Neuer RNV-Betriebshof / Entwicklung der Ochsenkopfwiese

  • Neuer RNV-Betriebshof / Entwicklung der Ochsenkopfwiese

    Die RNV plant seit einiger zeit auf der Ochsenkopfwiese in Heidelberg Bergheim einen neuen Betriebshof für Straßenbahnen und Busse zu errichten.
    Die Grünfläche ist seit den 70er Jahren entstanden, nachdem der alte OEG-Güterbahnhof, der sich zuvor an dieser Stelle befand, abgebrochen wurde.
    Von dort aus gab es übrigens auch einmal eine Güterstrecke durch den heutigen Wieblinger Weg zum Neckar und dann über eine Neckarbrücke ins damals noch nicht vorhandene Neuenheimer Feld und von dort aus nach Dossenheim. Von dieser Strecke ist heute nur noch ein Brückenportal in Wieblingen zu sehen.


    Von Seiten der Stadt hat man sich seither wenig bis nicht um die Ochsenkopfwiese gekümmert, so hat sich dort in den letzten Jahrzehnten eine Anlage entwickelt, die parkähnlichen Charakter vorweist. Dennoch ist sie meines Wissens nach als Gewerbegebiet ausgewiesen.


    Seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten sucht die ex HSB bzw. RNV nach einem Standort für einen neuen Betriebshof (Bus und Straßenbahn), den sie nun an dieser Stelle errichten möchten. Vorteile für diesen Standort sieht die rnv in der Nähe zur Innenstadt und in der Direktverbindung zur Bestandstrecke. Nachteile ergeben sich betrieblich dadurch, dass auf das verhältnismäßig kleine Gelände keine Werkstatt passt und die Ausrückwege über eine nach ESBO konzessionierte Strecke mit dementsprechend geringer Kapazität stattfinden ü¼rde.


    Die Gegner des Projektes halten vehement an der Ochsenkopfwiese fest, da diese für sie ein Naherholungsgebiet darstellt. Die rnv hat reagiert und ein begrüntes Dach, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist, eingeplant: https://betriebshof-hd.rnv-onl…itet_Kopie_bb7318c308.jpg


    Der Bürgerentscheid für das Projekt findet am 21. Juli statt.
    Ein negatives Ergebnis würden für den ÖPNV in Heidelberg zehn Jahre Entwicklungsstillstand bedeuten.

  • Dennoch ist sie meines Wissens nach als Gewerbegebiet ausgewiesen.


    Ist sie.


    Parkähnlichen Charakter hat die Ochsenkopfwiese meiner Meinung nach allerdings nicht, das ist ne Hundewiese entlang einem Radweg mit Ausblick auf die Ruine des Bahnbetriebswerks und Autobahn hinter den paar Bäumen im Rücken - im Sinne von null Aufenthaltsqualität.


    und die Ausrückwege über eine nach ESBO konzessionierte Strecke mit dementsprechend geringer Kapazität stattfinden ü¼rde.


    Die derzeitige OEG-Strecke wäre nicht die einzige mögliche Ausfahrt von der Ochsenkopfwiese. Die 1993 stillgelegten Gleise der ehemaligen OEG-Strecke in der Blücherstraße liegen noch und sind nur nicht mehr angeschlossen.


    Vorteile für diesen Standort sieht die rnv in der Nähe zur Innenstadt


    Konkret: Weniger Leerkilometer beim Ein-/Ausrücken, die sie nicht abrechnen können (wie sies jetzt beim Ein-/Ausrücken machen, indem Fahrten entlang der Routen halt bei der Vorbeifahrt am Betriebshof beginnen/enden).
    Ich meine auch mal irgendwo im Session der Stadt eine Berechnung dazu gesehen zu haben. Kam auf etwa 0,2 Prozent operative Mehrkosten raus, aber wenn man da ne Euro-Summe hinschreibt mit möglichst vielen Nullen sieht das natürlich abschreckender aus.


    Die rnv hat reagiert


    Die Dachbegrünung war von vornherein eine der vier Varianten, die die RNV der Stadt vorgestellt hat. Die teuerste.


    Ein negatives Ergebnis würden für den ÖPNV in Heidelberg zehn Jahre Entwicklungsstillstand bedeuten.


    Naja, das ist dann doch schon etwas zu sehr der Stadt nach dem Mund geredet.


    Es gibt Optionen zur Entwicklung am vorhandenen Standort, diese sind aber nicht erwünscht. Konkret ist das ein Abriss der Alten Feuerwache und ggf. des (städtischen) Hotel Metropol nebendran mit einer entsprechenden Erweiterung des Betriebshofs am vorhandenen Standort über die Emil-Maier-Straße auf dieses Gelände.

  • Realsatire in Vollendung


    Heute mal eine Nachricht zum schmunzeln welche das ganze Desaster zeigt wenn Bürger meinen "Grün" wählen zu müssen. Der Neue Betriebshof, also die Zukunft des ÖPNV wurde erfolgreich durch die Grünen und einen Bierkorken verhindert.


    Für alle die meinen das ist nun ein Witz, das die Grünen ein Ökologisch wichtiges Projekt wie den OPNV torpedieren. also etwas das allen in der Stadt nutzt, obendrein mit einem begehbaren Park auf dem Dach, Solaranlagen und sonstigem Schnickschnack hoch ökologosiert wurde und auf einem Kronkorken in einer Bierflasche der die entscheidende Stimme abgab ein "Ja" stand und so ein Projekt das über Jahre mit viel Geld geplant und erarbeitet wurde nun gekippt wurde, nein ist es leider nicht, es ist wahr, es ist voller Ernst es ist real gewordener Wahn im Biotop der Bekloppten auch BRD genannt.


    Also liebe Heidelberger, ihr habt Sie gewählt, es wird geliefert wie bestellt, daher für die Zukunft, Kein Auto, Kein ÖPNV bleibt Rad, Esel und gut zu Fuß zu sein...


    Als Ludwigshafener der von befahrbaren Straßen träumt sind solche absurden Luxus Probleme einfach nur noch herzlich köstlich... Daumen Hoch!!!

  • Zwei Artikel der RNZ über die Gemeinderatssitzung haben gereicht, um mich in Versuchung zu bringen meinen Kopf gegen die Wand zu schlagen :bash:.
    Zu erst macht dieser Heini von der Partei (einer Partei die ich zwar witzig finde, ich aber noch nie verstanden habe warum man sie wählt) seine Stimme von einem Partygag abhängig und dann ist diese Stimme auch noch ausschlaggebend. Falls er das wirklich gemacht hat, kann ich diesem Mann nur empfehlen, sich in Grund und Boden zu schämen, die Demokratie und seinen Auftrag so mit Füßen getretten zu haben.
    Ich muss sagen, dass ich diese ewige Diskussion über die Verlagerung nicht verstanden habe. Diese Wiese ist alles andere als berauschend, das Neckarufer ist nicht weit weg und das Konzept kann man nicht mehr grüner machen. Warum wollen die Grünen also auf Teufel komm raus, den Betriebshof dort nicht haben, sondern deutlich ausserhalb der Stadt? Kompromissfähigkeit ist wohl nicht ihre Stärke. Zwar tuen mir die Heidelberger leid, das der bisherige Standort jetzt ausgebaut werden soll (die zweit beste Lösung, meiner Meinung nach) und damit noch mehr hochwertiger Stadtraum verschwendet wird, jedoch ist es gut das endlich eine Entscheidung steht und das die Grünen in ihre Schranken gewiesen wurden. Auch wenn gerade alle grün sind, heißt das noch nicht das die Grünen tun und machen lassen können, was sie wollen.
    Also Glückwunsch an die Grünen, ihr habt ein Kreativzentrum und wichtigen Stadtraum, für ne Hundewiese geopfert, nur weil ihr euer Konzept durchdrücken wolltet und Kompromisse nicht kennt.

  • Also Glückwunsch an die Grünen, ihr habt ein Kreativzentrum und wichtigen Stadtraum, für ne Hundewiese geopfert, nur weil ihr euer Konzept durchdrücken wolltet und Kompromisse nicht kennt.


    Nur um da mal was richtig zu stellen: Kreativzentrum?


    Es handelt sich beim Dezernat 16 immer noch um ein Kreativwirtschaftszentrum. Also eine städtische Subventionierung von Coworkingspace für Unternehmen (ja, solche sind das) denen ein Sitz in einer Lage, in der sie sich das leisten könnten - und die gibt es in Heidelberg - zu schnöde ist. Und die Stadt subventioniert das händereibend, die haben schließlich eine Liste von 400 Unternehmen dieser Art die auch gerne für billiges Geld in ner fast abbruchreifen Bude ihr Büro einrichten wollen.


    In der Zwischenzeit läßt die Stadt jegliche Kultur- und Kreativzentren vor die Hunde gehen, deren Akteure nicht selbst im Gemeinderat sitzen.


    wichtigen Stadtraum


    Schon mal in Heidelberg gewesen? Die Pläne zur Bebauung sahen eine massive weitere Gentrifizierung eines Viertels vor, in dem nur einen Block weiter Heidelbergs Hartz-IV-Ghetto liegt.

  • Twal98 mach das nicht mit dem Kopf und der Wand, glaube mir der Inhalt von deinem Kopf funktioniert im Gegensatz von manch andern, vor allem in Heidelberg, wirklich Gut...


    Also Kato wenn das alles ist was dir zu dem Thema einfällt dann finde ich das echt traurig, und ja ich bin in Heidelberg direkt mit Blick über den Neckar auf das sagenhafte Märchenschloss aufgewachsen, mir ist also die Lokalität bekannt. Und ganz ehrlich ich finde es wenig erstrebenswert ein Harz 4 Ghetto in der Stadt zu haben insofern stört mich Gentrifizierung nicht. Findest du das toll möglichst viel Harz 4er zu haben oder warum bist du gegen Verbesserungen in der Gegend? Die Gegend abzuschreiben hilft weder diesen Menschen noch der Stadt. Da sind parallele Ansätze gefragt, Aus und Weiterbildung für die Menschen und Verbesserung des Umfeldes. Es so zu lassen wie es ist kann nur der total falsche Weg sein, genau so wie ne Wiese im Grünen zu betonieren wie es die Verbots und Bevormundungspartei will


    Wenn man wie die Grünen allen ernstes fordert weiter außen also auf dem freien Feld zu bauen, statt auf dem Hundekackplatz zwischen ICE Strecke und Autobahn, und dann noch was von Öko faselt, wo es sogar noch nen Park aufs Dach gibt, dann läuft da im Oberstübchen was komplett gegen den gesunden Menschenverstand. Also den Kopf gegen Wand den sich Twal98 antun wollte kann man diesen Leuten durchaus Therapie mäßig empfehlen.

  • Ich bin beim Thema Betriebshof stark geteilter Meinung.
    Einerseits ist es schade, dass eine in Heidelberg dringend benötigte Entwicklung durch Nonsens verhindert wurde, andererseits eröffnet das die Möglichkeit ein zukunftssicheres Konzept auf die Beine zu stellen.
    Der auf dem Ochsenkopf geplante Betriebshof sah exakt 1:1 die Kapazität vor, die man nach heutigem Stand benötigt. Es ist also durchaus möglich, dass dieser bereits vor Vollendung, mit Auslieferung des neuen Typs RNT2020, der einige cm pro Wagen länger sein wird, unterdimensioniert ist. Von Streckenerweiterungen und einer damit verbundenen Aufstockung des Wagenparks ganz zu schweigen.
    Dann allerdings noch einen Betriebshof zu bauen, wird politisch noch schwerer darzulegen sein, was unweigerlich hunderte Leerkilometer pro Tag hervorrufen wird, da die Züge aus Mannheim und Edingen anrollen würden.
    In Ludwigshafen stellt sich das Debakel wie folgt dar: Mit Gründung der rnv 2005 wurden die Abstellkapazitäten in Rheingönheim nahezu obsolet. Dies hat man politisch 14 Jahre lang verschleiert, indem man Altfahrzeuge - um nicht zu sagen "Schrott" - dort abgestellt hat, um sich vor Rückzahlungen zu schützen.
    Des Weiteren sahen die Ausrückwege eine Benutzung der ESBO Strecke vor, die durch ihre Blockabstände in keinster Weise die Flexibilität bietet, die man bei dieser hohen Anzahl von Aus- und Einrückern benötigt.
    Unterm Strich ist das Ergebnis für mich ein positives.


    Übrigens hat man bereits in den 90er Jahren sehr laut nach einem neuen Betriebshof geschrien, alles was seit dem passiert ist, war heiße Luft. Ein geeignetes Konzept stemmt man nicht innerhalb weniger Monate aus dem Boden, das braucht einfach Zeit.
    Mit Aktionismus ist langfristig niemandem geholfen.

  • Noch eine Anmerkung in persönlicher Sache @tomcat
    Mich würde interessieren, ob dich das Thema auch derart ärgern würde, wenn es dir nicht die Möglichkeit böte, ein weiteres mal lauthals gegen gründe Politik zu schimpfen

  • @ Denver Eine andere Partei würde es genau so abbekommen, ein ausführliche Erklärung schreibe ich dir gerne in einer privaten Message.


  • Übrigens hat man bereits in den 90er Jahren sehr laut nach einem neuen Betriebshof geschrien, alles was seit dem passiert ist, war heiße Luft.


    Bereits in den 90ern war die Ochsenkopfwiese als möglicher Standort avisiert - die Weichen an der Feuerwache in die Blücherstraße und die Schienen dort rüber zur Ochsenkopfwiese wurden u.a. deshalb nicht entfernt, nachdem die OEG auf die Neubaustrecke verlegt wurde.


    Neben der Tatsache, dass durch die Nutzung des ehemaligen OEG-Güterbahnhofs keine Grunderwerbskosten entstehen, ist diese langjährige Avisierung auch der Grund, warum die RNV so sehr auf diesem Standort rumgereitet hat in der aktuellen Diskussion.


    Dann allerdings noch einen Betriebshof zu bauen, wird politisch noch schwerer darzulegen sein, was unweigerlich hunderte Leerkilometer pro Tag hervorrufen wird, da die Züge aus Mannheim und Edingen anrollen würden.


    Das Argument Leerkilometer hat sich bei der Betriebshofdiskussion eigentlich selbst widerlegt - die Busse möchte man schließlich gerne still und leise in Wieblingen gegenüber Bier Schaaf unterbringen, von wo das Ausrücken in Richtung Innenstadt jährlich 50-60,000 km zusätzliche Leerfahrten über die B37 erzeugt.


    Würde man rein nach Leerkilometern gehen wäre längst Rohrbach Süd als (Zweit-) Betriebshofstandort etabliert - aus der Richtung kann man morgens und abends Aus-/Einrückfahrten als Fahrleistungen deklarieren. Auf der Strecke, auf der eh in Heidelberg 60% aller Straßenbahn-Fahrgäste befördert werden.


    Wenn man wie die Grünen allen ernstes fordert weiter außen also auf dem freien Feld zu bauen [...]


    Der vorgeschlagene Standort besteht derzeit aus 2 Hektar Beton plus Bebauung in vergleichbarem Umfang zum möglichen Betriebshof. Nix "Wiese im Grünen".


    Und ist auch nach meiner Meinung durchaus sinnbefreit. Wenn schon in der Richtung, dann neben die neue Feuerwache. 700 Meter ans Bestandsnetz auf eh geplanter Strecke, identischer Fahrtweg zum Römerkreis als Hauptverteiler verglichen zum derzeitigen Standort. Aber da würde man ja der Bahnstadt dann die Sicht auf den Autobahnzubringer verbauen, die bekannterweise mit ihrer grünen Mehrheit zu 70% für die Ochsenkopfwiese gestimmt hat. Und man wüßte immer noch nicht, was man mit dem Airfield machen soll.