokumentation!

  • Ich finde überhaupt nicht das die ganzen Dachaufbauten stören.
    Dadurch bekommt es doch erst den Charakter eines richtigen Kraftwerks.

  • Blöd nur, dass es ein Theater sein soll.


    Haben die Lochbleche über den neuen Eingangstüren eine Funktion? (verdecken die was, ist das nen Schacht, Werbefläche oder macht man was rechteckig, nur ums rechteckig zu machen?)

  • Früher hat man Gewandhäuser zu Theatern umfunktioniert und heute alte Fabriken oder Kraftwerke. Ich denke, das passt wunderbar.

  • noch ein kleiner Nachtrag:


    Draufsicht: mangels alpiner Gipfel bietet sich eine Turmfahrt am WTC an:




    betreffs Gunter-Gall-Kultvideos:
    die letzte Folge (Nr. 49) war in #105 zu sehen.


    hier nun die weiteren Folgen:
    Baustellenvisite Nr. 50 - hier v.a. Werkstätten Cotta
    Baustellenvisite Nr. 51 - v.a. Bühnen- und Saalbau SOD
    Baustellenvisite Nr. 52 - Diverses und Interessantes
    Baustellenvisite Nr. 53 - Außenanlagen und Saalbau SOD
    Baustellenvisite Nr. 54
    Baustellenvisite Nr. 55

  • Ich bin jetzt mal an dem neuem Parkplatz im Gleisdreieck vorbeigekommen.
    Die Zufahrt erfolgt aus der Richtung Zentrum über die Roßthaler Straße unter der Eisenbahnbrücke durch und die zweite Einfahrt wurde tatsächlich an der Löbtauer Straße neben der Einfahrt zum Drewag-Gelände realisiert.
    Beide sind mit Schranken versehen, die momentan noch dauerhaft offen sind, obwohl der Parkplatz gesperrt ist. :D