Leipzig: Adina-Hotel im ehemaligen Brühlpelzhaus (eröffnet)

  • Der Erhalt der Leipziger Ostmoderne wäre leichter, wenn sie nicht so aussehen würde wie (Ost-)Moderne und sich nicht den Grundsätzen der (internationalen) Moderne verpflichtet gefühlt hätte, sondern einfach nur wie Leipziger Historismus oder sozialistischer Neoklassizismus wäre.



    bereits zu ihrer planungs- und entstehungszeit ende des 60er war das konzept der brühlscheiben, vom hotel stadt leipzig, des messeamtes am markt und der brühlpelz- bzw. interpelzgebäude nicht mehr "modern".


    Für diese steile These hätte ich dann doch gern irgendeine Art von Beleg, seien es nun theoretische Schriften zum Städtebau aus den späten 60er Jahren oder gebaute Beispiele aus West- und Osteuropa oder dem Rest der Welt. Was war Ende der 60er stattdessen modern?


    Bau der Treppenstraße im heutigen Bielefelder Stadtteil Brackwede ab 1965:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…d_Stadtteil_Brackwede.jpg


    Schon vor Jahren mal von mir dazu:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=282559#post282559

  • Das Grundproblem beim Erhalt der Ostmoderne ist ihre Einbettung in das zeitgenössische städtebauliche Gesamtkonzept, nicht die individuelle Architektur. Bei DDR-Gebäuden der klassischen Periode in Leipzig stellt sich einfach die Nutzungs- und Kompatibilitätsfrage mit heutigen Städtebaukonzepten nicht, bzw. deutlich seltener.


    Fast alle Gebäude der Ostmoderne, die man in der Leipziger Innenstadt abgerissen hat, waren darauf ausgerichtet, brachial mit der historischen Stadt zu brechen. Diese Szenerie könnte ohne weiteres ein Neubaugebiet darstellen. Man schaue sich auch nur mal das Hotel Stadt Leipzig an. Rein von der Architektur her durchaus erhaltenswert und qualitätvoll. Aber im Stadtraum platziert wie ein UFO. Selbiges gilt für die Brühlscheiben und das Interpelz. Gleichzeitig sei daran erinnert, dass am Brühl die prägnante Aluminiumfassade erhalten wurde und nicht das darunter konservierte Kaufhaus Brühl. Von einem ideologischen Feldzug gegen die Ostmoderne kann überhaupt keine Rede sein. Niemand will die Hauptpost, den Uniriesen, das Wintergartenhochhaus oder das Gewandhaus abreißen. Anders sah es bei der Karl-Marx-Universität aus, die angesichts ihrer Entstehungsgeschichte zu Recht mit der Motivation einer historischen Genugtuung beseitigt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • eines über jahrhunderte gewachsenen stadtzentrums erfolgte - ohne rücksicht auf die vorhandene bebauung und das bestehende straßenraster.


    Und der Historismus der Jahrhundertwende war da .... anders?
    Außerdem hat man keinen Bruch geplant sondern den langfristigen Abriss der Innenstadt, weit bis in die 70er hinein. Man darf auch nicht vergesen das die Leere des Sachsenplatzes durchaus einen Städtebaulichen Wechsel von Historismus zur Moderne vollzogen hat. Schlecht sieht ziemlich anders aus. Nur das Hotel Leipzig war grauselich.


    die städtebauliche konzeption von mini-hochhaus-scheiben samt umliegender flachbauten und/oder parkplätze wird nicht dadurch wertvoller oder potenter, indem sie rückblickend romantisierend zur "ostmoderne" verklärt wird.


    Die Abrissorgien des Historismus zu Romantisieren auch nicht. Außerdem habe ich nur von Potenzial geredet, weil das hatten sie. In früheren Jahrhunderten hat man doch auch um-, weitergebaut und Gebäude mit der Umgebung harmonisiert. Genau dieser Prozess hat die heute als Schön empfundene Altstädte produziert. Das fortführen von Autistischen Neubauten hilft nicht weiter. Wenn sie stehen dann stehen sie nunmal, also muss man sie Transformieren. Gerade im Historismus sieht man dieses Hineinwachsen zu einer gesamtheitlichen Struktur. Weil viele Gebäude innerhalb Kurzer Zeit umgebaut wurden, mehrmals. Das Alte Brühlhaus ist ein gutes Bsp. dafür.


    vor allem deshalb war der abriss dieser gebäude der notwendige erste schritt zur stadtreparatur. die neubebauung der grundstücke hat seit dem ganz erheblich zur reurbanisierung der innentstadt beigetragen.


    Nicht wirklich, wenn dann eine künstliche "Urbanität" (wenn man diese ausgeleierte Wort nehmen möcht). Dass das Hotel Leipzig abgerissen wurde begrüße ich ja nur ist der Nachfolgebau nicht gerade Urbaner oder schöner.
    Und die Höfe am Brühl sind schlimmer als die Brühlscheiben die man hätte hochwertig aufwerten können, "dank" des Bildermuseums wären sie städtebaulich auch nicht fehl am Platz. Jetzt stelle man sich nochmal vor die Zeil zum Pelzhochhaus würde ersetzt durch kleinteilige Parzellen. Und schon wäre es ein einfaches "Modernes Ergänzungsensemble" wie es in vielen gewachsenen Städten existiert und würde sich Harmonisch einfügen. Stattdessen diese schreckliche Höhen und Kubenspringerei. Von der unsäglichen Materialität der Höfe am Brühl und der Eckbauten des Bildermuseums brauchen wir uns hoffentlich nicht unterhalten.

  • @whywolf larry:
    bei den brühlscheiben hatte es von sympatisanten wie prof. rettich (heute uni bremen) so um die jahrtausendwende sogar einen ideenwettbewerb gegeben - mit dem ziel, diesen dingern potenzial abzugewinnen und sie sinnvoll in den stadtorganismus zu integrieren.
    die ergebnisse waren ernüchternd. jede behutsame sanierung hätte ihr stadtgefügezerstörerisches wesen nur auf jahrzehnte hinaus zemetiert. und größere umbauten hätten nur zu einer verschlimmbesserung geführt (beispielsweise hätte der anbau von balkonen die proportionen des ensembles zum kippen gebracht und die innenhöfe restlos in schlauchartige schluchten mit knastambiente verwandelt.)


    wie saxonia bereits richtig anmerkte, sind die tatsächlich bemerkens- und erhaltenswerten elemente der brühlbebauung auch bei der neugestaltung des areals berücksichtigt worden. die blechbüchse wurde richtigerweise nicht in ihren originalzustand zurückversetzt. und die markanten neon-schriftzüge werden hoffentlich nach den diversen gerichtsentscheiden auch eines tages an ihren angestammten platz zurückkehren.


    von all dem unbeeindruckt bin ich froh, in meiner wohnung eine originalwabe der blechbüchse vor augen zu haben. sie hängt neben gerahmten abbildungen von nicht umgesetzten entwürfen der höfe am brühl. und sie bestätigen: unterm strich hat der beste entwurf gewonnen.


    @lemonhist.:
    dein humor ist kostbar.
    die bebauung der leipziger innenstadt mit der "treppenstraße im heutigen bielefelder stadtteil brackwede ab 1965" in verbindung zu bringen, hat loriot-qualität.
    bitte mehr davon.
    gern auch mit angabe der zahl der menschen, die auf diesen fotos zu sehen sind. das ist doch die pointe bei deinem witz...

  • ansonsten empfehle ich, einfach mal nächsten samstag über den brühl zu schlendern - und das mit der situation von vor 10 jahren zu vergleichen.

  • dein humor ist kostbar.
    die bebauung der leipziger innenstadt mit der "treppenstraße im heutigen bielefelder stadtteil brackwede ab 1965" in verbindung zu bringen, hat loriot-qualität.
    bitte mehr davon.
    gern auch mit angabe der zahl der menschen, die auf diesen fotos zu sehen sind. das ist doch die pointe bei deinem witz...


    Aber genau dieseTreppenstraße ist immernoch extrem Beliebt......


    bei den brühlscheiben hatte es von sympatisanten wie prof. rettich (heute uni bremen) so um die jahrtausendwende sogar einen ideenwettbewerb gegeben - mit dem ziel, diesen dingern potenzial abzugewinnen und sie sinnvoll in den stadtorganismus zu integrieren.


    Es gab mal eine Internetseite von ehemaligen HTWK-Studenten die eine Halb-Realistische Studie dazu abgegeben haben. Die fand ich eigentlich nicht schlecht. Und selbst in einer Unästhetischen Weise fänd ich den Erhalt innerstädtischer Wohnungen immer noch besser als das xte Einkaufszentrum vorallem wenn es so eine Architetkonische Missge**** ist.
    Mein persönlicher Ansatz währe ja auch die Scheiben zu verschlanken und die Retail-Ebene zu hochzuheben, dazu ein wenig 20er un 50er Jahre Rundscheiben sowie Betonformsteine...... Ich wäre froh wenn man die Höfe am Brühl wieder abreißt,genau so wie die Reichsflakbunkersporthalle neben dem Rathaus und die ganzen Keksrollen.......

  • Ich denke es ist falsch den Diskurs des Brühlpelz mit jenem der ehemaligen Brühlscheiben zu vermischen. Sicher stehen beide Objekte, ob nun noch existent oder nicht, im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Anspruch aber auch den Möglichkeiten der 1960er Jahre. Dennoch sollte man nicht die komplette Zerstörung des nördlichen Brühls ausklammern um dann eine Diskussion "gegen die Brachialgewalt der "Ostmoderne"" zu führen. Das ist schlichtweg der falsche Ansatz. Beides muss man voneinander trennen um den Diskurs nicht von einer Ecke in die andere zu verlagern. Am Ende sollte man konsequenterweise dann auch die Diskussion um den Brühlpelz in die heutige Umgebung verlagern.


    Betrachtet man die die ehemaligen Brühlscheiben separat und unter dem Aspekt der dann schon existierenden Freiflächen auf dem sog. "Sachsenplatz", hatten diese drei Riegel durchaus ihre Qualitäten. Ohne nun noch einmal darauf in Länge einzugehen. Im Bezug auf den Brühlpelz, steht dieser kaum noch konträr zu derzeitigen Bebauung. Wie schon gesagt, war dieser geplant/gebaut mit einer leichten Öffnung des Brühls zum ehemaligen "Sachsenplatz". Nun werden zwar die Raumkannten wieder hergestellt, aber die leichte Öffnung mit geringem Vorplatz wird durch die Höhe des Gebäudes wieder etwas verdichtet.


    Die Gebäudehöhe wiederum stellt mittlerweile einen Kontext zur Dominante des MdbK. Wenn die Reichsstraße auf der Ostseite wieder die alten Raumkannten erhält, kann das sogar einen spannenden Kontext aus angepassten Raumkannten und zwei "versteckten" Höhendominanten ergeben. Wenn man Kreativität zulassen würde, könnte ich mir sogar ein sehr schmales Eckgebäude am Kreizungsbereich Brühl-Reichsstraße-Hallisches Tor vorstellen. Eingefasst von Raumkannten in der Reichsstraße und dem Brühl wird der Brühpelz eine ähnlich Wahrnehmung wie der Kubus des MdbK machen - eher eine spannende als eine konträre.

  • Startschuss mit Kranaufbau am Interpelz/Brühl


    Wie seitens der Stadtbau und Co. angekündigt, sind die Flüchtlinge ausgezogen und die Sanierung beginnt. Sorry für die Qualität, war nur ein Schnappschuss zwischen für mitten an einem gewöhnlichen Arbeitstag ungewohnt vielen Menschen:

    (c) by mir, Bild vom 10.05.16

    Weiß jemand, ob "Leos" jetzt bleibt oder dort ein Neubau/Parkhaus entsteht?

  • Demontage der alten Fassade - Eröffnung 3. Quartal 2017


    "Die Eröffnung des 4-Sterne-Adina Apartment-Hotels mit 166 Studios und Apartments, Restaurant und Bar, Konferenzräumen und Schwimmbad ist für Oktober 2017 geplant. Zusätzlich sollen im Erdgeschoss Einzelhandelsflächen entstehen. Die neunte und zehnte Etage sind weiterhin für Büroeinheiten vorgesehen." so ein Auszug aus der aktuellen Pressemitteilung der Leipziger Stadtbau AG.


    Und weiter: "Es liegen spannende Wochen vor uns. Wenn die alte Fassade demontiert ist, wird nur noch ein Stahlbetonskelett sichtbar sein. Man kann live erleben, wie das alte Objekt sein neues Gewand erhält."



    Der Siegerentwurf des Leipziger Büros "S & P Ingenieure".
    Quelle: Leipziger Stadtbau AG

  • In der IZ wurde ebenfalls vom Baubeginn des alten Brühlpelzhauses berichtet. Im EG entstehen neben der Hotellobby und dem Restaurant noch zwei Gewerbeeinheiten.


    Ich sehe den Elfgeschosser mehr in der Tradition der internationalen Moderne als einen typischen "Ost-Bau". Ich denke, die architektonischen Qualitäten wird kaum einer abstreiten. Nach wie vor störe auch ich mich sehr an die mangende städtebauliche Einbindung. Das Gebäude an dieser Stelle ergibt keinen Sinn, denn die Pläne für einen flächendeckenden Abriss und Neubau der Innenstadt wurden nicht verwirklicht und die massivsten Eingriffe (Brühl, Sachsenplatz) wieder rückgängig gemacht. Bei der Prager Straße in Dresden folgen die Klötze einem städtebaulichen Konzept, wie man aus den oberen Etagen des Pullmann-Hotels sehen kann, auch wenn das nicht jedem gefällt. In Leipzig hingegen wirkt der Brühlklotz einfach nur fehl in der Innenstadt.


    Auf der folgenden Aufnahme sieht man noch ein bisschen besser wie das EG wieder seinen historischen Zustand zurückversetzt wird.

    Bild: Stadtbau.com

  • ^
    Ganz so schlimm ist es ja nicht wie du es beschreibst. Es ist halt ein aus dem Block herausfransender "Semi-Solitär", bedingt durch die ökonomisierte Herangehensweise an den Konstruktiven gesehenen Solitärbau. Der darauffolgende Block ist es der nicht abschließt und damit den Überhang Städtebaulich einfügt. Der Vorplatz zum Wohnblock nimmt ja auch die richtige Fluchtlinie auf und präsentiert diese Ecksituation. Jetzt gibt es verschiedene Ansätze, entweder man baut am Ende des zweiten Wohnblockes eine kleine Hochhaus als Gegengewicht, allerdings so das es das Riquochet nicht erdrückt und schließt den Block. Oder man schließt den Block Traufhöhenmäßig und versucht vll. noch einen Versatz hinter dem Wohnblock einzufügen. Das wird aber wohl in naher Zukunft auch wegen der scheinbaren Attraktivität des Parkplatzes nicht passieren. Ich finde es gut das der schöne Bau wieder Stilistisch ehrlich aufgepeppt wird. Seine Kontrastwirkung empfinde ich nicht einmal allzu Bruchhaft.


  • Auf der folgenden Aufnahme sieht man noch ein bisschen besser wie das EG wieder seinen historischen Zustand zurückversetzt wird.

    Auf dem Bild sieht es für mich so aus, als ob die beiden V-förmigen Stützen von den Schaufenstern mit umschlossen werden sollen, wodurch die ursprüngliche Gestaltung doch deutlich an Wirkung verliert.


    Zuerst sah das noch anders aus:



    1001 - S & P Ingenieure und Architekten, Leipzig




    2 aktuelle Bilder:



  • Ein von Dase in anderem Kontext verlinktes Luftbild zeigt meines Erachtens sehr schön das Problem des Adina-Hotels: es ist einfach zu hoch, steht außerhalb der Häuserblock-Achse und läßt auch keine Bebauung der östlichen Reichsstraße mehr zu. Es "verschattet" im wahrsten wie im metaphorischen Sinne des Wortes die historische Bebauung im Umfeld.
    Es ist also in der Tat städtebaulich ein Störfaktor in diesem Bereich, der vom "blauen" LWB-Block weiter südlich freilich noch verstärkt wird.

  • ^ Ohne ein Fan dieser Sanierung zu sein, bin ich bin da um ehrlich zu sein zu einem anderen Schluss gekommen: das Bild zeigt m.E. ganz gut, dass die Reichsstrasse das Problem ist und das Stadtgefüge viel mehr zerreisst, auch, weil es keine Durchgänge zur Nikolaistrasse mehr gibt. Im Prinzip könnte die ganze Straße wiederbebaut werden, ohne, dass der Brühlpelz stören würde.

  • richtig! So aus dem Kontex ausbrechend beide Riegel sind, so wichtig ist ihr Anteil an der städtebaulichen Geschichte im Zentrum. Die Brühlhäuse wurden ja leider geschleift, obwohl deren Baumasse in den unteren Etagen locker adaptierte Höfe am Brühl erlaubt hätte und obendrüber Platz für Wohnen und wichtige Hochpunkte vom Ring aus wären. Nun begrenzt dörfliche Winzigkeit das Zentrum. Und die reinsassigste DDR-Baugeschichte, die sich konsequent als Kind ihrer Zeit über alles hinweg setzte, ist verstümmelt. Auch dem Kunstmuseum würde der Höhenbezugspunkt fehlen.

  • ^
    Himmel hilf! Über den früher oder später unerlässlichen Abriss der Platte entlang der Reichsstraße dürfte hier zumindest weitgehend Einigkeit herrschen. Die ist nun selbst für Zonenverhältnisse erbärmlich. Das Brühpelz steht einer Neubebauung dann abgesehen von der Einmündung in den Brühl eigentlich auch nicht im Weg. Das Riquethaus ist wunderschön, aber beim Anblick der Brandwand kommt doch immer eine recht große Ernüchterung.

  • ^ Die Brandwand muss ja nicht für immer bleiben. Wenn das Areal, auf dem bis 1968 noch in Teilen Deutrichs Hof befand, irgendwann wieder bebaut wird, verschwindet diese Wand. Ich vermute allerdings, dass der Riegel in der Reichsstraße einer Neubebauung von Deutrichs Hof nicht gerade förderlich ist.

  • Ein von Dase in anderem Kontext verlinktes Luftbild zeigt meines Erachtens sehr schön das Problem des Adina-Hotels: es ist einfach zu hoch, steht außerhalb der Häuserblock-Achse und läßt auch keine Bebauung der östlichen Reichsstraße mehr zu. Es "verschattet" im wahrsten wie im metaphorischen Sinne des Wortes die historische Bebauung im Umfeld.
    Es ist also in der Tat städtebaulich ein Störfaktor in diesem Bereich, der vom "blauen" LWB-Block weiter südlich freilich noch verstärkt wird.


    ^ Ohne ein Fan dieser Sanierung zu sein, bin ich bin da um ehrlich zu sein zu einem anderen Schluss gekommen: das Bild zeigt m.E. ganz gut, dass die Reichsstrasse das Problem ist und das Stadtgefüge viel mehr zerreisst, auch, weil es keine Durchgänge zur Nikolaistrasse mehr gibt. Im Prinzip könnte die ganze Straße wiederbebaut werden, ohne, dass der Brühlpelz stören würde.


    Also ich sehe bzw sah das ja auch so. Wenn die Reichsstraße wieder einen kompletten Blockrand bekommen würde, wäre der "Brühlpelz" mit dem MdbK eigentlich in einem Kontext zu betrachten - vor allem bei der Höhe des Reigels. Der "Brühlpelz" Riegel würde nur die alte Öffnung zum damaligen kriegsbedingten "Sachsenplatz" aufzeigen. Diese wird aber durch die neue Baumreihe und den neuen Winkeln am MdbK etwas abgemildert. Eine fantastisch (japanische) Lösung wäre ein architektonisch hochwertige sehr schmaler Bau auf der Ecke vom Brühlpelz - sozusagen direkt vor der fensterlosen Front. Das würde die Kerbe auf dem engen Brühl noch weiter entschärfen.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Ich sag mal so: Sowohl was die Gebäudeflächen angeht, als auch im Hinblick auf den Abstand zum LWB-Block, ist es durchaus denkbar, auf die heutigen Grünflächen an der Reichsstraße zwei, drei Häuser zu stellen. Der verbleibende Durchgang dahinter wäre dann auch nicht schmaler als Barfuß- oder Gewandgäßchen.