Chemnitzer Industriedenkmale: Bestand, Nutzung und Zukunft

  • Spinnerei Kröhne an der Zwickauer Straße

    Wie der Chemnitzer Morgenpost vom 4. Januar 2011 zu entnehmen ist ( http://www.sz-online.de/Nachri…Denkmal/articleid-2653081 ), hat die TLG die ehemalige Spinnerei Kröhne an der Zwickauer Straße neben den Wanderer-Werken eingerüstet. „Wir haben vom Denkmalschutz die Auflage bekommen, Fassade und Dach zu sichern“, erklärt TLG-Sprecherin Edith Grether (45). Die Fassade soll außerdem mit einer Plane geschützt werden. „Wir wollten mit den Bauarbeiten eigentlich noch im Dezember beginnen, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Die Baukosten werden mit rund 15.000 Euro beziffert. Einen Nutzungsplan für das Industriedenkmal hat die TLG weiterhin nicht.


    Zum Gebäude mehr auf der Website von cherubino:


    Handspinnfabrik C. F. Kröhne - Schönau 1812
    http://www.repage4.de/member/s…bautendesbiedermeier.html

  • Die Geschäftsführerin der Schönherr-Fabrik Birgit Eckert empfiehlt laut heutiger Freier Presse, umzudenken und alte Industriegebäude auch unsaniert zu nutzen. Jedes einzelne der 400 Chemnitzer Industriedenkmale erst nach einer vollständigen Sanierung einer Nutzung zuzuführen, sei nahezu unmöglich. Deswegen sollten auch unrenovierte Flächen in Industriebauten erst einmal zwischengenutzt werden. Zum einen könne man über die Miete einen Teil der Kosten für den Unterhalt des Gebäudes decken. Zum anderen sorge die Nutzung für Aufmerksamkeit, erklärt Eckert. Auf dem Gelände der Schönherrfabrik habe man in den Anfangsjahren eine unsanierte Werkhalle an einen Klub vermietet, der Diskoveranstaltungen für junge Leute organisiert hatte.
    Im Falle der Schönherr-Fabrik habe sich zudem die Mischung verschiedener Mieter als großer Vorteil erwiesen. Dabei rät sie davon ab, Wohnungen oder Lofts in Industriebauten unterzubringen. Die Wohnansprüche der Mieter würden sich kaum mit der Nutzung durch Gewerbetreibende vereinbaren lassen. Eckert zufolge gebe es immer noch eine große Nachfrage nach Räumen in Industriedenkmälern in Chemnitz: "Wir haben derzeit belastbare Anfragen für 5000 Quadratmeter." Im kommenden Jahr würden weiter 1700 Quadratmeter saniert, im Oktober sollen die ersten Mieter einziehen.


    Thomas Morgenstern, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, weist darauf hin, dass viele Denkmale aufgrund von offenen Dächern, eindringender Nässe oder Vandalismus so geschädigt seien, dass eine Sicherung vorrangig sei. Von der Stadt Chemnitz habe es für die Sicherung und Sanierung von Denkmalen in diesem Jahr knapp 100.000 Euro gegeben,vom Freistaat seien zusätzlich 192.000 Euro dazugekommen - allerdings für alle Denkmal-Arten, also auch Kirchen und Burgen. Da das zu wenig sei, brauche es ein Sonderförderungsprogramm.


    Trotzdem fällt Morgensterns Bilanz nicht schlecht aus. Seit der Wende seien in Chemnitz 72 Industriedenkmale saniert und umgenutzt worden. Demgegenüber seien in den vergangenen 20 Jahren aber auch etwa 25 Industriedenkmale durch Abriss oder Teilabriss verloren gegangen.

  • Das ist gar nicht möglich. Leer stehende Chemnitzer Industriebauten, sind oft in einem sehr schlechten Zustand. Da ist gar nicht dran zu denken, eine Elektrik oder gar eine Beheizung einzubauen.

  • Wie das Sachsen Fernsehen heute berichtet (http://www.sachsen-fernsehen.d…?ID=1095&showNews=1118543), will die Stadt Chemnitz die alte Lehrgießerei an der Annaberger Straße veräußern. Das sehr markante Hauptgebäude von 1875 ist teilsaniert und beheimatete bis 2002 das Industriemuseum. Aus dem Beitrag geht hervor, dass das Gelände teilweise vermietet ist und das Mindestgebot 200.000€ betragen soll.

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  • Das Angebot zur Annaberger Straße 114 auf der Stadtseite findet man hier. Allerdings geizt man dort mit Informationen: Ein potentieller Käufer wird normalerweise wissen wollen, wie hoch die Mieteinnahmen der vermieteten Flächen sind und wie groß denn die Nutzfläche ist, aus der er später Mieteinnahmen generieren kann.

  • Aus dem Schutthaufen nebenan könnte man das Chemnitzer "Stadtumbau-Denkmal" machen.

  • Das Angebot des ehemaligen Industriemuseums in der Annaberger Straße 114 (Luftbild) hat tatsächlich einen Käufer gefunden: Link. Für 205.000 Euro geht das Gebäude an Michael Spiegel und Jens Tanneberger ("Die Gilde GbR"), womit der Preis minimal über dem Verkehrswert von 200.000 Euro liegt. Dafür müssen 53.000 Euro Fördermittel zurückgezahlt werden, weil die Zweckbindungsfrist erst 2018 abläuft.


    Im Zuge einer Gewerbeverlagerung von der Zwickauer Straße 268 (Luftbild) haben die Käufer die Einrichtung eines Kfz-Meisterbetriebes mit Werkstatt und Serviceleistungen für Pkw und Kleintransporter, Karosserie- und Lackierarbeiten, Wartung und Reparatur von Oldtimern geplant. Vorgesehen sind außerdem die Wiederbelebung des Museumscharakters in Form einer kleinen Dauerausstellung historischer Fahrzeuge und Exponate sowie Veranstaltungen für die Öffentlichkeit (z. B. Lesungen, Fachvorträge und Präsentationen). Der Gesamtumfang der Investition einschließlich Immobilienerwerb, Sanierung und Werkstatteinrichtung wird auf ca. 425.000 € geschätzt.

  • Im Goeritz-Bau an der Zwickauer Straße (Luftbild) scheint es demnächst endlich loszugehen (Freie Presse). Nachdem man zwei Etagen an eine Verkaufsniederlassung von Harley Davidson vermietet hat, will die Firma Poelzig Bau Projekt nun mit der Sanierung beginnen. Ende Februar soll die Baugenehmigung kommen, die Arbeiten würden dann im April starten. Die anderen Etagen sind für Büros vorgesehen, Bezugstermin soll Februar 2013 sein. Finanziert werde der Bau über Eigenmittel und Kredite. Für das Goeritz-Gebäude seien rund zwei Millionen Euro veranschlagt.


    Und nun hat das Gebäude bereits sein Gerüst verloren und ich muss sagen, es sieht gut aus. :daumen:


    Leider konnte ich kein Foto davon machen, da ich es nur im vorbeifahren aus dem Auto begutachten konnte.

  • Chemnitz erste Kunstfabrik


    Am vergangenen Mittwoch thematisierte die BILD ein sehr interessantes Thema. Es wird berichtet, dass die ehemalige Schleiffabrik an der Zwickauer Straße einer Nutzung als Kunstfabrik zugeführt werden soll. Große Räume können bereits ab 1 EUR/m² angemietet werden. Eine Loft-Nutzung ist lt. Invenstor ebenfalls nicht ausgeschlossen. Hier die Quellenangabe dazu.


    Zwickauer Straße/ Lützowstraße
    Hier (http://binged.it/TJitvh) das besagte Areal. Tolle Industriearchitektur, die nun schrittweise endlich vom Leerstand befreit wird. Weiter so! :daumen:

  • Neue Kunstfabrik an der Zwickauer Straße


    Wie bereits berichtet, hat diese alte Fabrik an der Zwickauer Straße einen neuen Besitzer gefunden. Das Stadtmagazin 371 hat hier noch ein kleines, interessantes Interview des Käufers veröffentlicht. Hoffentlich fruchtet die Idee und bringt Hoffnung für andere leerstehende Fabrikhallen. Die Miete von 1 € ist ja schon einmal ein guter Anfang und fast unschlagbar.


    :daumen:

  • Gewagt mutig. So ein Objekt kostet. Bauliche Maßnahmen sind hier sicher notwendig. Ohne wirtschaftlichen Ansatz wird es schwierig. Die anderen genannten Objekte leben von Fördermitteln oder vom Einsatz des Eigentümers. Das scheint hier beides nicht gegeben. Ich bin gespannt und wünsche Erfolg.

  • Neue Kunstfabrik an der Zwickauer Straße


    Zur Vervollständigung eine aktuelle Bestandsaufnahme der künftigen Kunstfabrik im Stadtteil Kappel.






    Wanderer-Werke


    Heute habe ich in dem ehemaligen Industriekomplex seit Jahren Licht brennen sehen. Kommt durch den TLG Verkauf etwa Belebung in die Ecke? Also ich persönlich finde diesen Bau total gelungen und äußerst erhaltenswert!


  • Heute vermeldet die Freie Presse den Abriss eines Industriegebäudes, der aufgrund seiner Sinnlosigkeit richtig schmerzt. Für immer verloren sind die Gebäude der ehemaligen Deutschen Cognacbrennerei am Bahnhof in Siegmar, wobei vor allem das Fabrikgebäude im Grundstücksinneren außergewöhnlich war (Luftbild). Leider standen die Gebäude nicht unter Denkmalschutz. Geplant ist dort der Bau eines Einkaufsmarktes, woran dort in der Gegend wahrlich kein Mangel besteht. Selbst wenn man unbedingt eine weitere Kaufhalle in Siegmar eröffnen will, wäre eine Integration eines Supermarktes in das Hauptgebäude, verbunden mit einem Teilabriss, sicher finanziell und bautechnisch auch machbar gewesen. Dadurch hätte sich der neue Markt am hart umkämpften Standort einen Vorteil verschaffen können.

  • Das Luftbild zeigt ja noch den alten Zustand. Gegenüber stehen ja schon die banalsten Einkaufsmärkte.

  • Das Sporett-Haus als Teil des Poelzig-Areals an der Zwickauer Straße füllt sich mit Leben, wie die Freie Presse heute berichtet. Ende Februar wird das Erdgeschoss und die Hälfte der ersten Etage an den US-amerikanischen Motorradhersteller Harley Davidson übergeben, der im März eine Verkaufsniederlassung eröffnen will. Ein Zeichenbüro soll sich mit dem Motorradhändler die erste Etage teilen, in den beiden darüberliegenden Etagen werde zudem im April das Chemnitzer Kunst- und Auktionshaus Heickmann eröffnen.
    Im Außenbereich sollen Motorräder neben der durch die Bauherren dann sanierten Brücke über den Pleißenbach stehen. Eine Zufahrt und Parkplätze sind auf einem eigens hinzugekauften Grundstück oberhalb des Poelzig-Areals vorgesehen. Die Ufermauern des Kappelbachs, der hinter dem Klinkerbau fließt, wurden erneuert. Im alten Heizhaus sei noch in diesem oder im nächsten Jahr die Eröffnung einer Gaststätte, zum Beispiel einer Eisdiele, im Gespräch.

  • Ich kann die Idee mit der Nutzung des Heizhauses z.B. als Eisdiele nur begrüßen, einmal wegen des direkten Radweges, und dann gibt es auf dem gesamten Kaßberg keine vernünftige Eisdiele (worauf ich schon sehr lange warte). Zusammen mit der nicht weit entfernten Holzkirche zwei interessante Haltepunkte für Radler und Fußgänger!!!!!

  • Es heißt, neben der Holzkirche am Kappelbach wird ein Neubau entstehen und davor eine moderne Brücke über die Kappel.

  • Chemnitzer Industriegebäude wird versteigert


    Dazu ein Beitrag im Sachsen Fernsehen.


    Noch im Februar 2013, also in kürze soll an der Lasallestraße im Stadtteil SIEGMAR das aus dem Jahre 1904 erbaute industrie Denkmal Versteigert werden.
    Auch wenn der Startpreis etwas oben angesetzt ist, hoffe ich auf einen Positiven Erfolg.


    ...ein weiteres Juwel, welches wieder auferstehen könnte...einer Auffrischung des Gebäudes, wie auch umliegend währe wünschenswert.


    wir werden es sehen:-)


    http://www.sachsen-fernsehen.d…ebaeude-wird-versteigert/


  • Danke für die Nachricht. Mal sehen, was daraus wird. :daumen: