Rhein-Neckar-Raum: Abzug der Amerikaner

  • Am 7. Juni findet um 18:30 im Gesellschaftshaus HD-Pfaffengrund das erste "Bürgerforum Konversion" statt.


    Im Rahmen der Veranstaltung sollen Informationen über die Flächen in Heidelberg und Planungen hierzu ausgestellt und präsentiert werden. Ein Vertreter des Amts für Wirtschaftsförderung Darmstadt wird den dortigen laufenden Konversionsprozess als Vergleichsobjekt darstellen. Schwerpunkt der Veranstaltung soll dann das Festhalten von eingebrachten Ideen der Teilnehmer zum Konversionsprozess sein.


    Im Vorfeld wird es u.a. zur Vorbereitung dieser Veranstaltung eine öffentliche Sitzung des Gemeinderates am 24. Mai (Rathaus, 17 Uhr) geben, bei dem Zielvorstellungen seitens Stadt und Fraktionen vorgestellt und für obige Veranstaltung strukturiert werden sollen. Gegen Ende der Sitzung ist auch hier eine öffentliche Fragerunde geplant.


    Beide Veranstaltungen sind mit je 3-4 Stunden Dauer angesetzt.

  • Die GGH plant, möglichst zum Wintersemester 2011/2012 in den letztes Jahr zurückgegebenen acht Gebäuden insgesamt 600 Wohnplätze für Studenten zur Verfügung zu stellen (in 200 3-/4-ZKB).


    Als "dramatische Wendung" hat nun das Studentenwerk Heidelberg der GGH das Gelände weggeschnappt. Das Studentenwerk wird das Gelände von der BIMA anmieten, für geschätzte €1,2 Millionen etwas umbauen und noch vor dem Wintersemester möblieren, wobei Auslagerungen aus den laufenden Umbauten der Hochhäuser des Studentenwerks im Neuenheimer Feld genutzt werden sollen.

  • In der gestrigen Ausgabe der Hockenheimer/Schwetzinger Zeitung war ein ganzseitiger Bericht über die Zukunft von Pattrick-Henry-Village zu lesen. Die Stadtplaner wissen scheinbar noch nicht so recht, was zukünftig daraus werden soll. Ich sehe das Problem nicht so groß, man muss eben für eine gute Busanbindung sorgen und vermeiden, dass sich in PHV eine Ghettoisierung breitmacht. Das beste wäre meiner Meinung nach ein reines Studentendorf. Vor Ort gibt es ja alles, an Freizeitmöglichkeiten würde es nicht mangeln.

  • Da widerssprichst du dir aber: keine Ghettoisierung und reines Studentendorf....wo ist da die Schnittmenge?

  • Das beste wäre meiner Meinung nach ein reines Studentendorf.


    Die PHV umfasst über 1.600 Wohnungen, das wären rund 5.000 Zimmer für Studenten (bei vergleichbarer Gestaltung zum Gebiet Holbeinstraße). Würde man am Markt so nicht loskriegen, da das die Wohnheimplätze in Heidelberg faktisch verdoppeln würde. Zumal die Lage zur Universität relativ ungünstig ist - die Heidelberger Studenten ziehen schon bei etwa 15 Minuten Fahrtzeit ins Feld bzw. 20 Minuten in die Altstadt ihr Limit, alles dahinter ist unattraktiv.


    Vor Ort gibt es ja alles, an Freizeitmöglichkeiten würde es nicht mangeln.


    Vorausgesetzt es findet sich jemand der die vor Ort existierenden Sachen übernimmt und betreibt.

  • Unter "Ghettoisierung" meinte ich "Verwahrlosung", also dass hier ein sozialer Brennpunkt entsteht. Dies würde durch die Ansiedlung von Studenten eben vermieden. Die Uni könnte durch einen Shuttle Bus angebunden werden, dieser sollte für Einwohner von PHV kostenlos sein, und zwar auch nachts. Die restlichen Wohnungen sollten vorrangig an kinderreiche Familien vergeben werden, wobei hier immer mit Augenmaß herangegangen werden sollte, eine Art Hartz-4 Ghetto sollte auf jeden Fall vermieden werden, solche Stadtteile hat Mannheim schon einige vorzuweisen. Man könnte auch die Möglichkeit schaffen, Touristen übernachten lassen statt in Hotels im Umland.
    Die schulischen Einrichtungen (Highschool, Middle School, Kindergarten) könnten sofort durch die Stadt übernommen werden. Für das Burger-King, die Shoppette und den Supermarkt, sehe ich auch kein Problem. REWE, Lidl, Aldi & Co. greifen gerne zu. Für das Gasthaus, den Club (Pavillion) und das Bowling-Center müssten Pächter gefunden werden. Ob das Kino weitergeführt werden kann wird sich zeigen. Ansonsten bleibt noch die MP-Station (da ist eh schon deutsche Polizei mit drin) und diverse Gebäude für die medizinische Betreuung, das kann alles mit deutschen Ärzten weitergeführt werden. Die restlichen Wohnhäuser in PHV (also nicht die Wohnblocks) dürften nicht deutschen Energiestandards entsprechen. Vielleicht finden sich jedoch Liebhaber solcher Fertighäuser, und allzu teuer sind Nachisolierungen heutzutage ja auch nicht. Ein Wohnvorteil in PHV dürfte sein, dass es dort wohl sehr wenige Einbrüche geben wird, da in PHV nur 2 Eingänge vorhanden sind.

  • Unter "Ghettoisierung" meinte ich "Verwahrlosung", also dass hier ein sozialer Brennpunkt entsteht. Dies würde durch die Ansiedlung von Studenten eben vermieden.


    Dem würde ich nur eingeschränkt zustimmen. Man muss sich nur mal das Neuenheimer Feld und die beiden Siedlungen dort anschauen: Das hat nämlich die höchsten Verbrechensraten Heidelbergs (vor allem bei Gewaltkriminalität*), da sind komplette Hochhäuser am verfallen, und die Zugänglichkeit des Geländes ist tags wie nachts miserabel.


    *- Im Feld gibts seit 10 Jahren einen Sicherheitsdienst und Begleitservice nachts. Seitdem zumindest bei Vergewaltigungen und Raubüberfällen zurückgehend.


    Die Uni könnte durch einen Shuttle Bus angebunden werden, dieser sollte für Einwohner von PHV kostenlos sein, und zwar auch nachts.


    Was dann den Einwohnern auf die Miete geschlagen werden müsste... (schätzungsweise 3-4 Euro pro Wohneinheit im Monat).


    Die restlichen Wohnungen sollten vorrangig an kinderreiche Familien vergeben werden


    Die Wohnungen in US-Stairwells bestehen einheitlich aus 3- und 4-ZKB mit nur vereinzelten 5-ZKB. Mehr als 1-2 Kinder sind darin im Bestand also eh kaum möglich.


    Kinderreiche Familien sind in Heidelberg und Umgebung im übrigen praktisch nonexistent - zum Stichtag 31.12.09 warens gerade mal 273 Familien mit 4 oder mehr Kindern (0,35% aller Haushalte). Die wohnen in Heidelberg überwiegend im Emmertsgrund (in Miete oder Sozial-Erbpacht) und interessanterweise in Schlierbach (in gehobenem Wohneigentum).


    Man könnte auch die Möglichkeit schaffen, Touristen übernachten lassen statt in Hotels im Umland.


    Aus Heidelberger Sicht ist die PHV Umland, mit allen daraus erwachsenden Nachteilen.


    Ansonsten bleibt noch die MP-Station (da ist eh schon deutsche Polizei mit drin)


    Die wird da aber nicht bleiben. Das ist Bereitschaftspolizei, die wird nach dem Abzug mit garantiert nicht mehr aus Bruchsal anreisen (was auch ein Problem des Abzugs ist). Das für den Bereich zuständige Polizeirevier Heidelberg-Süd hat einen Polizeiposten in Eppelheim, der würde die PHV mit übernehmen.


    Die restlichen Wohnhäuser in PHV (also nicht die Wohnblocks) dürften nicht deutschen Energiestandards entsprechen.


    Die müßte man eh teilweise abreißen, um eine anständige Nordausfahrt aus der PHV (zum Stückerweg, Richtung Eppelheim) zu schaffen.


    Ein Wohnvorteil in PHV dürfte sein, dass es dort wohl sehr wenige Einbrüche geben wird, da in PHV nur 2 Eingänge vorhanden sind.


    Also der Zaun zum Feld dürfte das erste sein, was wegkommt...

  • Heidelberger Entwicklungsbeirat: Protokoll der ersten Sitzung (nichtöffentlich)


    Hieraus als eigenständiges PDF: Vortrag von Hr. Feiler, Leiter der Abteilung Entwicklungsmanagement im Stadtentwicklungsamt.

  • Ich würde mal sagen damit kann der VRN die vorgesehene S-Bahn auf die Air Base Ramstein aus der Vorprüfung in die konkrete Planung ziehen und evtl. schon vor 2020 umsetzen...


    Für Heidelberg kann man eher sagen: Ist nicht so negativ. So läßt sich wenigstens das Gelände im ganzen "verwerten".

  • Das bedeutet nun auch das Aus für Radio AFN The Eagle auf UKW 104,6. Den Sender wird wohl ab 2015 dann die T-Systems betreiben, vermutlich wird von dort dann Deutschland-Radio Berlin gesendet, da der Deutschlandfunk bereits einen eigenen Sender in Heidelberg betreibt. Das Sendegelände incl. der Bauten am Rande von Wieblingen wird wohl so bleiben wie es ist.



    http://www.biener-media.de/1143-HD.html

  • Holbeinring, Heidelberg:
    Die GGH plant, möglichst zum Wintersemester 2011/2012 in den letztes Jahr zurückgegebenen acht Gebäuden insgesamt 600 Wohnplätze für Studenten zur Verfügung zu stellen (in 200 3-/4-ZKB).


    Einzug ist ab dem 30.9.2011. Erstmal Leben hinter Stacheldraht... (zweiter Zaun vor dem Spielplatz). Die erste erfolgte Flächenkonversion?!


  • Immerhin werden anscheinend die Gehwege grad neu gepflastert.


    Der Zaun wird ne größere Operation. Die Pfeiler (im Bild am linken Rand mit Sandsteinverklinkerung) haben einen Stahlbetonkern von rund vier Metern Länge und 30cm Durchmesser, der ein gutes Stück unter der Erdoberfläche in einem jeweils schätzungsweise ein bis zwei Tonnen schweren vergrabenen Fundamentblock mündet.

  • Die Stadt Heidelberg ist mit dieser Vermarktung überhaupt nicht zufrieden - gerade so Sachen wie dass in diesem Dokument (und anderen) explizitere Hinweise auf Entwicklungskonzepte der Stadt fehlen. Dies bezieht sich insbesondere auf die beiden Flächen in der Bahnstadt.


    Bei beiden Flächen hat die US Army offen gegenüber der Stadt Bereitschaft signalisiert sie bereits vor dem geplanten Abzug 2015 teilweise oder ganz zu räumen und zur Verfügung zu stellen. Insbesondere die Räumung von Teilflächen als herausgelöste Baufelder wäre denkbar. Hiergegen hat jedoch die BImA was, die das Gelände als Ganzes übernehmen und vermarkten will. Gerüchteweise betrifft dies insbesondere den "Bauhof" in unmittelbarer Verlängerung des Querbahnsteigs, d.h. den östlichen Teil der in obigem Dokument auf Seite 14 dargestellten "Versorgungseinrichtung Czernyring 13".


    Die Stadt Heidelberg leitet daher nun als Drohung gegenüber der BImA (auch wenn man ausdrücklich betont, daß es keine "Drohung" ist, sondern eine "Konsequenz"...) die Errichtung einer Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme ein und plant hierzu Gutachter zur Bewertung des Grundstückmarktwerts zu bestellen.
    Ist eine solche Entwicklungsmaßnahme in Kraft kann die Stadt anschließend die BImA rechtskräftig enteignen oder ihr oder einem Nachfolgeeigentümer entsprechende Nutzungspflichten auferlegen. Solche Maßnahmen und ein daraus entstehender Konflikt zwischen Stadt und Bund werden offen seitens der Stadt in Kauf genommen und als probates Mittel betrachtet.

  • Lothar Binding, der SPD-Bundestagsabgeordnete von Heidelberg, hat eine neue Möglichkeit zur Nachnutzung der Patrick-Henry-Village vorgeschlagen: Als geschlossene Großwohnsiedlung für Alzheimer-Patienten. Eine entsprechende Siedlung besteht in deutlich kleinerem Maßstab beispielsweise im niederländischen Weesp unter dem Namen "Hogeway".