Gerichtsviertel

  • Gerichtsviertel

    Das Gerichtsviertel mit den Gebäuden der Justizbehörden befindet sich in der östlichen Innenstadt innerhalb der Wallanlagen, nämlich im wesentlichen zwischen der Konrad-Adenauer-Straße, der Seilerstraße, der Klapperfeldstraße und der Heiligkreuzgasse. Noch in direkter Nachbarschaft steht an der Zeil und "über" die Klapperfeldstraße gebaut das große Gebäude D und etwas abseits noch an der Klingerstraße das Gebäude F. Die OpenStreetMap-Ansicht der Projektkarte zeigt die Beschriftung der Gebäude. Durch das Viertel verläuft die Gerichtstraße, die Porzellanhofstraße, die Hammelsgasse sowie ein Teil der Klingerstraße. Das Ganze auf dem abfotografierten Lageplan:



    Die Gebäude mit ihren Funktionen (genauer, siehe hier:(


    • A - Amtsgericht (Kasse, Grundbuchamt, Nachlass-, Registergericht, Zwangsversteigerungen), Sitzungssäle
    • B - Amtsgericht (Familien, Vormundschaft, Zivilprozesse, Verwaltung), Landgericht (Zivilprozesse, Verwaltung), Sitzungssäle
    • C - Sitzungssäle (Amtsgericht, Landgericht), Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht
    • D - Oberlandesgericht, Staatsanwaltschaft bei dem Oberlandesgericht, Hessischer Anwaltsgerichtshof, Justizprüfungsamt
    • E - Amtsgericht (Strafprozesse), Landgericht (Straf-/Zivilprozesse), Sitzungssäle
    • F - Amtsgericht (Insolvenz, Vollstreckung)
    • Untersuchungsgefängnis an der Klapperfeldstraße (zur Zeit kulturell genutzt)
    • Parkhaus an der Ecke Klapperfeldstraße / Heiligkreuzgasse


    In den letzten Jahren gab es einige Diskussionen über die Neuentwicklung des gesamten Viertels nach Umzug der hier residierenden Behörden an einen neuen Standort. Daraus wurde aus verschiedenen Gründen nichts. Letztes Jahr gab der zuständige Justizminister Hahn bekannt, die Gerichte sollten an ihrer "tradierten" Stelle bleiben. Das wünschten sich die Bürger. Möglicherweise wird es in - sicher nicht naher Zukunft - eine Nachverdichtung von Teilbereichen geben, insbesondere vom Gebäude C mit Verhandlungssälen und Staatsanwaltschaft. Nicht nur dort Verurteilte dürften von dem Gebäudekomplex, seiner städtebaulichen Funktion und seiner wenig ansprechenden Gestalt nicht angetan sein. Alles hier im Planungs-Thread nachzulesen.


    In diesem Strang soll der aktuelle Zustand der Gebäude dokumentiert werden. Die Fotos meiner Beiträge stammen größtenteils von Mai 2012. Damit man sie etwas handlicher und besser referenzierbar sind, habe ich sie nach in Einzelbeiträgen je Gebäude gruppiert. Dieser Beitrag leitet die Beitragsfolge mit Übersichtsfotos von den Straßenansichten ein. Außerdem sind hier das Parkhaus und das ehemalige Gefängnis abgebildet.


    Von der Zeil durch die nördliche Klingerstraße auf das Portal von Gebäude A geschaut. Rechts ist Gebäude D zu sehen:



    Die Heiligkreuzgasse nach Osten geschaut. Links A, rechts U:



    Porzellanhofstraße mit Gebäude C links, A rechts und E im Hintergrund:



    Die Gerichtsstraße verlängert nach einem Rechtsknick die Porzellanhofstraße und trennt Gebäude B (links) von A. Zwei Brücken verbinden die Gebäude. Hier im Vordergrund die "alte" Brücke:



    Vom Ende der Gerichtsstraße der Blick zurück. Links A, rechts B, im Vordergrund die "neue" Brücke:



    Von der Seilerstraße in die Klapperfeldstraße hinunter geschaut. Von vorne: Gebäude B, A, das ehemalige U-Gefängnis, der D-Riegel (quer):



    Das Untersuchungsgefängnis:



    Ost- und Südfront:



    Herzlich willkommen!



    Ein Ort der Besinnung ;)



    Das Parkhaus - hier im Blick durch die Heiligkreuzgasse:



    (Bild von Mai 2010)


    Ecke Heiligkreuzgasse / Klapperfeldstraße:



    (Bild von Mai 2010)


    Weitere Parkhausansichten:




    Leerstehendes Behördengebäude in der Heiligkreuzgasse:



    Bilder: epizentrum

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Bilderlink korrigiert

  • Justizpalast (Gebäude A)

    Das Gebäude A bildet den Kern des Gerichtsviertels. Es beherbergt einen großen Teil der Amtsgerichtsabteilungen (Kasse, Grundbuchamt, Nachlassgericht, Registergericht, Zwangsversteigerungen) sowie Sitzungssäle auch für das Landgericht. Das Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert wird oft auch als Frankfurter Justizpalast bezeichnet. Dazu tragen nicht zuletzt die reichen Sandsteinverzierungen und Aufbauten bei, die das Gebäude in die Neorenaissance einordnen. Es ist durch zwei Brücken mit dem Gebäude B und durch eine Brücke mit C verbunden. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man links die Front und rechts die Ostseite. Ein entzerrtes Weitwinkelpanoramagesamtfoto der Front erwarte ich von RMA :)



    Ostseite:



    Die Westseite:



    Über dem Hauptportal:



    Die Brücke von B nach A über die Gerichtsstraße:



    Weitere Ansichten von Giebeln und Aufbauten:




    Detail:



    Sandsteinarbeiten:




    Bilder: epizentrum

  • Gebäude B

    Das Gebäude B besteht aus einem denkmalgeschützten Teil, der wohl Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, sowie einem 1950er-Haus an der Ecke Seilerstraße / Klapperfeldstraße. Das Hauptportal des alten Teils an der Gerichtsstraße:




    Entlang der Gerichtstraße:




    Von der Friedberger Anlage kündigt sich das Gerichtsviertel mit Gebäude B an:



    Die Gebäudefront entlang der Seilerstraße:



    Ecke zur Klapperfeldstraße. Gelungene 1950er-Jahre:



    Detail:



    Bilder: epizentrum

  • Verhandlungssäle / Staatsanwaltschaft (Gebäude C)

    Gebäude C an der Konrad-Adenauer-Straße ist der Störfaktor im Ensemble. Zur Straße ist es zwar begrünt und damit etwas verdeckt, es bringt aber Unruhe ins Viertel, vor allem durch seine Verteilung auf drei Baukörper mit unterschiedlicher Kubatur und Achsen sowie die teilweise Abrückung vom Blockrand. Vorderseite des aus vielen Gründen unbeliebten Gebäudes an der Konrad-Adenauer-Straße mit symbolträchtigem "Die Würde des Menschen ist unantastbar":




    Rückseite:



    Kunst auf der Rückseite:



    Fußweg durch Gebäude C mit dem Bürotrakt rechts und dem Verhandlungsgebäude links:



    Blick zwischen C und E. Im Hintergrund scheint B durch den Baum. Dazwischen liegt die Hammelsgasse:



    Die Brücke zwischen A und C:



    Bilder: epizentrum

  • Gebäude E

    Das Straf- und Zivilprozessgebäude des Amts- und Landesgericht aus den 1980er-Jahren (Anfang 1990er?) ist zwar ein grober Klotz, fügt sich dennoch in das Ensemble ein. Dafür sorgen vor allem die Blockrandbebauung und damit die Aufnahme der Fluchten von Gebäude B. Eine leichte Staffelung lockert es zumindest zum Süden hin einigermaßen auf. Auch besteht die Fassade und das Dach auch hochwertigen Materialien. Von der Konrad-Adenauer-Straße:





    Bilder: epizentrum

  • Gebäude D

    Das Multifunktionsgebäude an der Ostzeil ist das hässliche Entlein des Ensembles, auch wenn es jüngst saniert wurde. Es sitzt auf einem Sockel abgerückt von der Zeil über zwei Straßenblöcken und überragt gnadenlos alles in seiner Umgebung. Dank Überbauung der Klapperfeldstraße trennt es das Gerichtsviertel an dieser Stelle kurzerhand von der Zeil ab, und die sensibel schmale Heiligkreuzgasse wird durch das Gebäude noch mehr ein ungemütlicher Hinterhof. Ein Wunder, dass dort der Tigerpalast so lange gedeihen konnte.


    Vorderseite zur Ostzeil:





    Haupteingang:



    Passage:




    Rückseite:



    Bilder: epizentrum

  • Justizpalast (Gebäude A) - von innen

    Nachfolgend einige Bilder aus dem Inneren des historischen Hauptgebäudes, die ich im April geschossen habe. Fenster, Decken, Böden, Türen, Säulen et cetera sind denkmalgerecht saniert, soweit ich das sehen konnte. Das Mobiliar hingegen entstammt dem leicht speckigen Behördenbaukasten. Das Treppenhaus mit detailreich gestalteten Sandsteinsäulen und dramatisch geschwungenen Deckenbögen:




    Die Säulen:




    Der Adler darf nicht fehlen:



    Terrazzo mit Ornamenten:



    Ein Treppenhaus wurde wohl in den 1950ern im damaligen Stil teilerneuert:



    Lampen und die Mosaikfenster:



    Und dann wieder die typisch möblierten Behördengänge:




    Die Mosaikfenster von außen betrachtet:



    Im Innenhof herrschen Backstein und Klinker, wenn auch nicht so reich dekoriert wie an den Außenseiten des Gebäudes:



    Bilder: epizentrum