Oberforsthaus

  • Moxy Hotel?

    Von der Absicht von Marriott und Ikea, gemeinsam unter der Marke Moxy ein Hotel in Frankfurt zu eröffnen, habe ich an dieser Stelle geschrieben. Zwischenzeitlich war zu lesen, dass das Hotel am Oberforsthaus entstehen soll. Und tatsächlich hat Marriott das Areal im Auge, auf dem bereits zuvor nach Planung des Architekten Harald Joos ein Haus der Hotelkette entstehen sollte. Davon berichtete die FNP vor einigen Tagen.


    Es liegt auf der Hand, dass sich das Moxy-Konzept eines modernen Budgethotels (Web) und die bisherige an der Historie des Areals orientierte Planung kaum unter einen Hut bringen lassen. Und tatsächlich sollen nun 140 bis 160 Zimmer entstehen (112 waren es nach Joos-Planung), eine architektonische Einbeziehung des erhaltenen Pferdestalls beabsichtigt Marriott nicht. Die Zeitung zitiert einen Marriott-Manager mit "ich kann mir kein Moxy mit grünen Fensterläden vorstellen". Man kann sich denken, wie sich der Manager die Architektur statt dessen vorstellt.


    Im oben erwähnten Zwangsversteigerungsverfahren ist die Stadt Eigentümerin der Liegenschaft geworden. Damit hat sie es in der Hand, eine ihren Vorstellungen entsprechende Neubebauung durchzusetzen. Oder eben eine unangemessene Entwicklung zu unterbinden. Davon macht das Planungsdezernat laut FNP auch Gebrauch (insofern ist Standhaftigkeit zu wünschen). Die Marriott-Gruppe soll sich deswegen bereits nach alternativen Grundstücken in Gateway Gardens und in Eschborn umsehen, angeblich sind die Verhandlungen über einen Grundstückserwerb an anderer Stelle schon weit fortgeschritten.

  • FDP fürchtet Verfall - Stadt prüft Angebot eines Investors

    Die FNP-Printausgabe nimmt sich heute dem leidigen Thema "Oberforsthaus" an. Die FDP im Römer schlägt Alarm. Sie fürchtet, das die Überreste des Oberforsthauses kaum noch zu retten seien.


    Die FDP-Fraktion im Römer drängt nun darauf, dss möglichst bald eine Entscheidung gefällt wird.


    Im Planungsamt der Stadt ist man derweil bemüht, eine Lösung zu finden. Hinter den Kulissen werden Verhandlungen geführt, heißt es dem Bericht zufolge weiter. Wohnungen kommen wegen der Siedlungsbeschränkung nicht in Frage. Was bleibt, ist die Idee von "gewerblichem Wohnen", etwa in Form eines Boardinghauses, Hotels oder anderer "Wohnen auf Zeit"-Modelle.
    "Derzeit sind wir mit einem Interessenten im Gespräch. Wir prüfen aber noch, ob die Pläne, die es für das Areal gibt, planungsrechtlich zulässig wären", berichtet Mark Gellert, Referent von Planungsdezernent Olaf Cunitz.


    Angaben zu einem möglichen Zeitplan für das weitere Vorgehen ließen sich derzeit nicht seriös machen...

  • Nächster Versuch

    Nach einer gefühlten Ewigkeit, vor allem angesichts des extrem schlechten Bauzustands des historischen Gebäudes, war das Areal in dieser Woche wieder Thema in einer Sitzung des Planungsausschusses. Die FR berichtet. Demnach gibt es zwei Bieter, die das Grundstück von der Stadt in Erbpacht übernehmen und mit einem Hotel mit Gastronomie bebauen möchten. Die Stadt erwartet deren Angebote bis Ende Mai. Anschließend soll eine schnelle Entscheidung getroffen werden. Ob sich das denkmalgeschützte Stallgebäude noch retten lässt, gilt allerdings als ungewiss (ältere Fotos auf der ersten Seite dieses Threads).

  • Von den im Vorbeitrag erwähnten Bietern hat sich die OFB Projektentwicklung GmbH einem aktuellen Magistratsvortrag zufolge durchgesetzt. Geplant ist weiterhin ein Hotelneubau, er soll mindestens der Vier-Sterne-Katagorie angehören. Sehr erfreulich ist, dass die OFB der Vorlage zufolge bereit ist, das "extrem sanierungsbedürftige Reitstallgebäude instand zu setzen und in das Hotelkonzept zu integrieren" (Fotos oben).


    Zugunsten der OFB ist die Bestellung eines Erbbaurechts an dem Grundstück Mörfelder Landstraße 331 für 66 Jahre vorgesehen, das ist der Hintergrund der Vorlage. Daraus geht auch hervor, dass der Erbbauberechtigte verpflichtet wird, die Baugenehmigung innerhalb von sechs Monaten nach Vertragsabschluss zu beantragen und das Bauvorhaben binnen drei Jahren nach Abschluss des Vertrags fertig zu stellen. Die Sanierung des Reitstallgebäudes ist mit dem Denkmalamt abzustimmen.

  • Die OFB hat sich nach einer Prüfung gegen das Projekt Oberforsthaus entschieden. Das steht in der aktuellen IZ. Bleibt zu hoffen, dass die Ruine so lange durchhält, bis ein Projektentwickler gefunden ist.

  • Ich kann mir bereits jetzt bei bestem Willen nicht vorstellen, dass die Bausubstanz noch genutzt werden kann. Man muss sich ja nur mal das Gebäude von außen anschauen (hier hat ein Forenmitglied das Ganze vor sieben Jahren fotografiert). Bereits 2009 sah es im Inneren nicht viel besser aus als draußen. Das Dachgeschoss ist aus Holz.

  • Es gab anscheinend schon mal eine Baugenehmigung, die aber schon im April 2012 unwirksam geworden ist. Das schrieb jedenfalls mal die FR unter dem Titel "Letzter Rettungsversuch" im Juli 2012.


    Wahrscheinlich ist der Bau inzwischen so nass, dass er nicht mal mehr abbrennen kann.

  • In der FR wird heute über ein Gespräch mit CDU Stadtrat Jan Schneider berichtet. "Die Gebäudeteile, die bis heute überdauert haben, sind einsturzgefährdet. Stadtrat Schneider sprach am Freitag gegenüber der FR von ständigen „Sicherungsmaßnahmen“ der Stadt."


    PS wenn da wirklich soviel Goethe drinsteckt, sollte man das Oberforsthaus, wenn alle Schulen in Frankfurt fertig gebaut sind, eins zu eins wieder aufbauen und den Frankfurter Bürgern anbieten.

  • In der heutigen FNP wird berichtet das auch der aktuelle Investor für ein Hotel abgesprungen ist. Nach dem Statement ('aussichtsreiche Verhandlungen' und Start des Geschäftsgang per Magistratsvorlage im selben Monat) von Stadtrat Jan Schneider im April bei der Sitzung des Stadtparlamentes klang das Ganze noch äußerst zuversichtlich.
    Infolgedessen ist die Erkenntnis gereift von der Hotelnutzung Abstand zu nehmen. Spannend ist nun welches profitable Nutzungskonzept sich im Oberforsthaus umsetzen lässt.

  • Wohl keines, weil der ruinöse Zustand der Gebäude einen unwirtschaftlich hohen Instandsetzungsaufwand erfordert, und das auf einer lärmumtosten Verkehrsinsel; des werd nix mehr. Vielleicht werden uns hier demnächst die Grenzen des Denkmalschutzes aufgezeigt.

  • Meiner Meinung nach von Anfang an reines Schmierentheater. Man hat dem Gebäude den Todesstoß versetzt, als man es komplett mit einer vielbefahrenen Bundesstraße eingeschlossen hat. Das will nur keiner aussprechen, deshalb geistert es seit Jahrzehnten als Zombie durch die Projektwelt. Aber wer wollte dort schon ein irgendwie anspruchsvolles Hotel oder gar eine Ausflugsgastronomie betreiben? Maximal ein typisches Vorstadt-Ibis o.ä. wäre denkbar. Am besten wäre, man reißt alles ab und gibt die Fläche dem Wald zurück. Vielleicht noch ein Kiesplatz, auf dem beim Wäldchestag die Sanitätsstation aufgebaut werden kann.

  • Ich sehe das auch so wie Bau-Knecht. Die Insellage ist das Problem. Und wer wollte Millionen in den Erhalt denkmalgeschützter, aber kaum praktisch nutzbarer Gebäude investieren? Natürlich könnte man das Gelände für´n Appel und 'n Ei hergeben und irgendein Billig-Hotel würde sich rentieren. Am besten überlasst man es der Natur bzw. nutzt es nur temporär für Veranstaltungen. Mich begeistern die paar Restgebäude nicht so sehr, als dass ich denen auch nur eine Träne hinterherweinen würde.

  • In der FAZ-Rhein-Main-Zeitung (gedruckte Ausgabe) wird aus der Fragestunde im Römer berichtet: Baudezernent Schneider wird zitiert, die Stadt habe Sicherungsmaßnahmen für das Oberforsthaus in die Wege geleitet, die Mitte 2020 vorgenommen werden sollen. Danach müsse ein Sanierungskonzept erarbeitet werden. Für weitere Maßnahmen gebe es aber keinen Auftrag.

  • Auf der Homepage von der Hessenschau ist ein Bild verlinkt, welches den Dachstuhl lichterloh brennend zeigt. Laut Bericht auf hessenschau.de ist der Dachstuhl komplett zerstört und Teile des Gebäudes sind akut einsturzgefährdet. Ich denke das war es.

    Einmal editiert, zuletzt von sipaq ()

  • ^ #galgenhumor


    Das ist echt ein Jammer. Wenn Ihr demnächst lest, dass ein unbekannter Investor sich dessen nun annehmen wird und eine denkmalgerechte Sanierung anstrebt, dann hab ich den Eurojackpot gewonnen.;)


    Wenn als Sicherungsmaßnahme nun ggf. nur noch der Abriss in Frage kommen sollte, dann war´s das wirklich. ;(

  • Hoffentlich ist das Ding damit erledigt. Ich habe diesen Rest der ursprünglichen Anlage nie für erhaltenswert gehalten. Bleibt die Frage nach der Ursache des Feuers. Erste Spuren deuten offenbar auf Brandstiftung hin und das lässt mich an den Goetheturm etc. denken. Da lässt Schlimmes befürchten.

  • Die Feuerwehr ist abgerückt, das Gbäude ist mit einem Bauzaun umstellt. Von außen sieht es so aus, als hätte nur der Dachstuhl gebrannt, obwohl man durch die zugemauerten Fenster und verschlossenen Metalltüren nicht nach innen blicken kann. Aber der frische, grüne Bewuchs mit Pflanzen deutet darauf hin, dass es beim Brand unten nicht besonders heiß geworden sein kann.


    Einmal ums Haus herum:


    img_2917mrkb3.jpg


    img_29206nj2j.jpg


    img_2922xqkwf.jpg


    img_2925qkjfx.jpg


    Hier hat bestimmt die eine oder andere Party, vielleicht auch der eine oder andere Grillabend, stattgefunden.


    img_2929qkjkp.jpg


    img_2938jwkxf.jpg


    img_29539jkll.jpg

    Fotos: Beggi

  • Jetzt sind wir doch mal ehrlich: Man kann mit diesem alten, verfallenen Pferdestall nichts anfangen. Ich bin jemand, der generell möglichst viel erhaltene Bauten bewahren möchte, aber hier handelt sich nicht um das Oberforsthaus, sondern um ein unbedeutendes Nebengebäude. Für die Rettung des Oberforsthauses ist es zu spät, das wurde schon längst beseitigt.


    Man muss sich doch auch fragen, was von der vorhandenen Bausubstanz denn wirklich noch nutzbar wäre. Meiner Auffassung nach könnten dies höchstens die Außenmauern sein. Ist denn wirklich jemand der Ansicht, der Dachstuhl, wenn er jetzt nicht ausgebrannt wäre, wäre noch weiter nutzbar gewesen?


    So sah es 2009 innen aus:


    img_658090kxs.jpg



    img_6602v4k5g.jpg



    img_6607d6khu.jpg


    Fotos von mir aus dem Jahre 2009.

    Einmal editiert, zuletzt von regulator () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert.